Schulleiter zerstört die Zukunft eines jungen Menschen
Hallo Kurt,
Hallo Heike N.,
Hallo Kurt,
Hallo Kurt!
Hallo Heike N.,
Hallo Kurt,
>Als Jugendliche habe ich alle 64 Bücher von Karl May verschlungen, mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke mit der dazugehörigen Fantasie
Hallo Robert,
Hallo Ihr beide Heikes,
Welche Parallelen: Bis auf fuenf oder sechs habe ich ebenso alle KM-Buecher gelesen... (noch als 30-Jaehriger :-))) ).
Hallo Kurt,
>Du hast vor einigen Jahren (98 od. 99) hier im GB der Ute mal eine Anekdote von Deiner Tochter erzählt. Es ging dabei um ausgeprägte Phantasien (mystische?) Deiner Tochter im Vorschulalter.
Hallo Herbert,
Hi Ute,
Mit Erstaunen stelle ich fest, daß Karl May offensichtlich doch einen bedeutenden, wenn nicht gar prägenden Einfluß auf (junge?) Menschen hat/hatte. Ich muß zugeben, daß mich sein, wenn auch christlich begründeter, Humanismus in der Jugendzeit sehr beeinflußte hat (nicht die Philosophiererei). K.M. hat zwar fast immer in seinen Büchern einen Dualismus (Gut u. Böse) propagiert, trotzdem aber immer den Respekt vor dem Leben auch von "bösen" Mitmenschen vertreten. Prägend für mich war auch, daß er FÜR MICH keinen Unterschied machte, ob ein Mensch weiß, rot, schwarz oder gelb war.
Hallo Kurt,
Ich denke, mit den Jahren relativiert sich alles wieder.
>>Vieles, das mich im jugendlichen Alter stark beeindruckt hatte, empfand ich nun als abgeschmackt und/oder eher dümmlich. Eine interessante Erfahrung, das! <<
Hallo Ute,
Hallo Leute,
Hallo Ihr Alle,
Hallo Kurt,
Hallo Heike N.,
Hallo Kurt,
Hallo Heike N.,
Hallo Leute,
Hallo an ALLE,
Bevor 1996 unser jüngster Sohn von der Grundschule in die Hauptschule (HS) wechselte, besuchten zuvor die 2 älteren Brüder diese HS und wir hatten mit der Schulleitung (SL) schon einige Klingen gekreuzt bezüglich unserer Konfessionslosigkeit (Schuljahresendgottesdienst, Schulgebet, Lernen von Kirchenlieder in Musik u. Ethikunterricht durch Religionslehrkraft).
Der SL wurde bei Übertritt unseres Sohnes (u.S.) in die HS von uns über dessen Legastenie informiert. Er versprach uns alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um u.S. zu helfen. Er verschwieg uns jedoch, daß er die Klassen dieses Jahrganges so eingeteilt hatte, daß der türkischstämmige Schüleranteil in der Klasse u.S. über 60%, in den Parallelklassen gleich 0% betrug. Erst 1 1/2 Jahre später wurden wir über die tatsächlichen Hintergründe informiert, daß nämlich der SL alle nichtchristlichen Schüler dieses Jahrganges in einer Klasse untergebracht hatte.
Die Klassenzusammenstellung blieb auch im 6-ten Schuljahr erhalten, so daß es dann zu massiven Protesten der muslimischen Eltern wegen der sprachlichen Ghettoisierung kam. Eine Neuaufteilung der Klassen erfolgte erst zu Beginn des 7-ten Schuljahres. In diesen 2 Schuljahren war der Fortschritt in den sprachlichen Fächern Deutsch u. Englisch für alle Schüler dieser Klasse gleich Null, eine schulische Förderung u.S. erfolgte ebenso wenig. Der Wunsch u.S. auf die Realschule wechseln zu können, war unter diesen Umständen nicht zu erfüllen.
Etwa zu dieser Zeit wurde an dieser HS der M-Zug eingeführt (Klasse zur mittleren Reife). Unser Ansinnen, u.S. in dieser Klasse unterzubringen, wurde von dem SL mit dem Hinweis auf die unterdurchschnittlichen Leistungen in Deutsch u. Englisch verweigert.
Im Herbst 2000 (9-tes SJ) erfuhren wir von dem Klassenlehrer u.S., daß bei bescheinigten Legasthenikern keine Benotungen für die Rechtschreibleistungen mehr erteilt werden dürfen. Das entsprechende kultusministerielle Schreiben (KMS) wurde den Schulleitern schon Ende 1999 zur Kenntnis gebracht. Die Weitergabe dieser Information an uns durch den SL -siehe dessen Versprechen von 1996- unterblieb, so daß u.S. auch die schlechteren Noten in den sprachlichen Fächern erhalten blieben und abermals ein Wechsel in den M-Zug abgeleht wurde. Zudem mußte u.S. die Erstbewerbungen um eine Lehrstelle nach der HS-Zeit mit den schlechteren Noten im Schuljahreszeugnis der 8-ten Klasse versenden.
Kurz vor dem Jahreswechsel 2000/2001 mußte u.S. das Wahlpflichtfach für die Leistungsfeststellung zum qualifizierenden Hauptschulabschluß (QA) festlegen. Seine Anmeldung zum Fach Informatik, welches er wie die Jahre zuvor wieder belegt hatte, wurde abgelehnt mit der Begründung, daß dies kein benotetes Fach wäre u. deshalb nicht als QA-Fach zugelassen ist. Im Sommer 2001, nach Zugang zu Schulgesetzen, -bestimmungen und KMS's durch einen uns bekannten Lehrer, erfuhren wir, daß die Benotung im Fach Informatik zu Beginn des 9-ten SJ beantragt werden muß (die Jahre zuvor war dies ohne Antrag der Fall), wobei ausdrücklich auf die Informationspflicht der SL über diesen Umstand in dem Schulgesetz hingewiesen wird.
Unser S. wollte sich daraufhin beim Ethiklehrer (mit Beginn des 9-ten SJ der SL) für den QA anmelden, da er in diesem Fach auf der Note 1 stand. Diese Anmeldung wurde vom SL mit der Begründung abgelehnt, daß in diesem Fach keine QA-Prüfung erfolgt, da kein Interesse seitens der Mitschüler vorhanden ist. Unserem S. blieb also nichts anderes übrig, als sich für das letzte verbleibende Fach Kunsterziehung (KE) anzumelden.
