Medientipps & mehr... | 11. -28. September 2000 |
Montag, 11. September 00
9.05 Uhr SFB/ORB radio
kultur RADIO
Die Bibel (1) - Das Buch im Anfang
Lesung. 25 min
22.25 Uhr ARTE
Im Todeskreis
Drama. Hamza ist ein Poet, doch das im Krieg zerbombte Sarajevo ist
nicht mehr der Ort für Poesie. Der Dichter hat den Lebensmut verloren. Seine Frau und
seine Tochter sind geflohen, Visionen des eigenen Todes verfolgen ihn. Eines Abends nimmt
er die minderjährigen Waisen Adis und Kerim auf. Langsam kommen sich der deprimierte
Lyriker und die verstörten Kinder näher. 110 min
Der Regisseur Ademir Kenovic war einer der wenigen Intellektuellen, die während des Krieges in der bosnischen Hauptstadt blieben. Er ist Mitbegründer der Sarajevo Group of Authors, die sich für Frieden und das Recht auf freie Meinungsäußerung einsetzte.
23.15 Uhr SAT 1
Die Kinder des Klu-Klux-Klans: Wie Amerikas
Rechtsradikale Nachwuchs werben
Spiegel TV Reportage. Sie nennen sich
"Christlich-arische Bruderschaft" oder "Weiße arische Nation" und ihr
Hass gilt all denen, die nicht in das Bild vom vermeintlich heilen, sauberen, weißen
Amerika passen. Amerikas Rechtsradikale machen wieder mobil. Sowohl der Bombenanschlag von
Oklahoma mit 167 Toten als auch der Lynchmord an einem Farbigen in der texanischen
Kleinstadt Jasper zeigen: Nach dem blutigen Terror des Ku-Klux-Klan in den sechziger
Jahren feiert der weiße Wahn Wiederauferstehung. Inzwischen rekrutieren die US-Rassisten
ihre jungen Anhänger vor allem über das Internet. Auf obskuren Websites predigen die
selbst ernannten "Ritter Amerikas" nicht nur Hass und Gewalt, sie laden ein zu
den Jugendabenden des Klans, propagieren die Teilnahme an Wehrsportgruppen und bieten
ihrem meist aus der weißen Mittelschicht stammenden Klientel ideologische Schulungskurse
an. Den Autoren Christophe Weber und Nicolas Forest ist es gelungen, bis in die innersten
Zirkel des wiedererstarkten Klans vorzudringen. Sie konnten die martialischen Zeremonien
bei der Einführung junger Klan-Mitglieder drehen, waren dabei, als neue Rekruten an
automatischen Waffen ausgebildet wurden, erlebten die gespenstischen Feuerrituale der
Kapuzenmänner, konnten mit vielen der jungen Nazis Interviews führen und stellten fest:
Für die aus den von Langeweile und Prüderie geprägten Vorstädten Amerikas stammenden
Kinder und Jugendlichen hat das Klan-Spiel mit dem Feuer vor allem den Reiz des totalen
Tabubruchs, der im Wortsinn todsicheren Provokation. [Zit. aus: www.sat1.de] 35 min
Siehe auch unser Review Klans verdummen in eigenen Schulen zu der Reportage "Die Klan-Frauen" (22.09.99, ARTE).
Dienstag, 12. September 00
20.15 Uhr ARD
Mord im Kloster
Krimi. In einer stürmischen Gewitternacht
kommt die Benediktiner-Novizin Maria in ihrem neuen Kloster an. Als am nächsten Morgen
eine der Schwestern in der Klosterkirche erschlagen aufgefunden wird, gerät Maria in
Mordverdacht. Doch kurz darauf wird auch sie an gleicher Stelle ermordet. Bei den
Ermittlungen stößt Kommissar David Segre auf eine Mauer des Schweigens, denn die strenge
Äbtissin Michela sieht durch die Ermittlungen der Polizei die Ruhe des Klosters gestört.
- Ein Film mit deutlichen Anklängen an 'Der Name der Rose'.
100 min
21.00 Uhr WDR
Der neue Mensch
Quarks & Co. Liegt die Zukunft in der Gentechnologie?
Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sehen darin große Chancen, und mit neuen Begriffen
stiften sie Verwirrung. Die Gen-Medizin verspricht vieles, aber sie wirft auch neue Fragen
auf. Ranga Yogeshwar erklärt, worum es geht und bringt Klarheit in die oft verwirrende
Diskussion. 45 min
Surftipp: Beiträge vergangener Sendungen können unter www.quarks.de im Volltext nachgelesen werden.
