Medientipps & mehr... | 20. Dezember 2000 |
Mittwoch, 20. Dezember 00
22.15 Uhr Phoenix
Die Kreuzzüge (3) - Heiliger Krieg
Doku. 50 min
0.15 Uhr SAT 1
Monty Python's Flying Circus
Humor. Mit den Sketchen "Auf dem Bürgersteig" und "Der
Pfarrerjäger". 40 min
Donnerstag, 21. Dezember 00
16.45 Uhr WDR
2000 Jahre Christentum: Neue Welten - Das Christentum hinter dem
europäischen Horizont
Doku-Reihe. Mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus wird
die Erde endgültig zur Kugel. Spanische und Portugiesische Abenteurer überfallen und
versklaven die Völker Mittel- und Südamerikas. Millionen Indios gehen an Krankheit und
Erschöpfung zugrunde. So erscheint ihnen das Christentum als die Religion der Eroberer.
Sie nehmen es unter Zwang nur oberflächlich an und halten insgeheim an ihren alten
Göttern und Bräuchen fest. - Aus dem christlichen Lager wenden sich nur wenige Stimmen
gegen den Völkermord. Bartolomé de Las Casas wird zum glühenden Anwalt der
Unterdrückten und Verfolgten. - Um die Indios vor den Sklavenjägern zu schützen, ziehen
sich die Missionare mit ihnen in entlegene Reservate zurück. Im "Jesuitenstaat"
von Paraguay versuchen die Patres, eine christlich-utopische Gesellschaft einzurichten, wo
sich der Einzelne im Schutz der Gemeinschaft entfalten kann und dabei Verantwortung für
die Allgemeinheit übernimmt. Das "heilige Experiment" scheitert nach 150 Jahren
mit der Vertreibung der Jesuiten. Die Indios fallen ins Elend zurück. - Auch Asien und
Afrika werden im 16. Jahrhundert Zielgebiete christlicher Missionare. Hier stoßen sie auf
mächtige und selbstbewußte Kulturen, die von den Vorzügen des Christentums nur schwer
zu überzeugen sind. Versuche einzelner Missionare, sich den einheimischen Traditionen
anzupassen, haben im Land Erfolg, scheitern aber am römischen Zentralismus, der keine
Anpassung dulden will. - 1620 landet die "Mayflower" der Pilgerväter an der
Ostküste Nordamerikas. Der Kontinent bekommt eine calvinistische Prägung und wird zum
Gelobten Land für Einwanderer aus Europa. Zahlreiche protestantische Gruppierungen
verästeln sich immer weiter und üben zumeist friedliche Koexistenz. [Zit. aus: www.2000-jahre-christentum.de]
45 min
19.05 Uhr DLR Berlin
RADIO
Das göttliche Kind - Eine mythische Figur und ihre christliche
Deutung
WortSpiel. In der römischen Kirche Santa Maria d' Aracoeli gleich
neben dem Forum Romanum wird von den Pilgern aus aller Welt Santo Bambino als "Retter
der Menschheit" verehrt. Erst seit Ende des 4. Jahrhunderts, kurz nach der
Etablierung des Christentums als römische Staatsreligion, wird das Weihnachtsfest als
Erinnerungsfest an Christi Geburt gefeiert. Das göttliche Kind trat an die Stelle früher
heidnischer Heilsbringer. In der antiken griechischen und römischen Mythologie, aber auch
in den Legenden und Märchen anderer Völker ist die Figur ebenso bekannt.
Göttliche Kinder gab es natürlich schon in vorchristlicher Zeit - und einige wurden von einer Jungfrau geboren. Am 25. Dezember wurde die Geburt des unbesiegbaren Sonnengottes Mithras gefeiert. Eine liturgische Formel beim Sonnenwendfest in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember lautete: "Die Jungfrau hat geboren, zu nimmt das Licht." Und aus den Mysterienfeiern stammt auch der Ruf: "Euch ist heute der Heiland geboren." - Die Kirche feiert erst seit 353 am 25. Dezember die Geburt Christi. Buchtipp: Karlheinz Deschner, "Der gefälschte Glaube".
