Hallo,
hi matze!
@astrid:
hi matze!
hallo astrid!
Hallo matze
Hallo Kurt,
Hi Matze,
>> Natürlich war Hitler kein Christ, denn wer böse ist, kann kein Christ sein. Er war aber Katholik, also doch wieder Christ? > Und hat nicht Papst Pius XII 1939 erklärt, daß der "Führer" das legale Oberhaupt der Deutschen sei und jeder sündige, der ihm den Gehorsam verweigere?> Christen sind nicht mehr od. weniger schlecht od. gut wie andere Menschen.> Aber die Kirche ist schlecht, so wie es von 1933 bis 1945 der deutsche Staat war, was ja auch nicht zwangsläufig heißt, daß alle Deutschen schlecht waren. > "Es gab immer grausame Menschen einer Weltanschauung, die möglicherweise diese sogar für ihre Zwecke instrumentalisiert haben."
Ach Kurt (und auch Herbert),
@ Stefan,
Na ja, ich hätte dazusagen sollen, dass dies ein Zitat von Hanns Dieter Hüsch war.
Hallo Herbert,
aus dem Gästebuch verbannt, begebe ich mich hier in friedlichere Gebiete :-)
Ein Thema, das mich immer noch etwas löchert, ist folgendes:
Gibt es wirklich einen evidenten unterschied zwischen Atheisten und Christen - wenn man die inhaltliche Seite mal weglässt.
Meine Erfahrung im Gästebuch haben gezeigt:
1. Beide Seiten meinen, dass ihre Weltanschauung einzig wahr ist. Christen sind im Gegensatz zu Atheisten nur so arrogant, und behaupten dies stur. Atheisten sind da subtiler...
2. Beide Seiten meinen, dass sie auf ihre Erkentniss durch Nachdenken gekommen sind.
3. Beide Seiten schieben der jeweils anderen Seite Verbrechen zu - und distanzieren sich von Verbrechern ihrer eigenen Weltanschauung.
4. Beide Seiten hantieren mit wagen "Was-wäre-Wenn"-Argumentationen und versuchen damit die (Nicht-)Existenz Gottes zu beweisen.
5. Beide Seiten schreiben der anderen Seite Fundamentalismus zu.
6. Auf beiden Seiten sind Fundamentalisten zu finden. Die Zahl der Christlichen Fundamentalisten scheint nur proportional zur Anzahl der Christen zu liegen.
7. Beide Seiten verfügen über Organisationen, die sich die Angehörige ihrer Weltanschauung verbinden: Unterschied - die Kirche umfasst mehr Angehörige und ist somit natürlich die "professionellere" und "mächtigere" Organisation, tritt aber (schon rein proportional) öfters ins Fettnäpfchen.
8. Beide Seiten begehen mit mehr oder weniger großem Aufwand eine Art missionierung. Das Christentum zwar wesentlich gezielter - aber viele Atheisten versuchen die (unterbewusst?) durch versuche anderen die Meinung aufzudrücken.
9. Auf beiden Seiten sind humane und nicht-humane menschen zu finden
das dürfte erstmal reichen. was sagt ihr dazu?
matze.
Von Astrid am Donnerstag, den 4. Juli, 2002 - 19:28:
ich halte es eigentlich für völlig selbstverständlich,dass man,egal welcher religion man angehört,seine eigene einstellung für richtig,oder wenigstens am richtigsten hält.ich finde das ganau richtig,wenn man dadurch der toleranz nicht völligen freiheitsentzug gibt.
wenn ich in einer partei bin,würde ich doch immer mehr hinter meiner eigenen stehen und meine eigenen fehler ein bisschen kaschieren,die der anderen ins licht zu stellen (solange man nicht maßlos unter,bzw.übertreibt).das ist doch völlig gut so,verständlich und außerdem eine kunst.das widerspricht deinen aussagen ja nicht,lässt sie nur als,wie soll ich sagen,recht normale,neutrale aussage gelten.hmmm...ich weiß nicht,ich würde nicht behaupten,dass der charakter unabhängig von der religion zu betrachten ist.doch in diesem fall,bei den christen und atheisten,merkt man wirklich gar nicht sooooo viele unterschiede.ich habe aufgehört,mir darüber gedanken zu machen.es führt zu nichts.
byechän
Von Matze am Donnerstag, den 4. Juli, 2002 - 19:36:
hallo, astrid
In der Tat hast du recht: Es macht nicht wirklich Sinn darüber zu viele Gedanken zu verschwenden - dennoch regt es mich auf, als Christ einseitig beschimpft zu werden und dennoch die gleichen (menschlichen?) Fehler bei Atheisten und Menschen anderer Weltanschauungen wieder zu finden.