Mittwoch, 13. September 00
20.45 Uhr ARTE
Ruanda: Helfer, die keine sind
Doku. Das Attentat auf das Flugzeug des ruandischen
Präsidenten Juvénal Habyarimana am 7. April 1994 löste einen Massenmord an der
Tutsi-Bevölkerung aus, dem in 100 Tagen 1 Million Menschen zum Opfer fielen. Die
Dokumentation bingt erdrückende Beweise für die internationale Verantwortung an diesem
Völkermord. Unter anderem zeigt sie, dass der Kommandant vor Ort von einem
Hutu-Extremisten anführenden Söldner bereits im Januar darüber informiert wurde, dass
der Mord an der Tutsi-Bevölkerung geplant war, 'sobald sich die Gelegenheit dafür bieten
würde'. Am schlimmsten sind die, die sich taub stellen: Die UNO zog es vor, sich den
beruhigenden Interpretationen des Emissärs des Generalsekretärs anzuschließen. Weder
die handfesten Informationen seitens des Militärs noch die wöchentlichen Schätzungen
des Internationalen Roten Kreuzes konnten die UNO von ihrer zögerlichen Haltung
abbringen. Die amerikanische Regierung stellte sich nicht weniger taub als die UNO:
Washington hielt es nicht für nötig, eine Schätzung der CIA, die von 500 000 Toten
innerhalb eines Monats sprach, in Betracht zu ziehen. Tatsächlich liegt die Verantwortung
auf internationaler Ebene, denn am 21. April 1994 beschloss der UNO-Sicherheitsrat
einstimmig den Abzug der Friedenstruppe. Vor Ort blieben 200 Soldaten, deren Hauptsorge
darin bestand, selbst am Leben zu bleiben. In den ersten zwei Monaten vermied es die UNO
ebenso peinlich wie die amerikanische Regierung, den Terminus 'Völkermord' zu verwenden,
der moralisch unausweichlich zur Intervention verpflichtet hätte. Die Dokumentation
stellt das Geschehen vor Ort der Entwicklung der Stellungnahmen der UNO und der
verschiedenen militärisch beteiligten Länder gegenüber. Den Abschluss bildet die
öffentliche Entschuldigung Präsident Clintons am 25. März 1998 anlässlich eines
Besuchs in Ruanda. In seiner Rede verwendete er 11 Mal den Begriff 'Völkermord'. [Zit.
aus: www.wdr.de] 45 min
Donnerstag, 14. September 00
22.15 Uhr HR
KULT
Das Leben des Brian
Satire, "Monty Python's Life Of
Brian", Großbritannien 1979. Ein zur Zeit Christi in Palästina als
Nachbar Jesu geborener junger Mann wird von einer wilden Anhängerschar zum Märtyrer
gemacht. Die mit drastischen Anspielungen gespickte Satire des britischen Komiker-Sextetts
Monty Python parodiert einschlägige Monumentalverfilmungen des Lebens Jesu und nimmt
Auswüchse des religiösen Fanatismus aufs Korn. Ein Wechselbad von kecken Gags, Kalauern
und degoutanten Einfällen. [Zit. aus: www.club-passage.de]
90 min
»» Hier gibt's die Filmplakate.
