Medientipps & mehr... 8. - 20. Mai 2000

 

[News - Leserbriefe - Reviews] [E-Mail] [Archiv der Medientipps]

 

 Montag, 8. Mai 00

20.45 Uhr        ARTE
Die letzte Versuchung Christi
Drama
, USA/Kanada 1988. In Martin Scorseses Verfilmung stehen die Zweifel, Wünsche und Begierden des Mensch gewordenen Gottessohns im Mittelpunkt: Der Zimmermann Jesus fertigt für die römische Besatzung Kreuze an. Er fühlt sich erniedrigt. Erst der göttliche Auftrag beendet sein Hadern mit dem Schicksal. Fortan will er die Botschaft Gottes verkünden und als Märtyrer sterben. Er fleht Judas um Verrat an. Sein letzter Traum am Kreuz: Ein Familienleben mit Maria Magdalene, der Prostituierten, die er einst abwies - seine letzte Versuchung.   165 min

Der Film wurde von katholischen Kirchenvertretern als blasphemisch bezeichnet und wurde in einigen Ländern auf den Index gesetzt.

21.20 Uhr        BR
Sicher verhüten? Aber natürlich!
Frauensache.    25 min

Eine kleine Geschichte über Verhütung auf katholisch:

Seit den ersten Jahrhunderten hat die katholische Kirche jegliche Verhütung, auch die sogenannte natürliche durch Ausnutzung der sicheren Tage, strengstens verboten. Geschlechtsverkehr hatte niemals der Lust, sondern nur der Pflicht der Kindererzeugung dienen. Alles andere ist Ehebruch - genau, Ehebruch mit der eigenen Frau.

Auch noch der jetzige Papst Joh. Paul II. sprach am 8. Oktober 1980 in Rom immer noch vom "Ehebruch mit der eigenen Ehefrau", wenn man mit Lust an der Sache und vor allem mit Verhütung Sex treibt. Aber gegen alle katholische Tradition bezog sich der Papst nur auf die "unnatürlichen" Methoden. Während der große Kirchenvater Augustinus (gest. 430) die natürliche Methode eine "Zuhältermethode" nannte, meinte Joh. Paul II. in einem Schreiben 1981 dazu: "Die Entscheidung für die natürlichen Rhythmen beinhaltet eine Annahme der Zeiten der Person, der Frau, und damit auch ein Annehmen des Dialogs, der gegenseitigen Achtung, der gemeinsamen Verantwortung." Die Methode bedeute, "die personale Liebe in ihrem Treueanspruch zu leben". Alle anderen Methoden erniedrigen und manipulieren lt. JPII. die menschliche Sexualität.

Da dem Papst selbst keine Antwort einfiel, bat er die Theologen in dem o.g. Schreiben, "den anthropologischen und gleichzeitig moralischen Unterschied zu erarbeiten und zu vertiefen, der zwischen der Empfängnisverhütung und dem Rückgriff auf die Zeitwahl besteht". Franz Böckle, Deutschlands bekanntester katholischer Moraltheologe, meint dazu: "Man muß sich nicht wundern, wenn die geplagten Seelsorger und erst recht die angeforderten Laien den metaphysischen Unterschied zwischen den 'natürlichen' und den 'widernatürlichen' Methoden nicht begreifen können." [Quelle: Uta Ranke-Heinemann, Eunuchen für das Himmelreich, 1989]

22.45 Uhr        BR
Römer zwischen Alpen und Nordmeer - Kulturelles Erbe einer Weltmacht
Doku
. Im Jahre 15 v. Chr. zogen endlose Kolonnen römischer Legionäre über die Alpen, um die Gebiete im Norden für das Weltreich des Kaisers Augustus zu erobern. Mit dem Sieg über die einheimischen Stämme bei Oberammergau begann die über 400-jährige Herrschaft der Römer nördlich der Alpen. Der militärischen Okkupation folgte eine wirtschaftliche Blüte, die begleitet war von einem "Kulturtransfer" ohnegleichen. Die zivilisatorischen Einflüsse prägten auch die germanischen Stämme jenseits des Limes. Neueste archäologische Funde belegen, dass sich ein reger Technologiefluss von Süden und Westen in Richtung Norden und Osten entwickelte. Römische Handwerker gaben ihre Fertigkeiten und Erfahrungen an Kelten und Germanen weiter. So ließen sich viele Dinge des täglichen Lebens vor Ort herstellen und lokale Bedürfnisse schneller und einfacher befriedigen. Dieser "Romanisierungsprozess" umfasste Handwerk, Handel und Kultur. [Zit. aus: www.br-online.de]     45 min

 

