Medientipps & mehr... | 21. Februar - 5. März 2000 |
Montag, 21. Februar 00
20.15 Uhr 3 SAT
Mord in der Schule
Doku. 1986 nahm sich ein damals 14-jähriger Schüler aus Montana
Steven Kings Roman "Amok" zum Vorbild und richtete in seiner Schule ein Blutbad
an. Der Film rekonstruiert die Kindheit des zu 230 Jahren Haft Verurteilten und zeigt die
Tat. 45 min
20.45 Uhr ARTE
Ein Aufstand alter Männer
Drama von Volker Schlöndorff, BRD/USA 1987. Tief im amerikanischen
Süden: Vor einer Hütte liegt die Leiche eines weißen Farmers. Als der Sheriff am Tatort
ankommt, trifft er auf eine Gruppe alter schwarzer Männer. Jeder von ihnen hält ein
Gewehr in der Hand, jeder nennt sich als Täter. 90 min
22.30 Uhr ARTE
Das goldene Zeitalter
Drama von Luis Buñuel, Frankreich 1930. Mit einer Flut von
verstörenden Bildern und ungewöhnlichen Metaphern - Bischöfe verwandeln sich in
Skelette und Kühe wandern durch Schlafzimmer - entwickeln Luis Buñuel und sein Ko-Autor
Salvador Dalí ein ebenso blasphemisches wie provokantes Pamphlet gegen eine den Menschen
unterdrückende gesellschaftliche Ordnung. Luis Buñuels religiöser Pessimismus ging auf
seine strikt katholische Erziehung zurück, die ihn nachhaltig prägte. Die Rigidität
ihrer Morallehre machte die Kirche für ihn zu einem System absoluter Unfreiheit und
Bevormundung, dem man sich mit allen Mitteln entziehen muss. Die offene Kirchenverachtung
Buñuels und Dalís trug dem Film ein Verbot durch die Zensur ein, das ein halbes
Jahrhundert lang währen sollte.Die Geschichte einer 'amour fou'. Ein Paar, das alle
gesellschaftlichen Fesseln abgeworfen hat, erregt den Widerstand von Kirche und Familie,
Armee und Polizei, versucht aber trotzdem alles, um seine Liebe zu leben. [Zit. aus: www.wdr.de] 60 min
Dienstag, 22. Februar 00
9.30 Uhr HR 2
RADIO
Gründlich ausgetrieben - Die Hartleibigkeit des
ostdeutschen Atheismus
Beobachter der religiösen Landschaft sprechen gerne von einer
"Renaissance der Religion". Der boomende Esoterik-Markt und die steigende
Nachfrage nach Angeboten spiritueller Sinnstiftung gelten als Beleg dafür. Im Osten
Deutschlands sieht die Situation jedoch grundsätzlich anders aus. Nach 40 Jahren
realsozialistischer Religionsfeindlichkeit und 10 Jahren marktwirtschaftlichem
Modernisierungsschub gewinnt man den Eindruck, als sei in den neuen Bundesländern
tatsächlich die Religion vom Aussterben bedroht. 30 min
21.50 Uhr ARTE
Themenabend: Luis Buñuel - Das Auge seines Jahrhunderts
Porträt zum 100. Geburtstag des Regisseurs. Im Jahre 2000
wäre Buñuel 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass soll der Person und vor allem des
Werkes dieses Filmregisseurs gedacht werden, der zu den bedeutendsten unseres Jahrhunderts
zählt. Der Themenabend ist klassisch und originell zugleich angelegt. Klassisch in dem
Sinne, dass er eine Dokumentation über den Künstler und einen seiner Filme enthält;
originell durch den Inhalt der Beiträge: eine anspruchsvolle Neuproduktion über Buñuel
sowie einen seiner letzten Spielfilme. [Zit. aus: www.wdr.de]
95 min
23.25 Uhr ARTE
Die Milchstraße
Drama von Luis Buñuel, Frankreich/Italien 1969. Der cineastische
Meister des Surrealismus at his best: Die Pilgerfahrt zweier Priester dient dem Regisseur
als Rahmen für eine bissige Demonstration seines Atheismus. Auf ihrem Weg nach Santiago
de Compostella durchleben die frommen Wanderer in einer Welt aus Traum und Realität
mehrere Jahrhunderte abendländischer Kirchengeschichte - Visionen von Gott und Teufel
eingeschlossen. - Buñuels boshaft-amüsanter Abgesang auf die katholische Kirche. [Zit.
