Medientipps & mehr... | 10. April - 7. Mai 2000 |
Montag, 10. April 00
22.30 Uhr WDR
"... und raus bist du!" - Hinter den Kulissen von Big
Brother
Menschen hautnah. 45 min
23.20 Uhr MDR
Man wird nicht als Soldat geboren
Antikriegsfilm, UdSSR 1969. Stalingrad 1942/43: Die deutschen
Divisionen sind eingekesselt, die sowjetischen Truppen auf dem Vormarsch. Unter der
Führung von General Serpilin durchqueren sie ein von den Deutschen verwüstetes Land.
Auch in den eigenen Reihen gibt es Probleme: Politische Entscheidungen werden über
meschliche gestellt. 110 min
Dienstag, 11. April 00
19.30 Uhr BR
2000 Jahre Christentum (5) - Heilige und Dämonen. Das
Christentum am Ende der Gewissheit
Doku-Reihe. 1347 bricht ein furchtbares Verhängnis über Europa
herein. Die Pest, der "Schwarze Tod", rafft innerhalb von drei Jahren ein
Drittel der Bevölkerung dahin. Die Menschen reagieren unter Schock, mit Geißlerzügen
und Judenpogromen. Der fest gefügte Kosmos des Mittelalters bekommt tiefe Risse. Der
planende Schöpfergott erscheint nun als unberechenbarer Herrscher. Die Menschen suchen
Zuflucht in Prozessionen, Wallfahrten und im Reliquienkult. Die christlichen Mystiker
empfinden die Offenbarung als Einbruch Gottes in ihr persönliches Dasein. Aber auch die
Mächte der Finsternis durchdringen denn Alltag. Die Kirche, die den heidnischen
Aberglauben einst so erfolgreich bekämpfte, verliert viel von ihrer befreienden Kraft.
[Zit. aus: www.br-online.de] 45
min
Zur Sendereihe 2000 Jahre Christentum ist im Kreuz Verlag ein Begleitbuch erschienen. Es kostet DM 39,90. Das Medienpaket für DM 149,00, ebenfalls vom Kreuz Verlag, enthält ein Spielbuch mit Szenen zum Thema, eine Dia-Serie und eine Audio-CD.
Die Kirche beschäftigt sich in diesem Medienverbundprojekt mit ihrer Vergangenheit - nicht immer gelungen.
22.00 Uhr WDR
Hauptmann Conan und die Wölfe des Krieges
Kriegsdrama, Frankreich 1996. September 1918: In der letzten
Schlacht vor der Kapitulation Bulgariens wird das Sokol-Massiv von den Alliierten erobert.
Hauptmann Conan und seine fünfzig wilden Kampfgefährten, zumeist aus
Militärgefängnissen freigelassen, haben daran entscheidenden Anteil. Es handelt sich
dabei um eine Spezialtruppe in der regulären Armeehierarchie, die nach eigenen Regeln
operiert. Auch als in Frankreich der Waffenstillstand unterzeichnet wird, kämpfen die
Männer von Hauptmann Conan weiter und hören nicht auf, das Umland von Bukarest mit
Aufruhr, Plünderungen und Gemetzel unter der Zivilbevölkerung zu terrorisieren.
Für Conan sind Soldaten die Hunde, seine Männer dagegen die Wölfe des Krieges. Doch mit
Kriegsende sorgen die wiedererwachte Zivilisation, Justiz und Bürokratie dafür, dass
Conan und seine "Wölfe" im Frieden und bürgerlichen Leben keinen Platz mehr
finden; denn was im Chaos des Krieges erlaubt war, darf im Frieden nicht mehr sein.
Lieutenant Norbert, ein junger Literaturstudent, den Conan wegen seiner moralischen
Grundsätze schätzt, soll jene verurteilen, die sich abscheulicher Kriegsverbrechen
schuldig gemacht haben.
