Medien-Tips & mehr... 17.-23.03.99
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Sind „Teletubbies” Teufelswerk?

Dialoge in der britischen TV-Serie „Teletubbies” beschränken sich auf „Eh-oh”und „Uh-oh”. Die vier Stars - Dipsy, Laa-Laa, Po und Tinky Winky - finden es auch beim zehnten Mal noch komisch, wenn sie einen Ball danebenschießen. Und doch ist die Sendung ein Riesenerfolg - in mittlerweile 30 Ländern. Denn sie erschloss dem Fernsehen eine neue Zielgruppe: „Fernsehanfänger” vom Kleinkindalter bis zum 5. Lebensjahr. Vom 29. März an läuft die „Baby-Soap” nun auch täglich im deutschen Kinderkanal.
Wer sind die Tubbies eigentlich? Sie haben Antennen  auf dem Kopf und in Bauchhöhe ist ein Monitor eingebaut. Kommen sie von einem anderen Stern? Eine Frage, die nie beantwortet wird.
Laut BBC fördere die Serie das Denkvermögen kleiner Kinder, lehrt sie, zuzuhören, verstärkt ihre Neugier und Phantasie und stimuliert ihr Selbstbewusstsein. Mancher Pädagoge tippt sich da nur an die Stirn. Beim Start hagelte es Kritik. Schiere Verblödung sei das Ganze, weil nur in der Babysprache gesprochen werde und die einfachsten Handlungen endlos wiederholt würden.
Doch das ist noch der harmloseste Vorwurf. Viele finden die Serie gefährlich und unheimlich, weil merkwürdige Dinge, wie aus dem Rasen wachsende Telefonhörer, geschehen. Konservative US-Christen sehen in dem armen Tinky Winky gar homosexuellen Teufelskram, weil er so violett daherkommt und Handtaschen liebt. Dabei spielt Sex bei den Teletubbies keine Rolle. (aus: WAZ vom 11.3.99)


RTL-Explosiv brachte aufklärenden UFO-Beitrag nicht

Werner Walter, Teilnehmer der GWUP-Mailingliste, bereitete einen aufklärerischen und entmystifizierenden UFO-Bericht vor, für den er einen Redakteur der Sendung EXPLOSIV begeistern konnte (was verwunderlich allein schon ist!!). Am 13. März sollte dieser Bericht nun gesendet werden, zumindest laut RTL-eigener Videotext-Ankündigung. Aber der Zuschauer wartete umsonst.
Werner Walter erreichte nach etlichen Versuchen die Radaktion, nur um die dümmliche Ausrede zu erfahren, dass aus „tagesaktuellen” Gründen der Beitrag gestrichen worden ist. Tagesaktuell war an der Sendung allerdings gar nichts. Die ausgestrahlten Themen konnten jederzeit gesetzt werden und sind Evergreens. Solche fadenscheinige Begründungen mögen wir ;-((.


Kirchen-Monopol auf religiöse Sendungen ist antiquiert

So lautete am 26.2.99 eine Überschrift in der Frankfurter Rundschau. Wer nun auf Aufdeckung der Machtfülle der Kirchen in den Medien hoffte, wurde schon durch den Untertitel eines besseren belehrt: Ein Plädoyer für eine Integration auch anderer Religionen in den Rundfunk. Also nicht weniger Religion, nur anders verteilt.
Aus dem Text:

In der Mottenkiste des deutschen Volkes lagert nicht nur das Staatsbürgerschaftsrecht. Wenn man etwas tiefer kramt, finden sich noch andere Antiquitäten aus den Zeiten der monokulturellen Gesellschaft, die manchem über die Jahrzehnte lieb geworden sind, aber dringend entstaubt werden müssten. Dazu gehört das nahezu exklusive Recht der beiden großen Kirchen auf „angemessene Sendezeit” im öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk, wie es in Rundfunkstaatsverträgen und Landesmediengesetzen festgeschrieben ist. Am Recht auf Sendezeit für Religionsgemeinschaften muss dringend festgehalten werden. Eine säkularisierte Gesellschaft braucht den religiösen Widerhaken. Das Fast-Monopol der Kirchen auf religiöse Sendungen aber ist antiquiert.
In den meisten Radiokanälen und in den großen Fernsehprogrammen sind die Kirchen mit eigenen Sendungen vertreten. Kirchliche Beauftragte beliefern die Sender täglich mit Morgenandachten und Abendgedanken, wöchentlich mit Gottesdienstübertragungen oder „Morgenfeiern” und „Worten zum Sonntag”. Private Radiostationen und auch einige öffentlich-rechtliche Wellen werden von den Kirchen auch mit journalistischen Beiträgen versorgt. Allein bei den öffentlich-rechtlichen Sendern verfügen die Kirchen über etwa 80 regelmäßige Sendeplätze in Hörfunk und Fernsehen in bundesweiten und regionalen Programmen. Darüber hinaus stellen die Sender auch den jüdischen Religionsgemeinschaften Sendezeit zur Verfügung, natürlich weniger als den Kirchen und zu quotenschwächerer Stunde.
Das alles dient dem Wahren, Schönen und Guten (vor allem nach kirchlicher Definition) und fördert obendrein die religiöse Bildung der deutschen 80-Millionen-Gesellschaft, der immer noch 56 Millionen Christen angehören, also gut zwei Drittel der Bevölkerung. Die übrigen 24 Millionen, neben den Konfessionslosen vor allem Muslime, aber auch Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften, kommen in dieser Rechnung nicht vor. Ihre Weltanschauung ist in Radio und Fernsehen bis auf marginale Ausnahmen nicht repräsentiert. So dürfen in einigen öffentlich-rechtlichen Radioprogrammen (DeutschlandRadio Berlin, NDR) auch Bahai, Buddhisten, „freie Humanisten” und andere Gruppen senden.
Die Kirchen sollten offensiv für eine Beteiligung gesetzlich anerkannter Religionsgemeinschaften an ihrer Sendezeit eintreten. Spätestens nach dem Urteil des Berliner Oberverwaltungsgerichts vom November 1998, das den Weg für den Islam-Unterricht an öffentlichen Schulen ebnete, ist klar geworden: Die Kirchen werden ihre Sonderrechte künftig mit religiösen Konkurrenten teilen müssen. Das bedeutet: Sie müssen Sendeplätze an den Islam, das - ebenfalls wachsende - Judentum und die fernöstlichen großen Religionen abgeben. Im Wortsinn würde eine solche Integration im Rundfunk bedeuten: Die Sendezeiten der Religionen gehören in die massenattraktiven Vollprogramme, nicht in Ausländerprogramme wie Radio Multikulti (SFB) und Funkhaus Europa (WDR). [...]
In diesem Sinne täte der christlichen Theologie im Rundfunk nach 50 Jahren ihres Fast-Monopols ein gelegentliches Schweigen zugunsten anderer gut, sei es zugunsten der Juden, sei es anderer Religionen. Zwei Drittel der Sendeplätze sollten den Kirchen bleiben, ein Drittel den anderen Religionen zugestanden werden.

Den anderen Religionen wohlgemerkt. Nicht den Konfessionslosen, die ein Drittel der Gesellschaft ausmachen. Wo denkt ihr hin? Dieser Artikel in der Frankfurter Rundschau stammt übrigens von Sebastian Engelbrecht, Referent für Hörfunk und Fernsehen im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt a.M. Und damit er keinen Ärger mit seinem Arbeitgeber bekommt, steht auch noch unter dem Text: Er gibt hier seine persönliche Meinung wieder.

 

 Mittwoch, 17. März 99

10.00 Uhr        Phoenix
Medizin und Öffentlichkeit
Phoenix vor Ort
: Podiumsdiskussion in München mit Johannes Rau, Bischof Wolfgang Huber, Dieter Hildebrandt (Kabrettist) und Johannes Horn (Chirurg)

17.05 Uhr        HR 2     RADIO
Von Teufeln und Dämonen
Das Böse   55 min

20.15 Uhr        3 SAT
Eltern vor Gericht
Kinder klagen an - Doku über ein Tabuthema: Kindesmisshandlung.
Schläge, Tritte, Beschimpfungen - kaum eine Demütigung, die Markus, Jennifer und Jasmin nicht erlebt hätten. Nun wollen die drei Teenager nicht mehr allein sein mit den zermürbenden Erinnerungen an ihre Kindheit. Sie entschieden sich, ihre Eltern anzuzeigen. Regisseurin Elisabeth Scharang berichtet. Weitere Infos bei der Deutschen Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e.V.   45 min

Seit einiger Zeit versuchen Kinderschutzorganisationen und einige Politiker, seelische und körperliche Züchtigung von Kindern unter Strafe zu stellen. Aber es gibt Widerstand, so auch von Mitgliedern der Partei Bibeltreuer Christen, die körperliche Züchtigung für ein Gebot Gottes halten.