aus TV Today] 100 min
Mittwoch, 23. Februar 00
13.30 Uhr BR
Die Kreuzzüge ( 5) ...tötet sie oder bekehrt sie -
Krieg im Namen Gottes
Doku. Während in den vier Kreuzfahrerstaaten des Heiligen
Landes die Schwierigkeiten zunehmen - man hat sich nicht nur untereinander zu einigen,
sondern auch gegen das moslemische Umfeld zu wehren - gehen auch in Europa die
Auseinandersetzungen weiter. Da strömen Ostern 1146 in Vézéley in Burgund Tausende
zusammen. Sie sind gekommen, um einer Predigt zu lauschen, einer Predigt des Bernhard von
Clairvaux, den man später den Heiligen Bernhard nennen wird. Gegen die inneren Wirren
Europas predigt er den zweiten Kreuzzug. Krieg im Namen Gottes ist nun die Devise. Die
Kreuzzugsidee ist in ihre zweite Phase eingetreten. [Zit. aus: www.br-online.de] 60 min
17.00 Uhr Phoenix
Das Recht, anders zu lieben -- Homosexuelle zum Standesamt?
Tacheles - Kirchliche Talkrunde. Homosexuelle Paare sollen
mehr Rechte bekommen. Die Bundesregierung will gleichgeschlechtlich Liebenden
ermöglichen, einen gemeinsamen Namen zu tragen und sich beim Standesamt als
Lebenspartnerschaft einzutragen. "Ein Signal für mehr Menschlichkeit und
Toleranz", ist Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin überzeugt. Die
Sozialdemokratin legte zur Jahreswende einen ersten Gesetzesentwurf vor. Doch die
Reaktionen sind gespalten. Die einen sehen in der "Homo-Ehe" einen Angriff auf
die traditionelle Ehe von Mann und Frau. Anderen geht der Entwurf nicht weit genug. Denn
die Lebenspartnerschaft sei allenfalls so etwas wie "Ehe light" und zementiere
damit die Diskriminierung von Homosexuellen. [Zit. aus: www.tacheles.net]
30 min
Mehr zu dem Thema aus dem Bundesjustizministerium gibt's hier.
23.15 Uhr WDR
Nazarin
Drama von Luis Buñuel, Mexiko 1958/59. In einem Elendsviertel von Mexiko
City lebt der Priester Don Nazario unter Dirnen und Dieben. Er verzichtet auf eigenen
Besitz und auf eine Pfarrstelle, um den Armen und Ausgestoßenen nahe zu sein. Und wie
selbstverständlich beherbergt und pflegt er die Prostituierte Andara, die in Notwehr
einen Menschen getötet hat und dabei selbst verletzt worden ist. Als sein ungewöhnlicher
Lebenswandel für die Bürger und seine Vorgesetzten mehr und mehr zum Ärgernis wird und
ihm eine Untersuchung droht, zieht er als Wanderprediger über Land.
Mit Skepsis und Ironie stellt Buñuel in diesem Film die Frage nach der tatsächlichen
Realisierbarkeit christlicher Nächstenliebe in einer heuchlerischen und brutalen Welt. In
"Nazarin" folgt Buñuel nicht mehr, wie in den meisten seiner mexikanischen
Filme, dem Muster des Melodrams. Die großartige Fotografie des Kameramanns Gabriel
Figueroa ist fast dokumentarisch angelegt, überhöht diesen Stil jedoch auch immer wieder
zu einem nahezu expressionistischen Ausdruck. [Zit. aus: www.wdr.de]
90 min
20.45 Uhr ARTE
Hitlers Kinder - Zucht
Doku. Hart wie Kruppstahl und zäh wie Leder - so wollte Hitler die
Jugend. 55 min
23.00 Uhr VOX
Spuren der Vergangenheit - Der vergessene Pharao
BBC Exklusiv. Mitten in der ägyptischen Wüste, weitab von
den Touristenströmen in Kairo und Luxor, liegt El Amarna - eine der geheimnisvollsten
Stätten des Altertums. Niemand würde vermuten, dass diese unter dem Sand begrabene
Ruinenstadt einst das Zentrum des ägyptischen Reiches war. Und sie war die Residenz eines
geheimnisvollen Pharao, dessen Herrschaft bis heute einige Rätsel aufgibt. In den
umliegenden Bergen von El Amarna entdeckte man zahlreiche Grabkammern mit steinernen
Reliefs eines Herrscherpaares. Doch ihre Gesichter fehlten - sie sind damals aus dem Stein
gekratzt worden. Der Name des Pharaos war Echnaton. Mit seiner Gemahlin Nofretete zählt
er zu Lebzeiten zu den mächtigsten Herrschern Ägyptens. Nach seinem Tode ächtet man ihn
als Ketzer und versucht die Existenz dieses Pharaos aus der Geschichte zu löschen. Aber
was hat seine Nachfolger dazu veranlasst? BBC Exklusiv rekonstruiert Echnatons Leben und
die Entstehung des rätselhaften Sonnenkults, der ihn zum Auszug aus der ägyptischen
Hauptstadt führt, und ihn selbst zum vergessenen Pharao degradiert. [Zit. aus: www.vox.de] 55 min
Viele Autoren, darunter Freud, brachten Echnaton mit den Legenden um Moses in Verbindung. Buchtipp zu dem Thema: Jan Assmann, "Moses der Ägypter".