"Hauptmann Conan und die Wölfe des Krieges" ist eine melancholische,
illusionslose Reflektion über den Krieg in der Tradition von Stanley Kubricks "Wege
zum Ruhm". Er gilt als Taverniers bester Film seit Jahren, wurde für den
"Europäischen Filmpreis" nominiert. 1997 wurde Bertrand Tavernier dafür als
bester Regisseur mit einem "César" in Frankreich ausgezeichnet, ebenso wie sein
Hauptmann-Conan-Darsteller Philippe Torreton, der die Auszeichnung als bester Schauspieler
bekam. [Zit. aus: www.wdr.de] 130
min
23.05 Uhr WDR 3
RADIO
Oft abgetan und verketzert: Die sozialen Bewegungen in
Lateinamerika
Am Abend vorgestellt. 25 min
Mittwoch, 12. April 00
13.30 Uhr BR
Die Kreuzzüge (12) - 12. Spanien gehört dem
Christengott. 700 Jahre Reconquista
Doku. 1492 übergibt Boabdil, der letzte maurische König in
Spanien, die Stadt Granada den christlichen spanischen Königen. Der letzte muslimische
Staat auf spanischem Boden existiert nicht mehr. Fast 800 Jahre lang hatten im Südwesten
Europas arabische und maurische Herren regiert, war das Land orientalisch geprägt. 700
Jahre lang haben im längsten Kreuzzug auf europäischem Boden christliche Heere
gebraucht, um die Iberische Halbinsel zurückzuerobern. Nun ziehen auch hier katholische
Herren ein. [Zit. aus: www.br-online.de]
60 min
Donnerstag, 13. April 00
20.45 Uhr ARTE
Noch Lust auf Sex?
Themenabend. Glaubt man den Umfragen, dann sind die Deutschen mit
ihrem Sexualleben relativ zufrieden. Doch die Sexologin Sylvian Mimoun glaubt dies nicht.
Aus ihrer Arbeit weiß sie: Tabus, Scham und Ängste belasten das Geschlechtsleben vieler
Paare. Die Dokus "Frauen reden über Sex"
(20.45 Uhr) und "Männer reden über Sex"
berichten darüber. 180 min
23.30 Uhr BR
Carlo und Ester
Liebesfilm, Dänemark 1994. Carlo und seine alzheimerkranke Frau leben
in einem Altersheim. Auf einer Beerdigung verliebt sich der 80-jährige Carlo in die
gleichaltrige Witwe Ester. Ihre Umwelt regiert verständnislos. Doch die beiden lassen
sich keine Vorschriften mehr machen und leben und lieben intensiver als je zuvor. -
Behutsam erzählte Geschichte über das Tabu Liebe im Alter, die auch vor dezenten
Nacktszenen nicht zurückschreckt. [Zit. aus: TV Today] 105
min
Freitag, 14. April 00
23.00 Uhr WDR
Wir Kommunistenkinder
Doku. 45 min
Samstag, 15. April 00
23.50 Uhr SWR
Die Bartholomäusnacht
Historiendrama, Deutschland/Frankreich/Italien 1994. Die Hochzeit
zwischen der katholischen Prinzessin Margot und dem protestantischen Hugenotten Henri von
Navarra soll den Religionskrieg in Frankreich beenden. Stattdessen eskaliert der Konflikt.
Denn Tausende von Protestanten, die zur Feier nach Paris reisen, werden in der
Bartholomäusnacht abgeschlachtet. 135 min
Die Nacht vom 23. auf den 24. August 1572 ging als Blutbad in die Geschichte ein. Der Massenmord an den aristokratischen Hugenotten erzeugte Progromstimmung im ganzen Land. Bis heute ist die genaue Zahl der Opfer unklar: Sie schwankt zwischen 2000 und 30000. [Zit. aus: TV Today]
Sonntag, 16. April 00
19.30 Uhr ZDF
Glut unter der Asche (1) - Der Garten Eden, die zerbrechliche
Schöpfung
Doku-Reihe über 2000 Jahre Christentum. Die erste Folge der siebenteiligen ZDF-Dokumentationsreihe macht
sich auf zu einer Spurensuche. Ist das alte Schöpfungswissen überholt? Hat sich der
Mensch unter dem biblischen Schöpfungsauftrag "Macht euch die Erde untertan"
die Schöpfung gnadenlos unterworfen, wie immer wieder kritisch gefragt wurde? Was
empfinden Menschen heute, wenn sie "Schöpfung" sagen, und wie gehen sie mit der
Schöpfung als einem zerbrechlichen Gut um? Auf dem Hintergrund der sieben Schritte des
biblischen Schöpfungsberichtes werden Menschen unserer Zeit vorgestellt, die sich in
besonderer Weise für einen anderen Umgang mit einer wunderbaren und zugleich gefährdeten
Schöpfung einsetzen: Ein erfolgreicher deutscher Produzent von Solaranlagen, eine
Wasserbauingenieurin in Holland, ein Agrartechniker in Israel, ein Klimaexperte, eine
Bäuerin. Am Ende steht Albert Schweitzer, der als Philosoph geradezu visionär eine neue
richtungsweisende Ethik für unsere wissenschaftlich-technische Zivilisation einforderte:
Ehrfurcht vor dem Leben, ein neues Verhältnis auch zum nicht-menschlichen Leben, zu den
Dingen, zur Schöpfung als ganzer, in Respekt und Verantwortung.