22.15 Uhr Phoenix
Die Kreuzzüge (4) - Zerstörung
Doku. 50 min
0.15 Uhr SAT 1
Monty Python's Flying Circus
Humor. Heute mit folgenden Sketchen:
Patienten-Verunsicherungstest; Landesweit: Die Sendung, bei der bekloppte Sachen gezeigt
werden; Polizeihelm; Schwiegervater; Die Robinsons; Ein Zimmer im Haus des Polonius; Live
aus Epsom; Das Queen-Victoria-Hindernisrennen; Fünfter Akt: Ein Schinken im Schloss
40 min
Freitag, 22. Dezember 00
16.45 Uhr WDR
2000 Jahre Christentum - Altar der Vernunft
Doku. Der Mensch ist sein eigener Herr. Zu einer glücklichen
Entwicklung der Gesellschaft braucht es weder Gott noch Gebete, es genügen vernünftige
Gesetze. Die neue Zeit entsteht in den Köpfen. 'Ich denke, also bin ich', schreibt René
Descartes und gibt dem europäischen Geist eine neue Strömungsrichtung. Das Universum
erscheint jetzt als ein mechanisches Uhrwerk. Wer seine Gesetze versteht, kann es
beherrschen. Gott ist darin nur noch eine unbeweisbare Annahme, die Kirche allenfalls eine
moralische Anstalt zur sittlichen Erziehung der Bürger. [Nur
dass im Mittelalter Kirche als die Unmoral und Unsitte schlechthin galt.] Glaubenskriege,
Inquisition und Aberglaube werden vor der Sonne der Vernunft wie alter Schnee vergehen.
Die neuen Ideen dringen bis in die höchsten Kreise des Adels vor. In Preußen und
Österreich kommen aufgeklärte Regenten an die Macht.
Sie werben für Bildung und Toleranz und drängen den Einfluss der Kirche zurück. Im
Staat Friedrichs des Großen soll jeder 'nach seiner Fasson selig werden.' 1789 hebt der
unterdrückte Dritte Stand sein Haupt. In einem Jahrzehnt fegt die Französische
Revolution die Reste des Mittelalters beiseite. Unter heftigen Wehen wird der moderne
Nationalstaat geboren. Die Kirche war Stütze des alten Regimes und sitzt nun mit diesem
auf der Anklagebank. Die Priester sollen einen Eid auf die Verfassung leisten. Wer sich
weigert, stirbt unter der Guillotine. Die Volksheere Napoleons exportieren die neuen Ideen
weit über die Grenzen Frankreichs hinaus. 1804 'zitiert' der Korse den Papst nach Paris,
um sich vor dessen Augen selbst zum Kaiser zu krönen, eine Gebärde, die den alten
Anspruch der Päpste verhöhnt. 1803 werden fast alle geistlichen Fürstentümer
abgeschafft und Kirchengut im großen Stil enteignet. Der Wiener Kongress versucht die
Zeit zurückzudrehen.
Auf den Barrikaden von 1848 stehen - vereinzelt - auch Christen und kämpfen für
Pressefreiheit, Menschenrechte und Demokratie. 45 min
Wobei die Päpste zu dieser Zeit noch genau dies verdammt haben; Pressefreiheit, Menschenrechte und Demokratie wurden als "Wahnsinn" bezeichnet. Aber das möchte die christliche Geschichtsschreibung ganz schnell vergessen.
20.10 Uhr DLF RADIO
Petrus in Ketten. Der Vatikan und die Politik seit Anfang des 19.
Jahrhunderts
Studiozeit.
Buchtipp: Karlheinz Deschner, Die Politik der Papste im 20. Jahrhundert.
Samstag, 23. Dezember 00
18.00 Uhr 3 SAT
Mutter Gottes im Härtelwald - Marienerscheinungen in
Marpingen
Doku. 5.000 Einwohner hat die beschauliche Gemeinde Marpingen im
Saarland. Doch Marpingen hat europaweit Furore gemacht - insgesamt dreizehn Mal soll dort
in den vergangenen Monaten die Jungfrau Maria erschienen sein. Für Tausende von Pilgern
aus der ganzen Welt wurde Marpingen inzwischen zum Wallfahrtsort, wenn - und das ist das
neue an den Erscheinungen - die Gottesmutter zum vorher angekündigten Termin erscheint.
Die katholische Kirche will bislang nichts damit zu tun haben; sie hat eine Kommission
eingesetzt, die die Erscheinungen bewerten soll. Die Marpinger Bevölkerung sieht das
ganze Treiben auch eher mit gemischten Gefühlen. Was ist dran an den vermeintlichen
Marienerscheinungen, wer sind die drei Seherinnen, wie geht die Dorfbevölkerung mit
ihnen, den Pilgern und der bislang eher peinlichen Publicity um? [Zit. aus: www.wdr.de] 30 min
Am 5. September 1999 hatte sich auch der MIZ-Redakteur Dr. Michael Schmidt-Salomon auf "Pilgerreise" begeben. Über seine Erlebnisse im Härtelwald schrieb er den Artikel: "Schaffen wir zwei, drei, viele Fatimas!"