Unser S. bestand die QA-Prüfung nicht. Dem Rat eines Lehrers am Tag der Notenbekanntgabe folgend, beantragte u.S. Einsichtnahme in die Prüfungsarbeiten beim SL. Dies wurde vom SL mit der Begründung abgelehnt, daß eine Einsicht nicht erforderlich wäre und zudem alles in Ordnung wäre, da die Korrekturen u. Bewertungen anonymisiert erfolgt wären (!).
Diese Begründung ließ uns aufhorchen und wir vermuteten eine irrtümliche Mitbewertung des Diktates, welches u.S. freiwillig mitgeschrieben hatte. Diese Vermutung u. andere Ungereimtheiten im Ablauf der QA-Prüfungen, besonders im Fach GtB, und unsere Absicht, u. S. an einer staatl. Wirschaftsschule mangels Lehrstelle anzumelden, war der Anlaß unseres schriftlichen Antrages auf sofortige Einsicht der QA-Prüfungen, welche wiederum von der SL, als auch vom Schulamt (SA) abgelehnt wurde. Frühestens nach der Zeugnisausgabe wurde uns eine Einsicht zugestanden, was für uns aus terminlichen Gründen nicht akzeptabel war. Wir mußten beim zuständigen Verwaltungsgericht eine Klage auf eine sofortige Einsichnahme einreichen, welche uns einige Tage danach zugesprochen wurde.
Außerdem beantragten wir beim Schulamt die Annullierung der KE-Prüfung u. die Festsetzung eines Termines zu einer Nachprüfung im Fach Ethik u. begründeten dies mit dem unrechtmäßigen Zustandekommen der QA-Prüfung im Fach KE. Dieser Antrag wurde ebenfalls durch das SA zurückgewiesen u. von uns mit einem Widerspruch beantwortet.
Zudem reichten wir schriftlich bei der zuständigen Bezirksregierung eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den SL der HS ein, ebenfalls begründet mit den Umständen um die KE-Prüfung u.S.
Meine Frau und ich wurden bei dieser Einsichtnahme der QA-Prüfungen begleitet durch einen Lehrer einer anderen HS. Dabei haben wir folgendes feststellen können:
1) Das Diktat in D. wurde nicht gewertet u. ging nicht in die QA-Benotung ein.
2) Die gewertete D-Prüfung war mit 4 benotet, es befanden sich aber keine Korrekturen, weder von einem Erst-, noch von einem Zweitkorrektor (u. entgegen KM-Vorschrift), auf dem 4-seitigen Prüfungsbogen, so daß eine Überprüfung der Korrektheit der Benotung durch uns nicht erfolgen konnte.
3) Im Fach Arbeitslehre kam der uns begleitende Lehrer auf 19,5 Bewertungspunkte mehr (ca. 25% der Gesamtpunktezahl), was eine Verbesserung der Note auf 3 (statt 4) zur Folge gehabt hätte.
4) Im Fach GtB, Metallbearbeitung wurde das vorgelegte Werkstück mit 6 benotet mit der Begründung: "nicht vollständig".
5) Im Fach GtB, Metallbearbeitung wurde das nicht vorgelegte Werkstück mit 6 benotet mit der Begründung: "nicht vorhanden".
Wieder zuhause, haben wir in einem Gespräch mit u. S. festgestellt, daß laut seiner Aussage er das angeblich nicht vorhandene Werkstück im Fach GtB komplett angefertigt u. fertiggestellt hatte. Bei der, aufgrund unseres Widerspruches, erfolgten Überprüfung der QA-Prüfung durch das SA war das 2-te Werkstück wieder da. Trotzdem sah das SA keinen Grund, diese Arbeit neu zu beurteilen. Statt dessen durfte u.S. die Ethikprüfung nachschreiben u. voilà, die QA-Prüfung war bestanden. Eine Anmeldung u.S. an der Wirtschaftsschule konnte wegen dem schon begonnenem Schuljahr nicht mehr erfolgen. Es blieb auch immer noch der Makel der Note 4 im Fach GtB.
Bei der von uns beantragten 2t-Einsicht im Fach GtB stellte sich heraus, daß das im Sommer vorgelegte Werkstück u. das nun vorliegende WSt. nicht identisch waren. Trotz dieser Tatsache deckte das SA den SL weiter u. lehnte eine Neubewertung ab, so daß wir erneut Klage beim Verwaltungsgericht einreichen mußten.
Bei einer danach erfolgten Akteneinsicht in der Kanzlei unseres Anwaltes konnten wir nochmals alle QA-Prüfungen u.S. einsehen. Dabei stellten wir fest, daß nachträglich in der Deutscharbeit Korrekturen in roter u. grüner Farbe angebracht worden waren.
Der Schulleiter hat also als Folge der vorgenannten Punkte erreicht, daß u.S. mindestens ein Jahr später in das Berufsleben eintreten kann u. ihm daraus ein erheblicher finanzieller Schaden entstanden ist, der geschätzt ca. 25.000 € betragen dürfte (Verdienstausfall eines Facharbeiters, Rentenversicherung u.s.w.).
Als kleine Zugabe hatte der SL die Teilnahme u.S. an einem Schüleraustausch mit Ungarn im Frühjahr 2001 mit eben der gleichen Begründung abgelehnt, mit welcher er schon den Übertritt auf den M-Zug ablehnte: Die schlechten Leistungen u.S. in Deutsch u. Englisch. Gleichzeitig hat er aber einen Mitschüler u.S. mitfahren lassen, welcher schon mehrmals wegen Tätlichkeiten gegen u.S. aufgefallen war u. ein paar Wochen vor dem Schüleraustausch u.S. mit einem Butterflymesser bedroht hatte.
Der SL ist od. war Mitglied in der CSU, spielte lokal eine führende Rolle bis er wegen einer Manipulation einer parteiinternen Wahl stolperte.
Viele Grüße
Kurt
Von Heike N. am Mittwoch, den 6. Februar, 2002 - 19:25:
was für ein Alptraum!
