Medien-Tipps & mehr... | 09.-16. Mai 99 |
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Keine Spenden für die Kleinen
Nun sammeln sie wieder. Es ist schließlich Krieg. Gesammelt wird für die
Flüchtlinge - und vor allem für die großen Hilfsorganisationen. Um die Spenden tobt ein
erbitterter Konkurrenzkampf in den Medien. Dabei gehen die kleinen Organisationen in der
Regel leer aus und kämpfen ums nackte Überleben. Es entstehen immer größere
Monopol-Hilfswerke. Warum das so ist? Die Medien, d.h. die Sender und Tageszeitungen,
gehen Partnerschaften mit den Organisationen ein. So wirbt die ARD für die beiden
kirchlichen Sozialkonzerne Caritas und Diakonie, das ZDF rührt die Werbetrommel
ausschließlich fürs DRK und für Cap-Anamur, Unicef ist der offizielle Partner von RTL.
Die Sender fühlen sich von den Spendeneintreibern unter Druck gesetzt. "Es gibt
Organisationen, die bieten uns die Finanzierung einer kompletten Sendung an, wenn sie im
Gegenzug dafür um Spenden werben dürfen", meint der Kommunikationschef von RTL
Richard Mahkorn. In Wahrheit ist es wohl eine Partnerschaft auf Gegenseitigkeit, bei der
alle Parteien gut verdienen.
Vertreter der kleinen Organisationen, wie z.B. Medica mondiale, dürfen im Fernsehen zwar
von ihrer Arbeit berichten, werden hochgelobt, und das war's dann. Spendenkonto
Fehlanzeige. Bitten die kleinen um die Veröffentlichung der Kontonummer, verweisen die
Sender auf ihre Partner. Das war während des Bosnienkrieges noch anders. Klaus Brodbeck
vom ZDF hält diese Art der Spendeneintreibung aber für vollkommen richtig, und zwar aus
lauter Sorge um die kleineren Helfer: "Wir müssen die Spenden kanalisieren. Kleinere
Organisationen sind schnell überfordert." Ihn treibt also reine Fürsorge dazu, nur
den Großen die Millionen zukommen zu lassen.
Die ARD wird von der Deutschen Stiftung für Uno-Flüchtlingshilfe zumindest dafür
gelobt, nach Einblendung der Konten von Caritas und Diakonie wenigstens auf weitere Konten
im Videotext und Internet zu verweisen. Nur, wer schaut da schon rein? Und bei den
Sondersendungen fällt auch dieser Hinweis unter den Tisch.
[Quelle: Der Spiegel, 03.05.99]
BBC stellt Scientology-Werbung ein
Seit ca. drei Wochen strahlte BBC-World weltweit einen Werbespot für
Scientology aus. Geworben wurde für das Buch Dianetics. Wie der
Deutschland-Repräsentant von BBC mitteilte, ist die Ausstrahlung des Spots eingestellt
worden, weil Scientology - eine Psycho-Sekte und Wirtschaftskonzern ,der sich gerne als
Kirche bezeichnet - in Deutschland wesentlich kritischer betrachtet wird als in
Großbritannien. BBC-World kann in Deutschland von etwa zehn Millionen
Haushalten empfangen werden.
[Quelle: ARD-Videotext, 8.5.99]
Mehr Fakten in den X-Akten
Gute Nachricht für alle frustrierten Fans der US-Mystery-Serie Akte X:
Produzent Chris Carter hat der New York Post versprochen, die verwirrenden
Handlungsstränge demnächst aufzudröseln und alle offenen Fragen zu beantworten, etwa
was es mit der geheimen Weltverschwörung oder den UFO-Entführungen wirklich auf sich
hat. Nur zwei Rätsel bleiben vermutlich ungelöst: Wieso verhalten sich zwei attraktive
Singels wie die X-Agenten Mulder und Scully auch nach der x-ten Folge noch so, als würden
sie im Kloster leben? Und wieso kann der mysteriöse Zigarettenraucher
überall in Amerika seine Stinkmorcheln anzünden, ohne sofort öffentlich gelyncht zu
werden?