Freitag, 15. September 00
23.30 Uhr ARTE
Die unglaubliche und traurige Geschichte von der
unschuldigen Erendira und ihrer herzlosen Großmutter
Drama, "Ruy Guerra",
Mexiko/Frankreich/BRD 1983. Während die bei ihrer Großmutter lebende Erendira eine
mystische Vision hat, geht das Haus in Flammen auf. Die herrschsüchtige Alte zwingt die
15-Jährige, ihre Schuld durch Prostitution abzutragen. 100
min
23.45 Uhr WDR
1879 geboren - Margret Sanger. Moderne Geburtenkontrolle
Rückblende. Sie kannte das Elend kinderreicher Familien,
weil sie selbst aus einer solchen stammte. Sie arbeitete als Hebamme in einem New Yorker
Armenviertel und sah dort Frauen, deren Leben zwischen zahllosen Kindern, Krankheit,
harter Arbeit und verpfuschten Abtreibungen verrann. Margaret Sanger trat konsequent für
Familienplanung ein, wollte Aufklärung über Empfängnisverhütung und prägte 1914 den
Begriff "Geburtenkontrolle". 1916 eröffnete sie die erste
Familienberatungsstelle. Das war verboten - Margaret Sanger wurde eingesperrt. Erst in den
20er Jahren wurde ihre Arbeit in den USA anerkannt, Familienberatungsstellen eröffneten
in der ganzen Welt. [Zit. aus: www.wdr.de]
15 min
Samstag, 16. September 00
20.15 Uhr BR
Buddhas Wege durch Asien (3) - Gandhara und Bamiyan
Doku. Die Lehre von der Leerheit (KU) bildet das Zentrum des
Mahayana-Buddhismus, der sich in Zentralasien entwickelt hat und über Indien, China bis
nach Japan gelangte. Auch wenn es den Gläubigen verboten war, den Buddha zu
porträtieren, so führten die Handels- und Missionsinteressen doch dazu, dass
Buddhastatuen geschaffen wurden. 60 min
Sonntag, 17. September 00
11.03 Uhr HR 2
RADIO
Wie sie wurden was sie sind - Zeitgenössische Theologen im
Porträt (2): Heinz Zahrnt
Früher umgaben sich Theologen gerne mit dem Nimbus des Höheren. Was
sie sagten und schrieben, das stand im Dienst der Wahrheit, war zeitlos gültig. Erst seit
wenigen Jahrzehnten wächst die Einsicht, dass auch theologische Erkenntnisse historisch
und vor allem biographisch bedingt sind. Persönliche Erfahrungen und individuelle
Prägungen sind maßgeblich für einen theologischen Entwurf. [Zit. aus: HR
Hörerinfo] 27 min
Heinz Zahrnt hält Vorträge über "Glauben unter leerem Himmel". Mehr zu Heinz Zahrnt: www.lippische-landeskirche.de/aktuelles/archiv/250598.html
17.05 Uhr N 4
RADIO
Christen unter sich - Die verschenkte Chance auf der EXPO
Birgit Breuel, die Kommissarin der Expo, sah als Ziel der
Weltausstellung: "Lösungsansätze für die drängenden Menschheitsfragen"
anzuregen. Dabei würden die Religionen eine wichtige Rolle spielen. Vermutlich meint sie
damit in erster Linie das westlich geprägte Christentum. Denn das von den Kirchen
vorgeschlagene "Haus der Weltreligionen" fand bei der Expogesellschaft keinen
Beifall. Und weil der Heilige Stuhl nicht bereit war, auf einen eigenen Pavillon zu
verzichten und darum kein Geld für ein gemeinsames Projekt mehr hatte, zudem die
evangelische Kirche mehr Interesse daran hatte, sich selbst darzustellen, wurde nichts aus
dem Projekt "Haus der Weltreligionen". Nun wird der "Tag der
Weltreligionen" am 12. September praktisch von Christen gestaltet. Der Dialog der
Religionen scheint eine vergebene Chance auf der Expo zu sein. [Zit. aus:
www.ndr.de] 25 min
21.00 Uhr WDR
Operation Panther - Das Uno-Gericht und die Kriegsverbrechen in
Ex-Jugoslavien
Doku. Während Kriegsverbrechen der Serben im Balkankrieg die
Schlagzeilen beherrschten, blieben die Gewalttaten der Kroaten gegen Bosnier weitgehend
unbeachtet. 1998 entsandte die Uno einen britischen Oberst, um Beweise gegen kroatische
Kriegsverbrecher zu sammeln. Der Bericht des Ermittlers wurde jedoch ignoriert.
45 min
23.45 Uhr N 3
Come back, Africa
Doku-Drama, USA 1956. Aus dem südafrikanischen Hinterland zieht Zach
mit seiner Familie nach Johannesburg. Dort geht er auf Jobsuche, um Frau und Kind zu
ernähren. Immer wieder wird er abgewiesen und wurde von den Weißen gedemütigt.
80 min
Regisseur Rogosin drehte den ersten Anti-Apartheid-Spielfilm teilweise mit versteckter Kamera.
Montag, 18. September 00
20.45 Uhr ARTE
Hotel New Hampshire
Tragikomödie, USA/GB 1984. Familie Berry aus Neuengland, bestehend
aus Vater, Mutter und fünf Kindern, gehen nach Wien, um dort das Hotel eines alten
Freundes zu übernehmen. Das Domizil entpuppt sich vor Ort aber als billige Absteige.