Das schlimme dabei ist nicht nur in der inkorrekten Arbeit der verantwortlichen Personen sondern auch, dass ein Jugendlicher schon ein ordentlich dickes Fell haben muss, um sein Selbstwertgefühl zu behalten. Schließlich wird er auf Grund seiner Legastenie schon genug mit sich zu kämpfen gehabt haben.
Ich habe eine fast 16jährige Tochter und weiß, wie instabil die Psyche in diesem Alter ist.
Gruß
Heike
Von Kurt am Donnerstag, den 7. Februar, 2002 - 01:11:
das kannst Du laut sagen mit dem Alptraum und er hat noch kein Ende. Wir warten immer noch auf den Gerichtstermin, wir sind aber inzwischen optimistisch, da spätestens ab der 2-ten Einsicht der GtB-Prüfung eindeutige Belege für eine Manipulation vorhanden sind, so daß inzwischen auch unser Anwalt zu dieser Überzeugung gekommen ist, was bei unserem ersten Gespräch mit ihm (vor der 2-ten Einsicht) nicht der Fall war.
Das Selbstwertgefühl unseres Sohnes ist seit seiner Einschulung von Jahr zu Jahr abgefallen und im vorigen Sommer auf 0 gesunken, dabei war er derjenige unserer Kinder, welcher schon als KiGa-Kind sehr selbstbewußt u. selbständig war (manchmal ein wenig zuviel).
Der Text, den ich hier reingestellt habe, ist eine stark gekürzte Fassung. Der ursprüngliche Text hatte noch eine längere Einleitung, in dem noch ein ganz krasser Verstoß gegen unsere Weltanschauungsfreiheit durch einen Grundschullehrer erwähnt wird (Outing u.S. als gottlos vor der gesamten Klasse), welcher ebenfalls verheerende Folgen für unseren Sohn hatte. Dies Vorkommniss hat aber mit besagtem Schulleiter nur mittelbar etwas zu tun.
Unser Jüngster hatte also gegen 3 Handycaps anzukämpfen:
1) Seine Legasthenie
2) 7-jähriges Mobbing in der Schule u. Freizeit als Folge des o.g. Outings
3) Einen Schulleiter, welcher nicht nur Hilfe für u.S. zu den Punkten 1) u. 2) unterließ, sondern diametral zu unseren und den Interessen u.S. handelte, wobei verschärfend dazu kommt, daß seine Handlungen uns nicht mitgeteilt u. begründet wurden, sondern, auf gut bayerisch ausgedrückt, hinterfozig erfolgten.
Den Thread (Name entfallen) von Dir, Heike J. Astrid, Maud u. Herbert habe ich mit Interesse verfolgt u. mit Erleichterung festgestellt, daß das "Generationenproblem" doch überall ähnlich abläuft. Allerdings muß ich gestehen, daß manchmal bei mir das Gefühl hochkam "zum Glück hab ich nur 3 Söhne". Vielleicht schreib ich auch noch meinen Senf dazu, aber nicht mehr diese Woche.
Viele Grüße
Kurt
Von Heike N. am Donnerstag, den 7. Februar, 2002 - 09:27:
an eurer Stelle würde ich (falls nicht bereits geschehen) ein psychologisches Gutachten von eurem Sohn erstellen lassen. Dies sollte natürlich nicht durch den Schulpsychologen geschehen (logisch) sondern durch einen nicht involvierten Kollegen (vielleicht sogar in der Nachbarstadt).
Wie alt ist euer Sohn denn? Oder habe ich das irgendwo überlesen?
Gruß
Heike
Von Robert am Donnerstag, den 7. Februar, 2002 - 23:06:
Ich ziehe meinen Hut. Nicht jeder ist bereit, für sein gutes Recht zu kämpfen, schon gar nicht, wenn es gegen privilegierte Gruppen wie zum Beispiel Schulleiter/-behörde oder Ärzte geht. Leider verstehen viele das Grundrecht Relgionsfreiheit nicht. Es beinhaltet nicht nur das Recht, jede Religion die nicht gegen die Verfassung verstößt auszuüben, sondern auch keine auszuüben. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann ist Eure Einstellung ursächlich für die unglaubliche Geschichte.
Das Verhalten des Schulleiters und der Schulbehörde im allgemeinen ruft nach Schadenersatz. Niemand kann Eurem Sohn das ersetzen, was er erlitten hat. Aber eine Schulbehörde, die einen Schulleiter wie den geschilderten unterstützt, sollte das verantworten müssen, was sie angerichtet hat. Es scheint mir, dass die jüngste Entscheidung des SL, Euren Sohn nicht nach Ungarn zu lassen, ein Zeichen dafür ist, dass die verlorenen Prozesse vor dem Verwaltungsgericht weden die Schulbehörde noch den Schulleiter selber das Unrecht, dass sie an Eurem Sohn begangen haben einsehen lassen. Habt Ihr schon mal über eine zivilrechtliche Klage gegen die Schulbehörde, aber im besonderen gegen den Schulleiter nachgedacht? Vielleicht reagiert die Schulbehörde ja dann und unternimmt die richtigen Schritte.
Von Kurt am Freitag, den 8. Februar, 2002 - 20:25:
das psychologische Gutachten benötigten wir ja schon, um die Anerkennung unseres Sohn (16) als Legastheniker zu bekommen. Dabei machte uns der Kinderpsychologe darauf aufmerksam, daß u.S. in der (damaligen) Situation vor ca. 1 Jahr stark suizidgefährdet wäre. Wir hatten aber auch den Eindruck, daß dieser Psychologe bestimmte Gruppenzwänge (Frisur, Markenklamotten, die richtige Musik etc.) bei unserem Sohn überbewertete. Gerade die Klamotten und die Musik, welche seine Schulkameraden bevorzugten, lehnte er ab und suchte sich das aus, was er wollte. Das konnte man am besten an den CD's erkennen (JBO, In Extremo, Genesis), welche er selbst bezahlte, also kein "elterlicher Zwang" (begrenzte finanzielle Mittel) dahinter stand. Ich nehme an, daß es ihm auch darauf ankam, sich von den gleichaltrigen Mitschülern bewußt abzugrenzen, die ihn ja über Jahre hinweg drangsaliert, zumindest aber gehänselt hatten. Er äußerte sich auch derart mehrmals uns gegenüber. Was natürlich nicht heißt, daß wir uns keine Gedanken um seine mangelnde soziale Integration u. Einsamkeit machten. Inzwischen hat er Anschluß an eine Jugendgruppe gefunden, welche sich regelmäßig trifft u. ihre Zeit u.a. mit Rollenspielen verbringen.