 Dienstag, 9. Mai 00

20.15 Uhr        ARTE
Lebenslang verachtet
Reportage. 
Offiziell hat die indische Regierung das Kastenwesen vor mehr als 40 Jahren abgeschafft. Aber noch immer bestimmen die Kasten das gesellschaftliche Sein in Indien. Ganz unten stehen, nicht anders wie vor Hunderten Jahren, die Unberührbaren, die Parias: gut für die Drecksarbeit, verachtet von den höheren Kasten, sie arbeiten für Hungerlöhne, Frauen, Männer und Kinder - eigentlich nichts mehr als Sklaven. Den oberen Kasten steht es frei, Paria-Männer zu verprügeln oder Paria-Frauen zu vergewaltigen - sie gehen in der Regel ohne Strafe nach Hause, selbst wenn ihre Opfer an den Misshandlungen sterben. Seit vier Jahren beginnen sich die Unberührbaren zu wehren - vor allem ihre Frauen: In manchen Dörfern haben sie sich zusammengeschlossen, um ihre demokratisch verbrieften Rechte endlich einzulösen. Sie informieren sich gegenseitig über das, was ihnen zusteht, sie unterrichten ihre Kinder und sie gehen endlich zur Polizei, wenn ihnen die oberen Kasten Unrecht zufügen. Schon der Kampf ums alltägliche Dasein als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft verleiht ihnen ein Stück der Würde, die man ihnen jahrhundertlang vorenthalten hat. [Zit. aus: www.wdr.de]  30 min

22.25 Uhr        3 SAT
Die vor die Hunde gehen
Antikriegsdrama
, Frankreich 1960. Im Spätsommer des Jahres 1944 hat sich ein Trupp abgekämpfter deutscher Soldaten in einem französischen Dorf auf eine kurze Ruhepause eingerichtet. Der junge Offizier der Gruppe wurde lebensgefährlich verwundet. Bewaffnete Männer der Résistance haben sich in der Kirche eingeschlossen. Für das Dorf - für den Empfang der amerikanischen Truppen schon festlich geschmückt - scheint der Frieden plötzlich wieder aufgeschoben. Die Deutschen aber wollen nicht mehr kämpfen, nur noch überleben. Während im Nachbarort Hilfe für die eingeschlossenen Widerstandskämpfer organisiert werden soll, verhandeln die Deutschen mit dem Bürgermeister des von ihnen besetzten Dorfes. Es wird vereinbart, dass die Soldaten um 17.00 Uhr ihre Waffen niederlegen. Diese Nachricht gelangt auch ins Nachbardorf, wo sie mit Genugtuung aufgenommen wird. Statt in einen blutigen Kampf zu ziehen, feiern die Franzosen das für diesen Landstrich endgültige Kriegsende. Doch schon bald müssen sie feststellen, dass sie sich zu früh gefreut haben. [Zit. aus: www.wdr.de]    85 min

 

 Mittwoch, 10. Mai 00

20.15 Uhr        ARTE
Haider - Die ersten 100 Tage
Reportage
.  Seit dem 2. Februar 2000 regiert die schwarzblaue Koalition zwischen dem konservativen Wolfgang Schüssel und den rechtsextremen Gefolgsleuten Jörg Haiders in Österreich. Zum ersten Mal gelang es einer Partei mit rassistischer Ideologie und ausländerfeindlichen Parolen im Europa der 15 Staaten an der Macht in eigenen Land beteiligt zu werden, samt dem Recht, in den höchsten europäischen Gremien vertreten zu sein.
Michel Dumont hat die ersten hundert Tage im neuen rechtsextremkonservativen Österreich beobachtet. Er war in Wien, wo Haiders Truppen Schlüsselposten der Regierung besetzt halten: Vize-Kanzler, Finanzen, Schulpolitik und Verteidigung. Er reiste nach Kärnten, in Haiders Reich und er hat die besucht, die sich wehren gegen die schwarzblaue Realität im Lande.
Michel Dumont schildert uns nach den Schlagzeilen der aller ersten Tage den Alltag dieser neuen Regierung, die Mühen der Bürger, sich damit abzufinden und er analysiert die Zustände in dieser Gesellschaft, die so weit rechts gewählt hat. [Zit. aus: www.wdr.de]    30 min

Eine täuschend der offiziellen FPÖ-Website ähnelnde Satireseite findet man - trotzt aller Proteste der FPÖ - immer noch unter www.fpo.at .

