Medientipps & mehr... | 18. Juni - 3. Juli 2000 |
Sonntag, 18. Juni 00
7.15 Uhr BR 2
RADIO
Sendung des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Bayern
Homepage des bfg: http://members.aol.com/bfgmuc.
Montag, 19. Juni 00
20.45 Uhr ARTE
Scheidung auf italienisch
Komödie, Italien 1961. Als Pietro Germi 1961 seine schwarzhumorige
Satire dreht, gibt es in Italien noch kein Gesetz zur Ehescheidung. Entsprechend schwer
tut sich der angegraute Baron Cefalù, als er sich nach zwölf Jahren Ehe in seine junge
Cousine verliebt. Denn wie soll der Lebemann seine Gattin loswerden? Ein Strafprozess
bringt ihn auf die zündende Idee: Wenn Rosalia fremdgeht, hat er als gehörnter Ehemann
das Recht, ja die moralische Pflicht, sie persönlich ins Jenseits zu befördern - um
seine "verletzte Ehre" zu retten. - Unterhaltsames Pamphlet gegen die Ehe. [Zit.
aus: TV Today] 105 min
Die erste Scheidung per E-Mail soll jetzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten vollzogen werden. Ein zum Islam konvertierter US-Bürger schickte seiner Frau eine Mail: Er habe sich von ihr getrennt und erneut geheiratet. Anschließend rief er das Gericht für islamische Angelegenheiten an. Nach islamischen Recht können sich die Männer von ihren Frauen trennen, wenn sie drei Mal hintereinander den Satz ausrufen: "Ich verstoße Dich". [Quelle: AFP, 05.05.00]
22.00 Uhr MDR
Länger leben mit Sex
Medizin. Denn dabei kurbeln wir die Produktions des Gefäß
schützenden Stickoxids an. Also: Mit Lust gegen den Herzinfarkt. 30
min
Sex als gesundheitsförderndes Mittel hat sich noch nicht überall herumgesprochen:
Im US-Bundesstaat Utah darf nach dem Willen des Repräsentantenhaus an den Schulen künftig als Verhütungsmetholde nur noch Enthaltsamkeit gelehrt werden. Außerehelicher Sex gilt als kriminell. [Zit. aus: WAZ, 28.02.00]
22.45 Uhr BR
Zum Tag der Opfer des Nationalsozialismus
Wir waren in Deutschland: Ukrainische Zwangsarbeiter erzählen
Doku. Die Dokumentation versucht, dem Thema Zwangsarbeit aus der
Sicht der Betroffenen näher zu kommen. Was bedeutete es, mit einem
"Ost"-Aufnäher durch München zu gehen? Was geschah mit den Frauen und
Männern, die ihre Jugend hinter Stacheldraht und in deutschen Waffenfabriken verbracht
haben? Wie wurden sie damit fertig, zurück in der Heimat als Verräter beschimpft worden
zu sein, weil sie ihre Deportation und die Zwangsarbeit überlebt hatten?
45 min
23.15 Uhr WDR
Die Geheimnisse des Paulus - Die biblische Geschichte und die
Gegenwart
Doku von Abraham Ségal. Die Geschichte
ist bekannt und noch immer voller Fragen und Geheimnisse. Saul, Sohn aus streng
pharisäischer jüdischer Familie und wie sein Vater römischer Bürger, ist ein
kämpferischer Gegner der ersten Christen. Etwa im Jahre 34 hat er auf dem Weg nach
Damaskus eine wundersame Erscheinung, die ihn zum Jünger Christi werden lässt. Aus Saul
wird Paulus, der das Christentum in die römischhellenistische Welt bringen wird und den
Juden fortan als Verräter gilt.
Wie wurde aus einer jüdischen Sekte eine neue Weltreligion, frei vom jüdischen Gesetz,
aber das Alte Testament zugleich vereinnahmend? Und wie verhält es sich mit der
gepredigten Macht der Liebe und der praktizierten Liebe zur Macht?
Paulus muss ein großer und ein überzeugungsmächtiger Redner gewesen sein, um seine
Missionstätigkeit im Römischen Reich ausdehnen zu können. Seine Reisen bringen ihn nach
Zypern, Kleinasien, Makedonien, Korinth, nach Rom und vielleicht sogar nach Spanien. Er
gründet Gemeinden, mit denen er in einem auch heute noch erstaunlichen, regen
schriftlichen Verkehr steht - die Paulusbriefe.
