Medientipps & mehr... | 23. August - 10. September 2000 - |
Mittwoch, 23. August 00
16.15 Uhr 3 Sat
Diesseits der Todeslinie. Dietrich Bonhoeffers Weg in den
Widerstand
Dietrich Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenburg
hingerichtet. Die Dokumentation schildert den Weg des Dietrich Bonhoeffer in den
Widerstand. Der Theologe, der aus einem liberalen und großbürgerlichen Berliner
Elternhaus kam, hat sich bereits 1933 entschlossen gegen den Nationalsozialismus gestellt.
Er organisierte zunächst in der 'Bekennenden Kirche' die Opposition gegen die so genannte
'Glaubensbewegung der Deutschen Christen', die in Adolf Hitler den 'Pfingstgeist' wirken
sah und für eine Germanisierung des Christentums in einer Reichskirche eintrat. Seit 1938
jedoch sah Bonhoeffer keinen anderen Weg als den des politischen Widerstandes aus dem
Untergrund. Weltweit bekannt wurden Bonhoeffers Briefe aus dem Militärgefängnis in
Tegel, wo er vom April 1943 bis zum Januar 1945 inhaftiert war. In einer bis heute noch
verblüffenden Radikalität forderte der Theologe die Kirche auf, in 'der vollen
Diesseitigkeit des Lebens glauben zu lernen' und auf die 'Arbeitshypothese Gott' zu
verzichten. [Zit. aus: www.wdr.de]
45 min
19.00 Uhr ARTE
Im Herzen des Lebens (2) - Aufschluss über die
Ursprünge des Lebens
Doku. Wo liegen die Ursprünge des Menschen? Was ist
Leben? Anhand der Entwicklung des Herzens und des Kreislaufsystems nähert sich die Doku
der Beantwortung dieser Fragen. Untersucht wird ein Mikrokosmos, dessen kleine
Bestandteile uns zu dem machen, was wir sind. Die Entstehung der ersten Lebensformen ist
nach wie vor ein Geheimnis, das die Wissenschaft trotz verschiedener Theorien noch nicht
lüften konnte. Wenn man sich die Entstehung der Welt im Maßstab eines Jahres vorstellt,
erscheint der Mensch erst sehr spät: in der Silvesternacht. Seit der Entstehung der Erde
sind 4.000 Millionen Jahre vergangen, seit dem Auftreten der ersten Einzeller 3.000
Millionen Jahre, und das erste Kreislaufsystem bildete sich erst viel später heraus.
[Zit. aus: www.wdr.de] 45 min
Freitag, 25. August 00
20.15 Uhr TM 3
Nenn mich nicht Nigger
Doku-Drama, "The Court-Martial Of Jackie Robinson", USA
1990. Texas 1941: Für viele Bürger sind Afroamerikaner Menschen zweiter Klasse. Das
spürt auch der schwarze US-Offizier Jackie Robinson. Als ihn ein Busfahrer auffordert,
seinen Platz für Weiße zu räumen, weigert sich Jackie. Er kommt vors Kriegsgericht. -
Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Baseball-Stars Jackie Robinson. [Zit. nach TV-Today]
89/105 min
22.15 Uhr ARTE
Die Wodu-Priesterin
Doku. Der Film ist eine Chronik des täglichen Geschehens im
Wodu-Tempel von Madame Nerval, in dem sich in einer fast ausschließlich von Frauen
beherrschten Umgebung Götter und Menschen begegnen. Gleichzeitig entsteht das Porträt
der Hohepriesterin Madame Nerval, die ganz persönlich über ihr Leben, ihre Träume und
ihre Kontakte mit Geistern berichtet.