22.15 Uhr        ZDF
Sektenterror
Thema u.a. in Kennzeichen D. Ein Geheimdienstler packt aus.  45 min

22.20 Uhr        ARTE
Jean Ziegler: Das Glück, Schweizer zu sein
Der Autor und Politiker im Porträt.
Er ist einer der meistgehassten Männer in seiner Heimat, seit er mit Büchern wie „Die Schweiz wäscht weißer” antrat, kriminelle Machenschaften Schweizer Banken aufzudecken. Als „Räuberhöhle” bezeichnete der Soziologe und Abgeordnete Jean Ziegler das Alpenland. „Nestbeschmutzer!” hallte es zurück. In dem preisgekrönten Porträt verteidigt er seine Angriffe.  60 min

Bei hintergrund.de wird Ziegler Buch „Die Schweiz, das Gold und die Toten” besprochen.

23.00 Uhr        ARD
Die Konsequenz
Aufsehenerregendes TV-Drama von Wolfgang Petersen über ein schwules Paar, das am Widerstand der Gesellschaft zerbricht. BRD 1977.
Ein Gefängnis irgendwo in der Schweiz im Jahr 1977: Der Schauspieler Martin sitzt wegen Verführung eines minderjährigen Jungen hinter Gittern. Dort lernt er Thomas, den Sohn eines Aufsehers, kennen. Die beiden werden ein Paar und ziehen nach Martins Entlassung zusammen, was in ihrem Umfeld auf Unverständnis und Kritik stößt. Irgendwann hält Thomas den Druck nicht mehr aus und unternimmt einen Selbstmordversuch. -
Der Film ist ein gefühlvolles Plädoyer für Toleranz gegenüber Schwulen. Aber: Bei der Erstausstrahlung 1977 - damals war das Thema noch ein Tabu - hagelte es beim WDR Beschwerden.  95 min

Dass Schwule wieder hinter Gittern landen, dafür setzt sich die Partei Christliche Mitte ein. Hier ein Auszug aus ihrem Grundsatzprogramm:

Deshalb fordert die Christliche Mitte:
10. Verschärfung des Strafrechtsschutzes gegen die Unzucht, Wiedereinführung der Bestrafung der einfachen und schweren Kuppelei und des vollen Strafrechtsschutzes vor der Homosexualität.

0.15 Uhr         ZDF
Schaltzentrale Denken
Im nachtstudio wird Volker Panzer mit seinen Gästen über den Stand der Hirnforschung diskutieren, über die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hat, und über zukünftige Ziele. Gäste: Die Hirnforscher Detlef B. Linke, Andreas K. Engel und Hans Flohr.   60 min

 

 Donnerstag, 18. März 99

23.00 Uhr         ARD
Mörderische Diagnose
Diskussion
über die „Tötung behinderter Kinder bis zur Geburt
Ungeheuer schwer lastet der Druck auf den Frauen, die nach einer Fruchtwasseruntersuchung erfahren, dass ihr Baby behindert ist. 1995 änderte der Gesetzgeber den §218 und hob die 22-Wochen-Frist auf. Im Klartext bedeutet diese Neuerung, dass seitdem genetisch kranke Kinder bis zum Einsetzen der Wehen getötet werden können. „Die Frauen, die zu diesem späten Abbruch gehen, sind auch in der Klinik oft nicht erwünscht”, so eine Mitarbeiterin einer Münchner Beratungsstelle. Die Bundesärztekammer setzt sich dafür ein, die 22-Wochen-Frist wieder einzuführen.   45 min

Sachliche Diskussionen, die in diesem Fall dringend erforderlich sind, werden durch Hetzkampagnen sogenannter Lebensschützer und kirchlicher Stellen oft unmöglich gemacht. Diese „Kämpfer für das Leben” bejammern oft den Druck, der auf den schwangeren Frauen liegt; ein Druck, der aber oft erst durch die von ihnen hervorgerufenen Schuldgefühle erzeugt wird.
Informationen und ein Beispiel zum Thema bietet die Homepage Tim lebt.