Wie auch in weiteren sechs Folgen der Reihe "Glut unter der Asche" wird nach der Zukunft eines alten religiösen Menschheitswissens gefragt, einer mehr als 2000-jährigen Tradition. Es ist ein Erbe mit viel Licht und viel Schatten. Wer dies übersehen sollte, kann nicht glaubwürdig über die Zukunftsfähigkeit jener Vorstellungen sprechen, die uns bis heute geprägt haben. [Zit. aus: www.zdf.de]
45 minEin Begleitbuch zur Sendung ist im Handel unter dem Titel "Glut unter der Asche - 2000 Jahre Christentum und die Zukunft der Religion" erhältlich.
23.00 Uhr N 3
"Töten ist besser als Algebra" - Wenn aus Kindern
Killer werden
Doku. 45 min
23.45 Uhr N 3
Das verbrecherische Leben des Archibaldo de la Cruz
Satire von Luis Buñuel, Mexiko 1955. Ein weniger bekanntes
Frühwerk von Buñuel , dem "Atheisten von Gottes Gnaden": als Junge bekommt
Archibaldo eine Spieldose geschenkt, bei deren Anblick er sich den Tod eines ungeliebten
Menschen wünscht. Da der Wunsch prompt in Erfüllung geht, setzt er das "Spiel"
auch als Erwachsener fort. - Schon hier tauchen die für Buñuel ("Der diskrete
Charme der Bourgeosie") typischen Versatzstücke wie Surrealismus und Anarchismus
auf. [Zit. aus: HoBe's Film-Tips]
85 min
Montag, 17. April 00
17.02 Uhr BR
Der unbekannte Jesus (1) - Spurensuche im Land der Bibel
2-teilige Doku. Die Suche nach dem unbekannten Jesus ist nicht
mehr nur Aufgabe der Theologen, Historiker und Archäologen. Neue Wissenschaften und
Techniken führen gerade in jüngster Zeit zu überraschenden Einsichten und
Erkenntnissen. Dass auch herkömmliche Methoden der Jesus-Forschung nicht zu kurz kommen,
zeigen u. a. die neuen Forschungen in Qumran, die durch Bestsellerthesen über Jesus und
die Schriftrollen vom Toten Meer wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten sind.
Zum ersten Mal werden in diesem Film die Originale einiger der umstrittensten
Schriftenfunde vor der Fernsehkamera präsentiert und von der israelischen Polizei
kriminaltechnisch untersucht. Die Autoren der Sendung, der Historiker Carsten Peter Thiede
und BR-Redakteur Klaus Wölfle, haben an zahlreichen Original-Schauplätzen in Israel
gedreht und namhafte Wissenschaftler aus aller Welt befragt. [Zit. aus: www.br-online.de] 43 min
21.05 Uhr RTL 2
Der Sinn des Lebens
Kultkomödie. Eine Horde wild gewordener Angestellter meutert. Die
Bürosklaven überwältigen die Bosse und segeln mit dem gekaperten Bankhaus aus der
Londoner City davon, um - von der Erde zu fallen. Die ist nämlich doch eine Scheibe. -
Bei John Cleese & Co. bleibt kein Geheimnis ungelüftet. 105/130
min
23.30 Uhr WDR
Polnische Passion
Doku. Östlich von Warschau, im Grenzgebiet zu Weißrussland.