Es ist das Porträt des eigenartigen Paares, das Madame Nerval mit 'Criminel', dem
Wodu-Gott ihres Tempels, bildet. Dieser Gott ist seit Generationen der 'Schutzgeist' ihrer
Familie; nach ihren Worten leitet sie der übernatürliche Genius in allen ihren
Unternehmungen und beschafft ihr alles, was sie benötigt. [Zit. aus: www.wdr.de] 80 min
Samstag, 26. August 00
22.05 Uhr TM 3
Im Schatten des Kreuzes
Doku-Drama. Der Karmeliterpater Titus Brandsma setzt sich im Zweiten
Weltkrieg in Holland für den Widerstand gegen die Nazis ein. Die Gestapo verhaftet den
Geistlichen und bringt ihn in das KZ Amersfoort. Als er sich weigert, mit den Faschisten
zu kollaborieren, wird er in KZ Dachau deportiert und am 26.7.1942 ermordet. - 1985 wurde
der arme Kerl auch noch vom Vatikan selig gesprochen. 102/120
min
22.10 Uhr VOX
Das Wunderwerk Mensch (6) - Im Angesicht des Todes
BBC Exklusiv. Die Dokumentation setzt sich offen mit einem Thema
auseinander, das in unserer Gesellschaft verdrängt wird und bricht mit einem der letzten
Tabus des Fernsehens: dem Tod. Der Film zeigt nicht nur den biologischen Prozess des
Sterbens, sondern erzählt auch die Geschichte eines Menschen, der sich der
Unvermeidbarkeit des Todes stellt und bewusst Abschied vom Leben nimmt. 55
min
Sonntag, 27. August 00
9.00 Uhr Phoenix
Erzbischof Johannes Dyba. Der Fundamentalist aus Fulda
Kirchenfürsten. 30 min
12.05 Uhr SWR 2
RADIO
Protestantische Kirche im Land des Papstes
Wie erlebt die protestantische Minderheit in Italien das große
Jubiläumsjahr der römisch-katholischen Kirche? Ursprünglich eine reine
Ausländerkirche, haben sich die lutherischen Gemeinden heute weitgehend in die
italienische Gesellschaft integriert. Eine Reportage über die Evangelisch-Lutherische
Kirche in Italien und ihr Verhältnis zur großen katholischen Schwester, deren
Bischofskonferenz in Italien von Kardinal Camillo Ruini geleitet wird. 25
min
17.30 Uhr ARD
Hetzjagd - Ein Mordversuch und seine Folgen
Doku. Mehr als ein Dutzend Neonazis jagen den Schwarzafrikaner
Xavier Vilanculos durch Halle-Neustadt. Keiner hilft ihm. Als sie ihm ein Auge
ausgestochen haben, kommt endlich die Polizei. Einer der Haupttäter ist der 17jährige
Rene. Er hat dem Bewusstlosen zum Schluss noch mit seinen Springerstiefeln ins Gesicht
getreten. Solche Überfälle sind den Zeitungen mittlerweile nur noch kurze Meldungen
wert. Mit seinem Film versucht Uwe Sauermann die Geschichte hinter den Schlagzeilen zu
erzählen. Er zeichnet den Lebensweg des zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Täters
nach und erzählt mit welchen Hoffnungen der Mosambikaner vor Jahren in die DDR kam. Rene
wuchs ohne Vater auf und galt als Muttersöhnchen. Als seine ältere Schwester an Drogen
gerät und Selbstmord begeht, fühlt er sich berechtigt, gegen 'Nigger' zu sein. Zum
Zeitpunkt der Tat ging Rene in die Lehre und war bereits für andere ausländerfeindliche
Taten vorbestraft. Xavier Vilancolus arbeitet seit elf Jahren im Waggonbau. Er lebt mit
einer Hallenserin zusammen, ist Vater von Zwillingen und fühlt sich fast als Deutscher.
Im Laufe der Dreharbeiten für diesen Film kommen die beiden sich näher. [Zit. aus: www.wdr.de] 30 min
22.10 Uhr TM 3
Schlag für Schlag
Drama, "Fighting back",
Australien 1982. Das Leben des 13-jährigen Tom verläuft anders als das seiner
Altersgenossen. Er kann weder lesen noch schreiben. An seiner Schule gibt es noch die
Prügelstrafe - und die bekommt Tom oft zu spüren. Die Lehrer bringen dem sensiblen
Jungen nur Unverständnis entgegen. Als ein neuer Lehrer an die Schule kommt, schöpft Tom
zum ersten Mal Hoffnung. Denn der antiautoritäre John zeigt als Einziger Mitgefühl für
den Jungen. Seine unkonventionellen Erziehungsmethoden bringen dem Pädagogen bald Ärger
ein. - Nach einer wahren Begebenheit. 97/115 min
23.35 Uhr ARD
Yara
Drama, Deutschland/Türkei 1998. Heimat- und haltlos: Die junge
Türkin Hülya weiß nicht, wo sie hingehört. Ihr Vater hat das in Berlin aufgewachsene
Mädchen zu ihrem Onkel in die Türkei geschickt. Zu Hause fühlt sie sich dort nicht.
