Der Humanist: Religion: Desillusionismus
Von
Hanns am Montag, den 27. September, 1999 - 20:45:Hallo Ute,
ich schlage vor, dass wir unsere Diskussion auf Deine HP verlegen. In diesem Browser ist
irgendwo ein Knoten drin und das Laden dauert ewig.
Zur Ausgangsfrage: Du hast bei Ulrich bestätigt, dass es zur Beschreibung informationaler
Vorgänge spezieller Termen bedarf, die physikalische Sachverhalte nicht ausreichend
beschreiben können.
Wir nennen diesen Bereich das Ideale, bzw. das Geistige. Von mir aus kann auch ein anderer
Begriff benutzt werden, sofern er den nicht-materiellen Seinsstatus ausdrückt. Dass das
Gehirn die Voraussetzung des Denkens ist, ist völlig klar. Auch das Klavier ist die
Voraussetzung der Klaviersonate, beide sind aber nicht zu verwechseln. Wenn Du diesen
Sachverhalt einsiehst, warum hast Du Dich dann auf die naiv-materialistische Seite des
Horst Horn gestellt und ihn verteidigt, wo Du doch genau meine Position in diesem Punkt
vertrittst? Meine Fragestellung zielte daruf ab, dem Horst Horn klarzumachen, dass sein
naiver Physikalismus nicht haltbar ist. Du räumst ein, dass es Sachverhalte gibt, die mit
physikalischen Termen nicht zu beschreiben sind.Vor allem das Geistige. Also gehst Du mit
meiner Kritik konform.
MfG Hanns
Von Horst Horn am Montag, den 27. September, 1999 - 21:56:
Mit diesen nicht-physikalischen-Thermen meint Hanns wohl Therme die uns noch unbekannt
sind, aber sind diese wirklich unphysikalisch nur weil wir sie nicht kennen.
Energie ist auch ein physikalischer Therm. Und alles benötigt wahrscheinlich Energie, nur
bei der Zeit bin ich mir da nicht so ganz sicher. Egal ob Materie oder Information.
Auch der Satz des Pytagoras wurde durch Nachdenken entwickelt, und dieses Nachdenken
bedurfte auch einer gewissen Menge an Energie. Ich bin der Überzeugung das alles auf
Energie beruht. Ich meine damit die Energie von der in Einsteins-Theorie die rede ist.
Keine Ahnung wie man diese Überzeugung nennt, aber materialistisch ist sie sicher nicht.
Vieleicht hab ich mich ein wenig vertahn, aber deshalb bin ich noch lange nicht naiv.
Von
Ulrich am Dienstag, den 28. September, 1999 - 16:28:Horst: Therm und Term sind völlig verschiedene Dinge.
Hanns: Ein Klavier ist nicht die Voraussetzung für eine Klaviersonate. Die Voraussetzung
dafür ist nichts weiter als das Denken eines Komponisten. Das Klavier kommt erst in's
Spiel, wenn der Komponist seine Sonate an andere Menschen übermitteln oder sich selbst
einen realen Klangeindruck verschaffen will. Zur Komposition kann es hilfreich sein, ist
aber nicht zwingend nötig.
Ute: Mein Sandwich hat eine äussere Schicht. Ich halte Gott für diese Schicht.
Von Horst Horn am Dienstag, den 28. September, 1999 - 19:54:
Da hab ich wohl gepennt, und habe Therm und Term für das selbe gehalten. Nun habe ich
mich ganz schön läscherlich gemacht.
Versteh ich das richtig. Was ist zum Beispiel ein nicht-physikalischer Ernergiezustand,
etwa Gott?
Danke für den Hinweis Ulrich, meine Rechtschreibung ist schrecklich. In der Schule war
beim Diktat meine Durchschnittsnote immer 5+.
Wie ich Ulrich's Sandwich-Theorie verstehe, kann man wohl behaupten das sich Information
und Materie in etwas Übergeordnetes zusammenfassen läßt, die äussere Schicht, die
einige als Gott bezeichnen.
