Schade, daß zum Thema Medien noch nix gesagt
Hallo Markus
Das ging ja schnell Frank,
Hallo Frank und Markus,
Hallo Herbert
Bin auch noch dabei...
Hallo Frank, hallo Markus,
Also, seit wir unser neues Projekt gestartet haben, komme ich fast gar nicht mehr zum Fernsehgucken. Ich schreibe zwar die Tips, aber zum Glotzen komme ich nicht mehr.;-)
Hi Heike,
Nö. Ich lese sowieso lieber. Leider fehlt mir dafür auch oft die Zeit. Was das TV und Radio betrifft: Da schaue ich gezielt nur die Sendungen, die mich interessieren.
Naja Herbert, vielleicht schaue ja ich für dich
wurde, das will ich nun ändern.
Wo wir uns doch hier dem neuen Medium in (leider)
besonderer Form bedienen, halte ich ein Gespräch
über den aktuellen Stellenwert des Internet und
die möglichen Entwicklungen in Zukunft für recht
interessant.
An TJS: Bitte keine christlichen Aspekte
einbringen...
Meiner Beobachtung nach ist das Internet ein
Spiegel der Gesellschaft. So zeigen die
Eigenschaften Weltweit und Anonym doch die
wesentlichen Bedürfnisse der Menschen von heute
auf. Auch sind die meisten Seiten von Fastfood und
Kommerz geprägt, man tut sich auch schwer,
(anstrengende) Lese-Seiten zu etablieren. Die
Jugend, der eigentlich die größte Präsenz
eingeräumt wird, tritt in derartigen Seiten
eigentlich überhaupt nicht in Erscheinung, was
wieder die Schnelllebigkeit und den mangelnden
Tiefgang der jungen Menschen spiegelt. Das soll
übrigens kein Vorwurf sein, denn ich gebe nicht
jungen Menschen sondern eher der derzeit die
Bedürfnisse der Gesellschaft steuernden
Industrie-Generation die Schuld am Verfall der
geistigen Freiheit.
Wie denken die anderen Leser über die
geschilderten Verhalte, bzw. welche Erfahrungen
konnten gemacht werden???
Von Frank Welker am Sonntag, den 6. Juni, 1999 - 14:38:
Ich teile deine Auffasung, dass das Internet von Kommerz und Fastfood geprägt ist. Insbesondere die Sexanbieter mit ihren agressiven Werbemethoden nerven mich. Aber im Gegensatz zu anderen Medien bietet das Internet noch ein recht großes Kulturangebot. Viel schlimmer sieht die Situation im Fernsehen aus. Im Internet kann man sein Angebot wenigstens noch selbst bestimmen, während man beim Fernsehen schluckem muss was man vorgesetzt bekommt.
Interessant ist auch deine Einschätzung zur Jugend. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du bereits älteren Semesters bist. Zumindest zwei der Autoren vom Humanist passen in dein Bild von der Jugend nicht hinein. Erik Möller ist gerade mal 20 und ich bin auch erst 23. Überhaupt ist das Team vom Humanist verhältnismäßig jung. Ich gebe dir aber recht, dass ein Großteil meiner Altersgenossen erschreckend gleichgültig ist. Gerade über religiöse oder politische Themen machen sich viele überhaupt keine Gedanken. Mit der Folge, dass sie leicht manipulierbar sind.
Schuld an dieser Entwicklung ist die Politik in Verbindung mit den großen Industriekonzernen. Studenten sollen nicht mehr über Politik nachdenken, sondern ihren Job machen. An den Unis werden Fachidioten ausgebildet, die nicht mehr in der Lage sind gesellschaftliche Sachverhalte zu beurteilen. Eine zunehmende Spezialisierung bewirkt leider auch die Verdummung in anderen Bereichen.
Hoffen wir, dass sich der T.J.Schaum nicht wieder einmischt!
Von Markus am Sonntag, den 6. Juni, 1999 - 20:28:
ich bin übrigens nicht älteren Semesters, wobei
das Definitionssache ist. Ich bin 26. Ich bin
selbst Autor einer umfassenden Homepage, die im
Wesentlichen Informationen über meinen Heimatort
beinhaltet und die Kommunikation unter den Leuten
fördern soll. Ich habe meine Seite ganz bewusst
nur mit lokalen Inhalten gefüllt, weil ich es für
eine Herausforderung halte, das weltweite Medium
Internet mit den Inhalten eines lokalen
Gemeindeblattes zu füllen.