Hülya reißt aus und begibt sich auf eine lange Reise durch das fremde orientalische Land
- und landet erst im Gefängnis und schließlich in der Psychiatrie. Eine Rückkehr nach
Deutschland scheint kaum noch möglich. - Yara ist das türkische Wort für Wunde,
Verletzung. [Zit. aus: TV Today] 95 min
Montag, 28. August 00
22.15 Uhr TM 3
Die Schmach des Vergessens
Drama, "Never Forget",
USA 1991. Mel Mermelstein hat den Holocaust überlebt und sich geschworen, mit Vorträgen
die Erinnerung an den Schrecken wach zu halten. Eines Tages erhält er einen Brief: Ein
rechtsextremes Institut fordert ihn auf, zu beweisen, dass der Judenmord stattgefunden
hat. Mel ist entsetzt und ersinnt einen Plan, wie man gegen die Geschichtsverfälscher
vorgehen kann. 89/105 min
Dienstag, 29. August 00
16.15 Uhr 3 SAT
Die Haussa (1)
Doku. Die Haussa sind ein Volk, das sich seit dem 12. Jahrhundert aus
Stämmen bildete, die aus dem Air-Gebirge und den Ländern westlich und östlich der
heutigen Staaten Niger und Nigeria vertrieben wurden. In der neuen Heimat entwickelten sie
eine interessante, hohe Kultur. Das heutige Stammland der Haussa, in dem sie auch als
Bauern, Viehzüchter und Handwerker leben, ist die Savanne in Niger und Nigeria. Der Film
berichtet über die Verhältnisse auf dem Dorf und in den Städten Maradi und Zinder. Ein
alter Großhändler und sein ebenso erfolgreicher Sohn erzählen - wie auch der Sultan von
Zinder, religiöses Oberhaupt und noch heutzutage mit wichtiger politischer Funktion.
Farbenprächtige traditionelle Zeremonien bei Hofe und in der Moschee sind Zeichen dafür,
wie stark die seit dem 15. Jahrhundert bestehende Haussa-Kultur vom Islam geprägt wird.
Dennoch ist der Geisterglaube lebendig geblieben. Der Film endet mit geheimnisreichen,
eindrucksvollen Ritualen der Azna-Volksgruppe und gibt damit Einblicke in ihr
animistisches Weltbild. [Zit. aus: www.wdr.de]
45 min
21.40 Uhr ARTE
Reise zum Ich: Sigmund Freud
Themenabend. Der Schöpfer der Psychoanalyse Sigmund Freud gehört zu
den Großen dieses Jahrhunderts. Ganz unbestritten hat er das Geistesleben des 20.
Jahrhunderts mit geprägt. Er war ein Eroberer und Entdecker. Doch nicht fremde Länder
wollte er in seinen Besitz bringen. Er machte sich auf, die menschliche Seele zu
ergründen. Sein Ziel war das Schattenreich des Unbewussten. Die Erstauflage der
'Traumdeutung' ist im Jahr 1900 erschienen. Zögernd, doch unaufhaltsam trat das Buch
seinen Siegeszug um die Welt an - und ist heute Teil der abendländischen Kultur - bis zur
Verwendung in der Alltagssprache. Grund genug, nach einhundert Jahren zu fragen: Was macht
das Werk Freuds bis heute so faszinierend und ungemein spannend? Inwieweit reichen Freuds
Spuren bis in dieses, das neue Jahrtausend? Und: Wer war der Mensch hinter dem Werk? Der
Themenabend widmet sich auf verschiedene Weise diesen Fragen: 'Unterwegs mit Ödipus' ist
der Versuch, sich über eine von Freuds größten Obsessionen - das Reisen - dem Menschen
zu nähern, der hinter dem Werk steht. 'Die Entschlüsselung der Gefühle' untersucht die
Frage: Wo sind die Schnittpunkte zwischen Freuds Herangehensweise an die menschliche
Psyche und den Erkenntnissen der modernen Hirnforschung? 'Psychoanalyse im Land der
Bolschewiki' beschäftigt sich mit der Rezeption der Psychoanalyse in der Sowjetunion der
zwanziger Jahre. Und 'Jäger im Dunkeln der Seele' schließlich beleuchtet die Arbeit
einer kriminalpsychologischen Beraterin im Polizeidienst, die sich mit psychoanalytischen
Methoden auf die Spur von Straftätern begibt. [Zit. aus: www.wdr.de]
170 min
0.15 Uhr SAT 1
Monty Python's Flying Circus
Humor. Heute mit den Sketchen: Archäologie heute, Pfarrer Karl
Litoris, Ich möchte meine Frau umtauschen, Mr. und Mrs. Git, Mückenjäger, der schwule
Richter, Shakespeare, Colin Mozart/Rattenfänger und Richter. 40 min
Mittwoch, 30. August 00
21.00 Uhr 3 SAT
GenNietzsche
Fiktives Interview. Erst wurde sein Werk von seiner Schwester
verfälscht, dann von den Nazis entstellt und missbraucht. So kam es, dass Friedrich
Nietzsche (1844-1900) lange als Wegbereiter des Faschismus gebrandmarkt wurde, obwohl
viele von seinem Denken nicht mehr kannten als die stats gleichen, aus dem Zusammenhang
gerissenen Zitate. Dabei hat Nietzsche wie kein anderer Denker seiner Zeit die
grundlegenden Fragen der Moderne formuliert und in glänzendem Stil reflektiert. [Zit.
aus: TV Today] 60 min
23.00 Uhr ARD
Sklavenmarkt - Menschenhandel im Sudan
Doku. In den vergangenen fünf Jahren hat der Amerikaner John
Eibner etwa 25.000 Sudanesen aus der Sklaverei freigekauft - sagt er. 50 US-Dollar zahlt
John Eibner pro Person an die arabischen Händler, die für ihn die versklavten Schwarzen
im arabischen Norden aufkaufen. Das Geld stammt aus westlichen Spenden. Andere
Hilfsorganisationen kritisieren Eibners Aktivitäten allerdings scharf. Sie werfen ihm
vor, dass er sich durch die Freikäufe am Sklavenhandel beteilige und ihn begünstige.