100 min
22.45 Uhr B 3
Ein Weltblatt aus Bayern - Die Augsburger Allgemeine
Zeitung
Doku. Goethe, Heine und Börne gehörten zu ihren Autoren. Marx und
Beethoven zu ihren Lesern, und der reaktionäre Fürst Metternich war ihr ärgster Feind.
Die Rede ist von der "Allgemeinen Zeitung". 1798 unter dem Eindruck der
Französischen Revolution gegründet, avancierte das Blatt zum wichtigsten publizistischen
Organ des aufstrebenden deutschen Bürgertums. Ab 1810 erschien die Zeitung in der freien
Reichsstadt Augsburg, wo sie vor Zensur relativ sicher war. 1882 wurde sie eingestellt.
[Zit. aus: TV Today] 45 min
23.15 Uhr WDR
Lizenz zum Töten - Männerherrschaft in Pakistan
Doku. Samia Imran wurde umgebracht, als sie einen
Rechtsanwalt aufsuchte. Der Mörder war ein Familienangehöriger. In Pakistan ist der Mord
an Frauen an der Tagesordnung: Ehemänner, Väter, Brüder und sogar Söhne töten Frauen
ihrer Familie wegen so genannter Verfehlungen. Angeblich geht es immer um die Ehre. Dem
Parlament schon war es nicht gelungen, die Frauen zu schützen. Die neue Militärdiktatur
hat erst gar kein Interesse daran. So kommt es, dass viele Frauen sich verstecken müssen,
um sich nicht nur vor den Behörden zu verbergen, sondern sogar vor ihren eigenen
Verwandten. [Zit. aus: www.wdr.de] 45
min
Delegierte aus 188 Ländern haben im Juni der Gewalt gegen
Frauen den Kampf angesagt. Nach zähem Ringen einigte sich die
UN-Frauenkonferenz "Frauen 2000" in New York auf eine Abschlusserklärung. Die
Deklaration "Peking+5" wurde auf einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung
verabschiedet. Darin werden vor allem die bereits 1995 bei der Weltfrauenkonferenz in
Peking formulierten Ziele bekräftigt. Alle beteiligten Regierungen sind aufgerufen, das
Aktionsprogramm rascher zu verwirklichen.
Die erhofften Fortschritte im Bereich der sexuellen Rechte, der Nicht-Diskriminierung von
Lesben oder bei der Legalisierung der Abtreibung wurden allerdings nicht erreicht.
Offizielle Stellungnahmen zu "heißen Eisen" wie der sexuellen Selbstbestimmung
wurden vor allem durch Pakistan und andere islamische Staaten sowie den Vatikan und einige
wenige katholische Staaten mit Polen an der Spitze verhindert.
Dennoch gab es nach tagelangem Tauziehen zu einigen Problemen erweiterte gemeinsame
Positionen: So gelten die rituellen Beschneidungen weiblicher Geschlechtsorgane,
Zwangsheiraten und auch die "Morde aus Gründen der Ehre" erstmals als
"Verletzung der Menschenrechte". Bisher war dabei nur von "schädlichen
Praktiken" die Rede. Neu sind auch die Forderungen nach bezahlbaren Medikamenten und
Behandlungen für HIV-Infizierte, nach scharfen Gesetzen gegen den Handel mit Frauen und
Mädchen sowie nach Einführung von Quoten für die Gleichstellung von Frauen auf den
Arbeitsmärkten. Gleiche Chancen für Mädchen in der Schulbildung sollen alle Regierungen
bis 2005 durchsetzen. [Zit. aus: Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
13.6.00]
Dienstag, 19. September 00
19.30 Uhr BR
Der Heilig-Jahr-Rebell - Giovanni Franzoni und seine
Gemeinde am Rande Roms
Porträt. "Der Himmel muss auf Erden anfangen",
meint Giovanni Franzoni und fordert, im Heiligen Jahr entsprechend zu handeln. Der