 

 Freitag, 12. Mai 00

20.45 Uhr        ARTE
Zehn wahnsinnige Tage
Drama
, Deutschland 1999. Felix ist 18 und auf dem besten Weg, ein gewissenhafter Polizeibeamter zu werden. Sein Weltbild ist staatstragend, und den Unterricht an der Polizeischule unter der Leitung des Ausbilders Lancelle nimmt er noch ernster als seine beiden Kumpels Bernie und Milka. Kurz vor ihrer Prüfung aber werden die drei bei einer Demo gegen die deutsche Abschiebepraxis als Ordnungshüter eingesetzt, und Felix stößt beim Einsatz für einen verletzten Demonstranten auf der Gegenseite auf die Inderin Ra, eine rätselhaft souveräne, für ihn unerreichbare junge Frau. Von ihr, die er erkennungsdienstlich behandeln sollte, wird er überrumpelt: Mit den eigenen Handschließen angekettet, ist er vor seinen Kumpanen blamiert. Ra setzt sich mit legalen und nicht ganz so legalen Mitteln für Asylbewerber aus dem indischen Subkontinent ein. Weil sie versucht, illegal eingereiste Kinder vom Frankfurter Flughafen ins Land zu schmuggeln, kommt ihr der junge Polizist gerade recht. Felix ist von der schönen und eigenwilligen Ra fasziniert, und ihr Versuch, ihn für ihr Anliegen einzuspannen, stürzt ihn in einen tiefen Gewissenskonflikt. [Zit. aus: www.wdr.de]  90 min

Regisseur Christian Wagner bewegt sich dicht an der Realität: Weltweit sind nach Schätzungen der Flüchtlingsverbände mehr als sechs Millionen Kinder auf der Flucht vor Folter oder Bürgerkrieg. Häufig werden sie zurückgeschickt, weil sie nicht glaubhaft machen können, dass zu Hause Leben oder Freiheit akut bedroht sind. Seit 1.11.1999 dürfen während ihres Asylverfahrens auch Minderjährige den Flughafenbereich nicht mehr verlassen. Hilfsorganisationen sehen in dieser Internierung einen Verstoß gegen die Kinderrechtskonvention. [Zit. aus TV Today]

22.15 Uhr        ARTE
Die Unerwünschten - Türken in Bulgarien
Doku.
Im Südosten Bulgariens, an der Grenze zur Türkei, lebten Jahrhunderte lang Bulgaren und Türken zusammen. Beide Volksgruppen nährten und nähren Ressentiments gegeneinander. Die Bulgaren wegen der langen Zeit unter türkischer Herrschaft, in der Massaker und Zwangsbekehrungen an der Tagesordnung waren, die Türken, weil der kommunistische Staat sie von ihren Verwandten jenseits der Grenze abschnitt und versuchte, ihnen eine bulgarische Identität aufzudrücken.
Diese Zwangsbulgarisierung begann Mitte der 80er Jahre, als das Regime in Sofia gewaltsam versuchte, die angestammten türkischen Namen in bulgarische abzuändern. Auf diesem Wege sollte knapp einer Million Menschen eine neue, bulgarische Identität aufgepfropft werden. Diejenigen, die sich weigerten, sollten das Land verlassen, und so setzte ein Massenexodus ein. Innerhalb weniger Monate verließen über 350.000 Menschen ihre angestammte Heimat, ganze Dörfer und Landstriche verödeten. Dann schloss die Türkei, die der Flüchtlingsflut nicht mehr Herr zu werden glaubte, ihrerseits die Grenzen. [Zit. aus: www.wdr.de]   55 min

23.10 Uhr        ARTE
Ich bin Kuba
Drama
, Kuba/UdSSR 1964.  In vier Episoden erzählt der Film von der allmählich sich formenden Rebellion gegen den Diktator Batista bis zum siegreichen Einmarsch der Rebellen in Havanna am 2. Januar 1959 und der Machtübernahme durch Fidel Castro. Der Film beschwört zunächst das Havanna zur Zeit Batistas, ein einziges Vergnügungsviertel vor den Toren Floridas, eine Hochburg amerikanischer Dekadenz. Wir bekommen 'gezeigt' (und hier ist deutlich der Einfluss Brechts auf den Autor Jewtschenko spürbar), wie die aus den Armenvierteln Havannas stammende Prostituierte von ihrem amerikanischen Freier gedemütigt, ausgebeutet und malträtiert wird. Wie der Bauer unter der Enteignung durch die 'American Fruit Company' leidet, der der Großgrundbesitzer einfach das ganze Land verkauft. Wie der Student Mühe hat, revolutionäre Gedanken in revolutionäre Taten umzusetzen und zum Opfer des Polizeiterrors wird. Wie der Bauer, dem die Luftwaffe des Diktators auf der Suche nach Rebellen Familie und Besitz zusammengeschossen hat, zu Castros Rebellen in der Sierra Maestra stößt, um von nun an selbst zu kämpfen. Die handelnden Personen werden nicht individualisiert oder gar psychologisiert, sie werden als Typen skizziert, sie sind: exemplarisch. Dass der Zuschauer ihr Schicksal auf höchst spannende Weise miterlebt, liegt an der dramatisierten visuellen Gestaltung, die dann auch das eigentliche 'Ereignis' des Films ist. [Zit. aus: www.wdr.de]    135 min