Nirgendwo ist Polen ärmer, nirgendwo wird so viel getrunken und gebetet. Die Zeit geht
nur langsam voran, und darum sind die Ereignisse um Eliasz, den verstorbenen Propheten und
Wunderheiler unvergessen. Seine ehemaligen Anhänger ersehnen seine Wiederkehr, geben
Erinnerungen preis, feilschen und zanken um Ikonen und Souvenirs.
Religiosität in einer Welt aus Armut und Angst. Weder der Zar noch Lenin, noch Stalin und
Hitler ("diese Teufel"), weder die russischen noch die polnischen Herren, weder
der orthodoxe Pope, noch der katholische Priester vermochten den Menschen in dieser
gottverlassenen und gottgläubigen Gegend Sicherheit und ein erträgliches Auskommen zu
geben, Nährboden für Glauben und Aberglauben.
Irgendwo in den Birkenwäldern von Grzybowszczyzna liegt, was einmal die Hauptstadt der
Welt werden sollte: "Wierszalin", das "Neue Jerusalem" des
Bauernpropheten Eliasz. Einige seiner Getreuen leben noch, streiten miteinander und
erzählen von heiligen Jungfrauen, einem ermordeten Konkurrenten, einem Erzengel, von
Wunderheilungen und einer versuchten Kreuzigung. Es war eine Sekte mit eigener Kirche im
Konflikt mit der orthodoxen und der katholischen Kirche. Die Ereignisse, die
heraufbeschworen werden, liegen über 50 Jahre zurück, aber sie sind von gespenstischer
Gegenwärtigkeit und immer noch Anlass zu erbitterten Feindschaften. [Zit. aus: www.wdr.de] 120 min
Dienstag, 18. April 00
16.15 Uhr 3 SAT
Faszination Leben (3) - Dem Wunder auf der Spur
Doku-Reihe. Nachdem Nilsson nun über Jahrzehnte hinweg die
Mikrowelten des menschlichen Körpers erforschte und in immer kleinere Bereiche vordrang,
will sich der Meister nun dem Weltall zuwenden und nach dem inneren jetzt den äußeren
Kosmos erkunden. 45 min
17.02 Uhr BR
Der unbekannte Jesus (2) - Spurensuche im Land der Bibel
2-teilige Doku. 43 min
19.30 Uhr BR
2000 Jahre Christentum (6) - Diesseits des Himmels
Doku-Reihe. Türkische Janitscharen erobern Konstantinopel, das
Zentrum der orthodoxen Christenheit. Deren Schwerpunkt verlagert sich ins 'hölzerne'
Moskau, das 'dritte Rom'. Der türkische Halbmond verdrängt das Kreuz und dringt bis tief
in den Balkan vor. Im Westen leiden viele Christen an den Widersprüchen von Kirche, Staat
und Gesellschaft. Sie suchen einen Ausweg nach innen und finden neue Formen der 'Nachfolge
Christi'. Italien steht ganz im Zeichen von Humanismus und Renaissance. Philosophen,
Wissenschaftler und Künstler machen aufregende Entdeckungen an der Welt und an sich
selbst. Immer häufiger und immer mutiger durchstoßen sie die traditionellen Grenzen. In
den oberitalienischen Stadtrepubliken entsteht ein selbstbewusstes Bürgertum. Neue
Wirtschaftsmethoden häufen enorme Reichtümer an. Die Adelsfamilien wetteifern als
Förderer von Kunst und Wissenschaft. Kaum anders verstehen sich die Päpste in Rom. Sie
führen das ausschweifende Leben kleiner Fürsten, treiben skrupellose Familienpolitik und
schrecken auch vor Gift und Dolch nicht zurück.