Von
Ulrich am Mittwoch, den 29. September, 1999 - 14:39:Horst:
Gott würde ich nun nicht gerade als Energiezustand beschreiben wollen. Alles spricht
dafür, dass er mit unseren Worten am ehesten als bewusst denkend, intelligent und
fühlend bezeichnet werden kann, falls diese Begriffe Gott überhaupt in irgendeiner Weise
gerecht werden. Johannes beschreibt im Evangelium das Verhältnis zwischen Gott und
materieller Welt so:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht
ist.
In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.
(Übersetzung nach Luther)
Naja, jeder Christ versteht diesen Text wohl ein bisschen anders. Aber er vermittelt doch
erstmal einen Eindruck.
Die Behauptung, dass sich Information und Materie direkt zusammenfassen lassen, wäre mir
zu gewagt.
Wenn man es sich genau ansieht, ist Meterie jedoch auch eine Art Information. Jeder Stein
enthaelt Information, und zwar die Information über seine Lage im Raum, seine Bewegung,
seinen Aufbau. Jedes Atom oder auch Elektron und auch jedes Quark in diesem Stein enthält
solche Information, die Information über sich selbst. Alle Gegenstaende im Universum
enthalten mindestens eine Sorte von Information: die über den eigenen Zustand. Ebenso
elektrische Felder, Gravitationsfelder, usw. Die Information ist bereits da, wir brauchen
nur noch unsere Messgeräte hinhalten um die Info abzugreifen. Von der Sache her enthält
auch der leere Raum Information, nämlich die, dass er leer ist. Zumal es gar keinen
leeren Raum gibt, da auch das, was wir als leer bezeichnen, ständig flimmert und
schwingt. Es ist im Prinzip alles eine Frage der Definition und die Begriffe verschmieren
ineinander.
Von
Ute am Donnerstag, den 30. September, 1999 - 10:43:Nein, einen Energiezustand würde ich ihn auch nicht nennen
wollen. Eher ein Bild. Eines, das sich Menschen nach ihrem Bilde schufen. Deshalb ist es
auch nicht besonders schmeichelhaft.
Dieses Bild ist bewußt denkend: es zettelt bewußt jede Menge Vernichtungskriege an.
Dabei geht es recht intelligent vor.
Fühlend ist es auch: eifersüchtig, machtgierig, grausam, eitel.
Zur Frage von Information und Materie: ich meine auch nicht, daß man beide Begriffe
sowohl zusammenfassen als auch voneinander trennen kann. Zumal auch der Begriff der
Materie sehr unterschiedlich belegt war und ist.
Von
Ulrich am Donnerstag, den 30. September, 1999 - 11:47:Na Ute, Du behauptest einfach so, Gott wäre nur ein Bild. Und was, wenn Du Unrecht hast? Ausserdem: prima Zerrbild von Gott hast Du Dir da zugelegt. Du beschreibst damit jedoch nicht den Gott, den ich kenne. Und doch benutzt Du es, um meinen Gott und den Glauben an ihn abzulehnen. Irgendwie seltsam. Wenn Du Gott sagst meinst Du jemand völlig anderen als ich. Den, den Du da meinst, kenne ich nicht.
Von
Ute am Donnerstag, den 30. September, 1999 - 14:41:Ulrich, ich weiß ja nicht, welchen Gott Du kennst, aber ich
meine den, der in der Bibel beschrieben wird. Ich gehe mal ganz naiv davon aus, daß es
sich bei diesem dort beschriebenen Monster um denjenigen handelt, den auch die Christen
meinen. Falls aber Deiner ein anderer als der biblische Gott sein sollte, dann muß ich
mich natürlich entschuldigen. Dann aber wäre es an Dir, mal rauszulassen, welchen Gott
Du Dir dann selbst ausgedacht hast.