Auch der inzwischen positive Verlauf bezüglich seiner QA-Prüfung haben ihn wieder etwas selbstbewußter werden lassen. Wir konnten ihn damit bei einer privaten Wirtschaftsschule anmelden (ohne "numerus clausus"). Eigentlich hatte er von der Schule die Nase voll und wollte eine Lehre als technischer Zeichner beginnen, aber da sieht es sehr schlecht aus, da diese Lehrstellen a) inzwischen sehr dünn gesät sind und b) meist durch Bewerber mit mittlerer Reife besetzt werden. Dieser Umstand hat seine Abneigung gegen einen weiteren Schulbesuch schmelzen lassen.
Viele Grüße
Kurt
Von Heike N. am Freitag, den 8. Februar, 2002 - 20:48:
hmmmm.... vielleicht kann ich dich ein bisschen beruhigen. Ich weiß, was manche Zeitgenossen über "Rollenspiele" denken. Ich selber mache Online-Rollenspiele sowie auch LARP ( Live Rollenspiele, like: wie lebte es sich im Mittelalter?). Letztendlich bedeutet das, seine Fantasie auszuleben, sich in "Helden" hineinzuversetzen, selber "Held" zu sein. Nicht mehr, nicht weniger. Vielleicht braucht dein Sohn das im Moment, er hat sich in der Vergangenheit ja als alles andere als ein Held fühlen können. Ich bin 37 Jahre alt, ein extrovertierter Mensch und es handelt sich dabei um ein Hobby. Als Jugendliche habe ich alle 64 Bücher von Karl May verschlungen, mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke mit der dazugehörigen Fantasie (das nur, um den Normalitätsgrad der ganzen Situation darzustellen).
In Extremo und Genesis (passt ja eher auf mein Alter) höre ich auch. In Extremo ist eine Rockband, die mittelalterliche Texte/ Aspekte mit zeitgenössischer Rockmusik (wenn auch extremer) paart. Es liegt im Trend. Nachtrag: meiner Tochter, demnächst 16 Jahre alt, ist diese Musik zu extrem *schmunzel*. Verkehrte Welt.
Aber erinnere dich: wir haben damals AC/DC "Hells Bells" gehört, "Smoke on the water", Uriah Heep.
Nur, wenn er sich zu sehr in sein "Hobby" versenkt, würde ich anfangen, mir Sorgen zu machen.
Gruß
Heike
Von Heike J. am Freitag, den 8. Februar, 2002 - 21:19:
Wir haben nicht nur den Vornamen gemeinsam ;-)
Von Kurt am Freitag, den 8. Februar, 2002 - 23:44:
ob unsere Einstellung ursächlich für das Verhalten des Schulleiters ist, entzieht sich meiner Kenntnis und ich nehme auch an, daß ein derartiger Vorwurf von diesem SL vehement bestritten würde. Wir können über dessen Motivation nur spekulieren, wobei es schon seltsam auffällig ist, daß sich derartige Intrigen und Manipulationen auf unseren Sohn konzentrierten.
"Es scheint mir, dass die jüngste Entscheidung des SL, Euren Sohn nicht nach Ungarn zu lassen, ein Zeichen dafür ist, dass die verlorenen Prozesse vor dem Verwaltungsgericht weden die Schulbehörde noch den Schulleiter selber das Unrecht, dass sie an Eurem Sohn begangen haben einsehen lassen."
Da muß ich etwas berichtigen, da Du offensichtlich etwas falsch verstanden hast, was aber nicht an Dir lag, sondern an meiner mißverständlichen Formulierung "kleine Zugabe" (gibt ja im allgemeinen erst nach der Vorstellung). Ich verwendete diesen Begriff, weil der Schüleraustausch nicht unmittelbar zwingend mit der Zukunft u.S. zu tun hat.
Prozesse wurden auch noch nicht gewonnen od. verloren. Z.Z. läuft eine Klage von uns beim Verwaltungsgericht, welche voraussichtlich einen Prozess zur Folge haben wird. Ansonsten haben wir für die Prüfungseinsicht nur eine richterliche Eilentscheidung erwirkt, welche ohne Prozess od. Anhörung, nur mittels schriftlicher Begründungen erfolgte. Interessant ist die Annullierung der QA-Prüfung in Kunsterziehung das Zustandekommen der Nachprüfung u.S. im Fach Ethik. Unser diesbezüglicher Antrag an das Schulamt wurde von diesem ursprünglich auch abgelehnt. Entweder hat unsere Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den SL bei der Bezirksregierung das Schulamt zu einer gegenteiligen Auffassung bewegt od. eben die Hoffnung, daß wir mit diesem Zuckerl zufrieden wären.
Da möchte ich noch eine kleine Anekdote (vom Nebenkriegsschauplatz)erwähnen. Wir wollten ja u.S. vor Beginn der Sommerferien an einer staatlichen Wirtschaftsschule anmelden (deswegen auch die Eilentscheidung). Am Anmeldetag hatten wir zwar nicht das erforderliche QA-Zeugnis, aber eine vorbereitete Erklärung mit Begründung. Das Anmeldeformular wurde von der Sekretärin vor unseren Augen zerrissen, wobei auffällig war, daß diese, als sie unseren Namen las, sehr aufgeregt wurde und richtig zu zittern anfing (Buschtrommeln?). Auf jeden Fall haben wir gegen die Nichtannahme der Anmeldung Widerspruch erhoben. Das zog sich dann hin bis zur Nachprüfung u.S., da reichte plötzlich nicht mehr der QA-Abschluß aus, da wegen der Fülle der Anmeldungen ein Quasi numerus clausus eingeführt worden war (Durchschnittsnote < 2,8). Dagegen haben wir natürlich auch Widerspruch eingelegt bis die SL den Vorgang an die Bezirksregierung weitergab. Inzwischen waren schon ein paar Wochen des neuen Schuljahres vergangen. Da meldete sich die BR mit dem Angebot, daß, wenn wir unseren Widerspruch gegen die "Aufnahme u.S. an der st.W." zurücknehmen würden, uns nur Kosten in Höhe von 50 DM entstehen würden. Abgesehen davon, daß Unrichtigkeiten und Verdrehungen in diesem Schreiben waren, nahmen wir unseren Widerspruch zurück, da es pädagogisch nicht sinnvoll gewesen wäre, u.S. nach der 2ten od. 3ten Woche nach Schulbeginn noch auf dieser Schule unterzubringen, zumal das Vertrauensverhältnis zu diesem SL auch schon belastet war. Wir kündigten jedoch der BR an, daß wir diese Vorgänge in der Öffentlichkeit (Presse etc.) weiter thematisieren werden, falls sie uns nur eine Mark an Kosten aufbürden würden. Seitdem haben wir von der BR nichts mehr gehört *g*.