Gleichzeitig sind sie unersättliche Auftraggeber und Kunstmäzene. Das im Mittelalter
zerfallene Rom ist jetzt eine einzige Baustelle. Es soll aller Welt den Triumph der Kirche
vor Augen führen. Die größten Künstler der Epoche wirken mit. Was für den Papst der
neue Petersdom, ist für die kleinen Leute der 'Peterspfennig'. Sie zahlen die Zeche. In
Florenz klagt der Dominikanermönch Savonarola Papst und Kurie wegen ihres sündigen
Treibens an. Rom schlägt zurück. Der 'heilige Ketzer' wird verbrannt. Auch ein
Wissenschaftler kommt in große Gefahr. Galilei gelingt es, das Weltmodell des Kopernikus
zu beweisen. Ein Inquisitionsprozess zwingt ihn zum Widerruf. Naturwissenschaft und Glaube
gehen getrennte Wege. [Zit. aus: www.wdr.de]
45 min
20.45 Uhr ARTE
Zigeuner im Exil
Doku. In Florenz stoßen zwei Kulturen hart aufeinander: Am
Rande der Stadt leben Nomaden, überwiegend Zigeuner, unter sehr prekären Verhältnissen
in Lagern. Ausgangspunkt der Dokumentation ist die Kritik dieser Zustände durch den
italienischen Schriftsteller Antonio Tabucchi.
Sehr eindringlich reflektieren die Protagonisten - zumeist Männer - ihre Lage: Der Krieg
vertrieb sie aus dem ehemaligen Jugoslawien, dem Kosovo, Mazedonien, Bosnien und Albanien,
und eine Zukunft können sie sich nicht vorstellen. Die Florentiner Zigeuner sind die
Nachfahren der Nomaden, die Europa 2000 Jahre lang immer wieder durchquerten und dabei an
den Rand der Gesellschaft gedrängt, misstrauisch beäugt, bedroht und ausgeschlossen
wurden. Heute werden sie in einer eigens errichteten Umfriedung zur Sesshaftigkeit
gezwungen, abgetrennt, in Schach gehalten, isoliert und ausgeschlossen. Nicht mehr die
Straßen entlang zu ziehen, ohne Arbeit und damit abhängig zu sein, bedeutet für die
Flüchtlinge ein radikaler Wandel der Lebensbedingungen, den sie nicht mögen. [Zit. aus: www.wdr.de] 50 min
22.15 Uhr ZDF
Glut unter der Asche (2) - Zwischen Himmel und Erde - Das
absolute Geheimnis"
Doku-Reihe. Wie kann man in unserer Zeit an Gott glauben? Ist der
Mensch des 21. Jahrhunderts nicht längst religionsmündig geworden? Die
Selbstverständlichkeit, mit der die monotheistischen Religionen über Gott und
Offenbarung reden, ist verloren gegangen. Dennoch bleibt die Gottesfrage als Sehnsucht des
Menschen nach einem tragenden Grund bestehen. Für den Bibelforscher Wolfgang Feneberg ist
die Frage nach Gott auch die Frage jedes einzelnen Menschen, weil es die Frage nach dem
Sinn seines Lebens ist, ob er von jemandem gewollt oder nur ein Zufallsprodukt ist. Der
Naturwissenschaftler Gerhard Neukum beschäftigt sich mit der Erforschung der Planeten und
des Kosmos. Immer mehr lernt die Menschheit über die Entstehung der Welt und die
Fähigkeit der Materie zur Selbstorganisation. Doch es bleiben Dinge, die nach wie vor
nicht erfasst und erklärt werden können, für Neukum jener Bereich, den man Gott nennt.
Die Studentin Katharina Hinz ist mit dem Glauben an den christlichen Gott aufgewachsen.
Durch Zweifel und eigene Entwicklungen hindurch hat sie zu einem neuen Verhältnis zu
Jesus gefunden. Die geheimnisvolle Welt der Ägypter und die pharaonische Religion mit
ihrem geordneten Kosmos bilden den Hintergrund für die Entwicklung des Gottes- und
Freiheitsverständnisses Israels. Zentrale Erfahrung war der Aufbruch der unterdrückten
Stämme unter der Führung des Mose in das verheißene Land. Ein Ereignis, das in der
rituellen Wiederholung beim Pessachfest in der Erinnerung wachgehalten wird. Auch in der
Erfahrung des Urchristentums ist die Geschichte Gottes mit den Menschen eine
Befreiungsgeschichte. Jesus von Nazareth, dessen Tod und Auferstehung für die Christen
Zentrum ihres Glaubens ist, überwindet den Tod und die Verstrickung des Menschen in
Schuld. Mit der Öffnung des Christentums für die Heidenchristen, schafft der Apostel
Paulus die Voraussetzung für den Weg zur Weltreligion, zur universellen Bedeutung.