Ach ja, Deine erste Frage: Wenn ich unrecht hätte, und es gäbe so etwas Schreckliches
tatsächlich, dann würde sich nichts ändern. Ich würde weiter meinem Gewissen folgen.
Aber ich habe nicht Unrecht. :o)
Von
Ulrich am Freitag, den 1. Oktober, 1999 - 09:00:Nee Ute, die Bibel beschreibt Gott nicht so wie Du. Und wenn ich niemanden mögen dürfte, der auch Charaktereigenschaften hat, die mir nicht gefallen, dann dürfte ich überhaupt niemanden mögen und müsste auch Mami, Papi und mein Weibchen wegschicken, und natuerlich auch umgekehrt.
Von
Ute am Samstag, den 2. Oktober, 1999 - 22:00:Ulrich, ich kenne Deine Mami, Deinen Papi und Dein Weibchen (??)
nicht, weiß auch nicht, warum die Dir nicht gefallen und warum Du die nicht magst. OK,
seine Eltern kann man sich nicht aussuchen (die Erfahrung habe ich auch), aber Dein
Weibchen, wie Du das so niedlich bezeichnest, ist Dir ja wahrscheinlich nciht so ganz ohne
Zustimmung aufgedrückt worden, oder? Warum schreibe ich eigentlcih auf sowas Komisches?
Achja, es ging ja auch um einen Gott.
Von
Ulrich am Sonntag, den 3. Oktober, 1999 - 19:16:Sollte ich mich so falsch ausgedrückt haben? Ich mag meinen Papi und meine Mami sogar sehr, und am allermeisten mein Weibchen. Gott mag ich auch. Ich wollte nur bemerken, dass ich die trotz ihrer Macken prima finde. Es gibt an jedem Menschen und auch an Gott irgendwo eine Charaktereigenschaft, die man nicht so toll findet. Na und? Das war's, was ich eigentlich sagen wollte. Oder nochmal anders: Wenn ich alle, die irgendwo eine Macke oder eine Scheibe haben, nicht mögen dürfte, dann dürfte ich überhaupt niemanden mögen. Jeder hat irgendwo ein Rad ab. Das muss aber noch lange kein Hindernis für Zuneigung und Gefallen sein.
Von
mueller am Montag, den 4. Oktober, 1999 - 08:06:Hallo alle zusammen.
Hallo auch dir Ulrich, ich bin wieder da.
"Du beschreibst damit jedoch nicht den Gott, den ich kenne."
Frage: Hast du ihn schon einmal gesehen oder ähnliches? Wohl eher nicht.
Wie kannst du dann eigentl. fremde Ansichten als Zerrbild verhöhnen?
Wer gibt dir denn mal wieder das Recht, dich als alleinigen und wahren Christen
aufzuspielen?
Wie gesagt, erst denken dann schreiben.
Ich halte im übrigen weder die Atombombe, den 30-jährigen Krieg noch die Kreuzzüge für
Gott-gewollt.
Meines Erachtens nach sind diese Ereignisse alle auf irgendwelche Fundis zurückzuführen.
Und einen solchen Fundi scheinen wir hier vor uns zu haben. Womit ich Ulrich natürlich
nicht die Kreuzzüge in die Schuhe schieben will.
Aber ich denke, wenn er könnte, dann würde er sofort wieder losziehen und den
"wahren" Glauben in die Welt hinaus tragen.
Toleranz ist nunmal keine Stärke der Oberchristen.
Ulrich, ich denke du solltest deine Lehren zuallererst im Iran vertreten. Die Einwohner
dort sind genau wie du anderen Glaubensansichten ungemein aufgeschlossen.
Ob Gott dir dein Weibchen aufgedrückt hat oder nicht, kann er dir danach ja lange genug
selbst erzählen. Folgt man deiner Argumentation in den anderen Foren (Nordelbe etc.)
müßte das aber wohl so sein.