0.25 Uhr        VOX
Themennacht: Die Nacht der Philosophen
DCTP Nacht Club.
Mit Gedanken von Jacques Derrida, Gilles Deleuze, Felix Guattari, Adorno, Heidegger, Gesprächen mit Niklas Luhmann, Oskar Negt, Soseph Vogl u.a..Mit viel Musik. Eine Sendung für Fortgeschrittene in zwölf Teilen. 320 min

 

 Sonntag, 14. Mai 00

ab 17.00 Uhr        ARD
Wahl 2000 - Landtagswahl in NRW
Heute wählt das größte Bundesland ein neues Parlament. Herausforderer Jürgen Rüttgers (CDU) will Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) samt seiner rotgrünen Koalition ablösen. Die FDP mit ihrem Spitzenkandidaten Jürgen W. Möllemann hofft nach fünf Jahren Abstinenz in den Düsseldorfer Landtag zurückzukehren.

Während der letzten Regierungszeit wollte die evangelische Kirche das Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe einführen. Der Ministerpräsident Clement (SPD) wollte den Kirchen gerne den Wunsch erfüllen, aber die Grünen lehnten auf Druck einiger Parteimitglieder das Ansinnen ab. Einfache Begründung: Es steht nicht im Koalitionsvertrag. Somit war das Kirchgeld vorerst gescheitert. Aber heute fallen alle Würfel neu.

Zum Kirchgeld in NRW siehe auch den Artikel "Kirchgeldinitiative in NRW vorerst [!] gescheitert".

20.15 Uhr        3 SAT
Die großen Rätsel (3) - Die Arche Noah
Doku.  
Ende und Anfang einer Schöpfungsgeschichte? Sogar der Mond-Astronaut Jim Irvin suchte die Überreste der Arche Noah im Dreieck zwischen Türkei, Iran und Armenien: Dort, wo man das Gebirge noch heute 'Die Berge des Schiffes' nennt. Der Beitrag kommt der Wahrheit der Geschichte vielleicht am nächsten. [Zit. aus: www.wdr.de]   45 min

0.15 Uhr        WDR
Die Bartholomäusnacht
Historiendrama
, Deutschland/Frankreich/Italien 1994. Die Hochzeit zwischen der katholischen Prinzessin Margot und dem protestantischen Hugenotten Henri von Navarra soll den Religionskrieg in Frankreich beenden. Stattdessen eskaliert der Konflikt. Denn Tausende von Protestanten, die zur Feier nach Paris reisen, werden in der Bartholomäusnacht abgeschlachtet.    135 min

Die Nacht vom 23. auf den 24. August 1572 ging als Blutbad in die Geschichte ein. Der Massenmord an den aristokratischen Hugenotten erzeugte Progromstimmung im ganzen Land. Bis heute ist die genaue Zahl der Opfer unklar: Sie schwankt zwischen 2000 und 30000. [Zit. aus: TV Today]

 

 Montag, 15. Mai 00

20.45 Uhr        ARTE
Das Leben Jesu
Drama
, Frankreich 1997. Grau und trist ist das Leben in der nordfranzösichen Kleinstadt Bailleul. Besonders für arbeitslose Jugendliche wie Freddy und seine Freunde. Sie schlagen die Zeit mit Mutproben tot und fahren auf ihren Mopeds rum.     95 min

21.20 Uhr        BR
Die Macht des Mondes - Hilfe oder Hirngespinst?
Magazin.  
Die Erscheinung des Mondes fasziniert die Menschen seit jeher. Über Jahrhunderte hinweg haben die Menschen den Mond beobachtet und ihr Leben nach ihm ausgerichtet. Heute weiß man, dass der Mond für Ebbe und Flut verantwortlich ist. Aber gibt es noch andere Auswirkungen?
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich ohne den Mond niemals Leben auf der Erde hätte entwickeln können. Manche Pflanzen und Tiere orientieren sich in ihrem Wachstum und ihrem Verhalten am Mond. Nur der Einfluss auf den Menschen ist noch weitgehend unerforscht. Dennoch steigt die Zahl derer, die von der Macht des Mondes überzeugt sind. Sie Gärtnern, bauen, schneiden Haare nach dem Mondkalender - was bringt das? Steigen bei Vollmond tatsächlich die Geburtenzahlen? Tut's beim Zahnarzt weniger weh? Was ist dran am Mondkalender? Das Leben nach den Mondrhythmen: eine neue Esoterikwelle oder eine vernünftige Rückbesinnung auf jahrhundertelange Erfahrungen?
(Beratungstelefon: 0 89 / 3 22 80 66)  [Zit. aus: www.br-online.de]   25 min

Surftipp: Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften GWUP e.V.