Leider regieren schwarz-weiß-maler und billig-polemiker diese Welt :-)
Von astrid am Donnerstag, den 4. Juli, 2002 - 19:46:
ja,da muss ich dir recht geben.sicher ist es nicht gerechtfertigt,dir auf grund deiner religion vorwürfe zu machen.weißt du,reg dich einfach nicht darüber auf.bei den menschen,die dir nichts bedeuten,kann es dir ja egal sein.und bei den anderen menschen musst du dich halt mit deiner person "beweisen" und vorurteile aus dem weg schaffen.ok,das nervt ein bisschen,aber sooooooo dramatisch ist es doch auch nicht,oder?
cu
Von Matze am Donnerstag, den 4. Juli, 2002 - 20:33:
ich gebe dir völlig recht: bei menschen, die ich nicht persönlich kenne und die mir nichts persönlich bedeuten, treffen mich die vorwürfe eher auf einer intellektuellen basis (wenn du weißt was ich meine).
bei mitmenschen trifft es mich aber trotzdem irgendwo persönlich. das weltbild, dass man für "richtig" erachtet, ist doch (egal ob christ oder atheist) ein teil der eigenen persönlichkeit.
für mich ist das ganze nicht dramatisch - aber meine angst besteht darin, dass es auf beiden seiten (christen und atheisten usw.) es immer menschen gibt, die dies zu dramatisch nehmen (fundamentalisten).
Matze.
Von Kurt am Donnerstag, den 4. Juli, 2002 - 22:37:
Gibt es einen evidenten Unterschied zwischen Atheisten und Christen?
Eindeutig JA!
Begründung:
Atheismus ist, wie das Wort schon sagt, wider Theismus. Ath. ist also weniger eine Weltanschauung als vielmehr eine Reaktion auf den Theismus. Die entsprechende Weltanschauung für einen Nichttheisten wäre der Agnostizismus. Jedoch, und das ist meine, inzwischen mehrjährige Erfahrung in diversen Foren u. GB's, verwischt die agnostische WA bei Nichttheisten immer mehr, je mehr fundamental-theistische Argumente zur Sprache kommen. Dies erfolgt oft unbewußt u. dieser Fehler ist mir selbst auch schon öfter unterlaufen. Allerdings, und das hängt mit meinen persönlichen Erfahrungen zusammen, reagiere ich immer noch bewußt allergisch, wenn ein Theist aus seiner persönlichen WA eine allgemeingültige gesellschaftliche Verpflichtung ableiten möchte u. er somit persönliche u. demokratische Rechte einschränken würde. Um es am Beispiel des Abtreibungs-§ zu verdeutlichen:
1) Theistisch geprägt: Abtreibung wird grundsätzlich u. ohne Ausnahme verboten.
2) Atheistische Reaktion: Abtreibung wir erlaubt u. für Theisten zwingend vorgeschrieben, damit der Theismus ausstirbt.
3) Agnostischer Weg: Abtreibung wird in einem bestimmten Rahmen erlaubt (ohne "straffreie" Kriminalisierung der Frau!) u. die Entscheidung darüber liegt einzig u. allein bei der Frau.
Deine Bemerkung "Atheisten sind da subtiler..." geht zwar in die richtige Richtung, wird aber nicht zu Ende gedacht.
"Beide Seiten meinen, dass sie auf ihre Erkentniss durch Nachdenken gekommen sind."
Die meisten Theisten, die ich kenne, berufen sich nicht auf ihren Verstand, sondern auf die Bibel od. den Koran od. was weiß noch.
"Beide Seiten schieben der jeweils anderen Seite Verbrechen zu - und distanzieren sich von Verbrechern ihrer eigenen Weltanschauung."
Wenn Du dabei auf der "atheistischen Seite" Hitler, Stalin usw. ansprichst, dann möchte ich Dir die folgende HP empfehlen:
http://www.dittmar-online.net/
od. speziell zu obigem Thema:
http://www.dittmar-online.net/religion/apologetik/besser.html/
"Auf beiden Seiten sind humane und nicht-humane menschen zu finden"
Das ist vollkommen richtig, aber die meisten Theisten argumentieren nicht so. Dazu kannst Du aber auch etwas auf der HP von Volker Dittmar finden. Volker ist bis jetzt der einzige, den ich bis jetzt kennengelernt habe, der ohne sarkastisch zu werden, zu diesem Themenbereich überzeugende Argumente hat u. diese allgemein verständlich darstellen kann.
Gruß
Kurt
Von Matze am Donnerstag, den 4. Juli, 2002 - 22:57:
generell: Ich wollte nicht auf die Anschauung als solche und die daraus entstehenden Resultate hinaus.
[Zu der Seite Volker Dittmar]
Hitler war nachweislich kein überzeugter Christ - sondern selbst gläubig:
"Mit den Konfessionen, ob nun diese oder jene, das ist alles gleich, das hat keine Zukunft mehr. (...) Das wird mich aber nicht davon abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit allen Wurzeln, das Christentum in Deutschland auszurotten! Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein!" (Hitler, 1933; Zit. N. Staudenmaier, 1983).
Er war mehr oder weniger "Auto-Religiös" (Sich selbstanbetend).