Außerdem glauben sie, dass Eibners Engagement nur der Korruption weiteren Vorschub
leiste, und behaupten, dass die meisten Menschen, die der Amerikaner freikaufe, nie
Sklaven gewesen seien. Windiges Geschäft oder notwendige humanitäre Hilfe? Im Fall
Eibner spiegelt sich das moralische Dilemma der Hilfsorganisationen im Sudan. [Zit. aus: www.wdr.de] 45 min
Der Freikauf der Skalven durch die christliche Organisation "Christian Solidarity" ist mittlerweile ins Zwielicht geraten. Der Vorwurf: Durch den garantierten Freikauf würde der Sklavenmarkt gefördert. Außerdem wird vermutet, dass durch die in Europa gesammelten Gelder für den Freikauf teilweise christliche Bürgerkriegskämpfer finanziert werden. Der Spiegel berichtete darüber am 24. Juli 2000.
Donnerstag, 31. August 00
23.00 Uhr 3 SAT
Die Mörder sind frei
Doku. Unter den Augen von UN-Soldaten richteten die Truppen des
serbischen Generals Mladic 1995 ein Massaker an der Bevölkerung der bosnischen Stadt
Srebrenica an. Keiner der Täter wurde zur Rechenschaft gezogen.
45 min
Freitag, 1. September 00
22.15 Uhr ARTE
Vom Ende eines bulgarischen Traums
Doku. Vor zehn Jahren kam das Aus für den Kommunismus. Damals
waren sie jung und voller Träume. Auch das Land träumte... Doch es kam alles ganz
anders. Ein Porträt des krisengeschüttelten Bulgarien, vorgestellt durch den Alltag
zweier Freunde: Der eine ist Psychiater und Komponist von Psychedelic Music; er lebt in
der engen Welt der Geisteskrankheit. Der andere ist der ehemalige charismatische Führer
der antikommunistischen Opposition; heute ist er Geschäftsmann und flirtet mit Politik
und Mafia. Durch die Gegenüberstellung der sehr unterschiedlichen Lebensumstände der
beiden beleuchtet die Dokumentation sowohl das Auseinanderbrechen einer maroden
Gesellschaft, die nicht die Kraft zum Wiederaufbau findet, als auch das Ende einer
langjährigen Freundschaft, die nun keine Daseinsberechtigung mehr hat. [Zit. aus: www.wdr.de] 45 min
23.05 Uhr DLR Berlin
RADIO
Was wäre geschehen wenn... - Historische Spekulationen
Lange Nacht.
Samstag, 2. September 00
20.15 Uhr BR
Buddhas Wege durch Asien (1): Indien - Heimat des Erhabenen
Doku. 500 Mio. Menschen bekennen sich Schätzungen zufolge weltweit zu
den Lehren des Buddhismus. Siddharta Gautama, der später Buddha genannt wurde, kam um 560
v. Chr. als indischer Fürstensohn zur Welt. Mit 29 Jahren kehrte er Reichtum und
Privilegien den Rücken und zog aus, um Erleuchtung zu finden. Nach sieben Jahren Askese
soll er sie durch Meditation gefunden haben. 60 min
Surftipp: Zur Geschichte des Buddhismus, Colin Goldner
22.15 Uhr ORB
Apocalypse Now
Kriegsdrama, USA 1979. Vietnam, Ende der 60er Jahre. Der
Geheimdienst-Offizier Captain Willard ist nach Saigon versetzt worden und wartet, von
Alkoholexzessen umnebelt, auf einen neuen Auftrag. Willard will unbedingt zurück in den
Dschungel. Bei seiner ersten Rückkehr in die Heimat ist seine Ehe in die Brüche
gegangen. Endlich erhält Willard den ersehnten Auftrag. Er soll einen hoch dekorierten
Elitesoldaten finden und liquidieren. Es handelt sich um Colonel Kurtz, einen kultivierten
und gebildeten Mann, dem eine Traumkarriere beim Militär bevorstand. Trotzdem hat er sich
mit seiner Einheit nach Kambodscha zurückgezogen, wo er sich als Alleinherrscher
aufspielt.