22.25 Uhr        ARTE
Benny's Video
Drama,
Österreich/Schweiz 1992.  Wien 1992: Benny singt im Schulchor und sieht gern Videos, wie viele Schüler mit 14 Jahren. Am liebsten sieht er, wie ein Schwein von einer Schlachterpistole niedergestreckt wird. Immer wieder betätigt die Hand den Rückspulknopf des Videorekorders. Er lernt ein Mädchen kennen. Sie kommt mit ihn nach Hause. Er zeigt die Schlachterpistole. Ob sie es wagt abzudrücken? Nein. Und er? Benny drückt ab. Das Mädchen ist getroffen, schreit. Er lädt nach und schießt, bis das Mädchen schweigt. Benny bleibt kühl. Sein Vater versucht, 'klar zu denken'. Der Analytiker zerlegt die Leiche und schickt Sohn und Ehefrau in den Urlaub nach Ägypten. Zurück in Wien ist Bennys Zimmer gesäubert und rein. Der Alltag nimmt wieder Platz. Das Leben geht weiter. Benny wirkt ruhig, aber Benny denunziert seine Eltern bei der Polizei. [Zit. aus: www.arte.de]   105 min

23.15 Uhr        WDR
Ermittlungen im Fall Abraham
Doku.   
Der Abraham der Bibel scheint hinlänglich bekannt. 1. Buch Moses, 12 bis 25, und darin die Geschichte einer ungeheuerlichen Prüfung: Gott fordert Abraham auf, seinen Sohn zu schlachten. Abraham schickt sich an, der göttlichen Anweisung zu folgen. Aber Gott gebietet Einhalt: "Strecke deine Hand nicht aus über den Knaben und tue ihm nichts; denn nun erkenne ich, dass du Gott fürchtest." Die Bereitschaft zur Opferung des eigenen Sohnes. Was ist daran neu und aktuell?
Abraham Ségal geht den Fragen vor Ort mit Neugierde nach, und wir sind unversehens in der Gegenwart: Hebron und Jerusalem, die Stätten des Grabes und der verhinderten Opferung; Araber und Juden; ein andauernder Konflikt, der von der biblischen Vorgeschichte nicht zu trennen ist. Die Nachfahren der Söhne Isaaks und Ismaels stehen in einem nicht enden wollenden Konflikt um das Gelobte Land. Die Opferung des Sohnes aus bedingungslosem Glauben bleibt keine Spezialisten vorbehaltene, abstrakte, religiöse Frage. Rätsel und Paradox der Opferung des Sohnes werden unversehens zu Problemen eben nicht nur der Religion und Philosophie. Politik mischt sich unüberhörbar ein.
Und so sucht Abraham Ségal nicht nur nach den Spuren, die der "Fall Abraham" in der Geschichte der Religionen, in der Kultur und in unserer Imagination hinterlassen hat. Eine sehr alte Geschichte kehrt unversehens ihre Gegenwärtigkeit hervor. [Zit. aus: www.wdr.de] 105 min

 

 Dienstag, 16. Mai 00

19.30 Uhr        BR
2000 Jahre Christentum (10) - Altar der Vernunft
Doku.
Der Mensch ist sein eigener Herr. Zu einer glücklichen Entwicklung der Gesellschaft braucht es weder Gott noch Gebete, es genügen vernünftige Gesetze. Die neue Zeit entsteht in den Köpfen. 'Ich denke, also bin ich', schreibt René Descartes und gibt dem europäischen Geist eine neue Strömungsrichtung. Das Universum erscheint jetzt als ein mechanisches Uhrwerk. Wer seine Gesetze versteht, kann es beherrschen. Gott ist darin nur noch eine unbeweisbare Annahme, die Kirche allenfalls eine moralische Anstalt zur sittlichen Erziehung der Bürger. [Nur dass im Mittelalter Kirche als die Unmoral und Unsitte schlechthin galt.] Glaubenskriege, Inquisition und Aberglaube werden vor der Sonne der Vernunft wie alter Schnee vergehen. Die neuen Ideen dringen bis in die höchsten Kreise des Adels vor. In Preußen und Österreich kommen aufgeklärte Regenten an die Macht.
Sie werben für Bildung und Toleranz und drängen den Einfluss der Kirche zurück. Im Staat Friedrichs des Großen soll jeder 'nach seiner Fasson selig werden.' 1789 hebt der unterdrückte Dritte Stand sein Haupt. In einem Jahrzehnt fegt die Französische Revolution die Reste des Mittelalters beiseite. Unter heftigen Wehen wird der moderne Nationalstaat geboren. Die Kirche war Stütze des alten Regimes und sitzt nun mit diesem auf der Anklagebank. Die Priester sollen einen Eid auf die Verfassung leisten. Wer sich weigert, stirbt unter der Guillotine. Die Volksheere Napoleons exportieren die neuen Ideen weit über die Grenzen Frankreichs hinaus. 1804 'zitiert' der Korse den Papst nach Paris, um sich vor dessen Augen selbst zum Kaiser zu krönen, eine Gebärde, die den alten Anspruch der Päpste verhöhnt. 1803 werden fast alle geistlichen Fürstentümer abgeschafft und Kirchengut im großen Stil enteignet. Der Wiener Kongress versucht die Zeit zurückzudrehen.
Auf den Barrikaden von 1848 stehen - vereinzelt - auch Christen und kämpfen für Pressefreiheit, Menschenrechte und Demokratie.    45 min

