Guten Tag,
ich bin ein 18 Jahre alter Schüler an einem
humanistischen Gymnasium. Seit einigen Jahren
versuche ich mich dem Gruppenzwang Alkohol zu
entziehen. Fast ein ganzes Schuljahr musste ich
mich einem Mobbing unterziehen, nur weil ich
nicht zu denen gehörte, die jedes Wochenende
kotzend in einem Gebüsch verbrachten. Ich
verbrachte meine Zeit eher mit technischen und
ehrenamtlichen Projekten in Vereinen. Ich gehöre
sicher nicht zum typischen Strebertyp und hatte
auch so meine Probleme mit der Schule, wie
andere auch.
Während einer Klassenfahrt bin ich aber dann
doch davon überrumpelt worden und war an
mehreren Abenden stockbesoffen. Nachdem ich da
die Belustigung aller Leute war, war ich
natürlich auch ziemlich beliebt danach und
erlebte so manchen Rausch (auch wenn es nie zu
einem Kater oder einer Kotzerei kam).
Mir wird aber allmählich klar, dass dieses
Abweichen meiner alten Ansicht eben doch ein
schwerer Fehler ist. Ich will mir durch den
Alkohol keine physischen und psychischen Schäden
zuziehen und auch nicht meine Würde vor mir
selbst verlieren.
Im Internet und Überall bekommt man Ratschläge
von berüchtigten Antialkoholikern, dass man doch
einfach sein Umfeld wechseln soll, damit man
damit nichts mehr zu tun hat.
Doch ich als Schüler kann sicher mein Umfeld
nicht wechseln. Und allgemein ist der
AK-Komasaufen leider bei fast allen
gleichaltrigen eine beliebte Beschäftigung.
Die Leute, die immer sagen, zum Neinsagen gehört
Mut, halte ich für dumme Laberköppe, von ihnen
muss keiner meist "Nein" sagen und wird keiner
in Zufalls-Klassengemeinschaften geworfen.
Keiner von ihnen wird als uncool gemobbt etc..
Mit dem Führerschein bin ich der Sache
mittlerweile zum Teil elegant entgangen. Aber
ich frage mich, ob nicht die Schulen selbst an
der Alkoholproblematik schuld sind und, was man
den Schülern raten kann, die immer daselbe
durchmachen müssen.
Felix