Francis Ford Coppolas 'Apocalypse Now' zählt zu den großen Klassikern des Films. Die
visionäre Allegorie auf den Vietnamkrieg entstand nach Motiven von Joseph Conrads Roman
'Herz der Finsternis' und wurde mit zwei 'Oscars' sowie mit dem großen Preis von Cannes
ausgezeichnet. 'Mein Film handelt nicht von Vietnam. Er ist Vietnam', sagt Coppola, der
die Sinnlosigkeit des Krieges mit einer Reihe von überwältigenden Bildern eingefangen
hat. [Zit. aus: www.wdr.de] 150
min
23.05 Uhr DLF
RADIO
Was wäre geschehen wenn... - Historische Spekulationen
Lange Nacht. Was wäre geschehen, wenn Kaiser Friedrich Barbarossa
nicht auf dem Kreuzzug ertrunken oder Wallenstein am Leben geblieben wäre? Wie wäre die
Geschichte weiter verlaufen, wenn Hitler dem Attentat im Münchner Bürgerbräu zum Opfer
gefallen, Goethe nicht nach Weimar gegangen wäre oder das Deutsche Reich 1917 Lenin die
Durchfahrt durch Deutschland ins revolutionäre Petrograd verwehrt hätte? Die
Geschichtswissenschaft ist eigentlich eine strenge Wissenschaft, die zeigen will, wie es
gewesen ist und nicht, wie es gewesen sein könnte. Der Historiker gilt nicht als Kerl,
der spekuliert. Allerdings ist die Frage erlaubt, ob die Geschichte selbst nach
notwendiger, logischer Gesetzlichkeit verläuft, erst recht die Frage, ob es Alternativen
gegeben hat. [Zit. aus: www.dradio.de] 175
min
Sonntag, 3. September 00
11.03 Uhr HR 2
RADIO
Zwei Päpste wie Feuer und Wasser - Zur Seligsprechung von Pius
IX. und Johannes XXIII.
Am Sonntag, dem 3. September, sollen in Rom zwei Päpste gemeinsam
seliggesprochen werden, deren persönliches und kirchenpolitisches Profil
unterschiedlicher kaum gedacht werden kann. Johannes XXIII. gilt als der große
Reformpapst, der die Öffnung der katholischen Kirche für modernes Denken möglich
gemacht hat, nicht zuletzt durch die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils
(1962-1965). Manches, was dort beschlossen wurde, wie das Bekenntnis zur
Religionsfreiheit, hatte hundert Jahre zuvor Pius IX. noch feierlich als Ketzerei
verdammt. Dessen Kampf gegen Demokratie, Gewissensfreiheit und innerkatholische
Pluralität gipfelte in der von ihm forcierten Dogmatisierung der päpstlichen
Unfehlbarkeit 1870 - von der wiederum Johannes XXIII. keinen Gebrauch zu machen versprach.
[Zit. aus: HR Hörer-Info] 27 min
Auch Papst Johannes XXIII. war nicht der große Modernist, als der er heute gefeiert wurde:
Er begrüßte im Oktober 1910 aus ganzem Herzen die Verurteilung des "modernismo". Er schrieb: "Ich knie nieder und danke dem Herrn, daß er mich inmitten eines solchen Aufruhrs der Gehirne und Zungen unversehrt bewahrt hat". Er beteuerte ausdrücklich, "daß ich niemals Modernist war!", rühmte noch 1958 die "erhabene Lehre" Pius' X. als Sieg über "Rationalismus" und "Scientismus". Und er wandte sich mit derselben Schärfe und denselben Worten wie Pius XII. auch gegen die "Laientheologie". [Zit. aus: Karlheinz Deschner, Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert]
12.05 Uhr SWR 2
RADIO
Hugenotten in Südfrankreich
Jedes Jahr am ersten Sonntag im September treffen sich Protestanten
aus aller Welt in den südfranzösischen Cevennen. Tausende gedenken bei einem
Gottesdienst im Freien in dem Örtchen Mialet ihrer hugenottischen Vorfahren und erinnern
an ihre alten Traditionen. In den Cevennen, wo der Genfer Calvinismus schon früh auf
fruchtbaren Boden gefallen war, hatte sich vor circa 300 Jahren eine eigenwillige,
schwärmerische religiöse Kultur entwickelt, was sogar zu einem Krieg führte gegen die
Truppen König Ludwigs XIV. [Zit. aus: www.swr.de]
25 min
19.00 Uhr PRO 7
Neandertaler
Thema u.a. in Welt der Wunder. Über die
Menschen der letzten Eiszeit und Grabungen im Neandertal. 55 min
Dienstag, 5. September 00
16.15 Uhr 3 SAT
Die Haussa (2) - Emirate in Nordnigeria
Doku. Alte Traditionen, mehr und mehr von der
Religion geprägt, bestimmen das Leben an den Höfen der Emire, Nachfolger der früheren
Haussa-Könige. Dazu gehören auch die ständigen Lobpreisungen der Fürsten durch die
Griots, die Preissänger und Musikanten. Noch ist die Stellung der islamischen Fürsten
Nordnigerias als Repräsentanten einer alten Kultur und als religiöse Führer von der
Bevölkerung nicht in Frage gestellt. In einer zunehmend instabilen Welt muss sich
allerdings noch zeigen, ob kommende Generationen sie genauso akzeptieren oder ihnen eher
kritisch begegnen. [Zit. aus: www.wdr.de] 45
min
20.10 Uhr DLF
RADIO
TagNachtTraum - Hörspiel nach Texten von Friedrich Nietzsche
Hörspiel.