[Quelle: Skeptiker, 1/99]
Alien-Autopsie gefälscht
Das Geheimnis um den berühmten Alien-Autopsiefilm des englischen Musikproduzenten Ray
Santilli aus dem Jahr 1995 ist endgültig gelüftet: Das kuriose 16 mm Zelluloid-Dokument
wurde nicht vor über 50 Jahren auf einer geheimen Militärbasis gedreht, sondern 1994 via
Videotechnik in einem Studio heruntergekurbelt. Das enthüllte ein Schauspieler, der an
dem Schwindel beteiligt war, in der US-Fernsehsendung The Graetest Myth on
Earth. In dem Streifen mit dem gewissen ET-was sieht man, wie zwei
vermummte Gestalten an einem 1,50 m großen Wesen mit sechs Fingern pro Hand und
Glubschaugen herumschneiden. Der Kommerzsender RTL hatte vor vier Jahren den Film auch in
Deutschland ausgestrahlt.
[Quelle: CENAP-Report, Nr. 257]
Sonntag, 9. Mai 99
7.15 Uhr BR 2
RADIO
Sendung des Bundes für Geistesfreiheit (bfg)
Bayern
Homepage des bfg: http://members.aol.com/bfgmuc
Der Bund für Geistesfreiheit ist die Interessenvertretung der kirchenfreien Menschen mit freigeistiger, agnostischer, humanistischer oder atheistischer Anschauung. Schaut man aber beim Programm des Bayrischen Rundfunks im Internet nach, gehört die Sendung des bfg zur Rubrik Kirchenfunk und dort zu den kleineren Religionsgemeinschaften. Die Bayern müssen wohl erst noch lernen, dass es auch noch etwas anderes als religiöse Weltanschauungen gibt.
8.40 Uhr NDR 3
RADIO
Vereinigte Kirchen AG
Pro und kontra Kirchenfusion. 20 min
11.30 Uhr HR
Muslime, Mönche, Mörder
30 min
14.30 Uhr WDR
Gott und die Welt
Thema u.a.: Pfarrerstochter oder Predigersohn - wer wird
Bundespräsident? Bundespräsidentenwahl: zwei protestantische Bewerber Der eine
ist westdeutscher Berufspolitiker, die andere parteilose Wissenschaftlerin aus der
ehemaligen DDR: Größer könnten die Unterschiede zwischen den beiden Kandidaten für das
Bundespräsidentenamt kaum sein. Doch in einem Punkt ähneln sich die Biographien von
Johannes Rau und Dagmar Schipanski: Beide sind fest in der evangelischen Kirche
verwurzelt. Johannes Rau - der Predigersohn aus Wuppertal - kokettiert gern mit seiner
Bibelfestigkeit und übernimmt als Synodaler seit vielen Jahren Verantwortung in der
rheinischen Landeskirche. Dagmar Schipanski dagegen konnte mit gesellschaftlicher
Anerkennung für ihr Christsein lange Zeit nicht rechnen: Als Pfarrerstochter mußte sie
in der DDR berufliche Nachteile wegen ihres Glaubens hinnehmen. Doch nach der Wende begann
für Schipanski, die niemals in der SED war, ein kometenhafter Aufstieg als
Wissenschaftlerin. Die beiden Protestanten werden nach ihrem Glauben befragt. Und danach,
wie ihre Verbindung zur evangelischen Kirche ihr angestrebtes Amt beeinflussen wird.
[Quelle: wdr.de]
Weiteres Thema: Genossen gegen Minarett in Recklinghausen. 30
min
In einem Interview in der Sendung Was nun... äußerte sich Pfarrerstochter Schipanski, Kandidatin der CDU, abfällig über Ute Ranke-Heinemann. Die Theologin ohne Lehrerlaubnis hatte sich entschlossen, Kandidatin der PDS zu sein, um gegen den Krieg zu protestieren. Für eine vom christlichen Glauben abgefallene Frau bringt Frau Schipanski wohl kein Verständnis auf.
15.05 Uhr DLR
RADIO
Das Land, der Frieden und die Macht
Israel im Wahlkampf. 55 min
In Israel erhalten die strenggläubigen Juden wachsenden Einfluss. Sie bestehen auf das von Gott versprochene Land und behindern den Frieden in Nahost. Um den orthodoxen Juden nicht zuzuspielen, verzichtete Palästinenserführer Arafat kürzlich darauf, vor den Wahlen einen Staat Palästina auszurufen.