Wie das eben so ist, versuche ich seit geraumer
Zeit, die Jugend zu involvieren. Zum Beispiel mit
Verlosungen, dem Auschecken von
Fortgehmöglichkeiten, Partys und Veranstaltungen
(Bei uns im Ort gibt es bislang keine einzige
Kneipe). Außerdem biete ich den Youngsters seit 5
Monaten an, Ihre Bands, Cliquen, Jugendgruppen auf
meinen Seiten kostenlos präsentieren zu lassen.
Ich warte auf Feedback, aber es kommt nix. Es
interessiert niemanden von denen, daß ich mich für
sie stark machen will. Das deprimiert mich schon.
Und man fragt sich natürlich auch, wie alt man
eigentlich schon ist, daß man so gar keinen Draht
mehr zu den Kids hat.
Natürlich tut auch die Telekom ihren Teil zu den
Surfgewohnheiten der Leute, denn wenn ich so wie
heute 3 Stunden am Lesen und Schreiben bin und für
jede Minute 6 Pfennige bezahlen muß, überlege ich
mir das natürlich 2mal. So wird gezappt und
gezappt. Schnell noch ein Download - was
verbotenes... Masse statt klasse.
Ich bin froh, daß es euere Seiten gibt, denn sie
zeigen mir, daß ich nicht der einzige bin, der das
www mit tatsächlich mit Inhalten füllen will.
Von Herbert am Sonntag, den 6. Juni, 1999 - 22:25:
interessanter Nebenschauplatz, den ihr hier aufgezogen habt.
Wie ihr bin ich der Meinung, dass sich in der Entwicklung der Medien nicht nur Positives zeigt. Insbesondere zaehle ich das Fernsehen zur exponierten Manipulationsmaschine. Selektionen finden beim breiten Publikum kaum noch statt, was sich z.B. am Erfolg der bekannten Seifenopern widerspiegelt.
Der Durchschnittsdeutsche verbringt laut Statistik mehr als 200 Minuten taeglich vor der "Glotze". Und wie Frank treffend bemerkt hat, schlucken die Zuschauer, was sie vorgesetzt bekommen. Fuer mich persoenlich ist dies kultureller Wahnsinn, kollektive Gleichschaltung und Massenbeeinflussung sondersgleichen. Die Faehigkeit des Zuschauers zur ausgepraegten Kritik, geht hier unbemerkt "wie ein Taschentuch" verloren. Bestes Beispiel in der letzten Zeit war die Berichterstattung zum NATO-Angriff auf die Bundesrepublik Jugoslawien.
Der Zuschauer nimmt dies jedoch nicht mehr war, und befindet sich reziprok in dem Wahn, besonders quali- und quantitaiv informiert zu sein.
Kommerz, also Werbung bestimmt zunehmend den Programmablauf. Der Zuschauer quittiert dies oftmals mit "zappen" und bringt sich somit selbst unbewusst in die Situation des quirligen, unbestaendigen Konsumenten.
Selbst fuer die Juengsten (ab 2 Jahre) gibt es nun "Spezial-Programme" die angeblich zu kritischem Fernsehkonsum erziehen sollen.
Bequem ist dies fuer die Masse der (alleinerziehenden) Muetter allemal, ersetzt doch der Bildschirm kostenlos den teueren Babysitter. Kids starren gebannt auf die virtuelle Realitaet der Bilder. Ganz zu schweigen von den Familien die ab morgens um sieben bis ultimo den Fernsehapparat eingeschaltet lassen.
Nein Danke. Es gibt Alternativen.
Gruss Herbert
Von Frank Welker am Montag, den 7. Juni, 1999 - 00:07:
Ja so ist das, da würde man sich via Fernsehen gerne weiterbilden, aber was bekommt man stattdessen vorgesetzt: Eine Talkshow nach der anderen. Hilfe mein Freund schläft mit seinem Freund, der früher eine Frau war oder Mein Penis hat eine Dauererektion. Muss ich jetzt deswegen auf Viagra verzichten? Solche Themen gehören ja noch zu den kulturell höherwertigen Sendungen. Ob Analbella, Illona Kisten, Hans Mauser oder Wahnsinn am Mittag, alles scheiße! Und für Typen wie den Jürgen Fliege muss man auch noch Fernsehgebühren zahlen. Der ganz mormale Fernsehwahnsinn eben.
Von Markus am Dienstag, den 8. Juni, 1999 - 17:05:
Bzgl. Fernsehen kann ich nicht so ganz mitreden.