20.45 Uhr ARTE
Die Mutter des unbekannten Soldaten
Doku über die Mütter, die ihre Söhne suchen, russische Soldaten,
gefallen in Tschetschenien. Junge Burschen, in 'Eliteeinheiten' gesteckt, gehen ohne
jegliche militärische Grundausbildung an die Front. Die Konfrontation kindlicher Träume
und Vorstellungen von Kampf mit der Realität des Krieges führt zur totalen
Enttäuschung, Verletzung und nicht selten zum Tod. Von den Söhnen geschriebene Briefe
'zur Erquickung der Mutterherzen' sind letztes Zeugnis einer nur kurz andauernden
Illusion... Die russische Armee interessiert sich nicht für gefallene Soldaten. Also
kämpfen die Mütter um ihre Kinder. Mit unvorstellbarer Kraft bemühen sie sich um die
Identifizierung und eine würdige Bestattung ihrer Söhne. Sie wandern nach Tschetschenien
und machen sich auf eigene Faust auf die Suche, oder sie fahren nach Rostow am Don, um
dort in geheimen, streng bewachten Objekten - in Kühlwaggons - unter Hunderten von
unbekannten, von der ganzen Front zusammengesammelten Gefallenen das geliebte Kind zu
finden. Dieser Film zeigt die schändliche Missachtung der Menschenwürde in einer
zeitgenössischen Armee, das Absurde des Krieges. Wir sehen, wie der Mythos des einstigen
Sowjetimperiums, der Soldatenmythos einer unbesiegbaren Armee, zusammenfällt. Eine
Geschichte, die den Zerfall und die Korruption in der russischen Armee, einem Koloss auf
tönernen Füßen, aufdeckt. [Zit. aus: www.wdr.de]
55 min
22.45 Uhr B 1
Liebende Frauen
Drama, Großbritannien 1969. Schwestern und emanzipierte Frauen:
Gudrun und Ursula leben kurz nach dem Ersten Weltkrieg in einer englischen Kleinstadt. Von
Heirat halten sie nicht viel. Dennoch lässt sich Ursula auf die Ehe mit dem
Schulinspektor Rupert ein, während Gudrun von dessen bestem Freund umgarnt wird. Zwischen
den Schwestern und den beiden Männern, die sich auch zueinander hingezogen fühlen,
entspinnt sich ein komplexes Beziehungsgeflecht. [Zit. nach TV Today]
125 min
Mittwoch, 6. September 00
0.30 Uhr SAT 1
Monty Python's Flying Circus - Die königliche Folge
Sketche. Im Mai 1969 grübelten John Cleese und seine Kollegen in
einem Londoner Pub über den Namen ihrer Show nach. "It Is" wurde erwogen. Das
klang Cleese zu positiv. Den Vorschlag "It Is Not" lehnte Terry Jones ab: zu
deutlich. Erst viele Getränke später fiel der Name, der Geschichte schrieb. [Zit. aus:
TV Today] 40 min
0.45 Uhr ZDF
Denken im Fernsehen - Ein Experiment für Nietzsche
nachtstudio. Denken und Fernsehen passen nicht zusammen - und doch soll das
Unmögliche versucht werden. Mehr als eine Stunde haben die Gäste Zeit, über Denken als
Erkenntnisprozess und Denken in der Gesellschaft nachzusinnen. Als Teilnehmer für dieses
Experiment, welches dem vor 100 Jahren verstorbenen Querdenker Friedrich Nietzsche
sicherlich großes Vergnügen bereitet hätte, haben sich bereits Dietmar Kamper und der
Nietzsche-Biograph Rüdiger Safranski bereit erklärt. 90 min
Donnerstag, 7. September 00
20.15 Uhr 3 SAT
Erdbeer und Schokolade
Tragikomödie, Kuba/Mexiko/Spanien 1993. Einer der kritischsten
cubanischen Gegenwartsfilme, der zum Welterfolg wurde. Im Mittelpunkt stehen der
Soziologiestudent David, ein typisches Kind der Revolution, und der schwule
Diego, der sich in seiner häuslichen Nische kunstvoll eingerichtet hat, sich sozusagen
hinter einem Wall von Kultur gegen die gesellschaftlichen Vorurteile behauptet. Zwei
scheinbar unvereinbare Charaktere, in deren Beziehung das gesunde
Volksempfinden in Gestalt eines Studienkollegen Davids interveniert, für den alles