Abraham Ségals Filmreise beginnt in Paris, folgt den Spuren des Apostels und führt
schließlich bis nach New York. Die Gesprächspartner sind Juden und Christen, Historiker
und Theologen, Gläubige verschiedener Religionen und Agnostiker, Gelehrte, Prediger und
Taxifahrer. Natürlich geht es um die Vergangenheit und den Beginn des Christentums, vor
allem aber um die Frage, wie die Ideen des Paulus heute arbeiten und wirken. [Zit. aus: www.wdr.de] 105 min
Buchtipp: Baigent, Michael / Leigh, Richard: Verschlußsache Jesus Die Qumranrollen und die Wahrheit über das frühe Christentum
Dienstag, 20. Juni 00
21.55 Uhr ARTE
Planet Gay: Die Welt dreht sich andersherum
Themenabend über Homosexualität. Nach fast dreißig Jahren
Kampf für Freiheit und Anerkennung ist es der Schwulenbewegung in den westlichen Ländern
gelungen, sich Gehör zu verschaffen. Auf der Suche nach ihren eigenen Ausdrucksformen hat
sie sich bestimmte Erkennungsmerkmale, ihre eigene Sprache und Subkultur, ihren Lebensstil
geschaffen. Jedes Jahr im Juni demonstrieren die Schwulen am Christopher Street Day rund
um die Welt in einem fröhlichen, offensiven und politischen Fest den 'Gay Pride', den
Stolz der Schwulen.
Der Themenabend zeigt eine der verborgenen Seiten des 'Planeten Gay' sowie die Vielfalt
der Schwulenkultur in New York, Marseille, Los Angeles und Abidjan.
Während das homosexuelle Afrika immer stärker in Erscheinung tritt, bahnt sich ein
kultureller Konflikt an, der eine Kluft auf dem ganzen Kontinent aufreißen könnte. Viele
afrikanische Regierungen weigern sich noch, die Existenz der Homosexuellen und
Prostituierten in ihrem Land anzuerkennen und drohen ihnen mit Ausschluss aus der
Gesellschaft. Die Nachhut der nationalistischen Politiker verleumdet die Homosexualität
nach wie vor als westlichdekadente, aus Hollywood importierte Erscheinung, die für die
Bevölkerung ebenso schädlich wie Sitcoms und Hamburger sei. In Simbabwe hat Präsident
Robert Mugabe die Homosexuellen kürzlich beschuldigt, die 'Menschenwürde zu beschmutzen'
und 'schlimmer als Hunde und Schweine' zu sein. Homosexuelle hat es in Afrika immer
gegeben, aber heute fehlen ihnen die Worte, sie ersticken an ihrem Schweigen, sie suchen
eigene Bezugspunkte und vor allem Anerkennung. Dort, wo sie mundtot gemacht oder brutal
unterdrückt werden wie in Simbabwe, tauchen sie in die Unterwelt ab und bewegen sich im
Verborgenen. [Zit. aus: www.wdr.de] 210
min
23.10 Uhr SWR
Victor Klemperer: Leben nach 1945 (2)
Biografie. 90 min
Mittwoch, 21. Juni 00
16.15 Uhr 3 SAT
Der heilige Martin
Porträt. Die Szene, wie der Heilige
Martin seinen Mantel mit einem Bettler teilt, ist sicher eines der verbreitetsten Themen
in der abendländischen christlichen Kunst. Als die Gemeinde von St. Martin an der
Weinstraße in der Rheinpfalz vor ein paar Jahren Vertreter aller anderen nach St. Martin
benannten Dörfer und Städte einlud, waren es statt der erwarteten rund 100 Orte über
400. Seit den Franken ist dieser römische Offizier aus Pannonien (Steinamanger), der dann
in Frankreich Mönch und Bischof wurde, eine vielverehrte Symbolgestalt für
kämpferisches Christentum und gelebte Caritas. Obwohl seine Biografie durch den
Zeitgenossen Sulpicius Severus in vielen Einzelheiten überliefert wurde, ist Martin von
Tours für ein breiteres Publikum trotz seiner Popularität ein Unbekannter. Und die
wenigsten, die am 11. November mit Gänsebraten und neuem Wein sein Fest begehen, kennen
diesen frommen Römer als Asketen und einen der Väter des europäischen Mönchtums.