Sonntag, 24. Dezember 00
8.35 Uhr DLF
RADIO
Schafft Weihnachten ab
Am Sonntagmorgen. 25 min
12.05 Uhr ARD
Kirchenfürsten - Fünf Bischöfe ganz privat
Doku. Fünf mächtige Männer - Bischöfe und Präsidenten.
Bischof Franz Kamphaus, der asketische Rebell aus Limburg, Kirchenpräsident Peter
Steinacker, der Boss des bischöflichen Kollektivs aus Darmstadt, Bischof Karl Lehmann,
der Reformer aus Mainz, Bischof Christian Zippert, der evangelische Bischof aus Kassel,
und der im Juli 2000 verstorbene Erzbischof Johannes Dyba, der Fundamentalist aus Fulda,
zusammen in einem Film, der alle fünf in privaten Situationen begleitet, sie mit ihren
Kontroversen konfrontiert und sie befragt zu Leben und Tod. Sie sind bedeutende, ranghohe
und prominente Kirchenmänner, die nicht nur maßgeblich die Geschicke ihrer Kirche
mitbestimmen, sondern weit darüber hinaus, auch in das weltliche und
gesellschaftspolitische Leben eingreifen. Der Film fragt nach der Rolle der Kirche im Jahr
2000, nach dem Verhältnis von Kirche und Staat, nach den Leistungen und dem Stellenwert
der Kirchen für die Freiheit und eine demokratische Kultur, nach dem Zusammenhang
zwischen Kirche und christlichen Werten wie Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Mitmenschlichkeit,
Verantwortung und Nächstenliebe, nach der Sinn- und Orientierungssuche vieler Menschen
außerhalb der Kirchen, nach der Schwangerenkonfliktberatung und auch nach den Konflikten
zwischen den Kirchenfürsten.[Zit. aus: www.wdr.de]
60 min
Dienstag, 26. Dezember 00
14.45 Uhr HR
Kirchenfürsten (4) - Erzbischof Johannes Dyba - der
Fundamentalist aus Fulda
Porträt 30 min
19.00 Uhr MDR
Essig, Kräuter und Urin
Doku über selbst ernannte Heiler und ihre "Wundermittel".
30 min
23.45 Uhr MDR
Die gefrorenen Blitze
Doku-Drama. Penemünde 1939: In der Heeresversuchsanstalt wird
heimlich an einer Rakete für den geplanten Krieg gearbeitet. Anonym schickt der Forscher
Kummerow, ein Antifaschist einen Bericht an die englische Botschaft in Oslo, der zunächst
ignoriert wird. Aber auch Widerstandsgruppen aus Frankreich und Polen versuchen, die
Fertigstellung der Massenvernichtungswaffe zu stoppen. 155
min
Mittwoch, 27. Dezember 00
15.15 Uhr ARD
Die Jesuiten (1) - Macht und Geheimnis
Doku. Die Ordensgeschichte beginnt Anfang des 16. Jahrhunderts. In Rom
regieren sittenlose und geldgierige Päpste, die mit Ablasshandel und Ämterverkauf ein
Vermögen machen. Dagegen setzen die Jesuiten auf Armut, Strenge und Enthaltsamkeit.
Trotzdem findet Ignatius von Loyola schnell Zugang zu einflussreichen Kreisen und gewinnt
auch das Vertrauen des Papstes. Schließlich haben er und seine Männer dem Papst
absoluten Gehorsam geschworen, und der Papst erkennt schnell, das er diese hervorragend
ausgebildete und hochmotivierte Truppe gut gebrauchen kann. Schließlich sind die Zeiten
schwierig: Einerseits droht der Norden an den Protestantismus verloren zu gehen,
andererseits warten gerade erst entdeckte oder eroberte Regionen in Amerika und Asien auf
Missionierung. Der Einfluss des Ordens wächst schnell - nicht nur innerhalb der Kirche.