zur Subversion gerät, was nicht seinem obrigkeitshörigen Weltbild entspricht. Und
schließlich ist da Nancy, die dem Walten afro-cubanischer Götter mehr vertraut als der
Revolution. [Zit. aus: www.nananet.de]
105 min
Noch in den 60ern steckte das Castro-Regime Schwule in Arbeitslager. Die Toleranzbotschaft von "Erdbeer und Schokolade" wurde denn auch als Signal, gar als historischer Durchbruch begriffen. Der Kinostart war ein tumultreicher Triumphzug. Schwule Paare hielten Händchen, umarmten sich - nicht nur in, sondern auch vor den Kinosälen. Vehemente Kritik übten neben Teilen der US-Presse vor allem Exilkubaner: Der Film sei blanke Propaganda für Kuba, da er eine nicht existierende Toleranz vorgaukele. [Zit. aus: TV Today]
Freitag, 8. September 00
16.15 Uhr DLR Berlin
RADIO
Unter dem Kopftuch die Emanze?
Kompass. Muslimische Frauen in Deutschland organisieren sich.
22.15 Uhr ARTE
Kopfleuchten
Doku. "Das große Kopfleuchten, das ist Klarheit", sagt
Gerhard. Er ist einer der Hirngeschädigten, die in dieser Doku Einblicke in ihre ganz
eigene Welt gewähren. 90 min
23.05 Uhr DLR Berlin
RADIO
Ich muss sagen, wie es war
Lange Nacht über Frauen im Gulag. Die sowjetische Staatsführung hat
bis Mitte der fünfziger Jahre mehrere Millionen Frauen in, wie es offiziell hieß,
"Besserungsarbeitslagern" inhaftiert. Unter ihnen befanden sich Bäuerinnen,
Arbeiterinnen, Intellektuelle, Partei- und Staatsfunktionärinnen, politische
Emigrantinnen und Frauen aus von der Sowjetunion okkupierten Gebieten. Die Anklagen
konstruierten Mitarbeiter der sowjetischen Geheimpolizei. Die drakonischen Strafen
fällten Militär- und Sondergerichte. Über das Schicksal weiblicher Häftlinge ist
bislang wenig bekannt. Auch die Gesprächspartner von Alexander Solschenizyn waren meist
Männer. Politische und religiöse Frauen, die jahrelange GULAG-Haft überlebten,
erzählen in beeindruckenden Schilderungen über Alltag, Zwangsarbeit, Haftordnung, ihren
Kampf ums Überleben und über die Jahre nach der Freilassung in der Sowjetunion. [Zit.
aus: www.dradio.de] 175 min
Samstag, 9. September 00
18.00 Uhr 3 SAT
Rechtsradikale im Visier - Aus dem Alltag eines Spezialkommandos
Report. Die Reportage gewährt Einblicke in die Arbeit des
Mobilen Einsatzkommandos gegen Rechtsextremismus (MEK) in Berlin. Zum ersten Mal war es
einem Fernsehteam erlaubt, diese Spezialeinheit des Berliner Staatsschutzes ein halbes
Jahr lang zu begleiten: in Bremen, Schwedt (Brandenburg), Berlin-Marzahn. 30
min
20.15 Uhr BR
Buddhas Wege durch Asien (2) - Burma: Feste und Begräbnisse
Doku. Über Sri Lanka führte der Weg des Buddhismus
nach Burma, in das Land der goldenen Pagoden. Mehr als 135 Volksgruppen prägen das Leben
Burmas. Dem Buddhismus kommt die Rolle zu, den vielfältigen Gruppierungen ein
spirituelles Band der Einigung zu geben. In Burma hat sich die Lehre des Buddhismus am
reinsten erhalten. Die Pagoden sind die Schauplätze der Andachten, Feste und
Bestattungsriten. 60 min
22.10 Uhr B 1
Die Blechtrommel
Drama, BRD/Frankreich 1978. 1924 kommt in Danzig Oskar Matzerath zur
Welt. Am liebsten möchte er zurück in den Mutterleib. Aber das Versprechen, ihm zum
dritten Geburtstag eine Blechtrommel zu schenken, stimmt ihn um. Oskar bekommt die Trommel
und stürzt sich die Treppe hinunter. Er wächst nicht mehr und muss nie der befremdlichen
Welt der Erwachsenen angehören. - Deutsche Geschichte, gesehen mit den Augen eines
eigensinnigen Kindes. [Quelle: TV Today]
140 min
1997 wurde der Film in Oklahoma City wegen anstäßiger Sexszenen verboten.