Mark
Von
Ute am Montag, den 4. Oktober, 1999 - 15:57:Ulrich, ich glaube Dir ja gern, daß Du Deine Familie magst, aber
ich vermute, die haben noch keine Massenmorde veranlaßt, oder? Und die waren bestimmt
auch noch nie sauer darüber, wenn Du in einem Angriffs- und Vernichtungskrieg ein paar
Frauen, Kinder und ein bißchen Vieh übriggelassen hast? Sie haben wohl auch noch nicht
von Dir verlangt, daß Du einen störrischen Sohn steinigen lassen sollst. Oder
Geisteskranke. Oder die ewigen Qualen. Würdest Du Deine Angehörigen denn genauso noch
mögen, wenn sie Dich erpreßten? Also Dir ewige Höllenqualen in brennendem Schwefel und
ähnlichen netten Badeanstalten versprächen, für den Fall, daß Du ein bißchen
fremdgehst? Oder andere Leute auch magst?
Wenn Du jetzt wieder schreiben solltest, das wäre nicht Dein Gott, der sowas tut, dann
möchte ich Dich doch ganz dringend auffordern, endlich einmal selbst die Bibel im
Original (und nicht nur die entschärfte Kinderbibel) zu lesen. Sie ist voll von Gewalt,
Rache und Haß. Und so gut wie immer gehen diese Gefühle von dem dort beschriebenen Gott
aus.
Von
mxx am Dienstag, den 5. Oktober, 1999 - 16:06:Ich will jetzt nicht wieder irgendwas gegen die Christen sagen oder nicht, führt zu
nichts und ist Ansichtssache außérdem müsste man dann endlich mald die Christen
definierten, die ersten Christen waren nämlich Gnostiker, die sich dadurch auszeichneten,
dass die Jahwe als Satan ansahen! Und noch eine Sache kapier ich nicht so recht: der
Erlöserglaube
Also, Gott, der gut und gnädig ist, schafft diese Welt. Da Gott gut und gnädig ist, IST
diese WElt auch gut und gnädig (Knackpunkt Eins - sie ist es nicht, und das nicht nur
wegen Kriegen usw., sondern wegen der Beschaffenheit des Menschen). Der Mensch lebt also
in dieser guten und zufriedenen Welt, und auf einmal soll er Erlöst werden. Aber warum
denn? Erst schafft Gott uns also eine Welt, von der uns dann anschließend wieder erlösen
muss! Diesen Irrtum haben natürlich auch die Christen erkannt, die nun den Sündenfall
ins Spiel brachten. Doch da wir alle Individuen nach dem Christentum zufolge sind,
verstehe ich nicht, warum wir ALLE darunter zu Leiden haben - das erscheint mir ungerecht.
Auch die Beschreibung eines Allmächtigen Gottes erzeugt ein Problem - nichts kann auf der
Erde geschehen ohne Gottes Willen. Dazu bemerkte schon Arthur Schnitzler: "Wenn Ihr
denn Gott lobpreist, ohne dessen Willen kein Sperling vom Dache fällt, warum prügelt Ihr
den Knaben, der ihn herunterschießt?"
Auch Erdbeben und andere Grausamkeiten müsste man ja dann diesem Gotte zuschreiben. So
betrachtet gehört Gott nicht in den Himmel sondern auf die Anklagebank. Auch das
Argument, alles habe einen Ziel, der Mensch sei nur beschränkt dies zu Erkennen, zählt
nicht. Die Beschränktheit des Menschen - wer schuf sie denn?
Wenn sogar Böses (aus menschlicher Sicht) gutes sein kann, könnte ich auch zu Satan
beten, oder?
Von Ulrich am Mittwoch, den 6. Oktober, 1999 - 10:33:
Ute: das mit den ewigen Höllenqualen ist ein uraltes katholisches Märchen. Die Bibel
lässt davon nur wenig übrig.