23.30 Uhr ARD
Panzer und Popen - Fluchtpunkte im Kosovo
Doku. Von Normalität kann im Kosovo keine Rede sein. Während
die Albaner in ihre Dörfer zurückkehren, flohen rund 200000 Serben aus ihrer Heimat.
Viele suchten in Klöstern und Kirchen Schutz vor Rache.
45 min
Die orthododxe Kirche Serbiens bezeichnet die derzeitige Lage im Kosovo als ethnische Säuberung unter umgekehrten Vorzeichen. Die barbarischen Akte albanischer Extremisten ereigneten sich in Gegenwart der UN und der Kfor, nicht in Zeiten des Krieges, sondern des Friedens. In einem Bericht der Katholischen Nachrichten Agentur sagt der Belgrader Patriarch Pavle, es sei ein systematisches Ziel, die Zeugnisse der christlichen Kultur im Kosovo auszulöschen.Seit dem Einmarsch der Kfor sind mehr als 70 Kirchen zerstört worden. [Zit. aus: ARD/ZDF-Videotext, 29.11.99]
Buchtipp: Karlheinz Deschner, Milan Petrovic: Krieg der Religionen. Der ewige Kreuzzug auf dem Balkan. 1999.
Donnerstag, 24. Februar 00
22.25 Uhr ARTE
Die Kontroverse von Valladolid
Doku-Drama, Frankreich 1991. Spanien 1550: Iberische Entdecker haben
Amerika erobert, die Urvölker ausgerottet oder versklavt. Im Mutterland herrscht die
Inquisition. In Valladolid, damalige Residenz der kastilischen Könige und Zentrum der
spanischen Renaissance, führen Dominikanermönch Las Casas und Stiftsherr Sepulveda ein
Gespräch über Themen, die enorm brisant sind: beispielsweise, ob Indianer eine Seele
besitzen, durchweg geborene Sklaven sind oder durch die Geburt Christi frei wurden.
90 min
0.00 Uhr ZDF
Dieses obskure Objekt der Begierde
Drama von Luis Buñuel, Frankreich/Spanien 1977. Ein gutsituierter reiferer Herr begehrt leidenschaftlich ein junges
Dienstmädchen, das sich seinen Avancen gegenüber durchaus aufgeschlossen zeigt, sich ihm
im "entscheidenden" Moment jedoch immer wieder entzieht. Buñuels erotische Farce ist eine zeitlose Satire auf
bourgeoise Überheblichkeit und den ewigen Kampf der Geschlechter. "Buñuel zaubert, spielt mit seinen alten Motiven, sehr
elegant, mit leichter Hand und ohne auch nur einen Hauch von Tragik. Die bürgerliche
Angstphantasie von der sexuellen Hörigkeit, die schon so manche Spießerexistenz
vernichtet haben soll, wird hier eher lächelnd zitiert als mit moralischem Aufwand
untersucht." (Die Zeit) 95 min
Der letzte Film des surrealistischen Regisseurs wurde 1978 für den Auslands-Oscar nominiert.
Freitag, 25. Februar 00
23.00 Uhr WDR
Karl V. oder Die Unregierbarkeit der Welt
Porträt. Er war der mächtigste Mann seiner Zeit und einer der
Großen der Weltgeschichte - im Erfolg ebenso wie in seinem Scheitern. Vor 500 Jahren, am
24. Februar 1500, wurde er in Gent geboren, und er herrschte bis 1555. Sein Reich schloss
nicht nur halb Europa ein, sondern auch das gerade entdeckte Amerika: ein Reich also, in
dem buchstäblich "die Sonne nicht unterging". Er beeindruckte seine
Zeitgenossen, als er freiwillig abdankte und sich in das Kloster von Yuste in Spanien
zurückzog; als er dort 1558 starb, ging eine Welle von Trauer durch sein riesiges Reich.
Der Film von Werner Biermann zeichnet dieses einzigartige Leben nach, verfolgt seine Spur
an den Schauplätzen, die im Leben des Kaisers wichtig waren. Karl V. verfügte über mehr
Macht als je ein Herscher vor ihm, und doch überfiel ihn am Ende seines Lebens tiefe
Resignation: Er konnte die Konflikte seiner Epoche nicht lösen. Alle seine Ziele blieben
unerreicht.