Aufklärung und Religionskritik haben die Frage nach Gott nicht zum Verstummen gebracht.
Das Christentum wird sich daran messen lassen müssen, ob es die Geschichte von Freiheit,
Verantwortung und Gerechtigkeit fortsetzen kann. [Zit. aus: www.zdf.de] 45 min
1.15 Uhr ZDF
Hitler - Der Verbrecher
The History Channel. Hitler
als Verbrecher: Ein Herrscher im Totenreich, Verkünder einer mörderischen
Weltanschauung. Er ließ Menschen töten, weil er sie pauschal zu Feinden seines Volkes
erklärt hat! Die ersten Skizzen eines mörderischen Weltbildes entstehen im Wien der
Jahrhundertwende -nter dem Einfluss von antisemitischem Gedankengut und obskurer
Rassenideologie. Das Kriegserlebnis 1914/18 lässt das wirre Konstrukt aus Ideen und
Erfahrungen verschmelzen: zum "granitenen Fundament" einer dogmatischen
"Weltanschauung". Hitlers Kampfansage gilt fortan der Demokratie, der
Humanität, der Toleranz - und den Juden. [Zit. aus: www.zdf.de]
50 min
Mittwoch, 19. April 00
18.30 Uhr Phoenix
Feng Shui
Doku. 45 min
Einige der sonderbaren Regeln, die man unbedingt einhalten muss, will man mit Feng Shui glücklich werden: Immer mit dem Kopf zur Tür schlafen und reichlich Spiegel aufhängen, die die schlechten Energien abhält. Innenarchitekten verdienen mittlerweile ganz gut mit solchen Ratschlägen.
20.45 Uhr ARTE
Apokalypse Vietnam (1) - Krieg in Indochina (1945-1968)
2-tlg. Doku. Am 30. April 1975 ging mit der bedingungslosen
Kapitulation Südvietnams der Vietnamkrieg zu Ende. Zum 25. Jahrestag des Kriegsendes
sendet Arte eine zweitteilige Dokumentation, die die Hintergründe einer der längsten
militärischen Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts noch einmal aufrollt.
90 min
Donnerstag, 20. April 00
20.45 Uhr ARTE
Gehet hin in alle Welt: Missionare - Aus Berufung ins
Abenteuer
2000 Jahre Christentum bedeutet auch 2000 Jahre christliche Mission.
'Darum gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker': Mit dem sogenannten
'Missionsbefehl' im 28. Kapitel des Matthäus-Evangeliums begann die Geschichte der
Christianisierung. Eine erfolgreiche Geschichte, wie es scheint. Das Christentum ist zu
einer der dominierenden Weltreligionen geworden, ein Drittel der Weltbevölkerung hat die
Taufe empfangen.
Die Missionare zogen und ziehen aus, um den Menschen das Licht des Glaubens zu bringen.
Doch nicht selten brachten sie ihnen auch Krankheit, Tod und Unterdrückung. Denn in der
Geschichte der europäischen Kolonialeroberungen spielten die Männer und Frauen als
Vorhut der Kolonialherren eine erhebliche Rolle.
Die missionierenden Kirchen haben Schuld auf sich geladen. Und es ist noch nicht so lange
her, dass sie sich offen zu ihr bekennen. Diese mangelnde Auseinandersetzung mit dem
historischen Erbe mag ihren guten Teil dazu beitragen, dass die Missionare hierzulande mit
einem schlechten Image zu kämpfen haben.
Die großen christlichen Kirchen bemühten sich stets, die 'Heiden' zu bekehren. Jetzt
setzt sich bei ihnen das Plädoyer für den Dialog der Religionen immer mehr auch in der
Praxis durch. Anders sieht dies jedoch bei einigen Vertretern der immer zahlreicher und
bunter werdenden 'evangelikalen' Gemeinden aus, die vor allem in Amerika immer größeren
Zulauf finden. Sie senden nicht nur ihre Vertreter bis ans Ende der Welt, sondern bauen
auf medialer Ebene mit großer finanzieller Kraft ein Imperium aus, wo der Glauben zum
treibenden Wirtschaftsfaktor geworden ist. [Zit. aus: www.wdr.de]
Themenabend über den Missionsdrang der
Christen, der angeblich mit dem Jesus-Spruch im Mattäus-Evangelium "Darum gehet
hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker" beginnt. Dabei sagte Jesus
noch kurz vorher im gleichen Evangelium: "Geht nicht zu den Heiden und
betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses
Israel." Außerdem erwartete er nicht, dass die Mission über 2000 Jahre
andauern würde: "Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis
der Menschensohn kommt."