23.30 Uhr         ZDF
Für den Frieden hinter Gitter
Doku
: Eine amerikanische Bewegung. Über Menschen, die sich in ihrem Kampf gegen Armut, Unterdrückung und Krieg vorm Gefängnis nicht fürchten. Die Dokumentation berichtet über Priester, die als Bürgerrechtler und Pazifisten in den USA Gesetze brechen und dafür sogar hinter Gitter gehen.   30 min

In der evangelischen Zeitschrift idea spektrum wird übrigens eine Leserreise „Christen in Haft” durch die ehemalige DDR angeboten. Man feiert wieder die Märtyrer. Ob während der Reise auch anderer Verfolgter gedacht wird?

 

 Freitag, 19. März 99

8.30 Uhr        SWR 2     RADIO
Wer mit dem Dschinn tanzt
Leben mit Geistern in Ägypten 30 min

14.30 Uhr        B 3
Vom guten Hirten zum Weltherrscher

Dokumentation über die Entwicklung des Christus-Bildes im antiken Rom.   30 min

Erst war Christus der Pazifist. Christen war es verboten, im Heer zu dienen. Später durften nur noch Christen im römischen Heer dienen, das Kreuz wurde im Krieg vorweggetragen und Christus war der Kriegsgott bzw. Maria die Kriegsgöttin.

 

 Samstag, 20. März 99

17.00 Uhr         ARD
Die Abtreibungspille RU 486
Thema u.a. im ARD-Ratgeber Gesundheit: Gesundheit kontra Moral? 
30 min

Während die Katholische Kirche die Abtreibung verteufelt, wollen die Bischöfe in Venezuela die Frauen gleichzeitig zur Fortpflanzung verdonnern:

Die Bischofskonferenz des Landes hat sich gegen die Sterilisation von Frauen ausgesprochen. Hintergrund ist eine Initiative der Regierung, mit einer solchen Maßnahme die Lebensbedingungen der armen Bevölkerung zu heben. Geplant ist, dass sich Frauen über 26 Jahren mit mindestens zwei Geburten oder mit schweren Gebrechen sterilisieren lassen können. (Radio Vatikan 22./24.2.99)

Wohlgemerkt, die Betonung liegt auf "können". Es soll keine Zwangssterilisation sein. Aber auch diese Möglichkeit der Geburtenkontrolle will die Kirche nicht erlauben. Eine Frau muss gebären können, sonst ist sie keine Frau.

19.15 Uhr         Phoenix
Den frühen Menschen auf der Spur
Doku
: Vom Höhlenbewohner zum Städtebauer. Homo erectus, der jüngste unter den Vorfahren des Menschen, zähmte das Feuer und besiedelte den ganzen Globus. Doch wo wurde er zum modernen Menschen? In Afrika, der sogenannten Wiege der Menschheit? Oder gleichzeitig auf mehreren Kontinenten? Don Johanson, der Entdecker des berühmten Vormenschen „Lucy”, beschreibt den erbitterten Konkurrenzkampf zwischen Neandertalern und frühen modernen Menschen. Und er präsentiert die Urformen erster künstlerischer Betätigung.  45 min

20.05 Uhr        ARTE
Das Jahr 2000 - und was dann? (1)
Geopolitsches Magazin: Der Mensch als Verursacher aler Spannungen. Welche Kräfte wirken auf unseren Planeten ein und welchen Spannungen wird er im 21. Jahrhundert ausgesetzt sein? MIT OFFENEN KARTEN eröffnet heute eine Reihe, in der die Zukunft der Erde hinterfragt wird. 10 min