19.00 Uhr PRO 7
Weltraumteleskope
Thema u.a. in Welt der Wunder: Astronomen sehen die
Zukunft in rosigem Licht: Mit immer leistungsfähigeren Teleskopen ist es möglich, Sterne
zu bestimmen. Sogar die Dunkelmaterie an den Rändern der Galaxien kann
analysiert werden. Das Magazin zeigt Bilder der europäischen Südsternwarte in Chile und
stellt die geplanten Missionen der NASA mit neuartigen Infrarot-Teleskopen vor.
75 min
Montag, 10. Mai 99
16.00 Uhr 3 SAT
Orte der Kraft
Dokumentation über religiöse Kultstätten und heilige Orte in Europa und
anderswo. Bis heute ist es der Naturwissenschaft nicht gelungen, meßbar zu machen, was
strahlungsfühlige Menschen mit Rute und Pendel ausloten; dennoch kann das Phänomen der
Erdstrahlen nicht einfach geleugnet werden. In Mitteleuropa findet man diese 'Orte der
Kraft' unter anderem in der Kapelle St. Verena bei Bozen, in der Kirche im Kärntner
Arnoldstein und im Kloster Romainmotier im Schweizer Jura.
Die Dokumentation besucht 'Orte der Kraft' in Österreich, Deutschland und der Schweiz und
beschäftigt sich mit jenen Völkern, die sich besonders ihren Kultstätten gewidmet haben
sowie mit den Parallelen in unterschiedlichen Kulturen.
Die Klöster in Tibet und der Berg Athos, die Pyramiden, die Tempel in Mexico und nicht
zuletzt die Skulpturen der Osterinseln, sie alle haben etwas gemeinsam. Sie sind 'Orte der
Kraft'. Stätten, die vom Wissen ihrer Erbauer um Himmelsrichtungen, Gestirne und
Wasseradern geprägt sind. 45 min
Bis heute ist es der Wissenschaft zwar nicht gelungen zu messen,
was Rutengänger fühlen. Aber den Rutengängern ist es ebenfalls nicht gelungen,
der Naturwissenschaft zu beweisen, dass sie wirklich etwas fühlen.
Wer es doch versuchen möchte zu beweisen, kann sich an die Gesellschaft
zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften GWUP wenden.
20.06 Uhr WDR 3
RADIO
Zwischen Furcht und Hoffen
Radiofeature. Vorstellungen über das nächste Jahrhundert.
Eine Vision über die Zukunft der Weltreligionen im nächsten Jahrhundert bietet das Hamburger Abendblatt:
Eine große Allianz zwischen der katholischen Kirche und dem
Islam ist nur noch eine Frage der Zeit. Selbst wenn es noch ein Jahrhundert dauert - den
Päpsten bleibt keine andere Wahl. Denn es geht nicht mehr wie in den vergangenen zwei
Jahrtausenden darum, wem Gott sich wie mitgeteilt hat. Es geht darum, ob Gott sich
überhaupt mitgeteilt hat, ob es also eine ewige Wahrheit gibt, eine heilige Schrift, die
keine demokratisch legitimierte Regierung missachten darf. Die katholische Kirche weiß
ganz genau, dass sie die Verbündeten wechseln muss. Wenn sie überleben will, muss sie
etwas darstellen.
Die rasante Veränderung der Welt, die globale Kommunikation, haben zu einer Form der
Aufklärung geführt, die der Kirchenstaat mit ähnlichem Entsetzen zu sehen scheint wie
viele moslemische Gelehrte. Der Vatikan und die Mullahs wissen, dass es in der Zukunft
darum gehen wird, wer jenen Raum mit Inhalt füllt, den verblichene Ideologien
hinterlassen haben. Ob diese Allianz eine Chance hat, entscheiden jedoch die Frauen. Wenn
Christentum und Islam es schaffen sollten, die Frauen herabsetzenden Tendenzen zu
überwinden, kann daraus eine neue Weltmacht entstehen. Wenn nicht, haben sie langfristig
keine Chance. [Quelle: Hamburger Abendblatt, 10.3.99]
22.10 Uhr VOX
Das Bermuda-Dreieck
BBC Exklusiv: Faktor X. Zwischen dem Südzipfel Floridas, Puerto Rico
und den Bermudainseln liegt es im Atlantischen Ozean: das Bermuda-Dreieck.