Was die Massenmorde angeht: Bei den allermeisten davon waren Menschen dafür
verantwortlich und Gott hat zugesehen. OK, er hat zugesehen, aber gemacht haben sie
Menschen und zwar nicht auf Gottes Geheiss sondern aus anderen Gründen. Das was noch
übrigbleibt und direkt auf Gottes Konto geht ist meistens mehr oder weniger gut
begründet und daher nicht als Mord sondern als Todesstrafe zu bezeichnen. Ich setze Mord
und Todesstrafe nämlich nicht gleich.
MXX: Die ersten Christen waren keine Gnostiker. Wie kommst Du drauf, solchen eindeutig
widerlegten Unfug zu verbreiten? Ein Christ kann überhaupt kein Gnostiker sein und ein
Gnostiker kein Christ. Hättest Du Dich mal ein bisschen darüber gebildet wüsstest Du
das.
Dein Wunsch, Gott auf die Anklagebank zu setzen, kommt mir nichts weiter als lächerlich
vor. Überleg Dir doch vorher mal, wer Du bist und wer Gott ist und wer sich in welcher
Position befindet.
Die Beschränktheit des Menschen ist systembedingt. Ein erschaffenes Wesen, welches sich
in einer gekapselten Existenzebene befindet, wird immer beschränkter sein müssen als
sein Schöpfer. Und ausserdem sind ja nicht alle Menschen gleich beschränkt, nicht wahr?
Mark Müller: Kann es sein, dass Du einfach nur dumm bist? Ich meine, so richtig dumm?
Dein Kommentar ist jedenfalls wie immer zusammenhangloser Schrott.
Von
mueller am Mittwoch, den 6. Oktober, 1999 - 13:24:Hallo Ulrich
"Dein Wunsch, Gott auf die Anklagebank zu setzen, kommt mir nichts weiter als
lächerlich vor."
Stimmt einen Niemand (von seiner Nichtexistens kann ja wohl ausgegangen werden) kann man
ja auch nicht auf die Anklagebank zerren.
"Überleg Dir doch vorher mal,
wer Du bist und wer Gott ist und wer sich in welcher Position befindet."
...sein oder nicht sein...
"Die Beschränktheit des Menschen ist systembedingt."
Welche System meinst Du?
"Und ausserdem sind ja nicht alle
Menschen gleich beschränkt, nicht wahr? "
Wenn ich mir deinen Unsinn so anschaue, dann gilt diese Vermutung wohl als Unwiderlegbar.
"Kann es sein, dass Du einfach nur dumm bist? Ich meine, so richtig dumm?"
solange es Dich noch gibt ... (der Rest wurde aus Gründen des Anstandes offen gelassen
d.Verf.)
Im übrige bist du dir wieder mal untreu, denn sonst ist ja deiner Ansicht alles
gottgelenkt. Ich frage mich daher, wie du nun zu folgendem Zirkelschluß kommen willst:
"OK, er hat zugesehen, aber gemacht haben sie Menschen und zwar nicht auf Gottes
Geheiss sondern aus anderen Gründen. Das was noch übrigbleibt und direkt auf Gottes
Konto geht ist meistens mehr oder weniger gut begründet und daher nicht als Mord
sondern als Todesstrafe zu bezeichnen."
In Erwartung deines sinnvollen und überlegten Kommentars verbleibe ich
Mark
Von
Heike am Mittwoch, den 6. Oktober, 1999 - 15:14:Das was noch übrigbleibt und direkt auf Gottes Konto geht ist meistens mehr oder
weniger gut begründet und daher nicht als Mord sondern als Todesstrafe zu bezeichnen.
Todesstrafe, nur weil die Menschen das Volk Gottes zu anderen Göttern verführten? Wobei
es dem Gott der Bibel noch nicht einmal mit der Ermordung der Männer bewenden ließ.
Nein, auch die Frauen und Kinder mussten ausdrücklich dran glauben.