Wobei die Päpste zu dieser Zeit noch genau dies verdammt haben; Pressefreiheit, Menschenrechte und Demokratie wurden als "Wahnsinn" bezeichnet. Aber das möchte die christliche Geschichtsschreibung ganz schnell vergessen.

22.45 Uhr        ZDF
Im Zeichen des Widerspruchs - Papst Joh. Paul II. wird 80
Porträt.  
Johannes Paul II. wird nicht müde, der Welt die Forderungen des Evangeliums entgegenzuhalten. Immer wieder widerspricht er gewissen Wertvorstellungen des Zeitgeistes und löst damit selbst heftigen Widerspruch aus. Sein unerbittlicher Kampf gegen künstliche Empfängnisverhütung und Abtreibung hat schließlich die Katholiken in Deutschland in eine gesellschaftliche und innerkirchliche Zerreißprobe geführt. Sein Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit wiederum, seine persönliche Betroffenheit vom Leiden in der Welt hat viele Menschen tief beeindruckt. Im Verlauf seines Pontifikats schien es ihm geboten, die "Zügel wieder anzuziehen". Reformkräfte fühlen sich vor den Kopf gestoßen, Theologen enttäuscht. Seine Bemühungen um den Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen wird immer noch mit einem gewissen Misstrauen beantwortet. Am 18. Mai wird Johannes Paul II. 80 Jahre alt. Wenige Tage vorher, am 13. Mai, wird er zum dritten Mal nach Fatima reisen und der Gottesmutter für ihren Beistand danken, dass ihn die Kugel des Attentäters vom 13. Mai 1981 nicht getötet hat. Für den Papst wird es einer der Höhepunkte des Heiligen Jahres sein, in dem er Akzente setzen möchte für den Weg seiner Kirche im neuen Jahrtausend. [Zit. aus: www.zdf.de]    30 min

0.30 Uhr        ZDF
Erotik und Moral (1)
The History Channel.  
In der Geschichte der Menschheit ist das Verhältnis von Erotik und Moral stets spannend und spannungsreich gewesen. Von den paradiesischen Zeiten Adam und Evas bis zur sexuellen Revolution in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts reicht die thematische Palette einer dreiteiligen Dokumentation über Sinneslust und Sittenstrenge, Freizügigkeit und Tabus, Natürlichkeit und Prüderie. So entsteht ein faszinierendes Panorama, das von den Hochkulturen der Antike über das christliche Abendland bis in die Neue Welt und nach Afrika reicht. [www.zdf.de]   45 min

 

 Mittwoch, 17. Mai 00

16.05 Uhr         WDR 5    RADIO
Todesursachen - Wie es zum Massensterben aller Arten kam
Leonardo.    55 min

23.00 Uhr         ARD
Cash mit Christus - Das Oberammergauer Passionsspiel
Report.  
Im Pestjahr 1633, in großer Angst vor dem Schwarzen Tod, gelobten die Oberammergauer, alle zehn Jahre das Leiden und Sterben Christi auf einer Bühne nachzuspielen. Was damals gegen die Pest half und das Dorf im Laufe der Zeit weltweit berühmt machte, beschert ihm noch heute im Zehnjahres-Rhythmus einen beträchtlichen Geldsegen.
Allein die Eintrittskarten schwemmen mehr als 65 Millionen Mark in die Gemeindekasse. Die Gemeinde Oberammergau, als Veranstalter der Spiele, hat zur Jahrtausendwende das Passionstheater und die Bühnentechnik mit großem Aufwand modernisiert, sie gab eine grundlegende Bearbeitung von Text und Musik in Auftrag, alle Bühnenbilder wurden neu konzipiert, über 2.000 Kostüme neu entworfen und maßgeschneidert.
Nach harten Auseinandersetzungen stimmte der Gemeinderat sogar einer Ausstellung des international renommierten Konzeptkünstler Robert Wilson zu, die unter dem Titel '14 stations' (Kreuzwegstationen) auf einer Wiese hinter dem Passionstheater zu sehen sein wird.
Das sind die vordergründigen Fakten eines christlichen Millionenspektakels, das zwischen dem 21. Mai und dem 8. Oktober diesen Jahres an fünf Tagen der Woche jeweils 4.800 Besucher sechs Stunden lang in Atem halten soll. Dahinter verbirgt sich ein unglaubliches Engagement von vier 'Machern' - alle vier Oberammergauer - die für die Spielleitung, die Dramaturgie, die Musik und das Bühnenbild zuständig sind, und von etwa 2.000 Mitwirkenden, die auf oder hinter der Bühne am Geschehen beteiligt sind. [www.wdr.de] 45 min