ehemalige Abt des Benediktiner-Klosters Sankt Paul vor den Mauern lehnt die offiziellen
Jubiläumsfeiern in Rom ab. Für Franzoni, der das 2. Vatikanische Konzil als jüngster
Konzilvater miterlebt und große Hoffnungen daran geknüpft hat, stehen Ablass-Regeln und
glanzvolle Jubelfeiern im Widerspruch zur biblischen Botschaft. Schon 1973, vor dem
letzten Heiligen Jahr, appellierte er deshalb in einem offenen Brief an die Bischöfe,
dass die Kirche aus dem Jubeljahr keinen Triumphzug machen solle. Dieser Brief führte zum
Bruch mit dem Vatikan. Franzoni wurde seines Amtes enthoben. Er verließ daraufhin das
Kloster und zog zu den Armen. In einer alten Autowerkstatt gründete er die erste
Basisgemeinde Roms. Bis heute engagiert sich der Wortführer der innerkirchlichen
Reformbewegung Italiens für Ausgegrenzte und Behinderte. Ihnen soll die Aufmerksamkeit
der Christen im Heiligen Jahr gehören, mahnt er - inzwischen fast resignierend. Statt
nach Rom zu wallfahrten, sollen Christen lieber zu Hause beginnen, die biblische Botschaft
umzusetzen. "Denn Christsein zeigt sich im Tun, im Einsatz für die Schwächeren der
Gesellschaft, nicht in pompösen Pilger-Jubelfesten auf dem Petersplatz." Nur wenige
scheinen diese Worte in Rom hören zu wollen. [Zit. aus: www.br-online.de]
45 min
Mittwoch, 20. September 00
20.15 Uhr ARTE
Die Love-Polizei
Report. Sydney zählt vier Millionen Einwohner, jeder
zehnte ist homosexuell. Es ist nach San Francisco die größte Schwulen-Gemeinde der Welt.
In der Olympiastadt hat Toleranz keine lange Tradition. Bis 1975 wurde die Homosexualität
mit Elektroschock-Therapien bekämpft, erst 1984 konnten die einschlägigen Paragraphen im
Strafgesetzbuch ersatzlos gestrichen werden. Und dennoch bleiben in Sydney Homosexuelle
Opfer alltäglicher Aggressionen, junge Banden dringen in die Viertel der Schwulen ein, um
ihnen die 'Fresse zu polieren'. Erst in den letzten Jahren hat sich die Lage entspannt.
Die Stadtverwaltung von Sydney hat eine Spezialeinheit der Polizei gegründet, die sich
Tag und Nacht um den Schutz der Homo-Gemeinde kümmert, die meisten der 150 Beamten
verkehren selbst in homosexuellen Kreisen. Die Zahl der Übergriffe ist deutlich
zurückgegangen, seitdem die Pädagogen der Einheit Aufklärungsarbeit in den Schulen
leisten. In zahlreichen anderen Städten Australiens werden ähnliche
Love-Polizei-Einheiten gegründet. [Zit. aus: www.wdr.de]
30 min
21.45 Uhr BR
Es beginnt heute
Drama, Frankreich 1999. Und so plätschert das Leben dahin, und man
hat nichts getan", sinniert Daniel. Dabei kämpft der Direktor einer Vorschule im
Morden Frankreichs wie Don Quichotte gegen die Resignation der Eltern und
Gleichgültigkeit der Behörden. In einer Stadt mit über 30 Prozent Arbeitslosigkeit
gehen Kinder nicht zur Schule, weil ihre Eltern aufgehört haben, den Wecker zu stellen.
Oder weil eine Mutter von den 30 Franc Schulgeld ihre Familie bis zum Monatsende ernährt.
Inmitten dieser Welt ist Daniels Vorschule für die Zwei- bis Sechsjährigen oft der
einige Platz, der ihnen Wärme und Schutz gibt. [Zit. aus: TV Today] 115
min
22.30 Uhr MDR
Mission der Bauernmönche - Die Gemeinschaft der SILOHA
30 min
Freitag, 22. September 00
9.30 Uhr HR 2
RADIO
Die Last mit der Schuld - Wiederkehr der Beichte?