Martin war auch der erste christliche Wehrdienstverweigerer, als er in Worms Kaiser Julian
das Schwert zurückgab. Martins historische Bedeutung liegt aber vor allem in der
Christianisierung der damals im 4. Jahrhundert noch heidnischen Landbevölkerung Galliens.
Die Dokumentation folgt Martins Spuren in Pannonien und Frankreich, in Poitiers und Tours,
in Paris und Amiens, und in den alten deutschen Römerstädten Worms und Trier - auf der
Suche nach dem Menschen Martin, und nach seinem Weiterleben in Volksfrömmigkeit und
Brauchtum. [Zit. aus: www.wdr.de] 45
min
Was wenige wissen: Martin von Tours hat sich bei der Bekehrung der Heiden besonders hervorgetan - als Brandstifter. Etliche Heiligtümer wurden von ihm und seinen Soldaten ausgeraubt und niedergebrannt. Der Brauch der Martinsgans rührt von einer Legende, nach der er sich vor der Bischofswahl - bescheiden wie er war - verstecken wollte und von Gänsen verraten wurde. Nun werden ihre Nachkommen zum Dank dafür am Martinstag aufgegessen.
Donnerstag, 22. Juni 00
11.35 Uhr ZDF
Wünschelrute - Hilfe oder Humbug?
Medizin. Können
Erdstrahlen Krankheiten verursachen? Was ist dran an den Erkenntnissen der
Wünschelruten-Gänger? Sollte man umziehen, wenn ihre Ruten ausschlagen oder zumindest
das Bett an eine andere Stelle rücken? Gibt es für die menschliche Gesundheit
schädliche Strahlen, denen nur sie auf die Spur kommen? Fragen jenseits der Schulmedizin,
die viele Menschen beschäftigen. Dr. med. Günter Gerhardt geht in
"Gesundheit!" diesem Thema nach und hat dazu die Wünschelrutengänger,
Professor Wulf Geiger (Betriebswirt und Autodidakt im Rutengehen) und Diplom Ingenieur
Hanns Zürn (vereidigter Bausachverständiger und Rutengänger) sowie den Arzt für
Naturheilverfahren und Umweltmedizin, Dr. med. Ingo-Frithjof Zürn, ins Studio geladen.
[Zit. aus: www.zdf.de]
25 min
Surftipp: www.gwup.org
20.15 Uhr H 3
Kirchenfürsten in Hessen (5) - Erzbischof Johannes Dyba, Fulda
Doku. 30 min
Neuestes Zitat von Dya zum Kirchentag in Hamburg:
Dort würden zu viele "Degenerationserscheinungen" der Kirche präsentiert. Als Beispiel führte Dyba an, dass "abgefallene Priester mit ihren Frauen da aufmarschieren". [Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 31.5.00]
... und die haben sogar eine Homepage: Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen e.V.
23.45 Uhr ARD
Mutter Courage
Tragikomödie, Deutschland/Großbritannien/Österreich 1995. Budapest
1944: Elsa Tabori befindet sich auf dem Weg zu ihrer Schwester, als sie von ungarischen
Gemeinpolizisten verhaftet und zum Westbahnhof gebracht wird. Dort warten bereits
viertausend weitere Juden auf ihre Deportation nach Auschwitz. Doch Elsa bleibt ruhig. Sie
ist sicher: Ihr kann und wird nichts Schlimmes zustoßen. Der Mut der Verzweiflung gibt
ihr schließlich gar die Kraft, sich beim verantwortlichen Offizier zu beschweren. [Zit.