Weder konnte er das christliche Abendland vor inneren und äußeren Feinden beschützen,
noch gelang es ihm, die Einheit des Glaubens zu sichern. Der Konflikt mit dem König von
Frankreich und mit dem Papst prägte die Herrschaftszeit Karls V., und der Vorstoß der
islamischen Türken, der "Ungläubigen", auf die Zentren Europas hatte
weltpolitische Folgen. Der Film versucht die Linien aufzunehmen, die aus der Zeit Karls
bis in unsere Epoche führen. In Gesprächen mit bekannten Denkern unserer Zeit - unter
anderen Bischof Karl Lehmann (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz), Juan
Goytisolo (spanischer Schriftsteller), Michel Friedman (Mitglied des Zentralrats der Juden
in Deutschland) - wird klar, wie sehr unsere Gegenwart noch immer von den Ideen und
Umbrüchen der Epoche Karls beeinflusst ist. [Zit. aus: www.wdr.de]
45 min
Samstag, 26. Februar 00
22.30 Uhr BR
Love for Sale
Doku. Viele Wochen hat die Filmemacherin vier Prostituierte mit der
Kamera begleitet. Dabei ging es nicht um einen voyeuristischen Blick durchs
Schlüsselloch. Im Mittelpunkt steht die menschliche Seite. Offen und mit einer Prise
Humor schildern die vier Frauen, was es bedeutet, in einem gesellschaftlich tabuisierten
Beruf zu arbeiten. [Zit. aus: TV Today] 85
min
0.00 Uhr BR
Nazarin
Drama von Luis Buñuel, Mexiko 1958/59. In einem Elendsviertel von
Mexiko City lebt der Priester Don Nazario unter Dirnen und Dieben. Er verzichtet auf
eigenen Besitz und auf eine Pfarrstelle, um den Armen und Ausgestoßenen nahe zu sein. Und
wie selbstverständlich beherbergt und pflegt er die Prostituierte Andara, die in Notwehr
einen Menschen getötet hat und dabei selbst verletzt worden ist. Als sein ungewöhnlicher
Lebenswandel für die Bürger und seine Vorgesetzten mehr und mehr zum Ärgernis wird und
ihm eine Untersuchung droht, zieht er als Wanderprediger über Land.
Mit Skepsis und Ironie stellt Buñuel in diesem Film die Frage nach der tatsächlichen
Realisierbarkeit christlicher Nächstenliebe in einer heuchlerischen und brutalen Welt. In
"Nazarin" folgt Buñuel nicht mehr, wie in den meisten seiner mexikanischen
Filme, dem Muster des Melodrams. Die großartige Fotografie des Kameramanns Gabriel
Figueroa ist fast dokumentarisch angelegt, überhöht diesen Stil jedoch auch immer wieder
zu einem nahezu expressionistischen Ausdruck. [Zit. aus: www.wdr.de]
90 min
1.10 Uhr ARTE
Ein Aufstand alter Männer
Drama von Volker Schlöndorff, BRD/USA 1987. Tief im amerikanischen
Süden: Vor einer Hütte liegt die Leiche eines weißen Farmers. Als der Sheriff am Tatort
ankommt, trifft er auf eine Gruppe alter schwarzer Männer. Jeder von ihnen hält ein
Gewehr in der Hand, jeder nennt sich als Täter. 90 min
Sonntag, 27. Februar 00
23.45 Uhr N 3
Die Tochter der Lüge
Drama von Luis Buñuel, Mexiko 1951. Don Quintín handelt strikt
nach bürgerlichen Konventionen und verstößt Frau und Tochter. Am Ende stellt er
verbittert fest: "Alles, was ich mache, ist falsch."
75 min
Montag, 28. Februar 00
20.06 Uhr WDR 3
RADIO
Sein Kind zu Tode gebären. Das Tabu des späten Abbruchs
RadioFeature. Die meisten Frauen sind verzweifelt, wenn Ärzte
Fehlbildungen beim werdenden Kind entdecken und lassen die Schwangerschaft abbrechen. Im
fünften, sechsten oder siebten Monat bdeutet das tagelange Wehen für die Mutter mit der
Möglichkeit, dass das Kind den Abbruch überlebt. Dann soll der Kinderarzt die
Frühgeburt am Leben halten. Der späte Abbruch überfordert alle: Eltern, Ärzte,
Hebammen, währen die Öffentlichkeit wegschaut. Das Feature nähert sich diesem Tabu.
[Zit. aus: www.wdr.de] 54 min
Dienstag, 29. Februar 00
8.45 Uhr SWR
Seelenfänger - wie Sekten Menschen ködern. Die Zeugen
Jehovas.