In der katholischen Kirche gehört das Beichten fast schon der
Vergangenheit an. Die Mehrheit der Katholiken bekennt keine Sünden mehr und will auch
keine Lossprechung durch den Priester. Buße und Beichte sind out. Überraschenderweise
sind in der evangelischen Kirche Stimmen zu hören, die nach einer Beichte rufen. Es gebe
Bedarf, heißt es. 30 min
21.45 Uhr SWR
Die "Homo-Ehe" - Angriff auf die bürgerliche Familie
Talk bei Streit im Schloss. 30 min
Auch die katholischen Bischöfe Neuseelands haben sich zu dem Thema zu Wort gemeldet. Sie sprachen sich für den gesetzlichen Schutz homosexueller Lebensgemeinschaften aus, lehnen aber eine rechtlich Gleichstellung mit der Ehe ab. Denkbar sei eine Registrierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, so dass Ansprüche auf Eigentum und Erbe sowie Sozialleistungen entstünden. [Zit. aus: WAZ, 5.9.00]
Surftipp zum Thema "Homo-Ehe": Aktion Ja-Wort
22.05 Uhr ARTE
Belfast, my love
Geschichte. Wir schreiben den 12. August 1969: Angeführt von
protestantischen Polizisten, nehmen die Panzer der britischen Armee die Wohnviertel der
katholischen Minderheit von Belfast ein. Zwei Tage später stellt das Militär Ruhe und
Ordnung wieder her. Heute steht der Frieden auf der Tagesordnung, doch die britische Armee
patrouilliert noch immer in Belfast, Hubschrauber kreisen über den Straßen, und die
Demarkationslinie zwischen den Wohnvierteln der beiden Konfessionsgemeinschaften besteht
aus hohen Betonmauern, die mit riesigen Graffiti bedeckt sind. Seit 30 Jahren herrscht
hier Bürgerkrieg, ist Belfast eine Stadt besonderer Art, eine Stadt mit einem tragischen
Schicksal. [Zit. aus: www.wdr.de]
95 min
23.00 Uhr WDR
Verschleppt. Vergast. Verkauft. - Die Kinder von Lidice
Geschichts-Doku. Bis heute steht Lidice für die Kriegsverbrechen der
Deutschen im 2. Weltkrieg. 1942 zerstörte die SS das Dorf bei Prag als Vergeltung für
das Attentat auf SS-General Heydrich. Alle männlichen Bewohner ab 16 wurden erschossen,
Frauen und Kinder ins KZ deportiert. Nur sieben Kinder überlebten das Massaker: sie waren
blond und blauäugig und wurden an deutsche Familien verkauft. Die Doku verfolgt ihren
weiteren Lebensweg. 45 min
Samstag, 23. September 00
20.15 Uhr BR
Buddhas Wege durch Asien (4) - Klöster in Thailand
Doku. Thailand, einer der Wirtschaftsgiganten Asiens, ist auch heute
noch besonders stark vom Buddhismus geprägt. Wohlstand und Religion sind hier keine
Gegensätze. Soziale Anerkennung erreicht der Thailänder, indem er sich für mehrere
Monate in ein Kloster zum Meditieren zurückzieht und die 227 Gebote beachtet, um so der
Lehre Buddhas nach 2 500 Jahren näher zu kommen. Es ist ein Weg, den spirituellen Kern in
der modernen Welt zu bewahren. [Zit. aus: www.br-online.de]
60 min
22.30 Uhr BR
Tod in Ost-Timor
Doku. Als der Student Kamal Bamadhaj, der 20-jährige Sohn einer
neuseeländischen Mutter und eines malaysischen Vaters, nach Osttimor fuhr, um bei einer
Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen mitzuarbeiten, sagte er beim Abschied:
"Ich werde Acht geben, Mutter." Drei Wochen später war er tot, aus nächster
Nähe von indonesischem Militär erschossen. Fernsehberichte von dem Massaker auf dem
Santa-Cruz-Friedhof in Dili (Osttimor) versetzten die ganze Welt in Schock. Kamal Bamadhaj
war einer der vermutlich 271 unbewaffneten Osttimoren, die durch die indonesische
Besatzungsarmee getötet wurden. [Zit. aus: www.br-online.de]
20 min
23.35 Uhr MDR
Die Kreuzritter
Monumentalfilm, Polen 1960. Am 15. Juli 1410 bringen Vertreter des
polnischen Adels dem Deutschritterorden in der Schlacht von Tannenberg eine Niederlage
bei. Der Film zeigt die Hintergründe der Auseinandersetzung und beleuchtet politische und
soziale Zusammenhänge. 105 min
Sonntag, 24. September 00
11.03 Uhr HR 2
RADIO
Wie sie wurden was sie sind - Zeitgenössische Theologen im
Porträt (3): Elisabeth Gössmann
Früher umgaben sich Theologen gerne mit dem Nimbus des Höheren. Was
sie sagten und schrieben, das stand im Dienst der Wahrheit, war zeitlos gültig. Erst seit
wenigen Jahrzehnten wächst die Einsicht, dass auch theologische Erkenntnisse historisch
und vor allem biographisch bedingt sind. Persönliche Erfahrungen und individuelle
Prägungen sind maßgeblich für einen theologischen Entwurf. [Zit. aus: HR
Hörerinfo] 27 min
Mehr zu Elisabeth Gössmann
21.00 Uhr WDR
Tod auf Bestellung - Über Lebensmüde und Lebensmutige
Doku. Frieda hat sich entschieden. In Kürze will sich die 80-Jährige
das Leben nehmen. Sie hat auch jemanden gefunden, der ihr dabei helfen wird. Eigentlich
ist die Greisin für ihr Alter noch recht fit, doch sie fürchtet, irgendwann zum
Pflegefall zu werden. Julia ist ein Pflegefall. Vor 30 Jahren erlitt sie einen
Schlaganfall und ist seither eine Gefangene ihres fast vollständig gelähmten Körper.