aus: TV Today] 85 min
0.00 Uhr ZDF
Die Verschwundenen
Drama, Argentinien 1984. Vor 23 Jahren, im April 1977, protestierten die Mütter auf der
Plaza de Mayo in Buenos Aires zum ersten Mal gegen die Menschenrechtsverletzungen und das
Verschwinden ihrer Kinder während der Militärdiktatur (1976 bis 1983). Nach offiziellen
Angaben verschwanden in Argentinien etwa 8000 Menschen spurlos,
Menschenrechtsorganisationen dagegen sprechen inzwischen von 30000 Ermordeten. 1990
erließ Präsident Menem eine Amnestie und begnadigte die unter schwere Vorwürfe
geratenen Soldaten. 110 min
1.30 Uhr ARD
1900 (2): Kampf, Liebe, Hoffnung
Epos, BRD/Italien/Frankreich 1976. Nach dem Tod seines Vaters
wird der junge Alfredo Berlinghieri Herr auf dem großen Familienbesitz in der
Emilia-Romagna. Er heiratet die mondäne Ada. Bei der Hochzeit lässt er zu, dass der
faschistische Gutsverwalter Attila und seine Schwarzhemden den Jugendfreund Olmo Dalco
brutal zusammenschlagen. Sie beschuldigen ihn eines Mordes, den in Wirklichkeit Attila
begangen hat. Attila wird nach dem Sieg Mussolinis immer mächtiger und schreckt auch vor
weiteren Morden nicht zurück. Mit besonderem Hass verfolgt er Olmo, der als überzeugter
Kommunist den Widerstand der Landbevölkerung zu organisieren versucht. Alfredo verhält
sich passiv; aus Verzweiflung über sein menschliches Versagen wird Ada mehr und mehr zur
Trinkerin und verlässt ihn schließlich. Olmo flüchtet zu den Partisanen. Als der Krieg
im Frühjahr 1945 in der Emilia-Romagna zu Ende ist, versucht Attila zu fliehen, wird aber
gefasst. Olmo und die Partisanen machen mit ihm kurzen Prozess. Auch Alfredo muss sich vor
den versammelten Landarbeitern verantworten. [Zit. aus: www.wdr.de]
150 min
Freitag, 23. Juni 00
23.45 Uhr WDR
Das erste Naturschutzgesetz
Doku. Den Schutz der Natur haben immer schon die unterschiedlichsten
Gruppen auf ihre Fahne geschrieben. Neben unpolitischen Verbänden gab es von Anfang an
Sektierer, denen die Bewahrung der Umwelt nur ein Vorwand war, um rechte Ideologie zu
verbreiten. Aus diesem grünbraunen Umfeld stammte auch Ludwig Finckh. Der Vertraute von
SS-Führer Himmler arbeitete 1935 maßgeblich am ersten deutschen Naturschutzgesetz mit.
15 min
Samstag, 24. Juni 00
18.10 Uhr Kabel
Lebten Menschen und Dinos zur selben Zeit auf der Erde?
Abenteuer Leben. 55 min
Surftipp zu Evolutionstheorie und Kreationismus: www.waschke.de
20.45 Uhr ARTE
Cromagnon - Der Homo sapiens in Europa
Report. Der Homo sapiens - ein Gefühlsmensch? Der New Yorker
Prähistoriker Randall White würde das bejahen. Ihn beschäftigt die Frage, warum sich
der Urmensch vor rund 30000 Jahren gerade im südfranzösischen Vézèretal niederließ.
Lag es an den Höhlen, dem Wasser- und Nahrungsangebot? Oder gefiel es dem Urmenschen hier
einfach? "Als ich aus dem Zug stieg, stand ich dem Felsen gegenüber, wo der
Cromagnonmensch gefunden wurde. Ich war tief bewegt und spürte gleichzeitig noch etwas
anderes. Heute würde ich sagen, der Ort hat eine Seele", sagt Randall. Hat der Homo
sapiens auch so empfunden? [Zit. aus: TV Today] 55 min
Sonntag, 25. Juni 00
8.05 Uhr SFB
4 RADIO
Glaubenskrieg um Religionsunterricht in Berlin
15 min
Gegen die Einführung eines Wahlpflichtfaches Religion an Berliner Schulen hat sich ein Aktionsbündnis gegründet, dem neben zahlreichen Verbänden Vertreter von SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und der PDS angehören. Ziel sei die Erhaltung der "Trennung von Staat und Kirche" in den öffentlichen Schulen sowie die "uneingeschränkte Freiwilligkeit" des Religions- und Weltanschauungsunterrichtes, sagte die stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Sanem Kleff, in Berlin. Ein Positionspapier des Aktionsbündnis kann im Internet abgerufen werden: "Wertebildung und Religionskunde in einer pluralistischen Metropole. Neue Ideen für die Berliner Schule".
8.30 Uhr WDR 3
RADIO
Die Last mit der Schuld. Hat die Beichte wieder
Konjunktur?
Die Mehrheit der Katholiken bekennt keine Sünden mehr und will keine
Lossprechung durch den Priester. Buße und Beichte sind out. Oder vielleicht doch nicht?
Überraschenderweise sind in der evangelischen Kirche Stimmen zu hören, die nach einer
Verlebendigung der Beichte rufen. Hat sich die geistliche Landschaft verändert? Wie gehen
Menschen heute mit Schuld, Vergebung und Versöhnung um?