Natürlich haben wir auch an eine Zivilklage gedacht, ja sogar an einen Strafantrag wg. Unterschlagung von Beweismitteln und Manipulation von Prüfungsunterlagen u. Dokumenten. Auf Anraten unseres Anwaltes haben wir dies aber erst einmal zurückgestellt, da sonst das laufende Verfahren beim VG blockiert gewesen wäre (Akten beim Staatsanwalt). Zudem würde ein positives Urteil beim VG unsere Begründung einer Zivilklage stützen.
Tja Robert, das mit dem "kämpfen für sein gutes Recht" ist ein 2-schneidiges Schwert, denn es fallen doch erst einmal erhebliche Kosten an. Der Schulbehörde habe ich schon in einem Angebot mitgeteilt, daß wir notfalls unser Erspartes opfern werden, falls sie die Richtigkeit unserer Forderung nicht anerkennen will und sie eine gerichtliche Klärung anstrebt. Der Erfolg war gleich Null. Nun heißt es eben für uns erst mal warten.
Viele Grüße
Kurt
Von Kurt am Samstag, den 9. Februar, 2002 - 01:18:
auf 64 K.M.s bringe ich es nicht, hatte nur die offizielle Bertelsmann-Ausgabe. Später als Twen habe ich noch 2 od. 3 der noch nicht gelesenen K.M.-Bücher gelesen (z.B. Weihnachten im Wilden Westen), aber da erging es mir wie bei den letzten Büchern der B.-Ausgabe (Satan und Ischariot u. Im Reich des silbernen Löwen): Zuviel "christliche Philosophie". Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, sie mal wieder zu lesen, aber die Erinnerung an die damaligen schleppenden Seiten schrecken mich immer noch ab. Habe mich auch mal vor einigen Jahren an Nietzsche versucht, aber Philosophie ist, denke ich, nicht mein Ding.
Wegen den Rollenspielen mache ich mir keine Sorgen, im Gegenteil, u. In Extremo hören wir, zumindest einige Stücke, auch sehr gerne, lieber hören wir jedoch HISS. Wir (meine Frau und ich) sind schließlich alte Rock-Freaks und für gute und originelle Musik immer zu haben. Probleme haben wir da schon eher mit der Musik unseres Mittleren (die Attribute "gut" und "originell" sind da nicht mehr zu erkennen), aber solange er sie unterm Kopfhörer anhört oder nicht lauter als unsere Musik spielt -> Null Problemo *g*. Und Genesis, finden wir zu 98% langweilig, uns gefallen da nur ausgesuchte Stücke. Wir haben bis jetzt gerade ein Video mit Roger Chapman (hervorragender Rock- + Bluessänger) & The Shortlist angesehen und jetzt, nachdem meine bessere Hälfte in die Heia ist, höre ich Jethro Tull (eine meiner Lieblingsgruppen).
Ooh, über gute Musik, mit welcher man seine Gefühle u. Gemütsstimmungen abreagieren kann, könnte ich stundenlang reden. Deshalb kann ich die heutige, mit Computer gemachte Musik, nicht leiden. Ich bin selbst ein Compu-Freak, aber es ist halt nur ein tolles Werkzeug, aber kein Instrument, mit dem man Gefühle ausdrücken und verarbeiten kann. Auch wenn ich hauptsächlich nur Konsument von Musik bin, aber für mich war sie schon oft ein "Heilmittel".
Falls ihr Leseratten seid und gern auch mal nen witzigen Fantasy lesen wollt, dann möchte ich Euch den Bannsänger-Zyklus von Alan Dean Foster empfehlen, (falls noch lieferbar) es kommt auch Rock- u. Popmusik darin vor. Aber ich denke ich komm vom Thema ab.
Eigentlich wollte ich noch etwas zum Threat "Kinder/Jugendlich/Erziehung" beitragen, aber das geht ja in einem rasenden Tempo und ich kann nur Abends.
@ Heike J.
Du hast vor einigen Jahren (98 od. 99) hier im GB der Ute mal eine Anekdote von Deiner Tochter erzählt. Es ging dabei um ausgeprägte Phantasien (mystische?) Deiner Tochter im Vorschulalter. Da wir ähnliche Beobachtungen auch bei unseren Söhnen machten, interessiert mich diese Thematik sehr. Besonders der zeitliche Zusammenhang zw. diesen Phantasien nach dem Erlernen der Sprache. Kennst Du eventuell auch wissenschaftliche Abhandlungen darüber?
So, für heute ist Schluß
Gruß an Alle
Kurt
Von Herbert Ferstl am Samstag, den 9. Februar, 2002 - 09:38:
Von Heike N. am Samstag, den 9. Februar, 2002 - 09:52:
***Probleme haben wir da schon eher mit der Musik unseres Mittleren (die Attribute "gut" und "originell" sind da nicht mehr zu erkennen), aber solange er sie unterm Kopfhörer anhört oder nicht lauter als unsere Musik spielt***
Du meinst diese Art von Musik, bei der ich im Dämmerbewusstsein eines kleinen Mittagsschläfchen gedacht hatte, die reißen mal wieder die Straße auf? Oh ja, kenne ich. Das heißt Terror-Drom oder so ähnlich. Der Name trifft exakt ins Schwarze. :-))
Der christliche Anspruch von Karl May hat mich damals nicht weiter beeindruckt, war ich doch selber bis zu einem Alter von ca. 20 Jahre aktive Christin. Allerdings hat mich auch damals schon der Missionars-Anspruch gestört. Aber was ist das schon für ein Mädchen mit entsprechend romantischem Anspruch, wenn man dafür geboten bekommt, dass edle Menschen mit anderen edlen Menschen einen edlen Menschen aus den Fängen bösartiger, ungewaschener, unrasierter Ungläubige befreit (hört sich fast nach George Dubbleju Busch an, was?) *ggg*
Gruß
Heike
Von H.J. am Samstag, den 9. Februar, 2002 - 11:06:
Da kann ich aber gar nicht dran erinnern. Wir sind eine recht nüchterne Familie ;-).