Wegen des strengen und alltagsfernen Moralkodex werden Mitglieder der
Zeugen Jehovas früh zu Außenseitern in ihrer Umwelt. Sie werden von der Außenwelt
abgeschirmt, die Angst vor Dämonen wird geschürt. Körperliche Züchtigung ist bei den
Zeugen Jehovas ein übliches Erziehungsmittel. Ein Vater berichtet, wie er seinen Sohn aus
der Sekte herausholte. Eine 17jährige junge Frau, die in die Sekte hineingeboren wurde,
erzählt, wie sie mit ihrer Mutter die Zeugen verließ und welche Konsequenzen dies für
sie hatte. [Zit. aus: www.swr-online.de]
15 min
9.30 Uhr HR 2
RADIO
Missionierung in Selters - Die Zeugen Jehovas und ihre
Deutschlandzentrale
In Selters, weltberühmt durch seine saure Heilquelle, sprudeln jetzt
auch andere Quellen: Hier haben die Zeugen Jehovas ein gigantisches Druckzentrum
aufgebaut, das in Millionenauflage und in vielen Sprachen die Zeitschriften
"Erwachet" und "Wachturm" druckt und in Gemeinden weltweit, von
Utrecht bis nach Wladiwostok, ausliefert. 1200 Menschen leben und arbeiten in einem
umzäunten, viereinhalb Hektar großen Areal - dazu gehören nicht nur Betsäle,
mehrstöckige Wohnhäuser und die Verwaltungszentrale der deutschen Zeugen Jehovas,
sondern auch Autowerkstätten, Posterei und Schuhmacherei, Arztpraxen, Kantine und ein
eigener Bauernhof. Eine eigene Welt für sich. [Zit. aus: HR Hörerinfo]
30 min
Surftipp: Infodienst des Netzwerks ehemaliger Zeugen Jehovas in Deutschland
18.30 Uhr 3 SAT
Die Karawane der Sünder
Doku. Der Monsignore
hat, wie Don Camillo, stets einen Scherz auf der Zunge. Als er die Reisenden aus Berlin
durch die "Heilige Pforte" in den Petersdom führt, sagt er sarkastisch:
"Nun habt Ihr den Ablass und könnt getrost sterben." Antonio Tedesco ist im
Vatikan für die deutschen Pilger zuständig und hat eine Menge zu erzählen. 26 Millionen
Besucher werden zum "Heiligen Jahr" in Rom erwartet. In 15000 Bussen, Hunderten
von Sonderzügen und Chartermaschinen, viele davon aus Deutschland. Nicht nur Katholiken,
auch viele Protestanten ziehen - auf Martin Luthers Spuren - in die "Ewige
Stadt". Die Reisebüros wittern das große Geschäft. "Rom an einem Tag"
oder "Den-Papst-sehen-und-zurück" - nur zwei von vielen Angeboten. Das
"Heilige Jahr" für Eilige - dieser Fast-Food-Tourismus macht dem Vatikan
Sorgen. Auf dem Petersplatz tummeln sich immer mehr fliegende Händler mit frommen
Schnickschnack. Und in den Geschäften drumherum kann man den
"Original-Papstsegen" auf Pergament für rund 50 Mark kaufen. [Zit. aus: www.zdf.de] 30 min
19.15 Uhr DLF
RADIO
Es gab nur noch eins: Kind, Kind, Kind. Kosten der künstlichen
Befruchtung
Das Feature. Ungewollt kinderlose Frauen,
die Isolation durch die Fixierung auf das Thema Kind, die geringen Erfolgsquoten trotz der
schönen Versprechungen der ReproduktionsmedizinerInnen, deren Gewinnspanne meist zu
Lasten der Krankenkassen geht. 45 min
20.45 Uhr ARTE
Die Aufpasser
Doku. Die Dokumentation wurde von dem bekannten BBC-Journalisten
Sean McAllister gedreht. Sie vermeidet jedoch die üblichen Klischees der
Bildberichterstattung und vermittelt eine völlig neue Sicht des täglichen Lebens im
Irak.
Im Februar 1998 hält sich der englische Regisseur in Bagdad auf, um wie Hunderte anderer
ausländischer Journalisten über die Irak-Krise zu berichten. Nachdem die Gefahr eines
neuen Krieges gebannt ist, beschließt McAllister zu bleiben und einen Film über Kifah
und Alla, die beiden irakischen 'Schutzengel' zu drehen, die mit den Beziehungen zur
ausländischen Presse beauftragt sind. Eine überraschende und ehrliche Begegnung.