Als Beichtväter haben sie Zugang zu fast allen katholischen Herrscherhäusern. Sie
beeinflussen Konzilien und Könige. Sie entwickeln ein modernes Schulsystem, fördern die
Wissenschaft, entwickeln eine eigene Theaterform, verbreiten den Barock in Nordeuropa. Der
erste Folge des Dreiteilers 'Die Jesuiten' beschreibt den Aufstieg des Ordens zu einer
weltweit operierenden Organisation von größter Effizienz. Der Film erzählt in
beeindruckenden Bildern vom sittlichen Verfall der Renaisssance-Päpste, von Reformation
und Gegenreformation - und von dem spannenden Versuch der Jesuiten, überall auf der Welt
Einfluss zu gewinnen für ihre Kirche und ihren Glauben. [Zit. aus: www.wdr.de] 45 min
Surftipp: Zum Orden
23.55 Uhr SAT 1
Monty Python's Flying Circus
Humor. Diesmal mit folgenden Sketchen: Englands grässlichste
Familie; Isländische Honig-Woche; Ein Doktor, bei dem die Patienten von seiner
Krankenschwester erstochen werden; Ein Aufruf für extrem reiche Menschen, denen
überhaupt nichts fehlt; Der Mann, der anderer Leute Sätze vervollständigt; Der
Wanderbaum aus Dahomey; Die legendären Schlagleute von Kalahari. 40 min
Donnerstag, 28. Dezember 00
15.15 Uhr ARD
Die Jesuiten (2) - Kampf ums Überleben
Doku. Bewundert und gefürchtet, geheimnisvoll und mächtig:
seit der baskische Edelmann Ignatius von Loyola 1534 den Jesuitenorden, die 'Gesellschaft
Jesu' gründete, gilt dieser Männerbund als eine der umstrittensten Institutionen der
katholischen Kirche. Sie waren effizient, gebildet, voller Elan - und erfolgreich. Sie
gründeten sagenumwobene Stadtstaaten in Südamerika, schickten Missionare nach Indien und
Japan, gewannen sogar Einfluss am chinesischen Kaiserhof. Und sie stellten die
Beichtväter von Kaisern, Königen und Fürsten in ganz Europa. Aber ihr Erfolg und
politischer Einfluss war auch der Keim ihres Niedergangs. Dem spanischen König missfällt
ihr Einfluss am Wiener Hof während des 30jährigen Krieges. Die Franzosen verdächtigen
sie als Drahtzieher von Attentaten auf ihre Herrscher, Madam Pompadour, die Mätresse des
französischen Königs, hat ebenso wie die österreichische Kaiserin Maria Theresia ihre
ganz persönlichen Gründe, die Jesuiten loszuwerden. Auch innerhalb der katholischen
Kirche sind sie umstritten. Der Druck auf den Papst, seine schlagkräftigste Truppe
aufzulösen, wird immer größer... Es beginnt der Überlebenskampf des Ordens. Das 16.
und 17. Jahrhundert, die Zeit der absolutistischen Herrscher und der Glaubenskriege, der
Entdeckungen und kolonialen Eroberungen, bilden den Hintergrund für die zweite Folge des
Dreiteilers 'Die Jesuiten'. [Zit. aus: www.wdr.de]
45 min
16.45 Uhr WDR
2000 Jahre Christentum: Pforten der Hölle - Das
Christentum in Weltkrieg und Diktatur
Doku. Das 20. Jahrhundert beginnt voller Optimismus. Technischer
Fortschritt und Weltverkehr scheinen ein goldenes Zeitalter heraufzuführen. Wenig später
taumelt Europa in den Ersten Weltkrieg. In nationalistischer Verblendung fallen die
'christlichen' Völker über einander her. In der 'Blutmühle' von Verdun werden die
Menschen zum anonymen Objekt der Materialschlacht. Der Zusammenbruch stürzt vor allem das
landeskirchliche Luthertum in eine tiefe Krise. In Russland bringt die Oktoberrevolution
eine atheistische Diktatur an die Macht. Für Stalin ist die Vernichtung des Christentums
erklärtes Ziel. Zahlreiche Priester, Mönche und Gläubige fallen den großen
Säuberungen zum Opfer. In Italien findet die 'Römische Frage' in den Lateranverträgen
eine Lösung. Der Vatikan wird zum unabhängigen Staat. Unter dem Nationalsozialismus
verwandelt sich Deutschland in eine rassistische Diktatur. Alle Großgruppen der
Gesellschaft werden gleichgeschaltet. Der Vatikan hofft über ein Konkordat auf
berechenbare Verhältnisse. Die Evangelische Kirche soll in eine rassisch reine 'deutsche
Reichskirche' verwandelt werden. 'Pfarrernotbund' und 'Bekennende Kirche' organisieren den
Widerstand. Inzwischen sind die jüdischen Mitbürger der systematischen Vernichtung
ausgesetzt. Die Kirchen wagen keinen öffentlichen Protest. Widerstand oder Anpassung? Das
persönliche Bekenntnis zu Christus und zum christlichen Menschenbild wird zur inneren und
äußeren Überlebensfrage. Während die Kirchenorganisationen versuchen, mit mancherlei
Kompromiss zu überwintern, gehen einzelne Christen in den Widerstand. Viele werden
verhaftet und ermordet. Menschen wie Dietrich Bonhoeffer, Maximilian Kolbe, Edith Stein
oder die Widerstandsgruppe der 'Weißen Rose' ziehen dem verbrecherischen Staat eine
unwiderrufliche Grenze und retten das Christentum über den Untergang der Diktatur hinweg.