Mit Hilfe eines Computers hat sie ein Buch darüber geschrieben, warum sie ihr Lebens
lebenswert findet. 45 min
Montag, 25. September 00
20.45 Uhr ARTE
Lügen und Geheimnisse
Tragikomödie, Großbritannien 1996. Nach dem Tod ihrer
Adoptiveltern macht sich die junge Schwarze Hortense auf die Suche nach ihrer leiblichen
Mutter. Die Reise der gebildeten Frau an den Londoner Stadtrand wird zum Trip in eine
fremde Welt. Die Gesuchte, Cynthia, ist eine weiße Arbeiterin und lebt ein Leben voller
Streit, Suff und Langeweile. - Traurig und zugleich erfrischen komisch fängt der
bewegende Film das Leben der Londoner Working-Class ein. [TV Today] 135
min
Dienstag, 26. September 00
9.30 Uhr HR 2
RADIO
Grufties im braunen Sumpf - Über rechte Esoterik in der
Dark-Wave-Szene
In der Gruftie-Szene gibt es eine schillernde rechte Strömung. Sie
operiert offen mit faschistischen Symbolen, sampelt Hitler-Reden und Wehrmachtsschwüre.
30 min
20.15 Uhr 3 SAT
Yasemin
Liebesdrama, BRD 1987. Der aufgeschlossene 20-jährige Jan und die drei
Jahre jüngere zurückhaltende Yasemin verlieben sich. Nach einigem Zögern werden der
Hamburger Student und die Türkin ein Paar. Damit beginnen die Probleme. Yasemins Familie
ist die Beziehung ein Dorn im Auge. Mehr noch - für ihren Vater, einen strebsamen
Ladenbesitzer, verstößt sie gegen jedes Ehrgefühl. Je stärker dessen Widerstand, umso
mehr kämpft Jan um seine Liebe, bis der Konflikt eskaliert. 85
min
22.00 Uhr WDR
Apocalypse Now
Kriegsdrama, USA 1979. Vietnam, Ende der 60er Jahre. Der
Geheimdienst-Offizier Captain Willard ist nach Saigon versetzt worden und wartet, von
Alkoholexzessen umnebelt, auf einen neuen Auftrag. Willard will unbedingt zurück in den
Dschungel. Bei seiner ersten Rückkehr in die Heimat ist seine Ehe in die Brüche
gegangen. Endlich erhält Willard den ersehnten Auftrag. Er soll einen hoch dekorierten
Elitesoldaten finden und liquidieren. Es handelt sich um Colonel Kurtz, einen kultivierten
und gebildeten Mann, dem eine Traumkarriere beim Militär bevorstand. Trotzdem hat er sich
mit seiner Einheit nach Kambodscha zurückgezogen, wo er sich als Alleinherrscher
aufspielt.