30 min
9.30 Uhr Phoenix
Die Botschaft des Hiob. Ratlos im Leid
Glut unter der Asche. 30 min
20.15 Uhr RTL 2
Die Ritter der Kokosnuss
Komödie. Das schottische Hochland im Jahre 932:
Auf der Suche nach geeigneten Rittern für seine Tafelrunde reiten König Arthur und sein
Knappe Patsy durch die Landschaft. Die Reise ist hart, denn weil der König ein sparsamer
Mann ist, verzichtet er beim Reiten auf ein Pferd; während er in königlicher Haltung
durch die Lande hoppelt, erzeugt sein schwerbepackter Knappe das Hufgetrappel mit zwei
halben Kokosnussschalen. Erschwerend kommt hinzu, dass der König seinen Untertanen
weitestgehend unbekannt ist. Weder die Mitglieder einer anarcho-syndikalistischen
Landkommune, noch die Burgbewohner, bei denen Arthur edle Ritter sucht, haben je etwas von
ihrem König gehört. Doch nachdem der Möchtegern-Monarch eine kleine Auseinandersetzung
mit dem berüchtigten Schwarzen Ritter siegreich überstanden hat, trifft er im nächsten
Dorf einen Menschen, der schon einmal von ihm gehört hat: Es ist der weise Jurist
Bedevere, der umgehend zum Ritter geschlagen wird. Weil König Arthur seinen Männern
großzügige Pensionsansprüche in Aussicht stellt, stoßen schnell weitere Männer zu
ihm, die ebenfalls umgehend geadelt und in die Tafelrunde aufgenommen werden. Doch als die
edle Ritterrunde endlich komplett ist, hat Arthur plötzlich keine Lust mehr, mit seinen
Mannen nach Schloss Camelot zu ziehen - der Fernsehempfang ist dort nämlich einfach
miserabel! Da trifft es sich gut, dass den Rittern aus heiterem Himmel Gott der Herr
erscheint und sie auffordert, nach dem Heiligen Gral zu suchen. Leichter gesagt als getan:
Abgesehen von den Franzosen, die die Ritter als "englische Penner" verspotten,
gibt es auch noch jede Menge Ärger mit einem dreiköpfigen Riesenritter, dem Vater eines
edlen Burgfräuleins und einem ebenso blutrünstigen wie mordgierigen weißen
Zwergkaninchen... [Zit. aus: www.rtl2.de] 88/110
min
Schamlos und köstlich. [TV Today]
1.35 Uhr ARTE
Chronik eines Hofnarren
Satire, CSSR 1964. Über die Sinnlosigkeit des Krieges. Böhmen
im Dreißigjährigen Krieg: Der Bauernsohn Peter hat wenig Sinn für das Soldatenhandwerk
und das Soldatenhandwerk und will sich lieber mit friedlichen Dingen beschäftigen.
75 min
Montag, 26. Juni 00
16.30 Uhr 3 SAT
Franz Kafka: "Das Urteil"
Lesung. Durch enorme Kräftekonzentration des kranken
Franz Kafka entstehen im Herbst 1912 die ersten Hauptwerke: der größte Teil des Romans
'Der Verschollene' (Amerika) und die beiden 'Geschichten' 'Das Urteil' und 'Die
Verwandlung'. Zuerst schrieb Kafka in der Nacht vom 22. auf den 23. September 'Das
Urteil'. Unmittelbar darauf trägt er ins Tagebuch ein: 'Die fürchterliche Anstrengung
und Freude, wie sich die Geschichte vor mir entwickelte, wie ich in einem Gewässer
vorwärts kam. Mehrmals in dieser Nacht trug ich mein Gewicht auf dem
Rücken...' 30 min
Dienstag, 27. Juni 00
19.30 Uhr BR
Warum wir damals Priester wurden - Rückblick nach 50 Jahren
Doku. Im Jahr 2000 blicken sie auf fünfzig Priesterjahre
zurück: vier katholische Geistliche, die nach einer Jugendzeit in Krieg und
Gefangenschaft die Kirche in der jungen Bundesrepublik an der Basis mitgestaltet haben.