[Zit. aus: www.wdr.de] 45 min
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will ihre Mitschuld am Holocaust deutlicher bekennen als bisher. Das Schuldeingeständnis in der "Erklärung von Weißensee" vor 50 Jahren wurde erweitert. Damals hatte die EKD formuliert, sie sei "durch Unterlassung und Schweigen" mitschuldig geworden am Leid der Juden. In der neuen Erklärung belässt es die Kirche nicht beim Eingeständnis des Schweigens. Nun heißt es, sie sei auch durch "ihre unheilvolle Tradition der Entfremdung und Feindschaft gegenüber den Juden hineinverflochten in die Vorgeschichte und Ermöglichung der systematischen Vernichtung des europäischen Judentums." Die Kirche habe, so Synodenpräses Jürgen Schmude, durch "aktives Tun" zu der Katastrophe beigetragen. Der religiös begründete Antijudaismus, so Schmidt, habe dem Antisemitismus "mit all seinen mörderischen Folgen" den Boden bereitet. [WAZ, 8.11.00]
20.15 Uhr 3 SAT
Ay, Carmela! - Lied der Freiheit
Tragikomödie. Während des spanischen Bürgerkriegs führt eine
Schauspielgruppe an der Front für die republikanischen Milizen ein Varieté-Programm aus
Folklore, Obszönitäten und Patriotismus auf. Als sie den faschistischen Truppen Francos
in die Hände fällt und eine republikanische Flagge entdeckt wird, müssen die
Schauspieler Carmela, Paulino und Gustavete um ihr Leben fürchten. Nur die
Varietébegeisterung eines Offiziers rettet sie vor dem Tod. Doch dafür müssen sie nun
zu Propagandazwecken für die faschistische Seite spielen. Während Paulino und Gustavete
die Kehrtwendung ohne große Skrupel vollziehen, hat Carmela Mitleid mit den
republikanischen Gefangenen. Trotz ihrer Liebe zu Paulino und der Hoffnung auf eine
baldige Heirat, nutzt sie einen großen Varietéabend zu einer eindrucksvollen
Demonstration von Menschlichkeit. [Zit. aus: www.wdr.de]
100 min
22.05 Uhr ARTE
Erdbeer und Schokolade
Tragikomödie. Der kubanische Student David ist politisch linientreu,
und er ist scheu. Ausgerechnet ihn lockt der systemkritische homosexuelle Künstler Diego
in seine Wohnung, um ihn zu verführen. Empört flüchtet Twen. Er nimmt von einem
Genossen den Auftrag an, den suspekten Freigeist zu bespitzeln. Je näher David ihn aber
kennen lernt, desto faszinierter ist er. [Zit. aus: TV Today] 105
min
Freitag, 29. Dezember 00
9.05 Uhr WDR 5
RADIO
Stichtag heute: 29. Dezember 0-1500.
Die Geschichte der Zukunft. Die Zukunft mit Gott
Zeitzeichen. Der Mensch braucht Zukunft. Er braucht Träume und Visionen, über
sich und die Welt, aber auch Erklärungen, Schutz und Aufgehobenheit. Die Zukunft des
Menschen hat eine Geschichte. Fast 1500 Jahre, von Christi Geburt an gerechnet, war sie
mit Gott verbunden. Von der Zukunft des Menschen erzählen hieß also damals die
Geschichte Gottes erzählen in einer Welt, die ihm solange gewogen war wie es die Menschen
für richtig hielten. Diese Geschichte reicht von den Anfängen des abendländischen
Denkens in Griechenland über das römische Reich bis in die Glanzzeit des Christentums,
das um 1500, obwohl äußerlich noch gefestigt und durchaus machtbewußt, langsam
abzudanken beginnt. Das Leben mit Gott war für die Beteiligten möglicherweise ein
durchaus nützliches und gutes Leben [na ja ..., ob das die von der Inquisition Verfolgten
auch so meinten; vor allem auf dem Scheiterhaufen?] ; dass es keine Zukunft hatte, geht zu
Lasten des Menschen [oh, oh...Zeitzeichen als Kirchenfunk?], aber auch eines Gottes, der
sich, nach wie vor, nicht in die Karten schauen lässt. [Zit. aus: www.wdr.de] 15 min
15.15 Uhr ARD
Die Jesuiten (3) - Gehorsam und Widerstand
Doku. Gegen Ende des 18. Jahrhundert waren die Jesuiten in den
meisten Staaten verboten worden, selbst der Papst hatte dem politischen Druck nicht mehr
standgehalten und den Orden aufgelöst. Doch der Orden existierte weiter: Preußen und
Russland hatten die Vertriebenen aufgenommen, dort betrieben sie ihre Schulen und
Universitäten. Erst als Napoleon seine Macht verliert, lässt der Papst den Orden wieder
zu. Aber die Jesuiten bleiben umstritten und geraten immer wieder unter Druck. In den
Zeiten des erwachenden Nationalismus und Liberalismus des 19. Jahrhunderts kämpfen sie im
Auftrag des Papstes gegen den um sich greifenden 'Modernismus'. Wie zurzeit der
Gegenreformation sind es die Jesuiten, die den Abwehrkampf organisieren. Besonders im
Deutschen Reich regt sich Widerstand gegen den papsttreuen Orden. Mitte des 19.
