Karl August Fink: Papsttum und Kirche im abendländischen Mittelalter
Inhalt:
Die Stellung des Papstes in der Kirche ist nicht erst in heutiger Zeit heftig umstritten. Der Autor zeigt, daß es auch im Mittelalter Gegenbewegungen gab, daß der Weg der Kirche hin zur Papstkirche nur einer der möglichen war. Er verfolgt Entwicklungen des religiösen und kirchlichen Lebens vom Ausklang der Antike bis zum späten Mittelalter, in dem durch das ausgeklügelte und oft simonistische Benifizialwesen die Herrschaft der römischen Kurie über die Kirchenverwaltung, die Wissenschaften und die Universitäten gesichert wurde. Hier wird Kirchengeschichte als Machtgeschichte sichtbar; einerseits wird dargestellt, wie die Entwicklung der mönchisch-asketischen Bewegungen vom extremen Eremitentum hin zu den zentral verfaßten, weltoffenen Bettelorden dazu beitrug, die hierarchische Verfassung der Kirche noch zu stärken, andererseits werden aber auch im Widerspruch zu dieser einseitigen Verlagerung häretische Strömungen als gültige Formen christlichen Bekenntnisses außerhalb der verfaßten Papstkirche vorgestellt.
Nicht trotz, sondern gerade wegen seiner engagierten
Einseitigkeit beeindruckt Finks Darstellung. Sie spricht als
Auseinandersetzung eines gläubigen Christen mit dem historischen
Erbe seiner Kirche an.
Neue Zürcher Zeitung
Autor:
Karl August Fink (1904-1983) studierte katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Münster, war Assistent am Preußischen Historischen Institut in Rom, lehrte Kirchengeschichte an der Staatlichen Akademie in Braunsberg (Ostpreußen) und seit 1940 ab 1945 als ordentlicher Professor Kirchengeschichte, Patrologie und christliche Archäologie in Tübingen.
dtv ISBN: 3-423-04619-8
Erstellt von Christian Barduhn | Titelliste: Religion | Index | Der Humanist |