Ich bekomme nur ARD und ZDF rein und schaue nicht
vor 21.00Uhr. Ich kennen dementsprechend keine
Werbepausen. Was mich auch extremst ankotzt sind
die Produktplazierungen innerhalb der Spielfilme,
die Rollenverteilungen (Mann-Frau) und die
Förderung der Fehleinschätzung Alkohol und
Zigaretten wären notwendig, wenn es zu
Stressituationen kommt und sind außerdem absolut
cool. Naja, darüber könnte man ja Bände schreiben
und einige Studien gibt es ja auch schon darüber.
Das war aber eigentlich nicht das Thema.
Was mich im Internet wirklich nervt, ist die
Platzierung von unangebrachten Werbebannern. So
war ich mit meinem Sohn auf einer
Nintendo64-Seite, als ich einen Werbebanner zu
sehen bekam, der uns direkt zu irgend so einer
Sex-Seite gebracht hätte. Das kommt vor allem
dadurch zustande, daß Werbeplatz ohne feste
Inhalte vermietet bzw. gebucht wird. Die
Werbeeinblendungen variieren auf diesen Seiten von
Besuch zu Besuch und dabei scheint völlig egal zu
sein, um welche Werbung auf welchen Seiten es sich
handelt. Man kann nur die Webmaster dazu aufrufen,
auf derartige Werbeschaltungen zu verzichten.
So far
Markus
Von Herbert am Mittwoch, den 9. Juni, 1999 - 17:41:
hier noch Betrachtungen zum Thema Medien (Fernsehen) von meiner Sicht.
Wir - unsere Familie - haben die "Glotze" abgeschafft. Sie fristet ihr Dasein im Keller. Zudem haben wir die Anzahl der taeglichen Printmedien in unserem Haushalt erhoeht und nutzen die gewonnene Zeit zum ausfuehrlichen Studium von drei Tageszeitungen (jungeWelt, taz, Schwabacher Tagblatt). Darueber hinaus lese ich momentan abwechselnd "Die Woche" oder "Die Zeit".
Ich will nicht missverstanden werden - ich verteufele das Medium Fernsehen nicht. Lediglich nach etwa 30 Monaten Abstinenz - welche mir relativ leicht fielen - sind meine Frau und ich nicht nur der Meinung, nun wesentlich ausfuehrlicher informiert zu sein als ehedem, sondern auch kritischer geworden zu sein, im allgemeinen und vergleichenden Aufnehmen von Informationen und Nachrichten.
Das Abschaffen des Fernsehens wirkt sich auch positiv auf unsere Kinder und unser Familienleben aus. Die Kinder werden von diesem Medium nicht konsequent ferngehalten (Anschluss ist vorhanden). Unsere Kinder und wir verbringen aber nun mehr Zeit miteinander und ein "Abschieben" der Kids vor die Gotze (Babysitter) ist fuer uns kein Thema. Unser Juengster (30 Monate alt), hat bestimmt noch keine 10 Filme gesehen. Bei ihm ist ein erstaunliches Phaenomen zu beobachten. Sind wir bei Bekannten und deren Kinder sehen fern, ist das fuer unser Kind echt "boring". Er sucht konsequent nach Spiel-Alternativen. Fernsehen ist ihm zu monoton, zu langweilig, zu unattraktiv, zu unaktiv.
See ya later
Herbert
PS: Laut Statistik sieht der Bundesbuerger durchschnittlich taeglich mehr als 200 Minuten fern. Wer von euch guckt denn nun "meine Zeit"??
(Schmunzel).
Von Heike J. am Mittwoch, den 9. Juni, 1999 - 20:03:
Von Herbert am Mittwoch, den 9. Juni, 1999 - 20:27:
und? - sei ´mal ehrlich, vermisst Du wirklich was?
Mit insistierenden Gruessen (schmunzel)
Herbert
Von Heike J. am Mittwoch, den 9. Juni, 1999 - 21:53:
Ich muss sagen, seit ich das Programm nach Tips durcharbeite, schaue ich weniger, aber bewusster fern. Und höre auch gezielter Radio.
Von markus am Freitag, den 11. Juni, 1999 - 22:47:
mit? Nachdem ich den ganzen Tag unter Strom (nicht
gegen den Strom) stehe, schalte ich vor dem
Schlafen fast immer noch die Glotze ein. Da kommen
dann normalerweise die Tagesthemen oder die
Tagesschau. Manchmal haut´s mir dann die Augen zu
und die Glotze läuft die halbe Nacht...
Jetzt mach ich ein neues Forum, das der Renner
werden sollte ... zumindest bis übermorgen.