20.45 Uhr ARTE
Jericho
Drama, Venezuela 1990. Südamerika zur Zeit der Eroberungsfeldzüge:
Dominikanerpater Santiago ist der einzige Überlebende einer Expedition. Der Ordensmann
trifft in einem karibischen Indianerdorf auf eine ihm fremde Kultur mit seltsamen Riten
und Bräuchen. In ihm erwacht der missionarische Eifer. Die Indianer sollen Christen
werden. Aber zuletzt ist er es, der am Ende bekehrt wird. 80
min
22.05 Uhr ARTE
Fremde Teufel - ein Missionar in China
Doku. Religion ist Opium für das Volk' - formulierte einst Karl
Marx und fasste damit zwei wesentliche Ereignisse in China zusammen: Auf Schmuggelschiffen
mit Opium wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von dem ersten lutherischen Missionar auch die
Bibel nach China gebracht. Denn es gab, so glaubte dieser, keinen anderen Weg, um das
'Reich der Mitte' aus den Händen des Satans zu befreien. Der Weg zur protestantischen
Missionierung war bereitet. [Zit. aus: www.wdr.de]
100 min
23.25 Uhr ARTE
Missionare: Bis ans Ende der Welt
Doku. Die BBC-Dokumentation untersucht, wie Missionare das
Christentum von seinen bescheidenen Anfängen in Jerusalem bis zu seiner heutigen
Bedeutung als Weltreligion gebracht haben. Was immer man auch von christlicher Mission und
den Missionaren halten mag, ob man sie nun bewundert oder anklagt, ignorieren kann man sie
nicht. Ihre Arbeit und ihr Wirken hat die menschliche Geschichte stark beeinflusst. Heute
gibt es mehr Missionare denn je, und christliche Missionen geben fast so viel für
Hilfsaktionen aus wie die Vereinigten Staaten. Allerdings wird der Missionsgedanke in den
unterschiedlichen christlichen Glaubensrichtungen heute sehr unterschiedlich praktiziert.
[Zit. aus: www.wdr.de] 50 min
Freitag, 21. April 00
19.30 Uhr ZDF
Glut unter der Asche (3) - Die Botschaften des Hiob. Ratlos im
Leid
Doku-Reihe. Menschliche
Vernunft versagt vor dem Leid. Die Frage nach dem Warum, immer wieder gestellt, wird zur
Schlüsselfrage für die Existenz Gottes. Wie kann er es zulassen, dass Katastrophen sich
ereignen, dass Unschuldige leiden müssen? Bereits im Alten Testament wird die Gestalt des
Hiob zum Testfall für den Glauben. Der Fromme, gerechte Hiob hadert mit einem Gott, der
den Schuldlosen in menschliche Abgründe stürzt. Auf seine Fragen bekommt er keine
Antwort. Rebellion, Resignation, Verklärung des Leids oder seine schlichte Annahme -
verschiedene Wege des Umgangs mit dem Unfassbaren, die Menschen über Jahrhunderte
gefunden haben. Über Jahrtausende haben Philosophen und Theologen, Zweifler und Gläubige
am Erklärungen gerungen, nach Lösungen gesucht, mit dem Leid umzugehen. Für die
Christen wurde das Kreuz zum Symbol; ein Symbol, das Leid und Leidüberwindung
gleichermaßen ausdrückt. Der Tod Jesu hat den Umgang mit dem Leid verändert. Für den
heutigen Menschen eher unverständlich, sind die Verklärung des Leids und eine bestimmte
Leidensmystik. So gerät zum Beispiel Angela von Foligno im 13. Jahrhundert geradezu in
Verzückung, wenn sie ein Kreuz sieht. Andere waren handfester. Die Meinung, dass es einen
Ausgleich im Jenseits gebe, befördert die Frömmigkeit und den Ablasshandel. Himmel und
Hölle werden zu Orten, an denen der Mensch endlich Gerechtigkeit erfahren wird. Aber
andere Christen wollen sich mit der Vertröstung aufs Jenseits nicht zufrieden geben. Sie
kämpfen für ihre Rechte hier, Männer wie Martin Luther King und Bischof Oscar Romero
glauben nicht daran, dass ungerechte Strukturen der Wille Gottes sein können. Die Frage
nach dem Leid provoziert auch heute die Gottesfrage, fordert heraus zu Antworten, mit der
Sinnlosigkeit umzugehen. [Zit. aus: www.zdf.de]
45 min
22.45 Uhr BR
Schlafes Bruder
Drama, Deutschland/Österreich 1995. Wie das Jammern einer sterbenden
Katze klingt Elias' erster Schrei. Die Einwohner des Alpendorfes Anfang des 19.