Kürzlich berichtete der Spiegel über die Bemühungen des Indentanten, die Spiele zu modernisieren, aber auch zu humanisieren. So fliegt jetzt der Blutfluch "Sein Blut komme über uns..." aus dem Stück. Dies wurde vor 10 Jahren von der Kirchengemeinde noch abgelehnt. Mehr darüber.

23.50 Uhr         MDR
Die Geschichte vom treuen Hund Ruslan
Parabel
, Ukraine 1994. Des einen Freud ist des anderen Leid: Wachhund Ruslan zählt zu den Verlierern der kurzfristigen Liberalisierung in der Sowjetunion. In Sibirien wird das Straflager, in dem er Dienst tat, aufgelöst und er selbst davongejagt. Doch das Tier kann die langjährige Abrichtung und sein Pflichtbewusstsein nicht einfach abschütteln. - Reflexion über Befehl und Gehorsam, Freiheit und Knechtschaft. [Zit. aus: TV Today]   100 min

0.15 Uhr        ZDF
Neandertal oder Die Irrtümer der Evolution
nachtstudio.
Die Geschichte der Evolution liest sich wie eine Aneinanderreihung weitreichender Irrtümer und verlorener Paradiese. Wie lebten die Neandertaler wirklich? Warum verschwand der Neandertaler von der Bildfläche und andere humanoide Lebewesen setzten sich durch?    120 min

 

 Donnerstag, 18. Mai 00

Heute ist Wojtyla-Tag: Der Papst feiert seinen 80. Geburtstag.

20.15 Uhr        BR
Wie ein Fels - Der Glaube des Karol Wojtyla
Porträt. 
Er wird als "Papst der Superlative" bezeichnet: Johannes Paul II., der vor 80 Jahren im südpolnischen Städtchen Wadowice als Karol Wojtyla geboren wurde. Als erster Nichtitaliener seit vielen Jahrhunderten bestieg er 1978 den Stuhl Petri und führte seine Kirche ins dritte Jahrtausend nach Christus. Während seines Pontifikats, das schon heute zu den längsten der Geschichte gehört, überschritt die Zahl der Katholiken die Milliardengrenze.
Vieles an diesem Papst erscheint rätselhaft. Seine öffentlichen Auftritte, bei denen er die Mengen begeistert, sein politischer Instinkt und seine unermüdliche Reisetätigkeit haben das Papsttum zu einem Faktor der Weltpolitik gemacht. Der Einsatz und die Furchtlosigkeit, mit der er seine Überzeugungen vertritt, nötigen auch seinen Gegnern Respekt ab. Doch wie verträgt sich sein leidenschaftliches Eintreten für Freiheit und Menschenrechte mit der starr wirkenden Morallehre und dem streng hierarchischen Führungsstil innerhalb der Kirche? Wie verträgt sich seine vehement vorgetragene Kapitalismuskritik mit der Maßregelung der Befreiungstheologie in Südamerika? Warum kritisiert dieser "politische” Papst bei anderen Persönlichkeiten der katholischen Kirche die zu große Nähe zur Politik? Warum gelingt ihm, der die Einheit der Christen als Herzensanliegen formuliert, kein wirklicher Durchbruch in der Ökumene? [Zit. aus: www.br-online.de]   45 min

Und dann war da noch das Jesus-Wort, gesprochen zu seinem Apostel Petrus, dem Felsen: "Weiche von mir, Satan!"