Sie erlebten nach dem Schrecken des Nationalsozialismus eine Zeit der Besinnung auf
religiöse Werte in den 50er Jahren, den kirchlichen Aufbruch mit dem zweiten
Vatikanischen Konzil und die gesellschaftlichen Umwälzungen der späten 60er Jahre. Im
seelsorglichen Dienst seit einem halben Jahrhundert mit den Strömungen der Zeit
konfrontiert, ziehen sie auf ihre ganz persönliche Weise Bilanz. Sie berichten von
Erfüllung und Enttäuschung, von Aufbrüchen und Dammbrüchen, von Hoffnungen und Nöten.
Der Priestermangel gibt ihnen auch im hohen Alter nicht die Möglichkeit zum Rückzug in
den Ruhestand. Aber das stört sie nicht. Echte Hingabe an den Beruf des Priesters
charakterisiert diese Männer, denen die Jugendzeit vom Nationalsozialismus gestohlen
wurde. [Zit. aus: www.br-online.de] 45
min
22.45 Uhr ZDF
Unter aller Würde - Missstände in deutschen Pflegeheimen
Report. Seit
Anfang der neunziger Jahre - also seit der Planung der Pflegeversicherung - sind sie wie
Pilze aus dem Boden geschossen: die ambulanten Pflegedienste für die Pflege zu Hause. Ein
neuer Markt, an dem viele mitverdienen wollten, entstand. Die ZDF-dokumentation zeigt
Missstände bei ambulanten Pflegediensten, fragt nach den Ursachen und nach Ansätzen, die
Situation zu verbessern. "Der Rücken war offen bis auf die Knochen, Kompressen waren
eingewachsen, es war kaum zu glauben, dass dieser Mann von einem Pflegedienst gepflegt
worden sein sollte." So erinnert sich Stephan Mündelein an einen Patienten, der
während seiner Ausbildung zum Krankenpfleger in einem Frankfurter Krankenhaus
eingeliefert wurde. Später arbeitete Stephan Mündelein selber bei einem ambulanten
Pflegedienst. Dort fand er schlecht gepflegte Patienten und gefälschte
Pflegedokumentationen vor, vermutete sogar Todesfälle durch "gefährliche
Pflege". Schließlich zeigte er den Dienst an - wegen fahrlässiger Tötung und
Abrechnungsbetrug. Die Ermittlungen laufen. 1,3 Millionen meist alte Menschen werden in
Deutschland zur Zeit ambulant gepflegt. Den Markt teilen sich Anbieter der Freien
Wohlfahrtspflege und private Pflegedienste. Klagen über Missstände gibt es in beiden
Bereichen. [Zit. aus: www.zdf.de] 30
min
23.40 Uhr HR
Das wahre Sexualleben der Belgier
Tragikomödie, Belgien 1994. Geiz und kleinbürgerlicher Mief -
fröhlich und verzweifelt denkt Literat Jan Bucquoy an seine Kindheit zurück. Als Student
predigt er die sexuelle Revolution und pflegt seine Affären. 80
min
Mittwoch, 28. Juni 00
21.15 Uhr SAT 1
Der Bulle von Tölz: Tod am Altar
Krimi. Der beliebte Pfarrer
Martin Petermeier bricht tot auf der Kanzel zusammen: Er wurde vergiftet. Benno Berghammer
und Sabrina finden im Haus des Pfarrers Iris, eine ehemalige Fixerin, die von Petermeier
aufgenommen wurde. Ihre kleine Tochter Mia wird aufgrund der Drogenprobleme ihrer Mutter
von der katholischen Einrichtung "Lichtwerk" großgezogen. Als Iris von drei
Damen des "Lichtwerks" mitgenommen wird, untersuchen die beiden Beamten diese
angeblich katholische Einrichtung etwas genauer. Sabrina mischt sich unter die Gläubigen
und trifft dort auf eine völlig verzweifelte Iris. Schnell wird klar: Bei dem
"Lichtwerk" handelt es sich nicht um eine kirchliche Institution, sondern um
eine Sekte, geführt von der charismatischen Seherin Sophia. Benno erfährt, dass Pfarrer
Petermeier ein Verhältnis mit der Frau des Schuldirektors, Kathy, hatte. Kathy ist
obendrein von Petermeier schwanger... [Zit. aus: www.sat1.de]
120 min
Der Krimi bietet regelmäßig ausgezeichnete Studien aus dem dörflichen Milieu - einschließlich der katholischen Kirche.