>Der christliche Anspruch von Karl May hat mich damals nicht weiter beeindruckt
Mich dagegen enorm. Hat mich zum Glauben gebracht. Meine Familie war zwar evgl., aber eigentlich war von Religion nicht viel die Rede. Der Karl-May-Glauben hatte zu dem Zeitpunkt ein Ende, als ich in einem der Bücher auf Mays Lebenslauf stieß und aus meinen Träumen erwachte ;-)
Von Ute am Samstag, den 9. Februar, 2002 - 14:57:
mit Mitte bis Ende 30 habe auch ich den Karl May (noch einmal) gelesen. Allerdings trotz der noch immer vorhandenen Erzählungs-Spannung mit sehr viel mehr kritischer Distanz. Vieles, das mich im jugendlichen Alter stark beeindruckt hatte, empfand ich nun als abgeschmackt und/oder eher dümmlich. Eine interessante Erfahrung, das!
Liebe Grüße
Ute
Von Herbert Ferstl am Samstag, den 9. Februar, 2002 - 22:11:
zum Teil waren es auch bei mir Wiederholungen. Seit zehn Jahren habe ich die Literatur K.M.`s nicht mehr angefasst (bin nun 42).
Natuerlich sah man beim zweiten Lesen viele Dinge anders als ehedem (z.T. wirkten die Inhalte sehr klugscheisserisch). Dennoch! Die meisten Geschichten von Karl May (ver-)fuehrten mich als "einfachen Jungen" fuer Stunden in eine Phantasiewelt, die so irreal nie erschien.
In einigen Dingen fand ich ich K.M`s Botschaften sogar ganz gut. Zum Beispiel, dass (Menschen-)Blut die kostbarste Fluessigkeit auf Erden sei (blieb schon beim ersten Lesen haengen).
Weiterhin hat es fuer mich sehr viel bedeutet, mit einfachen Mitteln dieser realen Welt "entfliehen" zu koennen. Ich denke, das Lesen der Bucher K.M.`s in meiner Jugend hatte entscheidenden Anteil an meinem spaeteren grundsaetzlichen Interesse an Literatur.
Gruesse
Herbert
Von Kurt am Sonntag, den 10. Februar, 2002 - 23:17:
In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein, daß sich ein Religionslehrer von mir gegen Karl May ausgesprochen hatte und dies begründete mit dessen Vergangenheit. Offensichtlich hatte er K.M. nie gelesen. Konsequenterweise hätte dieser RL auch die Schriften des Augustinus ablehnen müssen, dessen Lebenswandel vor seiner Bekehrung auch nicht immer rechtschaffen war.
@Heike N.
LOL, ja genau diese Art Geräuschkulisse meinte ich. Wir haben es heute wieder den ganzen Nachmittag zu hören bekommen, allerdings nicht von unserem Sohn. In der Nähe von uns wird zum Faschingssonntag immer ein Bierzelt aufgebaut und nach dem Umzug trifft sich dann dort die Jugend. Ständig nur bum bum bum in einem monotonem Rhytmus, schnall ich nicht, wie das einer stundenlang aushalten kann. Ein Arbeitskollege hat mir erzählt, daß ein Junge von ihm sich in sein Auto einen speziellen Fahrersitz eingebaut hat mit einer Baßbox unter dem Sitz. Ätzend.
@Heike J.
schade, hätte wirklich interessiert.
Viele Grüße
Kurt
Von Heike N. am Montag, den 11. Februar, 2002 - 12:32:
***Prägend für mich war auch, daß er FÜR MICH keinen Unterschied machte, ob ein Mensch weiß, rot, schwarz oder gelb war.***
...solange sich derjenige über kurz oder lang zum Christentum bekehren ließ bzw. sich zumindest nach "christlich abendländischer Wertetradition" (mein Lieblingszitat von Eddi Stoiber) verhielt. Oder sich ergeben devot zeigte, wie ein einfach strukturierter Moslem namens Hadschi Halef Omar ben Hadschi abul abbas ibn Hadschi Dawud al Gossara (*stolz guck*).
Was die Musik angeht: ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich meine Eltern damals mit Nina Hagen oder Iron Maiden gequält habe... stundenlang. Das gehört wohl zur Abgrenzung dazu, wie so vieles andere auch. Meine Tochter trägt mit Vorliebe "Pit Bull"-T-Shirts ("Pit Bull" ist in der rechten Szene angesiedelt). Dies seitdem sie mit diebischer Freude mein entsetztes Gesicht zur Kenntnis genommen hat. Nach näherer Betrachtung nehme ich es gelassen. Rechtsradikale Aussprüche ihrer Bekannten werden von ihr mit scharfen Worten kritisiert, sie ist genau informiert über die Greueltaten der Nazis. Aber diese verdammte Kleidung muss sein. Damit konnte sie mich schocken.
Und was habe ich gemacht damals? Ich bin mit 17 den Grünen beigetreten, brauchte noch die Erlaubnis meiner Mutter dafür, weil ich noch nicht volljährig war. Ich kann mich noch genau an dieses triumphierende Gefühl erinnern, als die Dame zähneknirschend unterschrieb, Sozialdemokratin mit Leib und Seele (fast schon religiös: die Partei hat immer Recht).
Ich denke, mit den Jahren relativiert sich alles wieder. Fassen wir uns in Geduld, auch wenn es schwer fällt.
Gruß
Heike
Von Herbert Ferstl am Montag, den 11. Februar, 2002 - 21:58:
Jo.