23.00 Uhr        ARD
Ein Papst, der sich nicht fürchtet - Karol Wojtyla, der Glaube und die Macht
Porträt.    30 min

23.25 Uhr        BR
Aus einem fernen Land - Papst Johannes Paul II.
Biografie.  
Mit dieser polnisch-italienischen Kinoproduktion feiert das Bayerische Fernsehen den 80. Geburtstag des Oberhauptes der katholischen Kirche am 18. Mai. Der renommierte polnische Regisseur Krzysztof Zanussi nähert sich der Biografie des Papstes vor dem Hintergrund der polnischen Geschichte von den späten 30er bis in die 70er Jahre.
Am 16. Oktober 1978 wurde der polnische Kardinal Karol Wojtyla nach acht Wahlgängen zum Papst ernannt - eine Sensation nicht nur für die katholische Welt. In ganz Polen gab es Freudenkundgebungen trotz des kommunistischen Regimes, mit dem der ehemalige Studentenpfarrer von Krakau mehr als einmal im Streit lag.
Das ist der Schlusspunkt des Films "Aus einem fernen Land", in dem der polnische Regisseur Krzysztof Zanussi den Werdegang des Eisenbahnersohns Wojtyla auf ganz eigene Weise nachzeichnet. Nicht die Person des heutigen Papstes steht im Vordergrund, sondern die Geschichte des polnischen Volkes und seiner Katholiken vom Einfall der Deutschen in Polen bis in die späten 70er Jahre wird dargestellt - aus der Sicht von Menschen, die den Weg Wojtylas kreuzten. [Zit. aus: www.wdr.de] 90 min

 

 Freitag, 19. Mai 00

23.05 Uhr        DLR Berlin     RADIO
"Gott würftelt nicht" - Die Lange Nacht vom Zufall
Lange Nacht. Zufälle gibts ... Sie denken gerade an jemanden und kurz darauf ruft er Sie an. Sie sitzen in Tokio in der U-Bahn und treffen einen alten Schulfreund. Zufall oder Schicksal? "Gott würfelt nicht", meinte Albert Einstein und plädierte für eine rational begründbare, kausale, gesetzmäßige Ordnung der Welt. Gewürfelt wiederum wurde von Mathematikern. Das Resultat war die Wahscheinlichkeitsrechnung, mit der sie den Zufall in den Griff bekommen wollten. Bildende Künstler wie Hans Arp nutzen das Prinzip Zufall. Der Philosoph Demokrit ging schon in der Antike davon aus, dass die Welt aus einer zufälligen Abweichung hervorging. Zauber des Zufalls - die Lange Nacht der Schicksalsmächte, Glückspieler und Chaosforscher. [Zit. aus: BWZ, Wochenbeilage der WAZ]

 

 Samstag, 20. Mai 00

18.45 Uhr        Phoenix
Top Secret: Israels Mossad
Doku
.    30 min

22.05 Uhr        ORB
Die Blechtrommel
Drama
, BRD/Frankreich 1978. 1924 kommt in Danzig Oskar Matzerath zur Welt. Am liebsten möchte er zurück in den Mutterleib. Aber das Versprechen, ihm zum dritten Geburtstag eine Blechtrommel zu schenken, stimmt ihn um. Oskar bekommt die Trommel und stürzt sich die Treppe hinunter. Er wächst nicht mehr und muss nie der befremdlichen Welt der Erwachsenen angehören. - Deutsche Geschichte, gesehen mit den Augen eines eigensinnigen Kindes. [Quelle: TV Today]     140 min

1997 wurde der Film in Oklahoma City wegen anstäßiger Sexszenen verboten.

22.40 Uhr        ARTE
Morgen nach Versailles
Drama
,  "Dancing Nuage", Frankreich 1995.  Madeleine lebt mit ihrem zehnjährigen Sohn Simon am Stadtrand. Ihr Zuhause ist ein Wohnwagen. Madeleines Mann Robert sitzt im Gefängnis. Weil sie als alleinstehende Mutter ohne Einkommen Angst hat, dass man ihr das Sorgerecht für den Jungen entzieht, gibt sie den geliebten Wohnwagen auf. Simon kann nun nicht mehr die Schule besuchen, vor allem muss für ihn der Klassenausflug nach Versailles ausfallen, auch wenn Madeleine ihn vertröstet, dass sie dafür mit ihm irgendwann, ja schon 'Morgen nach Versailles' fährt. Mutter und Sohn finden zuerst Zuflucht bei ihrer Freundin Christiane. Doch das plötzliche Auftauchen des Vormunds löst bei Madeleine einen Zustand von Panik aus. Von ihrer Schwester Marcelle im Stich gelassen und vom Mann ihrer Freundin Farida vor die Tür gesetzt, übernachten sie in einem Zugabteil, finden in einem Keller Unterschlupf. Madeleine und Pierre sind auf einmal Obdachlose: Für sie beginnt eine lange und harte Zeit des Umherirrens, der sozialen Isolation, voller erschreckender, merkwürdiger Begegnungen... [Zit. aus: www.wdr.de]   90 min


Copyright © 2000, Der Humanist
Heike Jackler