Immer wieder sollen hier angeblich Schiffe und Flugzeuge verschwunden sein. Für die
mysteriösen Vorfälle, von denen schon Kolumbus berichtete, haben Forscher
unterschiedliche Erklärungen. Außergewöhnlich starke magnetische Felder oder Gasblasen,
die vom Meeresboden aufsteigen, sollten die Ursache sein. 55
min
23.15 Uhr WDR
Tod in Memphis
Doku: Der rätselhafte Tod an Martin Luther King. Der Schuß fiel am
4. April 1968 und traf sein Opfer auf dem Balkon des Lorraine Hotels in Memphis tödlich:
Martin Luther King. Das Attentat war - nach der Erschießung Kennedys - der am meisten
umstrittene und politisch folgenschwerste Mordfall in der jüngeren amerikanischen
Geschichte. Mit King starb auch der Traum vom gewaltlosen Kampf gegen den Rassismus.Auf
der Jagd nach dem Mörder verfolgte das FBI von Anfang an nur eine Spur: James Earl Ray,
ein entsprungener Sträfling, wurde wenig später in London festgenommen. Aber schon
damals gab es den Verdacht, dass nicht der Gejagte, sondern sein Jäger - FBI-Präsident
J. Edgar Hoover - in Wahrheit hinter dem Mordkomplott stecken könnte. Mit der ganzen
Macht seiner Organisation hatte er King seit Jahren bespitzelt, kompromittiert und
versucht, ihn in den Selbstmord zu treiben. Zum 30. Jahrestag des Verbrechens gibt es neue
Fakten. Anwälte wie Detektive legen die Spur für den Mordauftrag zum FBI und bis ins
Weiße Haus. 45 min
0.20 Uhr ARTE
Mein wunderbarer Waschsalon
Tragikomödie, GB 1985. Freundlich, flink und fleißig. Der junge
Pakistani Omar verdingt sich in der Autoreinigung seines reichen Onkels Nasser. Während
sein Vater, ein heruntergekommener Intellektueller, in einer Bruchbude haust, erhält Omar
seine Chance: Nasser vertraut ihm das Management eines maroden Waschsalons an.
Geschäftstüchtig motzt der junge Mann die Klitsche zu einem wahren Palast auf. Dabei
hilft ihm sein ehemaliger Schulfreund Johnny. Es bleibt nicht bei der geschäftlichen
Beziehung: Aus den Partnern wird ein Liebespaar, das sich bald gegen Diskriminierung und
Neid frustrierter Sozialfälle aus der Nachbarschaft wehren muss. - Stephen Frears'
Kunstwerk nimmt Fremdenhass und Tabus der Thatcher-Ära aufs Korn. Ein unkonventioneller,
bittersüßer Filmgenuss, gespickt mit feiner Ironie. 95 min
Politisch korrekt? Drehbuchautor Hanif Kureishi pfeift drauf. Seine Stoffe sind der Londoner Unterground und die Subkultur der Einwanderer. Kureishi (* 1954) wurde zu einem der bekanntesten Autoren Englands, weil seine witzigen, politisch unkorrekten Werke das Publikum spalten. [Quelle: TV-Today]
Unterstützt die Aktion Ja-Wort, die sich für die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften einsetzt!
Montag, 10. Mai 99
16.00 Uhr 3 SAT
Orte der Kraft
Dokumentation über religiöse Kultstätten und heilige Orte in Europa und
anderswo. Bis heute ist es der Naturwissenschaft nicht gelungen, meßbar zu machen, was
strahlungsfühlige Menschen mit Rute und Pendel ausloten; dennoch kann das Phänomen der
Erdstrahlen nicht einfach geleugnet werden. In Mitteleuropa findet man diese 'Orte der
Kraft' unter anderem in der Kapelle St. Verena bei Bozen, in der Kirche im Kärntner
Arnoldstein und im Kloster Romainmotier im Schweizer Jura.
