Heinz Burghart: Medienknechte Wie die Politik das Fernsehen verdarb
Inhalt:
TV-Zuschauer empören sich über eine triviale Südseegeschichte im Ersten, weil zur selben Sendezeit auch das Zweite nur seichte Unterhaltung bringt. Kulturell Interessierte werden erst am späten Abend bedient, politisch Interessierte sind unzufrieden, weil TV-Journalisten dort nicht nachfragen, wo man zu wichtigen Vorgängen Auskunft erwartet. Und weil das Publikum schimpft, entrüsten sich Politiker über das Fernsehen. Dabei sind gerade die Politiker daran schuld, daß das Fernsehen in Deutschland immer mehr verkam. Sie beschlossen Rundfunkgesetze, die ihnen starken Einfluß auf die Aufsichtsgremien geben, funktionierten die Aufsichtsgremien zu Leitungsgremien um und bestimmten damit die Personalien in Hörfunk und Fernsehen. So korrumpierten sie Journalisten, nahmen ihnen die Glaubwürdigkeit, machten sie zu Medienknechten.
Autor:
Heinz Burghart, 1925 in Fürth geboren, Journalist beim Münchner Merkur, dann in verschiedenen Positionen beim Fernsehen des Bayerischen Rundfunks, dessen Chefredakteur er drei Jahre bis zu seiner Pensionierung (Ende 1990) war. Viele Jahre Dozent an der Deutschen Journalistenschule und an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film. Seit 1991 Mitglied der EKD-Synode. Seit 1993 Präsident der Bayerischen Akademie für Fernsehen. Zahlreiche Bücher.
Droemer Knaur ISBN: 3-426-26571-0
Erstellt von Christian Barduhn | Titelliste: Fernsehen | Index | Der Humanist |