21.45 Uhr BR
Eine Frauensache
Biografie, Frankreich 1988. Die junge Französin
Marie Latour betätigt sich während der deutschen Besatzung als
"Engelmacherin". Sie nimmt Abtreibungen bei Frauen vor, die sich mit Deutschen
eingelassen haben oder deren Männer in Gefangenschaft sind. Als ihr eigener Mann sie
anzeigt. Die Verhandlung wird zu einem Schauprozess, die Staatsmacht will ein Exempel
statuieren. Vichy-Frankreich verurteilt Marie Latour zum Tode. Am 31. Juli 1943 wird sie
hingerichtet.
Der Film basiert auf dem authentischen Fall der Marie-Louise Giraud, die als eine der
letzten Frauen unter der Guillotine starb - verurteilt als "Mörderin des
Vaterlandes". Emotionslos und dennoch ungemein eindringlich zeichnet Chabrol das
Porträt einer Kleinbürgerin, die langsam in die Kriminalität abrutscht.
Kälte und Enge bestimmen die optische Atmosphäre des Films. Es entstand zugleich ein
kritisches Porträt des Mitläufertums, der Kollaboration im damaligen Frankreich - neben
dem blasphemischen Stoßgebet der Verurteilten der Hauptgrund für einige recht heftige
Proteste, die der Film in Frankreich auslöste. [Quelle: www.br-online.de]
105 min
Flugblätter, auf denen Abtreibungen mit dem Massenmord der Nazis an den Juden verglichen werden, dürfen weiter vor Abtreibungskliniken verteilt werden. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe in einem Grundsatzurteil entschieden. Die Äußerung sei ein durch die Meinungsfreiheit gedeckter "Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung". Im vorliegenden Fall hatte ein Mitglied des Vereins "Aktion Leben" 1997 Flugblätter mit der Aufschrift "Damals Holocaust, heute: Babycaust" verteilt. Durch die Gegenüberstellung des Kunstwortes "Babycaust" mit dem Holocaust werde in erster Linie zum Ausdruck gebracht, "dass es sich bei der heutigen Abtreibungspraxis ebenfalls um eine Massenvernichtung menschlichen Lebens handele", begründeten der 6. Zivilsenat sein Urteil. Der auf dem Flugblatt gezogene Vergleich möge zwar unangebracht sein, als Beitrag zur politischen Willensbildung "in einer die Öffentlichkeit sehr bewegenden, fundamentalen Frage" müsse diese Meinungsäußerung aber hingenommen werden. (Az.: VI ZR 276/99). [Zit. aus: Berliner Zeitung, 31.05.2000]
23.00 Uhr ARD
Jenseitsreisen - Erfahrungen an der Grenze des Todes
Report. Über drei Millionen Menschen in Deutschland haben
Erfahrungen mit der Reise ins Jenseits. Weltweit suchen Wissenschaftler nach den
physiologischen Ursachen, und sie diskutieren die philosophischen Schlussfolgerungen
ebenso wie die Konsequenzen für den Umgang mit Sterbenden. Ist das Todesnähe-Erlebnis
nur ein besonders klarer, ganz persönlicher Traum? Aber warum sehen dann viele
betroffene Menschen ähnliche Bilder? Sind körpereigene Halluzinogene für die Bilder am
Ende des Lebens verantwortlich? Weisen außerkörperliche Erfahrungen und transzendente
Visionen, die von Zeugen unterschiedlicher Kulturen und Zeiten ähnlich geschildert
werden, auf die Existenz einer Seele, gar auf ein Leben nach dem Tod hin? Oder ist das
alles nur ein letztes, farbenfrohes Aufflackern im Gehirn, das dem Sterbenden den
Übergang ins Nichts erleichtern soll? [Zit. aus: www.ard.de]
45 min
Surftipp: Quarks& Co.: Wie wir sterben
Donnerstag, 29. Juni 00
21.45 Uhr BR
Ein Sommer in La Goulette
Komödie, Tunesien/Frankreich/Belgien 1995. Der tunesische Badeort La
Goulette kurz vor dem Sechstagekrieg 1967: Die Teenager Gigi, Meriem und Taita hängen
ständig zusammen. Den Vätern erscheint das Treiben ihrer Töchter zwar suspekt, aber sie
sind selbst miteinander befreundet, auch wenn die Familien jeweis dem jüdischen,
muslimischen und christlichen Glauen angehören. Als die Mädchen jedoch mit Jungs
anbändeln, die aus Sicht der Väter "das falsche Gebetbuch" haben, ist es
vorbei mit der Toleranz. [Zit. aus: TV Today] 85
min
Freitag, 30. Juni 00
23.55 Uhr ARTE
Nicht aus dem Fenster lehnen
Drama, Frankreich/Rumänien 1993. Cristina lebt im tristen
Rumänien der 80er Jahre. Um Abwechslung in ihren grauen Schüleralltag zu bringen,
flüchtet sich die fanatische Theaterliebhaberin, so oft es geht, in die Traumwelt der
Bühne. Sie hat einen Freund, Horiatu, der gerade seinen Militärdienst leistet. Horiatu
träumt nicht vom Theater, sondern davon, endlich mit Cristina zu schlafen. Cristina hat
nichts gegen die körperliche Liebe, aber nicht vor der Verlobung! Ein Vorsatz, dem sie
nicht lange treu bleibt. Als sie den jungen, gutaussehendem Schauspieler Dino kennen
lernt, kann Cristina seinem Werben einfach nicht widerstehen...
