Rudolf Krämer-Badoni: Judenmord, Frauenmord, Heilige KircheInhalt:
Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und Dämonenglaube sind
		von allem Anfang an wesentliche Elemente des Christentums, die
		wiederholt zu massenmörderischen Aktionen in den christlichen
		Ländern führten: Judenpogrome und Hexenverfolgungen, die ohne
		die verteufelnde Propaganda der Kirche nicht möglich gewesen
		wären. Warum ist das so, und wie ist es dazu gekommen?
		Die den Juden entwendeten und ins Gegenteil ihres Sinnes
		verkehrten Schriften  die Grundlagen der christlichen Lehre
		 zwangen die Kirche von Anfang an, die Juden als enterbtes,
		christusgegnerisches (Juden als Gottesmörder) und folglich
		rechtloses Volk zu behandeln. Das hatte die mörderischsten
		Folgen bis heute. Die Enterbung der Juden kann die Kirche nicht
		aufgeben, ohne sich selbst aufzugeben.
		Der spätjüdische und von den Juden selbst wieder weitgehend
		überwundene Dämonenglaube wurde in den Evangelien
		festgeschrieben, von Thomas von Aquin aufs absurdeste ausgeweitet
		und brachte bald danach Millionen unschuldiger Frauen als Opfer
		christlicher Frauenfeindlichkeit auf die Scheiterhaufen. Den
		Glauben an das mächtige Wirken des Satans kann das Christentum
		bis heute nicht aufgeben, ohne die Evangelien aufzugeben.
		Krämer-Badonis radikale Kritik, fußend auf den Quellen, zielt
		auf die Fundamente des Christentums. Es geht hier also nicht um
		die sattsam abgehandelten Unzulänglichkeiten einzelner
		sündiger Würdenträger. Es geht um die
		grundsätzliche Unhaltbarkeit der christlichen Lehre.
Die Theologen, diese armseligsten aller Wissenschaftler,
		sagen mit gelangweiltem Achselzucken, gewiß seien all diese
		Scheußlichkeiten ins kanonische Recht aufgenommen worden, aber
		das kanonische Recht könne irren. Und oberhalb des kanonischen
		Rechts habe es nie ein antijüdisches und nie ein
		hexenmörderisches Dogma gegeben. Diese Apologie ist angesichts
		unermeßlicher geistig-geistlicher Schande die allerzynischste,
		besonders wenn man dagegen bedenkt, daß die Legitimation der
		Kirche vollständig auf den geraubten und verdrehten Sätzen aus
		den alten Schriften der Juden ruht, und wenn man weiß, daß die
		Dogmen nicht auf Jesus zurückgeführt werden können, sondern
		wiederum aus dem betrügerischen Raub hervorgegangenen
		Selbstverständnis der Kirche stammen. Diese zentralen
		Verfehlungen erkennt man erst, wenn man dem angeblichen Wirken
		eines Heiligen Geistes von Anfang an aufmerksam folgt.
		Die von Paulus gegründete ,christliche Kirche ist der
		illegitime Sproß der alten Schriften, entstanden durch
		Projektion umgedeuteter Sätze ins Leben und in die Lehre
Jesu.
Autor:
Rudolf Krämer-Badoni, geboren 1913 in Rüdesheim am Rhein,
		studierte u.a. Germanistik, Geschichte und Philosophie und wurde
		1937 mit einer Dissertation über Rilke und Bachofen
		promoviert. Er lebt heute als Journalist und freier
		Schriftsteller in Wiesbaden.
		Romane: Jacobs Jahr (1943), In der großen Drift
		(1949), Bewegliche Ziele (1962), Gleichung mit einer
		Unbekannten (1977) u.a.
		Sachbücher: Anarchismus. Geschichte und Gegenwart einer
		Utopie (1970), Galileo Galilei (1983) u.a.
		Essaybände: Über Grund und Wesen der Kunst (1960), Vorsicht
		 gute Menschen von links (1962)
Autobiographie: Zwischen allen Stühlen (1985)
Knesebeck & Schuler  ISBN: 3-926901-03-9
| Erstellt von Christian Barduhn | Titelliste: Religion | Index | Der Humanist |