Sonntag, 10. September 00
7.15 Uhr BR 2
RADIO
Sendung des Bundes für Geistesfreiheit (bfg)
Bayern
Homepage des bfg: www.bfg-bayern.de
7.30 Uhr DeutschlandRadio
Berlin RADIO
"Glauben wir das Gleiche?". Christen in Berlin
und Afrika.
30 min
8.30 Uhr WDR 3
RADIO
Glauben alle an den gleichen Gott? - Ein Streitfall im
interreligiösen Dialog
Lebenszeichen. Die Religionen der Welt sind in Bewegung geraten.
Sie begegnen, sie durchdringen einander. Sie grenzen sich auch voneinander ab und
schärfen ihre Profile. Der Hinduismus breitet sich im Westen aus. Der Buddhismus hat sich
zur "Trendreligion" entwickelt. Und der Islam schickt sich an, zur zahlenmäßig
größten Religion in Europa zu werden. In dieser Situation stellen viele an die
Religionswissenschaft die Frage: "Glauben alle an den gleichen Gott?"
[Zit. aus: www.wdr.de] 30 min
Wie drückt das die katholische Kirche in ihrem neuen Dokument "Dominus Jesus" so schön aus: Andere Religionen ließen "einen Strahl jener Wahrheit" erkennen. Sie enthielten jedoch "Lücken, Unzulänglichkeiten und Irrtümer". Hintergrund der Veröffentlichung sind laut Ratzinger "irrige oder zweideutige Positionen", "relativistische Theorien", die den religiösen Pluralismus rechtfertigen wollten. Und das kann man natürlich nicht durchgehen lassen. Schließlich ist nur die Katholische Kirche die Alleinseligmachende...
11.03 Uhr HR 2
RADIO
Wie sie wurden was sie sind - Zeitgenössische Theologen im
Porträt (1): Johann Baptist Metz
Früher umgaben sich Theologen gerne mit dem Nimbus des Höheren. Was
sie sagten und schrieben, das stand im Dienst der Wahrheit, war zeitlos gültig. Erst seit
wenigen Jahrzehnten wächst die Einsicht, dass auch theologische Erkenntnisse historisch
und vor allem biographisch bedingt sind. Persönliche Erfahrungen und individuelle
Prägungen sind maßgeblich für einen theologischen Entwurf. - Metz ist der wohl
wichtigste Vertreter einer "politischen Theologie" im deutschen Katholizismus.
[Zit. aus: HR Hörerinfo] 27 min
Surftipp: Mehr zu Johann Baptist Metz
20.15 Uhr 3 SAT
Australiens unbequemes Erbe
Doku. Australien gehört zu den reichsten Ländern der Erde. Der
Lebensstandard ist hoch, die Wirtschaft brummt. Die rund 390.000 Ureinwohner des fünften
Kontinents jedoch sind vom Wohlstand ausgeschlossen. Sie leben am Rande der Gesellschaft.
Landrückgaben wie von den Aborigines gefordert, lehnt die Regierung ab. Ebenso wenig
gesteht sie ihre Schuld an Unterdrückung und Massakern in der Vergangenheit ein - aus
Angst vor Schadensersatzforderungen. Für die Olympiade sind Proteste angekündigt. [Zit.
aus: TV Today] 45 min
21.00 Uhr WDR
Siva, der kleine Sklave
Doku. Siva arbeitet in einem indischen
Steinbruch. Zwölf Kilo wiegt der Hammer, mit dem er Felsbrocken zerschlägt. Er muss
durchhalten, um Schulden seiner Familie abzubezahlen. Schulden, die fürs bloße
Überleben gemacht werden mussten. Siva ist gerade zwölf Jahre alt. Schuldknechtschaft im
21. Jahrhundert. Kinderarbeit, die verboten sein sollte. Ausbeutung, die an den Pranger
gehört. Sivas Schwester hat Glück. Sie wurde in eine mit westlicher Hilfe gegründete
Schule aufgenommen. Zu den Schulden ihrer Familie allerdings kann sie vorläufig nichts
beitragen. Da muss Siva ran. Den kleinen Sklaven wird auch kein Verbot von Kinderarbeit
aus der Schuldknechtschaft befreien. Denn die Verhältnisse der Armut, sie sind nicht so.
Was helfen könnte: die Leistung der Kinder anzuerkennen. Kinderarbeit zu achten, statt
sie zu ächten. So fordern es Kinderbewegungen überall in den armen Ländern: das Recht,
sich zu organisieren und gegen Ausbeutung zu protestieren. [Zit. aus: www.wdr.de] 45 min
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