Todesstrafe, weil sie andere Götter angebeteten?
Todesstrafe, weil sie auf einem Land wohnten, das dem Volk Gottes versprochen war? Was sie
allerdings gar nicht wissen konnten.
Ulrich, was für ein Rechtsempfinden hast du? Eine nachvollziehbare Begründung konnte ich
beim besten Willen nicht finden.
Von
anonym am Mittwoch, den 6. Oktober, 1999 - 15:58:Das was noch übrigbleibt und direkt auf Gottes Konto geht ist meistens mehr oder
weniger gut begründet und daher nicht als Mord sondern als Todesstrafe zu bezeichnen.
Oh man DU (ihr) bist (seit) ja wahnsinnig!
Und dann noch mit mehr oder weniger guten Begründungen. Sicher auch noch aus nichtigen
Anlässen.
Man sollte DICH (euch)verbieten.
Ich verweise nur auf den Geistigen Unfug unter "Die CDU/CSU und die
Abtreibungspille" und "Die Bibel und die Sexualmoral".
Von
Ute am Mittwoch, den 6. Oktober, 1999 - 16:59:Ulrich, ich hatte Dich doch gebeten, die Bibel einmal zu lesen.
Deine letzte Antwort strotzt wieder vor absoluter Ahnungslosigkeit.
das mit den ewigen Höllenqualen ist ein uraltes katholisches Märchen. Die Bibel
lässt davon nur wenig übrig.
"Dann übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu,
unseres Herrn, nicht gehorchen ..., mit ewige Verderben werden sie bestraft."
"Wenn Dich Deine Hand zum Bösen verführt, dann hau' sie ab; es ist besser für
dich, verstümmelt in das Leben zu gelamgen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen,
in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau' ihn
ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen
in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann
reiß' es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit
zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht
erlischt." (Das war übrigens aus der berühmten Bergpredigt.) Und die Offenbarung
(das Wort "Apokalypse" bzw. "apokalyptisch" oder auch
"Armageddon" ist nicht umsonst der Renner in allen fürchterlichen
Endzeitvisionen) ist voll von derartigen ewigen Qualen in Schwefelseen und mit teuflischem
Gezwicke und Gezwacke.
Du solltest wissen, daß die Katholen ihre Märchen aus der Bibel bezogen und sie nur noch
ein wenig drastisch ausschmückten. Aber alles ist in der Bibel nachzulesen.
Was die Massenmorde angeht: Bei den allermeisten davon waren Menschen dafür
verantwortlich und Gott hat zugesehen. OK, er hat zugesehen, aber gemacht haben sie
Menschen und zwar nicht auf Gottes Geheiss sondern aus anderen Gründen.
Das ist Quatsch. Gott hat die Greuel wörtlich befohlen (wenn man der Bibel glaubt!), und
er hat zuweilen fürchterliche Rache genommen, wenn die Israeliten nicht grausam genug
vorgegangen waren, bzw. nicht genug Leichen geliefert haben. Manchmal haben sie nämlich
ein paar Frauen (!) und Kinder leben gelassen und ein bißchen Vieh. Da ist Gott dann
ziemlich wütig geworden. Saul z.B. ist wegen sowas ganz schön in Ungnade gefallen. Es
gibt im AT zig Stellen, in denen steht, daß nach Gottes Befehl "keiner übrig"
gelassen werden sollte.
Auch ich sehe einen (kleinen) Unterschied zwischen Mord und Todesstrafe. Aber Gott
anscheinend nicht.
Aber wem schreibe ich das alles?? DU kennst doch die Bibel so gut, oder? Hättest Du Dich
mal ein bißchen gebildet, wüßtest Du das (kommt Dir dieser Spruch bekannt vor?)
Allerdings: "Und ausserdem sind ja nicht alle Menschen gleich beschränkt, nicht
wahr?" Nein, da hast Du vollkommen recht.