Die Logik, dass Atheisten schlecht sind, weil Stalin Atheist war - ist natürlich falsch - was ich nicht bestreite:
Dennoch ist die entgegen gesetzte Logik, dass Christen schlecht sind oder die Kirche schlecht ist, weil diese Hexenverbrennungen usw. gemacht haben haut auch nicht hin. Richtig wäre: Es gab immer grausame Menschen einer Weltanschauung, die möglicherweise diese sogar für ihre Zwecke instrumentalisiert haben.
Worauf ich mit diesem Thread hinaus wollte: Verbrecher wirst du immer in jeder Weltanschauung haben. Aber nicht wegen der Weltanschauung, sondern weil es Verbrecher überall gibt. Der Umkehrschluß bei Guten Menschen ist natürlich genauso...
Von Kurt am Freitag, den 5. Juli, 2002 - 00:11:
"Hitler war nachweislich kein überzeugter Christ - sondern selbst gläubig:"
Natürlich war Hitler kein Christ, denn wer böse ist, kann kein Christ sein. Er war aber Katholik, also doch wieder Christ? Und hat nicht Papst Pius XII 1939 erklärt, daß der "Führer" das legale Oberhaupt der Deutschen sei und jeder sündige, der ihm den Gehorsam verweigere? (zitiert aus "Die beleidigte Kirche" von K.H. Deschner).
Christen sind nicht mehr od. weniger schlecht od. gut wie andere Menschen. Aber die Kirche ist schlecht, so wie es von 1933 bis 1945 der deutsche Staat war, was ja auch nicht zwangsläufig heißt, daß alle Deutschen schlecht waren.
"Es gab immer grausame Menschen einer Weltanschauung, die möglicherweise diese sogar für ihre Zwecke instrumentalisiert haben."
Der NS-Staat war nach 12 Jahren am Ende, die Kirche betrieb ihr blutiges Handwerk aber über Jahrhunderte, es lag also am System, nicht an schlechten Einzelpersonen.
"Verbrecher wirst du immer in jeder Weltanschauung haben. Aber nicht wegen der Weltanschauung, sondern weil es Verbrecher überall gibt."
Wie gesagt, m.E. ist Atheismus für mich keine Weltanschauung, sondern eine Abwehrreaktion auf den Theismus. Bei Verbrechern muß man m.E. auch differenzieren. Was ist genetisch bedingt, also zwanghaft u. welcher Verbrecher handelt aus übersteigertem Egoismus, bedingt aus Mangel an sozialen Bindungen u. welcher "Verbrecher" handelt aus sozialer Not. Das muß man individuell betrachten u. entscheiden.
Gruß
Kurt
Von Matze am Freitag, den 5. Juli, 2002 - 14:56:
Der NS-Staat war nach 12 Jahren am Ende, die Kirche betrieb ihr blutiges Handwerk aber über Jahrhunderte, es lag also am System, nicht an schlechten Einzelpersonen.> "Verbrecher wirst du immer in jeder Weltanschauung haben. Aber nicht wegen der Weltanschauung, sondern weil es Verbrecher überall gibt."
Wie gesagt, m.E. ist Atheismus für mich keine Weltanschauung, sondern eine Abwehrreaktion auf den Theismus. > Bei Verbrechern muß man m.E. auch differenzieren. Was ist genetisch bedingt, also zwanghaft u. welcher Verbrecher handelt aus übersteigertem Egoismus, bedingt aus Mangel an sozialen Bindungen u. welcher "Verbrecher" handelt aus sozialer Not. Das muß man individuell betrachten u. entscheiden. <<
Richtig.
Von Stefan M. am Montag, den 8. Juli, 2002 - 08:40:
wenn ich sowas lese:
Hat der Christengott seinen irdischen Stellvertreter im Stich gelassen?
Er war aber Katholik, also doch wieder Christ?
weiss ich dass Ihr es wohl nie begreifen werdet (wollt?): Gott ist schon längst aus der Kirche ausgetreten.
Von Herbert Ferstl am Montag, den 8. Juli, 2002 - 10:56:
Gott ist schon längst aus der Kirche ausgetreten.
Woher willst Du das wissen?
Du urteilst ueber Gott?
Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass GLAUBIGE ueber ihren Gott angeblich mehr wissen, mehr ausfuehren und ueber ihn mehr zu sagen und zu berichten haben, als er selbst in seinem ureigensten Maerchenbuch...
Von Stefan M am Montag, den 8. Juli, 2002 - 11:08:
Vorstellbar wäre es allerdings, bei dem was in beiden Kirchen abläuft.
Na, schlecht geschlafen? Oder warum so aggressiv?
Von Matze am Montag, den 8. Juli, 2002 - 12:39:
auch hier gebe ich dir völlig recht: Selbst für einen Gläubigen dürfte es nicht möglich sein, über Gott zu urteilen, da man über nichts Urteilen kann, das "Jenseitig unserer Welt ist".
Daher ist es auch Schwachsinn gegen/für eine Religion anhand von Gott beweise zu sammeln oder zu argumentieren.
Gruß,
Matze.