21.00 Uhr         SWR  2  RADIO
Weben und Überleben
Industrialisierung und Pietismus auf der Schwäbischen Alb.
Wirtschafts-Kriminalität, illegaler Handel und Steuerhinterziehung gehören nicht zu den Kardinal-Tugenden einer kleinen schwäbischen Stadt. Aber ohne Bestechung und Betrug, ja selbst ohne Widerstand gegen die Staatsgewalt und ohne Brandanschläge auf Gebäude der Obrigkeit wäre die Kleinstadt Laichingen auf der rauhen schwäbischen Alb nicht zum Zentrum der Leinenweberei aufgestiegen. Wer im 18. Jahrhundert überleben wollte, musste sich der Feudal-Herrschaft der hochlöblich herzoglichen Leinwand-Kompanie in Urach widersetzen, seine Ware über die Grenze schmuggeln und am staatlichen Zolleinnehmer vorbei an italienische Handelshäuser verkaufen. Ein Unrechtsbewusstsein hatten die Laichinger Weber damals nicht. Alles was sie taten,stand im Einklang mit ihrem pietistischen Glauben. Er gab ihnen das nötige Selbstbewusstsein. Ihre Bücherregale waren Indizien ihrer Frömmigkeit. Im 18.Jahrhundert besaßen die Laichinger Weber im Durchschnitt mehr fromme Bücher als die Bürger der Universitätstadt Tübingen. Alles in allem läßt sich der Aufstieg Laichingens zum Zentrum der württembergischen Leinenweberei auf die Formel bringen: Wohlstand durch Widerstand, Produktivität dank Pietismus. 60 min

 

 Sonntag, 21. März 99

7.15 Uhr        BR 2     RADIO
Sendung des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Bayern
Homepage des bfg: http://members.aol.com/bfgmuc.

8.40 Uhr        NDR   RADIO
Dialog statt Konfrontation
Der deutsche Islam  20 min

9.00 Uhr        Phoenix
Der Islam (4)
Glaube und Leben:
Die islamische Kultur hatte einen vielfach unterschätzten Einfluss auf das christlich geprägte Abendland. Die Vorbildwirkung islamischer Städte wie Damaskus, Aleppo oder Bagdad für die Entwicklung der europäischen Stadt ist augenscheinlich. Aber auch in der Medizin, der Astronomie, der Mathematik, der Kunst der Kalligraphie und der Miniaturen zeigt sich dieses singuläre kulturgeschichtliche Phänomen.  30 min

11.03 Uhr        HR 2     RADIO
Missionsburg in Selters
Die Zeugen Jehovas und ihre Deutschlandzentrale  27 min

14.30 Uhr        WDR
Dem Vater entrissen
Gott und die Welt
: Nachdem seine Frau gestorben war, steckte das Jugendamt die Söhne in das christliche Jugenddorf Salem. Sechs Jahre kämpfte der Vater Aurel um seine Kinder.  30 min

Berichtet wird in der Reportage auch über die Erziehungsmethoden in dieser religiösen Gemeinschaft. Ein Junge: „Dann kam die Erzieherin auf mich zu, packte mich am Kopf und warf mich rückwärts die Treppe runter.”

15.05 Uhr        WDR 3    RADIO
Wir sind eine verlorene Generation
Radiofeature:
Kindheit und Jugend in Algerien. Von Bettina Rühl.

21.45 Uhr        Phoenix
Öffentliche Erregungen - Die Deutschen und der Sex
100 Deutsche Jahre:
Kaum eine Zeitschrift, kaum eine Talkshow kommt heute ohne das Thema aller Themen aus: „Sex”. Wer sich heute der kollektiven Sexualdiskussion entzieht, gilt als Spießer. Promiskuität scheint ein Anachronismus zu sein. Doch bis zur finalen sexuellen Freiheit war es ein langer Weg. Noch vor hundert Jahren war Sex ein Tabu. Erst mit der „Sexuellen Revolution” der Sechziger begann der freie Umgang mit dem Thema.  30 min

22.20 Uhr        ZDF
Der Feuersturm 13. Februar 1945
Doku
aus der Reihe Unser Jahrhundert
Wer es erlebt hat, wird es nie vergessen. In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 starb Dresden den Flammentod. Britische und amerikanische Bomber warfen ihre tödliche Last über der Stadt ab. Feuerstürme fegten durch die Straßen, Tausende von Menschen verbrannten und erstickten in Häusern und Kellern. Bis heute ist umstritten, warum der Angriff erfolgte.  45 min

Buchtip: Franz Kurowski: Das Massaker von Dresden und der anglo-amerikanische Bombenterror 1944/1945.