Jahrhunderts meiden den Jungen. Nur Peter ist sein Freund. Mit ihm schleicht er manchmal
in die Kirche und spielt heimlich Orgel. Bei der Geburt von Peters Schwester Elisabeth
erlebt Elias ein Hörwunder: Alle Klänge der Welt stürzen auf ihn ein. Jahre später
verliebt sich Elias in Elisabeth. Ihre Herzen schlagen synchron. Peter wird eifersüchtig.
125 min
Ein ausführliches Review von Christian Barduhn findet sich unter unseren Filmkritiken: Der Fuß Gottes
Samstag, 6. Mai 00
23.50 Uhr SWR
Der Zensor
Fantasy-Satire, Argentinien 1995. Von seinem Schneidetisch aus
beherrscht er die argentinische Filmindustrie. Der gefürchtete Kino-Zensor Raul Veirave
schneidet aus allen Streifen heraus, was ihm missfällt bzw. missfallen muss. Was ihm
insgeheim zusagt, behält er. Eines Tages erwacht Raul - und die Zeit ist um acht Jahre
vorangeschritten. Politische Privilegien genießt er nun nicht mehr. Denn im Land hat die
Demokratie Einzug gehalten... [Zit. aus: TV Today] 105
min
Sonntag, 7. Mai 00
8.40 Uhr NDR 3
RADIO
Die Gretchenfrage der Physik. Hat sich die Welt selbst
erschaffen?
20 min
11.03 Uhr HR 2
RADIO
Werbung für den Glauben. Wenn Kirchen ihr Heil im Marketing
suchen
27 min
17.30 Uhr ARD
Eine Deutsche pilgert nach Mekka
Porträt. In ihrem Heimatdorf in Rheinland-Pfalz erregt Sabine Marxer
mit ihrem Kopftuch schon einiges Aufsehen. Doch für sie ist es eine
Selbstverständlichkeit, sich zu ihrem Glauben zu bekennen. Vor einigen Jahren
konvertierte die 36-jährige vom Katholizismus zum Islam. Dieses Jahr erfüllte sie sich
einen großen Wunsch: Gemäß den religiösen Pflichten der Muslime pilgerte sie nach
Mekka und besuchte die Kaaaba, das höchste islamische Heiligtum. 30
min
Außer dem Kopftuchtragen für Frauen gibt es noch andere
religiöse Pflichten für Moslems, u.a. das Schächten. Hier gibt es jetzt eine gute
Nachricht für Tierfreunde: Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel lehnte
den Antrag eines Angehörigen der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen ab, ein
warmblütiges Opfertier ohne Betäubung schlachten zu
dürfen. Das so genannte Schächten durch einen Schnitt durch die Kehle des Opfertiers sei
auch im Islam "keine zwingende religiöse Pflicht" für die Gläubigen,
begründete das Gericht das Urteil. Das hessische Tierschutzgesetz schreibt fest, dass ein
warmblütiges Tier nur geschlachtet werden darf, wenn es "vor Beginn des Blutentzugs
betäubt" worden ist. Eine Ausnahmegenehmigung davon wird nur erteilt, wenn das
rituelle Schlachten für einen Gläubigen "zwingend" sei. Genau das habe der
Kläger aber nicht nachweisen können. (Az.: 11 TG 990/00) [taz, 29.3.00]
19.00 Uhr PRO 7
Ewiges Leben
Thema u.a. in Welt der Wunder. 55
min
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