Francis Ford Coppolas 'Apocalypse Now' zählt zu den großen Klassikern des Films. Die
visionäre Allegorie auf den Vietnamkrieg entstand nach Motiven von Joseph Conrads Roman
'Herz der Finsternis' und wurde mit zwei 'Oscars' sowie mit dem großen Preis von Cannes
ausgezeichnet. 'Mein Film handelt nicht von Vietnam. Er ist Vietnam', sagt Coppola, der
die Sinnlosigkeit des Krieges mit einer Reihe von überwältigenden Bildern eingefangen
hat. [Zit. aus: www.wdr.de] 150
min
22.25 Uhr 3 SAT
Tanz am Abgrund
Satire, Japan 1993. Filmregisseur Buhei Mukai, ein egozentrischer
Genussmensch, genießt das Leben in vollen Zügen. Während der Dreharbeiten zu einer
kitschigen Seifenoper, in der er sich selbst und seine Geliebte Aya als krebskrankes
Pärchen in Szene setzt, quälen ihn plötzlich starke Magenschmerzen. Im Krankenhaus
erfährt er, dass er selbst unheilbar an Krebs erkrankt ist. Buhei ist hilflos, will sich
umbringen. Doch nach einer unerfreulichen Begegnung mit seinen Ahnen im Jenseits kehrt er
ins Hier und Jetzt zurück. Der sinnenfrohe Patient nutzt nun die letzten Tage, um
Klinikchef Ogate seine Weißkittel-Arroganz auszutreiben und sich noch mal mit ganzer
Kraft einem Filmprojekt zu widmen. [Zit. aus: TV Today] 110
min
Die Satire des Regisseurs Juzo Itami setzt sich auf schrille Weise mit dem Tabuthema humanes Sterben auseinander. Itami: "Der Tod muss nicht kläglich sein. Er kann zum wundervollen Finale werden, nachdem man im Leben das getan hat, was man tun wollte." 1997 beging der Regisseur Selbstmord, er sprang von einem Hochhaus.
Mittwoch, 27. September 00
20.15 Uhr ARTE
Kinder in Gefahr
Reportage. Im März dieses Jahres starb in Amerika ein 14-Jähriger an
Herzversagen. Das Beruhigungsmittel Ritalin führte zum Tod des Jungen. Vier Millionen
junge Amerikaner bekommen das Medikament gegen hyperkinetische Verhaltensstörungen
verordnet. Es wird auch an Grundschulen ausgegeben. Jetzt schlagen Mediziner und
Pädagogen Alarm. 30 min
22.20 Uhr ORB
Die stumme Herzogin
Historiendrama, Italien/Frankreich 1996. Palermo 1743: Die taubstumme
13-jährige Marianna muss ihren 50-jährigen Onkel heiraten. Sie bekommt drei Kinder,
verlässt ihren Mann dann aber. Ein Hauslehrer macht sie mit den Idealen der Aufklärung
bekannt. 100 min
Donnerstag, 28. September 00
19.05 Uhr DLR Berlin
RADIO
Botschaften des Unberechenbaren
Ein Ereignis, das wir nicht vorhersehen konnten und das durchaus
imstande ist, unsere Lebensplanung durcheinander zu bringen. Ein stets unberechenbarer
Lebensbegleiter, der Segen und Fluch über uns bringen kann. Wir kommen ihm nicht auf die
Schliche. Jedermann ist schnell am Ende, wenn er genau definieren wollte, was Zufall
bedeutet. Lässt sich etwas derart Regelloses überhaupt in eine Regel fassen? Dennoch hat
der Zufall neuerdings eine erstaunliche Bedeutung erlangt. Er wirkt in Regelwerken der
Naturwissenschaften und in künstlerischen Produkten. Es erstaunt sehr, dass der alte
Chaot geordnete Wirkungen hervorbringen kann.
22.25 Uhr 3 SAT
Sterbehilfe und die Rechtslage in Deutschland
Recht brisant. Das Thema 'Sterbehilfe' hat in den letzten Jahren
außergewöhnliche Publizität erlangt. Die Diskussion um das 'Recht auf einen würdigen
Tod' ist erneut heftig entbrannt, seit in den Niederlanden und damit erstmals in Europa
ein eigenes Euthanasiegesetz in Kraft getreten ist. Wie ist die Rechtslage hier in
Deutschland? Wo hört die erlaubte Hilfe beim Sterben auf und wo beginnt die strafbare
Tötung auf Verlangen? Darf sich eine Ehefrau dem Todeswunsch ihres Mannes, der freiwillig
aus dem Leben scheiden möchte, beugen? Macht ein Arzt sich strafbar, wenn er den
verantwortlichen Willen eines Menschen, der den Freitod sucht, respektiert? Wer
entscheidet, wenn ein schwerkranker Patient sich nicht mehr äußern kann?
[Zit. aus: www.wdr.de]
35 min
Surftipps:
Gesellschaft für humanes Sterben
www.patientenverfuegung.de
Copyright © 2000, Der Humanist Heike Jackler |