Die Dokumentation besucht 'Orte der Kraft' in Österreich, Deutschland und der Schweiz und
beschäftigt sich mit jenen Völkern, die sich besonders ihren Kultstätten gewidmet haben
sowie mit den Parallelen in unterschiedlichen Kulturen.
Die Klöster in Tibet und der Berg Athos, die Pyramiden, die Tempel in Mexico und nicht
zuletzt die Skulpturen der Osterinseln, sie alle haben etwas gemeinsam. Sie sind 'Orte der
Kraft'. Stätten, die vom Wissen ihrer Erbauer um Himmelsrichtungen, Gestirne und
Wasseradern geprägt sind. 45 min
Bis heute ist es der Wissenschaft zwar nicht gelungen zu messen,
was Rutengänger fühlen. Aber den Rutengängern ist es ebenfalls nicht gelungen,
der Naturwissenschaft zu beweisen, dass sie wirklich etwas fühlen.
Wer es doch versuchen möchte zu beweisen, kann sich an die Gesellschaft
zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften GWUP wenden.
20.06 Uhr WDR 3
RADIO
Zwischen Furcht und Hoffen
Radiofeature. Vorstellungen über das nächste Jahrhundert.
Eine Vision über die Zukunft der Weltreligionen im nächsten Jahrhundert bietet das Hamburger Abendblatt:
Eine große Allianz zwischen der katholischen Kirche und dem
Islam ist nur noch eine Frage der Zeit. Selbst wenn es noch ein Jahrhundert dauert - den
Päpsten bleibt keine andere Wahl. Denn es geht nicht mehr wie in den vergangenen zwei
Jahrtausenden darum, wem Gott sich wie mitgeteilt hat. Es geht darum, ob Gott sich
überhaupt mitgeteilt hat, ob es also eine ewige Wahrheit gibt, eine heilige Schrift, die
keine demokratisch legitimierte Regierung missachten darf. Die katholische Kirche weiß
ganz genau, dass sie die Verbündeten wechseln muss. Wenn sie überleben will, muss sie
etwas darstellen.
Die rasante Veränderung der Welt, die globale Kommunikation, haben zu einer Form der
Aufklärung geführt, die der Kirchenstaat mit ähnlichem Entsetzen zu sehen scheint wie
viele moslemische Gelehrte. Der Vatikan und die Mullahs wissen, dass es in der Zukunft
darum gehen wird, wer jenen Raum mit Inhalt füllt, den verblichene Ideologien
hinterlassen haben. Ob diese Allianz eine Chance hat, entscheiden jedoch die Frauen. Wenn
Christentum und Islam es schaffen sollten, die Frauen herabsetzenden Tendenzen zu
überwinden, kann daraus eine neue Weltmacht entstehen. Wenn nicht, haben sie langfristig
keine Chance. [Quelle: Hamburger Abendblatt, 10.3.99]
22.10 Uhr VOX
Das Bermuda-Dreieck
BBC Exklusiv: Faktor X. Zwischen dem Südzipfel Floridas, Puerto Rico
und den Bermudainseln liegt es im Atlantischen Ozean: das Bermuda-Dreieck.