Anhand der Darstellung des kontrastreichen Lebens der beiden Männer zeigt der Film auf
sehr einfühlsame Art und Weise eine Welt, die in vieler Hinsicht nichts mit den Klischees
gemein hat, die von den Medien und in Propagandafeldzügen vermittelt werden. [Zit. aus: www.wdr.de] 50 min
0.20 Uhr ARTE
Muriel treibt ihre Eltern zur Verzweiflung
Drama, Frankreich 1995. Muriel ist siebzehn Jahre alt. Sie stammt aus
einer kleinen Stadt in der Provinz und ist zum Studium nach Paris gekommen. Eines Tages
lernt sie dort Nora kennen, ein gleichaltriges Mädchen. Muriel wird sich immer mehr
bewusst, dass sie sich sehr zu Nora hingezogen fühlt und ist ziemlich verwirrt. Sie
vertraut sich ihrer Mutter an, doch die reagiert sehr ablehnend. 80
min
Mittwoch, 1. März 00
13.30 Uhr BR
Die Kreuzzüge (6) - ...befördert sie ins Feuer der
Hölle. Die Gegenoffensive
Doku. 40 Jahre nach der Eroberung Jerusalems durch die
christlichen Heerscharen wird Saladin geboren, der spätere Sultan von Ägypten und
Syrien. In ihm erwuchs den Kreuzfahrerstaaten ein ebenbürtiger Gegner. Zwar hatten auch
schon vorher die Herrscher des muslimischen Umfeldes gegen die westeuropäischen
Eindringlinge den Dschihad, den heiligen Kampf, angeordnet, doch mit wenig Erfolg. Erst
Saladin vollbringt das, was als die muslimische Gegenoffensive bezeichnet werden muss. In
der Schlacht bei Hattin 1187 schlägt Saladin die Kreuzfahrerheere vernichtend. Ein neues
Kapitel ist aufgeschlagen. [Zit. aus: www.br-online.de]
60 min
20.45 Uhr ARTE
Hitlers Kinder (4) - Krieg
Doku. Einer der letzten öffentlichen Auftritte Hitlers findet am 20.
April 1945 statt. Im zerbombten Berlin zeichnet er Hitlerjungen, die sich im Kampf
um die Hauptstadt verdient gemacht haben, mit dem Eisernen Kreuz aus. Der Jüngste ist
zwölf Jahre alt. Ob Arbeiterin in der Waffenindustrie, Flakhelfer oder einer der 20000
Soldaten in der SS-Division Hitlerjugend - die Jugendlichen wurden vom NS-Regime
skrupellos als Kanonenfutter missbraucht. [Zit. aus: TV Today] 55 min
23.40 Uhr BR
Willkommen im Tollhaus
Tragikomödie, USA 1996. Die elfjährige Dawn Wiener, das
"mittlere" Kind einer jüdischen Familie in einer Vorstadt in New Jersey, ist
ein unscheinbares Mädchen mit Brille, aber auch mit Herz und Seele. Obwohl sie von ihren
Mitschülern verspottet und von den Eltern zugunsten der süßen kleinen Schwester Missy
ignoriert wird, lässt sie sich ihren Kampfgeist nicht nehmen. Einziger Lichtblick in
ihrem Leben ist der Sänger in der Garagenband ihres Bruders Mark. Steve hat einen solchen
Ruf als Frauenheld, dass selbst die unscheinbare Dawn sich eine Chance auf eine Romanze
ausrechnet. Deshalb hat sie keinen Blick für ihren Mitschüler Brandon, der in Dawn eine
verwandte Seele spürt. Wie Dawn ein Außenseiter, verbirgt der Junge aber seine
Sensibilität und Furcht vor Zurückweisung hinter einem rebellisch rüden Auftreten. Als
Dawn bei Steve nur Hohn erntet, eskaliert die Situation. Zutiefst verletzt und allein
gelassen, "vergisst" sie, Missy vom Kindergarten abzuholen. Das kleine Mädchen
verschwindet spurlos. [Zit. aus: www.br-online.de]
80 min
Mit seinem auf dem Festival von Sundance mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichneten Spielfilmdebüt "Willkommen im Tollhaus" schrieb und inszenierte Todd Solondz eine "gelungene schwarze Komödie mit guten Pointen und witzigen Dialogen über die Qualen der Jugend" (Filmjahrbuch 1997), bei der der scharfe Blick auf die Gemeinheiten unter Kindern so gnadenlos ist, dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt und man sich voller Grauen an die eigene Teeniezeit erinnert. "Der Film ist schön schrill in Farben und Ausstattung, fantastisch in der Besetzung, allen voran Heather Matarazzo als Dawn. Die Handlung ist ein einziger grausamer Scherz. Man leidet mit Dawn unendlich mit. Doch Solondz gelingt es, nie pessimistisch zu erscheinen. Geschickt balanciert er zwischen den beiden extremen Stimmungsebenen Freud und Leid" (Fischer Filmalmanach 97).