(Es gruesst ein 42-Jaehriger...:-))) )
Von Frank am Dienstag, den 12. Februar, 2002 - 13:49:
Schonmal aufgefallen, dass bei Karl Mai fast alle Helden deutsch, groß, blauäugig und blond sind?
Mir ist das erst vor kurzem aufgefallen:-)
Gruß Frank
Von Heike N. am Samstag, den 16. Februar, 2002 - 21:40:
**Vieles, das mich im jugendlichen Alter stark beeindruckt hatte, empfand ich nun als abgeschmackt und/oder eher dümmlich. Eine interessante Erfahrung, das!**
Ging mir genauso, allerdings nicht mit Karl May, sondern mit Filmen wie "Hair", "Blues Brothers" oder "Jesus Christ Superstar". Wie habe ich als Jugendliche diese Art, eine "Lebensweise" oder "Philosophie" auszudrücken geliebt. Das war Kult und wir wollten genau so sein. Letztens kam "Hair" erneut im TV. Ich mir nen Abend nur für mich gemacht, mit Rotwein und Räucherstäbchen, *grins* schon klar, was ich meine, ja? Und dann der große Moment und ich denke mir: zum Glück hat das mal wieder keiner mitgekriegt, was du hier abziehst. Trotzdem war es ein bisschen Nostalgie, obwohl sich mein eigener Lebensstil so unendlich weit davon entfernt hat. Aber vielleicht braucht man als Jugendlicher solche "Orientierungshilfen" als Sprungbrett ins eigene Leben.
Hallo Frank,
**Schonmal aufgefallen, dass bei Karl Mai fast alle Helden deutsch, groß, blauäugig und blond sind?**
Du hast "unermesslich edelmütig" vergessen. Ich habe mal ein bisschen über Karl May recherchiert. Der gute hat sich regelrecht naiv in eine kindliche Welt geflüchtet. Eine Welt, in der alles klar strukturiert ist: schwarz/weiß, gut/böse ohne Grauzonen dazwischen. Oftmals eine ganz klassische Flucht von Menschen, die psychisch außerordentlich labil sind. Karl May war ein gescheiterter Mensch, der viel begonnen hatte, aber niemals so richtig zum Erfolg kam. Ein Kleinkrimineller, zeitweise auch Hochstapler, Egomane.
Ein ähnliches Psychogramm hat man auch einmal für Adolf Hitler erstellt. Na ja, dass der es zu mehr Ruhm gebracht hat, wenn auch zweifelhaftem, ist ja wohl offensichtlich.
Gruß
Heike N.
Von Kurt am Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 01:47:
es gibt neues in der Sache unseres Sohnes gegen die Regierung von Schwaben/Bayern.
Näheres wg. der fortgeschrittenen Zeit heute Abend.
VG
Kurt
Von Kurt am Dienstag, den 19. März, 2002 - 00:24:
neues von der QA-Prüfung unseres Sohnes:
Der für morgen (19.03.2002) angesetzte Verhandlungstermin beim Verwaltungsgericht wurde heute durch die zuständige Richterin abgesagt. Auf Nachfragen unseres Anwaltes beim Gericht erfuhren wir, daß die Regierung von Schwaben und die Hauptschule ebenfalls zu der Ansicht gekommen ist, daß ein formaler Fehler vorliegt, so daß eine Verhandlung nicht mehr erforderlich ist. Die GtB-Prüfung unseres Sohnes soll jetzt neu beurteilt werden. Man darf gespannt sein.
Viele Grüße
Kurt
PS: Ich sehe gerade, ich hatte da schon was versprochen und nicht gehalten. Entschuldigt bitte.
Von Heike N. am Dienstag, den 19. März, 2002 - 20:19:
das freut mich wirklich!
Gruß
Heike N.
Von Kurt am Dienstag, den 19. März, 2002 - 22:27:
was sich gestern noch gut anhörte, ist heute das Gegenteil. Wir haben heute von unserem Anwalt das Schreiben der Regierung von Schwaben an das VG erhalten. Darin ist keine Rede von einem Eingeständnis von einem formalen Fehler bei der QA-Prüfung. Das Angebot der Gegenpartei, die QA-Arbeit neu zu beurteilen, wird damit begründet, daß sie keine weiteren Kosten verursachen wollen. Als wir diesen Vorschlag vor unserer Klage der RvS unterbreiteten, wollte sie nichts davon wissen. Unser Anwalt beurteilt die Lage inzwischen auch anders als noch gestern. Allerdings finde ich es schon eigenartig, daß die Richterin ohne Schuldbekenntnis der Gegenpartei einfach die Verhandlung absagt, allein schon die Begründung hätte sie hellhörig werden lassen. Wir werden jetzt wahrscheinlich doch eine Strafantrag wegen Urkundenfälschung (Deutscharbeit) und Unterschlagung von Beweismitteln (GtB-Arbeit) stellen um so die Voraussetzung für eine Schadenersatzklage zu haben. Ich hab langsam die Faxen dicke, dieses ständige Taktieren. Danach ist alles verjährt und wir gucken in die Röhre.
Naja, warten wir erst den nächsten Besprechungstermin beim Anwalt ab.
Viele Grüße
Kurt
Von Heike N. am Mittwoch, den 20. März, 2002 - 11:30:
verjähren kann nichts, solange daran "herumgebastelt" wird. Insofern brauchst du dir da keine Sorgen zu machen.
Aber ich kann verstehen, dass man die Faxen dicke hat. Ich habe 8 Jahren lang gegen einen ehemaligen Vermieter wegen Mietwucher prozessiert. Er ging durch alle Instanzen. Letztendlich habe ich sogar Recht bekommen und einen Titel auf ein gutes Sümmchen bekommen. Nützt mir bloß nichts, weil der gute eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat. Trotzdem war mir das wert.
Das ist natürlich nicht mit eurem Fall zu vergleichen. Ich wollte damit nur sagen, dass es sich letztendlich immer lohnt, nicht aufzugeben und sei es auch nur, um ganz profan nur Recht zu bekommen und eine Genugtuung zu haben.
Gruß
Heike N.