Jahrhunderts beginnt der 'Kulturkampf', der einen Höhepunkt im Verbot des Jesuitenordens
erreicht. Wieder kämpft der Orden ums Überleben. Diesmal übersteht er die Anfeindungen,
gerät aber bald wieder unter Druck: Den Nazis passen die Jesuiten nicht, die mehr an den
Papst gebunden sind als an den Führer, viele engagieren sich im Untergrund, einige im
Widerstand. Viele Patres werden verhaftet, interniert, einige hingerichtet. Während des
Zweiten Vatikanischen Konzils, das wie schon frühere Konzilien, stark von
Jesuitentheologen beeinflusst wird, orientieren sich die Kirche und der Orden neu. 'Glaube
und Gerechtigkeit' wird zum Motto des Ordens - und bringt ihn erneut in Schwierigkeiten -
innerhalb und außerhalb der Kirche.
Der dritte Teil der Reihe 'Die Jesuiten' beschreibt den Überlebenskampf des Ordens in der
Neuzeit: Welche Rolle spielten die Jesuiten in der Auseinandersetzung mit dem Kommunismus?
Wie verhielt sich der Orden gegenüber dem Faschismus? Wie agieren sie im
krisengeschüttelten Süd- und Mittelamerika? Wo steht der Orden am Beginn des neuen
Jahrtausends? [www.wdr.de] 45 min
22.30 Uhr 3 SAT
2001 - Odyssee der Moderne - Nietzsches unverdautes Erbe
Doku/Diskussion. '2001' markiert endgültig das neue Jahrtausend
- ein symbolisch aufgeladenes Datum, mit dem sich nicht nur im Blick auf die 'Odyssee im
Weltraum' die Frage nach der Zukunft des Menschen wieder stellt. Wie kein anderer
bestimmte Friedrich Nietzsche mit seinem Werk nachhaltig den Sound der Moderne, der selbst
in Kultfilmen wie '2001' noch nachwirkt. Ausgehend von Nietzsches umstrittenem
'Hauptwerk', dem Nachlass 'Der Wille zur Macht', beleuchtet 'Kulturzeit Extra'
rückblickend zentrale Themen des Jahres 2000 wie die Gentechnikdebatte, den Fusionswahn
der New Economy, den Rechtsextremismus oder die Vision von der 'neuen' Mitte in der
entstehenden Berliner Republik. [www.wdr.de] 90 min
0.05 Uhr SAT 1
Monty Python's Flying Circus - Vollkommen hüllenlos
Humor. Heute geht es u.a. um Kunstkritiker - die Rolle des Aktmodells,
um Eremiten, den Blitzer und die Höllen-Omas. 40 min
Samstag, 30. Dezember 00
20.15 Uhr SAT 1
Der Name der Rose
Klosterkrimi, BRD / Italien / Frankreich 1986. Es ist das Jahr 1327. Der
Franziskanermönch William vom Baskerville reitet in Begleitung seines Novizen zu einer
italienischen Benediktiner-Abtei. Dort soll er das Treffen mit einer päpstlichen
Gesandtschaft vorbereiten. Merkwürdige Todesfälle erregen die Aufmerksamkeit des
Mönches. Bevor der englische Theologe das Geheimnis lösen kann, trifft sein Erzfeind
ein, der Inquisitor Bernardo Gui. - Eine düstere Parabel von Glaube und Wahrheit.