Donnerstag, 2. März 00
20.45 Uhr ARTE
Abschied vom Gottesstaat - Iran heute
Themenabend. Gut zwei Jahrzehnte ist es her, dass die Islamische
Revolution unter Führung Ayatollah Khomeinis die persische Monarchie hinwegfegte. Fortan
hatten die Mullahs das Sagen in Teheran. Neuerdings rumort es im Gottesstaat. Iranische
Studenten fordern demokratische Grundrechte fürs Volk, mit Khatami kam 1997 ein liberaler
Geistlicher an die Macht. 255 min
Aufgrund der Verhältnisse im Iran kam es auch in Deutschland zu schockierendem Verhalten in der Nürnberger Ausländerbehörde: Die 39-jährige Laleh Saadat hat eine Illusion verloren. Als sie vor drei Jahren aus dem Iran nach Deutschland flüchtete, hatte sie die Hoffnung auf ein "selbstbestimmtes, menschenwürdiges Leben als Frau". Nun hat sie auch diese Hoffnung verloren. Verantwortlich dafür macht sie die Nürnberger Ausländerbehörde, die von ihr und vier anderen iranischen Frauen ein Passfoto mit Schleier verlangt. Dabei hatte Laleh Saadat, die im Iran drei Jahre wegen politischer Betätigung im Gefängnis saß und trotzdem keine Anerkennung als politischer Flüchtling in Deutschland fand, noch Glück. Sie wurde nicht, wie Anfang November ihre 28-jährige Freundin Roya Mosayebi, mit Polizeigewalt zu diesem Foto gezwungen. Nachdem dieser Fall publik geworden war, hatte das Ausländeramt Nürnberg erst einmal davon Abstand genommen, den anderen Frauen die gleiche Prozedur zuzumuten. Für die Abschiebung in den Iran ist ein Heimreiseschein erforderlich, ausgestellt von der iranischen Auslandsvertretung. Dort werden jedoch Lichtbilder von Frauen zurückgewiesen, wenn die Betreffende kein Kopftuch trägt. In Bremen ist ein Fall bekannt geworden, wo Passfotos unverschleierter Frauen am Computer so manipuliert wurden, dass sie anschließend ein Kopftuch aufhatten. Für Laleh Saadat ist der verhasste Schleier das Symbol für die Unterdrückung der Frauen im Iran. "Wir haben dort nicht einmal die primitivsten Rechte für ein Leben in Menschenwürde", klagt sie. Laleh Saadat und Roya Mosayebi setzten auf das Verwaltungsgericht Ansbach. Das sollte die Fotoaktion für unrechtmäßig erklären, weil das Tragen eines Kopftuches im Iran ein religiöses Gebot sei und die Stadt Nürnberg mit ihrer Anordnung gegen die grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit verstoßen habe. Doch die Richter wiesen ihre Klage zurück. Spitzfindig urteilten sie, dass in islamischen Ländern der Kopftuchzwang keine religiöse Regelung sei, sondern ein "ordnungsrechtliches Regelwerk", das jede iranische Staatsangehörige unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit verpflichte. [Quelle: taz, 3.1.2000]
21.00 Uhr N 3
Das Boot
Antikriegsfilm, Regie: Wolfgang Petersen, BRD 1981. 1941: Im schmalen
Stahlbauch von U 96 ist eine 50-köpfige Mannschaft zusammengepfercht. Das U-Boot befindet
sich auf Feindfahrt im Atlantik. - Der Film zeigt, dass Krieg kein Abenteuerspiel, sondern
der blanke Horror ist. 125 min
Mehr zum Film unter: www.kinoweb.de/film97/Boot
22.15 Uhr Phoenix
Ein Mädchen gegen die Mafia
Doku. Am 5. November 1991 suchte die 17-jährige Sizillianerin
Rita Atria die Anti-Mafia-Richterin auf, um gegen die Mafia auszusagen. Ausschlaggebend
war der Mord an ihrem Vater und an ihrem Bruder. Beide waren Mitglieder der
"Ehrenwerten Gesellschaft" gewesen und von ihr hingerichtet worden. Rita Atrias
mutiger Schritt war beispiellos: Erstmals brach damit ein junges Mädchen aus einer mit
der Mafia verbundenen Familie den Schweigekodex. Von da an waren Rita Atrias Tage
gezählt. Sie hatte noch neun Monate zu leben. Rita Atria stieß mit ihrem Vorgehen auf
allgemeine Ablehnung:Im Familien-, im Freundeskreis, in ihrem sizillianischen Heimatort.