Der 1960 geborenen Regisseur Nae Caranfil schrieb das Drehbuch zu 'Nicht aus dem Fenster
lehnen' als Abschlussarbeit für sein Filmstudium und legte es bereits 1985 den
Funktionären des staatlichen Filmstudios vor. Die lehnten es ab mit der Begründung, es
wäre zu hart, mit anderen Worten, zu realitätsnah. So wurde Caranfil zum Opfer der
Zensur. [Zit. aus: www.wdr.de] 100
min
0.15 Uhr ZDF
Bittersüße Schokolade
Erotikmelodram, Mexiko 1992. Mexiko 1910: Während draußen die
Revolution tobt, kommt in der Küche der De la Garzas Tita zur Welt. Als jüngste Tochter
ist sie dazu bestimmt, unverheiratet zu bleiben und ihrer Mutter als Hausmädchen zu
dienen. Pedro hält vergeblich um ihre Hand an und heiratet deren Schwester, um seiner
wahren Liebe nahe zu sein. Die wachsamen Blicke der strengen Mutter verhindern jede
Begegnung der Verliebten. Dennoch geling es Tita, Pedro zu leidenschaftlichen Höhepunkten
zu verhelfen - auf dem Umweg über köstliche Mahlzeiten.
115 min
Samstag, 1. Juli 00
23.40 Uhr N 3
Die Hölle von Moskau
Report. Im größten Gefängnis Moskaus werden Häftlinge fast wie
Tiere gehalten. 30 min
Sonntag, 2. Juli 00
9.30 Uhr Phoenix
Die große Sehnsucht. Von Ketzern und Frommen
15 min
14.30 Uhr WDR
Christopher-Street-Day in Köln - Die Parade 2000
150 min
Montag, 3. Juli 00
15.45 Uhr 3 SAT
Die vier Begeisterten. Wie die Evangelien entstanden
Nicht als eine geschlossene Erzählung präsentiert die Bibel ihre
'gute Nachricht' von Tod und Auferstehung des Jesus von Nazareth, sondern in
unterschiedlichen Berichten aus der Hand sehr verschiedener Männer. Warum gibt es vier
Evangelien? In welcher Umwelt lebte Markus? Wodurch wurde Matthäus inspiriert? Für
welches Publikum schrieb Lukas? Was war das Anliegen des Johannes? Vier Fachleute
für das Neue Testament stellen jeweils ihr 'Lieblings-Evangelium' vor. [Zit. aus: www.wdr.de] 45 min
19.15 Uhr Phoenix
Der Fall Friedrich Nietzsche - Eine Kriminalgeschichte
der Verfälschung
45 min
22.15 Uhr TM 3
Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger
Krimi, Italien 1969. Im Rom ist das Callgirl Augusta Terzi
ermordet worden. Eigentlich ein leichter Fall für die Polizei, denn der Täter hat Spuren
hinterlassen. Aber die Ermittlungen stocken, da die Beamten die unterschiedlichsten
Menschen verdächtigen, nur nicht den eigenen Chef. Der "Dottore", Leiter des
Morddezernats, hat im Streit seine Geliebte getötet und dann Hinweise auf seine eigene
Täterschaft gestreut. Aus perverser Lust an Macht und Manipulation beobachtet er nun die
Arbeit der Kollegen. Wird man es wagen, ihn zu beschuldigen? - Attacke auf die Verfilzung
des Machtapparats. [Zit. aus: TV Today] 110/130 min
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