Historisch exakt, spannend und unterhaltsam auf höchstem Niveau. Perfekte Adaption des
Umberto-Eco-Romans. [Quelle: TV Today]
126/155 min
22.30 Uhr PHOE
Ohnmacht und Anmaßung (2) - Kosovo: Die Nato in der Balkan-Falle
Doku von Peter Scholl-Latour. 60 min
1.45 Uhr PRO 7
Verbrechen und andere Kleinigkeiten
Tragikkomödie mit Woody Allen, USA 1889. Der verheiratete
Augenarzt Judah Rosenthal hat schon über sechs Jahre eine geheime Affäre mit seiner
Geliebten Dolores. Nun aber hat Dolores das Versteckspiel satt: Sie droht Judah damit,
sein Leben zu ruinieren, wenn er sein Verhältnis mit ihr nicht publik macht. Auch Rabbi
Ben rät Judah, seiner Frau den Seitensprung zu beichten. Doch Judahs Bruder Jack hat gute
Beziehungen zur Unterwelt - er will einen Killer beschaffen, um die lästige Ehefrau
endlich zu beseitigen. [Zit. aus: www.pro-sieben.de]
100 min
Sonntag, 31. Dezember 00
14.00 Uhr HR
Kirchenfürsten (5) - Bischof Christian Zippert - der
evangelische Bischof aus Kassel
Porträt. 30 min
0.00 Uhr PRO 7
Orgazmo
Komödie, USA 1997. Als Klinken putzender Mormone in L.A. hat Joe
Young es schwer - niemand interessiert sich für die Botschaft der "Kirche Jesu
Christi der Heiligen der letzten Tage". Widerwillig nimmt er schließlich das Angebot
des skrupellosen Filmproduzenten Maxx Orbison an, Pornodarsteller zu werden. Der Mormone
soll den Superhelden Orgazmo spielen, der Feinde mit einer
"Orgasmus-Strahlenwaffe" bezwingt und anschließend die Weiblichkeit beglückt.
Der tief religiöse Joe lässt sich in den härtesten Szenen doubeln. Brüstekneten
hingegen ist erlaubt - die sind nicht echt. Seiner in Utah wartenden Verlobten Lisa
erzählt Joe am Telefon, er habe eine Rolle in "Tod eines Handlungsreisenden".
[Zit. aus: TV Today] 87/90 min
2.10 Uhr SF 1 (Schweizer Fernsehen)
Monty Python's Das Leben des Brian
Satire, Großbritannien 1979. Ein zur Zeit Christi in Palästina als
Nachbar Jesu geborener junger Mann wird von einer wilden Anhängerschar zum Märtyrer
gemacht. Die mit drastischen Anspielungen gespickte Satire des britischen Komiker-Sextetts
Monty Python parodiert einschlägige Monumentalverfilmungen des Lebens Jesu und nimmt
Auswüchse des religiösen Fanatismus aufs Korn. Ein Wechselbad von kecken Gags, Kalauern
und degoutanten Einfällen. [Zit. aus: www.club-passage.de]
90 min
»» Hier gibt's die Filmplakate.
Montag, 1. Januar 01
20.15 Uhr ARTE
Blackadder Millenniumsausgabe
Comedy-Special. Lord Emund Blackadder und seine Freunde haben
sich zusammengefunden, um das neue Millennium zu feiern. Zur Feier des Tages enthüllt
Blackadder eine Zeitmaschine, die er eigenhändig nach den Plänen Leonardo de Vincis
gebaut haben will. Er wettet um 10.000 Pfund, dass er auf seiner Zeitreise jedes beliebige
Objekt aus der Vergangenheit mitbringen kann. Erzbischof Darling wünscht sich also einen
römischen Helm und Lady Elizabeth Tudor Lord Wellingtons Stiefel. Blackadder zieht sich
in seine imposante Zeitmaschine zurück. Dort wartet schon sein getreuer Baldrick mit
alten Stiefeln und einem römischen Helm auf ihn. Stolz auf seinen bislang besten
Neujahrsgag, versucht er, die Maschine zum Schein in Bewegung zu setzen, doch startet
diese tatsächlich und entführt Blackadder und Baldrick in die Vergangenheit. [Zit. aus: www.arte.de] 35 min
23.50 Uhr BR
Die letzte Nacht des Boris Gruschenko
Komödie mit Woody Allen, USA 1974. Anno 1812 sitzt ein verhinderter
Napoleon-Attentäter im Kerker der französischen Armee: Boris Gruschenko wartet auf seine
Hinrichtung, ist allerdings sicher, begnadigt zu werden. Und doch, man weiß ja nie,
lässt Boris sein Leben Revue passieren. Einst gegen des Kaisers Invasionsarmee ins Feld
gezogen, gelingt es dem bebrillten Hänfling mit dem Glück des Narren, militärische und
amouröse Erfolge für sich zu verbuchen. Ob ihm Fortuna im Morgengrauen noch einmal hold
ist? [Zit. aus: TV Today] 80 min
Dienstag, 2. Januar 01
20.45 Uhr ARTE
Amerika ist wie Albanien
Doku. In Albanien sind die Shkrelis der Familien-Clan, der das
zweithöchste Ansehen genießt. Die eine Hälfte des Clans lebt in diesem Tal, das so
hießt wie sie: Shkreli. Die andere Hälfte lebt in den USA, hauptsächlich in Detroit und
New York. In beiden Welten, sagen die Shkrelis, gehört ihr Haus Gott und dem Gast. Das
ist eines der archaischen Berggesetze des Clans. Gesetze, die Jahrhunderte römischer,
ottomanischer und kommunistischer Herrschaft überdauert haben. Sie sind im sogenannten
Kanun zusammengefasst. Diese Berggesetze haben den Charakter des Clans geprägt. Eine
Verletzung von Ehre und Gastfreundschaft kann hier den Tod zur Folge haben. [Zit. aus:
www.arte.de] 60 min
21.35 Uhr BR
Das Boot (1)
Antikriegsfilm, BRD 1981. 1941 im französischen La Rochelle: Die
Besatzung des U-Boots U 96 feiert die letzte Nacht an Land. Unter dem Kommando des
"Alten" geht es auf Feindfahrt. Doch die verläuft anders als geplant.