23.05 Uhr        ZDF
David
Sensibel inszeniertes Drama um einen jüdischen Jungen in den 30er Jahren, D 1978.
Überaus behutsam gestaltet Peter Lilienthal seinen Film nach Motiven des Romans „David - Aufzeichnungen eines Überlebenden” von Joel König. Er schildert das Schicksal eines jüdischen Jungen in den 30ern, der mit seiner Familie die Grausamkeit des NS-Regimes erfährt. Lilienthal stellt nicht die Frage nach der Schuld in den Vordergrund. Er fragt statt dessen nach den Vorbedingungen der Verbrechen.  120 min

23.45 Uhr        N 3
Oktober in Algier
Ein Musiker im Kampf gegen Fundamentalisten - Drama aus Algerien F/ALG 1992.
Ein Popkonzert in Algier - das ist der Traum des politisch aufgeklärten Musikers Djihad. Nach vielen Schwierigkeiten - und gegen den erbitterten Widerstand seines fanatisch religiösen Bruders - erhält er schließlich die Genehmigung für seinen Auftritt. Da kommt es zu Jugendprotesten in Algier, die Armee schlägt den Aufstand brutal nieder. - Spannender Einblick in das zerrissene, von Terroranschlägen erschütterte Land. 88/85 min

Auch in Bangladesch werden Künstler von Fundamentalisten bedroht:

In Bangladesch haben mutmaßliche Moslem-Extremisten bei einem Bombenanschlag in einem Theater mindestens sechs Menschen getötet und 100 schwer verletzt. In dem Theater in der Stadt Jessore fand am Sonntag ein Festival der antifundamentalistischen Gruppe „Udiche” statt. (WAZ / 8.3.99)

 

 Montag, 22. März 99

10.00 Uhr        MDR
Der Islam: Der Prophet (1)
30 min

15.15 Uhr        N 3
Adenauer (4)

Ich will Kanzler werden. Am 15.9.1949 hat er's geschafft: Konrad Adenauer ist erster Regierungschef der Bundesrepublik Deutschland.   45 min

Und damit hatte die Kirche einen Lobbyisten an höchster Stelle. „Die Kirche flüstert Dr. Adenauer in das Ohr, und Dr. Adenauer lauscht.” Ein Zitat aus der Londoner Times vom 7.11.1960.

16.00 Uhr        3 SAT
Als die Christen Heiden wurden (2)

Unter Kaiser Hadrian entwickelt sich Rom im 2. Jahrhundert mehr und mehr zum Zentrum des frühen Christentums.   45 min

17.02 Uhr        BR  3
Ein Fest zu Ehren der Zahnreliquie Buddhas
Thema u.a. in Reisewege zur Kunst: Sri Lanka43 min

Erinnert mich irgendwie an die christlichen Prozessionen zur Heiligen Vorhaut Jesu... Jeder Religion ihre Reliquie. Mehr dazu in den Gedanken zu Weihnachten.

18.30 Uhr        Phoenix
Einstein (2)

Gott würfelt nicht   45 min

21.00 Uhr        ARD
Genitalverstümmelung bei Frauen
Thema u.a. bei Report: Erste Ermittlungen in Deutschland   45 min

23.40 Uhr        3 SAT
Der lange Weg zum Licht
Vier Jahreszeiten bei den Nonnen im geschlossenen Kloster St. Johann im bündnerischen Müstair.   25 min

Dass es geschlossene Abteilungen in der Psychiatrie gibt, ist mir bekannt. Aber warum dürfen Nonnen denn nicht raus?

0.50 Uhr        ARD
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Politdrama:
Start einer Reihe zum 60. Geburtstag des Regisseurs Volker Schlöndorff (31.3.). Erzählung nach Heinrich Böll. BRD 1975. Weil ihr Karnevals-Liebhaber ein Terrorist ist, gerät Katharina Blum in die Fänge von Polizei und Sensationspresse.  105 min

Ähnlichkeiten mit real existierenden BLÖD-Zeitungen sind durchaus zu erwarten.
Buchtip: Günter Wallraff: Der Aufmacher. Der Mann, der bei BILD Hans Esser war.

 

 Dienstag, 23. März 99

Heute gibt's jede Menge Dramen zum Thema Pfarrer, Kirche, Abtreibung. Als ob sich die Sender abgesprochen hätten.

