Hans-Jürgen Wolf: Geschichte der Hexenprozesse - Holocaust und Massenpsychose vom 16.-18. Jahrhundert

 

Hans-Jürgen Wolf: Geschichte der Hexenprozesse – Holocaust und Massenpsychose vom 16.-18. Jahrhundert

Inhalt:

Der Autor kommt zu dem fatalen Ergebnis: der Hexen-Holocaust des 16.-18. Jahrhunderts findet eine logische Fortsetzung und den wohl vorläufigen Abschluß in den deutschen Konzentrationslagern des frühen 20. Jahrhunderts. Die Grundlagen sind die gleichen und zwei Faktoren prallen aufeinander.
Der von den Kirchen geschürte Haß gegen Denkende, der Zwang, an das von ihnen Vorgegaukelte glauben zu müssen sowie der von ihnen eingehämmerte Wahn an ein nichtexistentes Wesen: den Teufel. Die Kirche hat über Jahrhunderte Angst geschürt und Nutzen aus ihren tollkühnen Behauptungen gezogen. In der Hexenfrage bekämpfen sich letztendlich zwei abergläubische Systeme und der wesentlich ältere Volks(aber)glauben wird sich durchsetzen.
Der „deutsche“ Obrigkeits- und Hörigkeitswahn. Aus Respekt vor der oft unrespektablen Obrigkeit hat man den vor der Würde des Menschen verloren. Das Irrationale wird systematisiert, und so entsteht ein epidemischer Säuberungswahn, der alle Alters- und Bildungsschichten umfaßt. Juristen und Geistliche stehen ihm bei. Nicht umsonst ist Deutschland das klassische Land des Katholizismus. Das Zipfelmützentum und der Buchstabenglaube sind Folge der geistigen Unterdrückung.
Das Buch verfolgt nicht die Absicht, die Meinung zu verbreiten, wir wären heute besser als unsere Vorfahren. Das Gegenteil ist der Fall. Es soll eine Warnung sein, die in grausamer Anschaulichkeit dokumentiert, wie weit es kommen kann, wenn die Liebe zum Nächsten erloschen ist, und zu welchen Bestien die Menschen werden, wenn sie ungehemmt ihre Rach- und Schmähsucht austoben können.
Es ist das Werk von Christen. Um den nächsten Holocaust zu unterbinden, muß das Joch des falschverstandenen Christentums abgeschüttelt werden; es geht nur über eine Auseinandersetzung mit seiner blutüberströmten Geschichte. Die christliche Religion hat versagt, denn es ist ihr nicht gelungen, das Morden einzugrenzen. So ist sie mitschuldig am Zustandekommen „gigantischer“ Justizmorde. Sie hüllt sich in Schweigen.
Wer mitreden will, sollte dieses an die Nieren gehende Dokument menschlicher Grausamkeit – oft nur um eines winzigen Vorteils willen – gelesen haben.

EFB-Verlag – ISBN: 3-88776-078-6


Erstellt von Christian Barduhn    Titelliste: Religion    Index    Der Humanist