Von Kurt am Samstag, den 30. März, 2002 - 11:53:
da hast Du ja auch schon einiges durchgestanden, 8 Jahre prozessieren müssen wg. Mietwucher und dann doch mit leeren Taschen dastehen. Eine Arbeitskollegin sagte mir neulich, daß es doch auch Gerechtigkeit geben muß. Ich widersprach und sagte ihr, daß es das Ideal der Gerechtigkeit für Jeden nicht gibt und daß man höchstens Recht bekommt. Es ist eben ein Unterschied, ob man Rechtsstreitigkeiten mit genügend Knete durch alle Instanzen treiben kann und dann letztendlich "Recht gesprochen bekommt" auch wenn es mit Gerechtigkeit nichts zu tun hat oder ob man mit bescheidenen Mitteln versucht, ein wenig Gerechtigkeit mit den rechtlichen Mitteln zu erreichen.
Was das Verjähren betrifft, so bin ich mir da nicht so sicher, da Verwaltungsrecht scheinbar etwas anders gehandhabt wird als das Strafrecht, zumindest habe ich das so bis jetzt von meinem Anwalt verstanden. Wir müssen auch aufpassen, daß die Schule/Schulamt/RvS die Prüfungsunterlagen nicht vernichtet (gesetzliche Aufbewahrungszeit), da sonst alle Beweismittel für uns verloren wären.
Laut Aussage unseres Anwaltes ist ihm eine Absage einer angesetzten Gerichtsverhandlung einen Tag davor noch nie vorgekommen, zumal das Angebot der RvS in der Hauptsache nichts anderes enthält als unser Antrag vom Herbst vergangenen Jahres, es ist also kein Vergleich. Der Unterschied ist jedoch, daß uns inzwischen erhebliche Kosten entstanden sind, welche bei einem positiven Ausgang für uns nicht abgedeckt sind, da sich die (kostenpflichtigen!) Anwaltskosten aus dem geringen Streitwert errechnen.
Nun heißt es für uns bis Ende April zu warten, das ist die Frist, welche wir der RvS gesetzt haben.
Viele liebe Grüße
Kurt
Von Kurt am Montag, den 27. Mai, 2002 - 23:34:
inzwischen ist die Neubeurteilung der GtB-Prüfung erfolgt. Was ich eigentlich erwartet, wenn auch nicht erhofft hatte, ist eingetroffen. Die bestehenden Noten wurden bestätigt. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, wie sauer wir waren (u. immer noch sind). Nach ein paar Tagen habe ich die Beurteilungen (mit Begründung) der beiden Lehrer der Zeugin gezeigt, welche uns bei der 2-ten Einsichtnahme begleitet und die Werkstücke sehr genau begutachtet hatte. Als diese die Begründung laß, fiel ihr das Unterkiefer herab. Die Korrektoren schrieben u.a., daß das Aluteil nicht mehr in das Messingteil hätte eingepaßt werden können, da es durchgefallen wäre. Unsere Zeugin und wir haben aber gerade das Gegenteil bei unserer Einsicht festgestellt: Bei entsprechender Zeit hätte noch ein passables Ergebnis erreicht werden können, da das Aluteil maßgenau angefertigt worden war und beim Messingteil entsprechende Übermaße vorhanden waren.
Da unsere Klage das Ziel hatte, eine Neubeurteilung der Werkstücke zu erreichen, mußten wir sie (in der Hauptsache) für erledigt erklären. Der richterliche Bescheid steht allerdings noch aus.
Die Überraschung bei meiner Arbeitskollegin (besagte Zeugin) hat mir alledings zu denken gegeben und dann ist mir eigentlich erst der krasse Widerspruch zw. den Begründungen und unseren Feststellungen klar geworden. Aus diesem Grund haben wir bei der Schule eine erneute Einsicht mit den beiden Korrektoren beantragt, um so zu klären, daß diese auch die Werkstücke beurteilt haben, welche wir zuvor gesehen hatten. Es sind für uns 3 Möglichkeiten denkbar:
1) Die Korrektoren haben dieselben Teile beurteilt welche uns vorgelegt wurden, ihre Mängelbeschreibung deckt sich aber nicht mit den Mängeln an den Werkstücken, sie hätten dann ein "Gefälligkeitsgutachten" gegenüber Kollegen und Brötchengeber erstellt.
2) Die Korrektoren haben erneut nicht die Werkstücke unseres Sohnes beurteilt.
3) Die Korrektoren haben zwar die Wekstücke u.S. beurteilt, diese wurden aber zuvor (von wem auch immer) entsprechend manipuliert, so daß die Beschreibungen der Korrektoren tatsächlich zutreffen.
Fall 3) wäre für uns am einfachsten, da wir einen Zeugen haben, der entsprechende Manipulationen beschreiben könnte (u. ähnliches nachweisbar mit der Deutscharbeit erfolgte). Der Nachteil wäre allerdings, daß u.S. die Prüfung nachmachen müßte (od. bestehende Noten anerkennen), da eine reelle Beurteilung nicht mehr möglich wäre.
Bei Fall 2) wäre es auch relativ einfach, eine erneute Neubeurteilung durchzusetzen, dann allerdings von Lehrern einer anderen Schule.
Falls Fall 1) zutreffen sollte, dann sollen das diese Lehrer uns Auge in Auge erklären. Die Aussichten jedoch, dann noch eine reelle Benotung der Werkstücke zu erwirken, sind sehr gering, da sich die Lehrer auf Ermessensspielräume berufen könnten.
Mal sehen, wie die Schule auf unseren Antrag reagiert. Ich fürchte fast, daß er abgelehnt wird und von uns erneut per richterlichem Beschluß erstritten werden muß. Das fatale ist, daß die Beweismittel, nämlich die Prüfungsarbeiten, ständig in Händen derjeniger sind, welche die Ursache od. zumindest die Verantwortung hat für dieses Ärgernis.
Viel Grüße
Kurt
Von Mex am Dienstag, den 30. März, 2004 - 18:58:
ich weiß nicht ob noch jemand in dieses Forum schaut, aber mich hat der Fall von Kurt schockiert. Respekt dass Ihr nicht aufgegeben habt!
Ich denke bis zum heutigen Tage nicht.
Mich würde sehr interessieren welches Ende das ganze genommen hat.
Vielleicht postet der Kurt das noch eines Tages.
Naja ich wünsch allen ne schöne Zeit und man hört sich.
Gruß Mex