9.15 Uhr        Phoenix
Religion light: Glaube und Lebensgefühl heute
Reportage
: „Religion ja, Kirche nein!” Dieser Slogan geistert seit Jahren durch die Diskussion um die Stellung von Kirche und Religion. Die Kirchen haben durch Überalterung, Kirchenaustritte und den Verlust christlicher Traditionen einen Bedeutungsverlust hinnehmen müssen. Welche Einstellung haben junge Menschen heute zu Kirche und Religion? Der Film zeigt Ost- und Westdeutsche im Widerspruch von Neugier, Desinteresse und Ablehnung.  30 min

9.30 Uhr        HR 2     RADIO
Regengott und Heiligenschein
Vorchristliche Glaubenstraditionen in Mexiko  30 min

10.00 Uhr        MDR
Der Islam (2)
Das Wort und das Gesetz. 30 min

10.00 Uhr        Phoenix
Und sie bewegt sich doch - die Kirche
Jürgen Fliege im Gespräch mit Präses Manfred Kock.

Kennt ihr eigentlich die Geschichte, als Fliege 1996 für die Werbebroschüre "Brücken bauen" des EKD interviewt wurde. Dort meinte er, die Volkskirche spreche „die Sprache des Politbüros” und gehe nicht auf die Bedürfnisse der Menschen ein. Er forderte die Christen auf, die Amtskirchen zu verlassen. Es muss ein Schelm gewesen sein, der dieses Interview zum Druck freigab. Am Ende landete die gesamte Auflage des Blättchens und damit ein 6-stelliger DM-Betrag Kirchensteuer im Reisswolf.

Flieges Website ist im Moment in Bearbeitung. Demnächst will er uns mit neuer Realsatire beglücken.

12.00 Uhr        H 3
1968: Jugend revoltiert
Geschichte der BDR (3): Doku
über die Studentenproteste und ihre Folgen  15 min

15.00 Uhr        3 SAT
Dorothea Angermann
Melodram
: Pastorentochter tötet den ihr aufgezwungenen Ehemann. BRD 1958   100 min

20.15 Uhr        TM 3
Ich komme niemals in den Himmel
Drama
, Kanada 1992. Für Margaret bricht eine Welt zusammen, als ihr Vater die Familie verlässt. Mit Mutter und kleiner Schwester zieht sie zu den Großeltern nach Toronto. Dort sucht die 13-jährige Trost in der katholischen Kirche. Als ihre Mutter einen Mann kennenlernt, gerät Margaret in einen Konflikt: Scheidung und Wiederheirat verstoßen gegen die Gebote ihrer Religion.  91/105 min

20.15 Uhr        3 SAT
Eine unheilige Liebe
Ein katholischer Pfarrer in Bayern kann sich nicht ans Zölibat halten. TV-Drama, Deutschland 1993.
Pfarrer Georg ist in seiner kleinen bayrischen Gemeinde sehr beliebt. Ein freundlicher, offener Mann, sehr engagiert in der Jugendarbeit. Doch Georg hat ein Geheimnis: Er liebt die Kunstlehrerin Eva.
-
Michael Verhoevens Film löste bei der Erstausstrahlung erbitterte Diskussionen aus.  
95 min

Buchtip zum Thema Zölibat: Dr. Karin Jäckel: Sag keinem, wer dein Vater ist.

21.05 Uhr        ARD
Die Millenniumkrise
Hallervordens Spott-Light Spezial:
Normalerweise explodieren Silvester Knallfrösche und Böller. Zur Jahrtausendwende platzt noch eine viel größere Bombe: Millionen von Computern drohen beim Überschreiten der Datumsgrenze ihren Geist aufzugeben. Flugzeuge werden abstürzen, Sicherungssysteme zusammenbrechen, Schuhhäuser schließen... Jawohl, auch Schuhhäuser sind in Gefahr. Herrn Hampel, Besitzer eines Geschäftes für Pumps und Stiefel, wird das Ausmaß der Bedrohung gewahr, als ein Trupp der Sonderkommission „Aktion 2000” seinen Laden stürmt, um ihn das lauernde Chaos zu erläutern.  25 min

22.00 Uhr        TM 3
Lautloser Regen  (Rain without Thunder)
Amerika 2042: Zwei Frauen stehen wegen Abtreibung vor Gericht. Drama, USA 1994.
Allison Goldring und ihre Mutter Beverly müssen sich vor Gericht verantworten. Die Anklage: Entführung und Mord an einem ungeborenen Kind. Allison hat ihr Baby in Schweden abtreiben lassen. Eine Tat, die nach dem US-Recht des Jahres 2042 strafbar ist. Während die Justiz versucht, ein Exempel zu statuieren, beginnt eine Reporterin zu recherchieren. - Düstere Zukunftsvision, die weitestgehend auf Effekthascherei verzichtet. 
81/105 min


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