100 min
21.45 Uhr ARTE
Die zehn Gebote der Kreativität
Themenabend. Der Titel des Films ist nicht nur Programm,
sondern kreiert gleichzeitig erstaunliche Perspektiven auf das Thema Kunst und Werbung und
vor allem auf die Menschen, die in den unterschiedlichen kreativen Feldern gestaltend
tätig sind. Unter ihnen sind Musiker, Theater- und Filmregisseure, Modemacher,
SchauspielerInnen, Schriftsteller, Psychologen, Werbekreative, aber auch Vertreter des
Christentums, Judentums, Islam und des Buddhismus. Für "Die zehn Gebote der
Kreativität" hat Vaske über zwei Jahre auf fünf Kontinenten gefilmt und mehrere
hundert Stunden Interviews der Musiker, Filmemacher, Künstler etc. geschnitten und
katalysiert, bis die spannendsten Anekdoten übrig waren. Aus der Essenz komponierte er
einen abenteuerlichen Ritt durch das phantastische Land der Kreativität. [Zit. aus: www.arte.de] 180 min
23.30 Uhr BR
Was Sie schon immer über Sex wissen wollten
Komödie mit Woody Allen, USA 1972. In sieben übermütigen und
parodistischen Episoden setzt sich Woody Allen mit dem Sexrummel und der Aufklärungswelle
der frühen 70er Jahre auseinander. Vorlage zu der geistreichen Satire war das durchaus
ernst gemeinte gleichnamige Sachbuch von Dr. David Reuben. 85
min
0.45 Uhr ARTE
Erdbeer und Schokolade
Tragikomödie, Kuba/Mexiko/Spanien 1993. Einer der kritischsten
cubanischen Gegenwartsfilme, der zum Welterfolg wurde. Im Mittelpunkt stehen der
Soziologiestudent David, ein typisches Kind der Revolution, und der schwule
Diego, der sich in seiner häuslichen Nische kunstvoll eingerichtet hat, sich sozusagen
hinter einem Wall von Kultur gegen die gesellschaftlichen Vorurteile behauptet. Zwei
scheinbar unvereinbare Charaktere, in deren Beziehung das gesunde
Volksempfinden in Gestalt eines Studienkollegen Davids interveniert, für den alles
zur Subversion gerät, was nicht seinem obrigkeitshörigen Weltbild entspricht. Und
schließlich ist da Nancy, die dem Walten afro-cubanischer Götter mehr vertraut als der
Revolution. [Zit. aus: www.nananet.de]
106 min
Noch in den 60ern steckte das Castro-Regime Schwule in Arbeitslager. Die Toleranzbotschaft von "Erdbeer und Schokolade" wurde denn auch als Signal, gar als historischer Durchbruch begriffen. Der Kinostart war ein tumultreicher Triumphzug. Schwule Paare hielten Händchen, umarmten sich - nicht nur in, sondern auch vor den Kinosälen. Vehemente Kritik übten neben Teilen der US-Presse vor allem Exilkubaner: Der Film sei blanke Propaganda für Kuba, da er eine nicht existierende Toleranz vorgaukele. [Zit. aus: TV Today]
22.15 Uhr Phoenix
Herr der Finsternis (1): Die Geburt Satans
Doku. 45 min
Copyright © 2000, Der Humanist Heike Jackler |