Von Heike am Mittwoch, den 6. Oktober, 1999 - 18:04:
Ulrich: "Die ersten Christen waren keine Gnostiker. Wie kommst Du drauf,
solchen eindeutig widerlegten Unfug zu verbreiten? Ein Christ kann überhaupt kein
Gnostiker sein und ein Gnostiker kein Christ. Hättest Du Dich mal ein bisschen darüber
gebildet wüsstest Du das. "
Auszug aus dem "Kompaktlexikon Religonen", hg. von einem
Weltanschauungsbeauftragen der Evgl. Kirche: "Zu den wichtigsten Strömungen dieser
Religion gehörten die Mandäer, der Manichiäismus, und die (als "christliche
Gnosis" verstandenen) Schulen des Valentinus und des Kerinth." "Valentinus:
(2. Jh. n Chr.) ein aus Ägypten stammender Gnostiker, der sich zeitweilig in Rom aufhielt
und dort rel. Trktate verfasste ("Evangelium der Wahrheit".) Er bertrat eine
spekulative Erlösungslehrer. Seine Anhänger bildeten eine weit verbreitete gnostische
Gemeinschaft."
"Kerinthos: judenchristlich geprägter Gnostiker, der als Zeitgenosse Polykarps um
100 in Kleinasien lebte. Seiner Lere zufolgte habe nicht Gott die Welt erschaffen, sondern
eine Schöpferkraft, die sich von ihm löste. Er unterschied auch streng zwischen dem
irdischen Jesus und dem "oberen Christus", der bei der Taufe auf Jesus herabkam.
Irenäus war der Meinung, dass das Johannesevangelium gegen die Lehren des Kerinthos
geschrieben worden war."
Ulrich, bevor du anderen keine Bildung vorwirfst, werfe zuvor einen Blick ins Lexikon, ob
das wirklich wahr ist, was du da erzählst.
MXX hat meiner Meinung nach nur insofern unrecht, als das er "die ersten
Christen" als Gnostiker bezeichnet. Die christlichen Gnostiker waren eine Sekte von
vielen, in die sich schon das sogenannte Urchristentum aufspaltete. So gesehen kann man
also gar nicht von "dem" Urchristentum sprechen. Es waren von Anfang an
verschiedene Gruppen, die sich bekämpften.
Und so ging's weiter 2000 bittere Jahre lang...
Von
stefan am Donnerstag, den 7. Oktober, 1999 - 02:00:ich halte eure diskussion ehrlich gesagt fuer ziemlich kleinkariert(sorry, it´s true).
die frage ist noch nicht einmal, ob es irgend ein hoeheres wesen gibt oder nicht. wen
interessiert denn das? sollte es so ein wesen geben, es wuerde sich der welt nie
offenbaren. soll gott(o.ae.) doch machen was er will, uns geht es nichts an. die idee dass
sich gott in der bibel offenbart hat, ist absurd.
was bleibt ist der mensch. hat sich gott im menschen mitgeteilt? (steht glaubich so
sinngemaess in der bibel k.A.) - dann waere ja alles in ordung, wir muessten nur noch
menschlich leben. wenn nicht, kommt es auf das selbe raus.
zu widerlegen ist wie ueblich nix.
p.s.:fuer steine gibt es nur materie, fuer denker nur geist (wir denken alle).
Von mxx am Donnerstag, den 7. Oktober, 1999 - 19:34:
Ulrich, du sagst, der Mensch wäre beschränkt und könnte das niemals verstehen. Aber
wer schuf denn den Menschen so beschränkt? Warum schuf Gott die Welt, wenn er uns dann
anschließend wieder davon Erlösen muss? Hätte er es nicht gleich lassen können?
Das mit den Gnostikern hat ja Heike schon erledigt, vielleicht solltest du nicht immer
gleich so agressiv sein?
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Oktober 1999, Der Humanist
erstellt von Heike Jackler