Ihr Freund trennte sich von ihr, ihre Mutter brach den Kontakt mit ihr ab. Aus
Sicherheitsgründen mußte Rita Atria schließlich Sizilien verlassen. Sie versteckte sich
in Rom. Nach neun Monaten ertrug Rita Atria die ständige quälende Todesangst nicht
länger. Sie beging Selbstmord. [Zit. aus: www.swr-online.de]
60 min
Freitag, 3. März 00
0.40 Uhr ARTE
Die Milchstraße
Drama von Luis Buñuel, Frankreich/Italien 1969. Der cineastische
Meister des Surrealismus at his best: Die Pilgerfahrt zweier Priester dient dem Regisseur
als Rahmen für eine bissige Demonstration seines Atheismus. Auf ihrem Weg nach Santiago
de Compostella durchleben die frommen Wanderer in einer Welt aus Traum und Realität
mehrere Jahrhunderte abendländischer Kirchengeschichte - Visionen von Gott und Teufel
eingeschlossen. - Buñuels boshaft-amüsanter Abgesang auf die katholische Kirche. [Zit.
aus TV Today] 100 min
Samstag, 4. März 00
19.05 Uhr WDR 5
RADIO
Auge um Auge, Zahn um Zahn? Rachelust und
Vergeltungsdrang
Lebenszeichen. 35 min
Sonntag, 5. März 00
8.30 Uhr DRS 2
Schweizer RADIO
Gerechtigkeit für einen Ketzer. Rehabilitation für Jan
Hus?
Wird der tschechische Reformator Jan Hus rehabilitiert? 30 min
17.30 Uhr ARD
Werde reich und glücklich - Die Rezepte der Erfolgstrainer
Report. Peter F. war Mitte 30 und am Ende. Sein Betrieb stand
kurz vor dem Bankrott, sein Schuldenberg wuchs ins Uferlose, Frau und Kinder sah er nur
noch nachts, er trank zu viel, rauchte wie ein Schlot und war für seine Umwelt nicht mehr
zu ertragen. Ein Jahr später: Um sechs Uhr morgens joggt der Jung-Unternehmer gut gelaunt
durch den Park und skandiert: 'Ich bin ein Sieger. Ich habe Erfolg. Ich liebe die
Menschen!'
Das hat er beim Motivations-Trainer Jürgen Höller gelernt. Mit schlichten
Lebensweisheiten und Durchhalteparolen ermuntert der Erfolgs-Apostel seine wachsende
Fan-Gemeinde zum 'positiven Denken': Raus aus der Opferrolle! Hör auf zu nörgeln! Wer
arm ist, der ist selbst dran schuld! Träume nicht Dein Leben! Lebe Deinen Traum!'
Power-Tage mit Light-Show und La Ola-Wellen, Persönlichkeits-Seminare mit
Seelenstriptease und strategischer Glücks-Planung. Trainer wie Jürgen Höller
versprechen ihren Klienten nicht nur prallgefüllte Geldbörsen, sondern ein erfülltes
Leben. Der Motivations-Markt boomt. Doch was taugen die simplen Rezepte und für wen? Kann
'positives Denken' sogar schädlich sein? [Zit. aus: www.wdr.de]
30 min
20.15 Uhr RTL
Die Kammer
Justizthriller, USA 1996. Sam Cayhall ist ein Rassist. 1967 hat der
Klu-Klux-Klan-Fanatiker zwei jüdische Kinder getötet. Nun soll er hingerichtet werden.
Sein Enkel will ihn verteidigen. 104/135 min
20.40 Uhr ARTE
Unbeschreiblich weiblich
Themabend. Die Lage der Frauen in den westlichen Gesellschaften hat
sich in den letzten 100 Jahren radikal verändert. Entsprechend vielfältig sind heute
weibliche Lebensentwürfe. Dennnoch markieren Lebenphasen wie Pubertät, Mutterschaft und
Wechseljahre weiterhin ihre Biografien. Nach einem Spielfilm geht es in der Doku "Das Objekt der Begierde" (22.10 Uhr) um
Lust und Liebe. "Destination Frau"
(23.10 Uhr) behandelt die Frage "Mutter werden - ja oder nein?". [Zit. aus: TV Today] 235 min
23.20 Uhr ORB
Hana Bi - Feuerblume
Drama von Tekeshi Kitano, Japan 1997. Herbe Schicksalsschläge muss
der Polizist Yoshitaka Nishi verkraften. Nach dem Tod seiner Tochter erfährt er, dass
auch seine Frau nicht mehr lange leben wird. Als sein Kollege nach einem Attentat im
Rollstuhl sitzt, steigt Nishi aus. Er überfällt in stoischer Ruhe eine Bank und geht mit
seiner Frau auf Reisen. 95 min
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