Immer wieder sollen hier angeblich Schiffe und Flugzeuge verschwunden sein. Für die
mysteriösen Vorfälle, von denen schon Kolumbus berichtete, haben Forscher
unterschiedliche Erklärungen. Außergewöhnlich starke magnetische Felder oder Gasblasen,
die vom Meeresboden aufsteigen, sollten die Ursache sein. 55
min
23.15 Uhr WDR
Tod in Memphis
Doku: Der rätselhafte Tod an Martin Luther King. Der Schuß fiel am
4. April 1968 und traf sein Opfer auf dem Balkon des Lorraine Hotels in Memphis tödlich:
Martin Luther King. Das Attentat war - nach der Erschießung Kennedys - der am meisten
umstrittene und politisch folgenschwerste Mordfall in der jüngeren amerikanischen
Geschichte. Mit King starb auch der Traum vom gewaltlosen Kampf gegen den Rassismus.Auf
der Jagd nach dem Mörder verfolgte das FBI von Anfang an nur eine Spur: James Earl Ray,
ein entsprungener Sträfling, wurde wenig später in London festgenommen. Aber schon
damals gab es den Verdacht, dass nicht der Gejagte, sondern sein Jäger - FBI-Präsident
J. Edgar Hoover - in Wahrheit hinter dem Mordkomplott stecken könnte. Mit der ganzen
Macht seiner Organisation hatte er King seit Jahren bespitzelt, kompromittiert und
versucht, ihn in den Selbstmord zu treiben. Zum 30. Jahrestag des Verbrechens gibt es neue
Fakten. Anwälte wie Detektive legen die Spur für den Mordauftrag zum FBI und bis ins
Weiße Haus. 45 min
0.20 Uhr ARTE
Mein wunderbarer Waschsalon
Tragikomödie, GB 1985. Freundlich, flink und fleißig. Der junge
Pakistani Omar verdingt sich in der Autoreinigung seines reichen Onkels Nasser. Während
sein Vater, ein heruntergekommener Intellektueller, in einer Bruchbude haust, erhält Omar
seine Chance: Nasser vertraut ihm das Management eines maroden Waschsalons an.
Geschäftstüchtig motzt der junge Mann die Klitsche zu einem wahren Palast auf. Dabei
hilft ihm sein ehemaliger Schulfreund Johnny. Es bleibt nicht bei der geschäftlichen
Beziehung: Aus den Partnern wird ein Liebespaar, das sich bald gegen Diskriminierung und
Neid frustrierter Sozialfälle aus der Nachbarschaft wehren muss. - Stephen Frears'
Kunstwerk nimmt Fremdenhass und Tabus der Thatcher-Ära aufs Korn. Ein unkonventioneller,
bittersüßer Filmgenuss, gespickt mit feiner Ironie. 95 min
Politisch korrekt? Drehbuchautor Hanif Kureishi pfeift drauf. Seine Stoffe sind der Londoner Unterground und die Subkultur der Einwanderer. Kureishi (* 1954) wurde zu einem der bekanntesten Autoren Englands, weil seine witzigen, politisch unkorrekten Werke das Publikum spalten. [Quelle: TV-Today]
Unterstützt die Aktion Ja-Wort, die sich für die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften einsetzt!
Dienstag, 11. Mai 99
20.45 Uhr ARTE
Dornen in meinen Augen
Reportage. Deutschland
1997. Eine kurdische Anwältin klagt an. Etwa dreitausend
kurdische Dörfer sind zwangsevakuiert oder zerstört, Millionen Kurden wurden zu
Inlandsflüchtlingen, dreißigtausend Menschen fanden den Tod. Eine Bilanz des Türkischen
Menschenrechtsvereins IHD, deren Istanbuler Vorsitzende die Anwältin Eren Keskin ist. Ihr
Engagement gilt vor allem kurdischen Frauen. Sie sind in besonderer Weise Opfer des
militärischen Kampfes, den die türkische Regierung offiziell gegen die Guerillatruppen
der PKK führt und der das Leben in den kurdischen Regionen Südostanatoliens mit Angst,
Gewalt und Unsicherheit erfüllt. In allen Kriegen werden Frauen wie Kriegsbeute
behandelt, so Eren Keskin. Vergewaltigung solle dabei nicht nur die individuelle, sondern
auch die nationale Identität zerstören.
Die Anwältin vertritt vor Gericht kurdische Frauen, die ihre Folterer verklagen, immer
noch seltene und schwierige Prozesse. Diese Frauen riskieren, sich öffentlich
preiszugeben, denn selbst in der Familie ist Vergewaltigung ein Tabu. Eren Keskin bricht
das Schweigen. Die Autoren Gülsel Özkan und Ludger Pfanz haben die renommierte kurdische
Anwältin über lange Zeit begleitet. Entstanden ist eindringlicher Film, ein engagiertes
Plädoyer für die Menschenwürde. [Quelle: wdr.de] 60
min
21.00 Uhr ZDF
Neu
Frontal exklusiv: Was geschieht wirklich im Kosovo?
Frontal. Weitere Themen: Zeireißprobe - Die Grünen und der
Krieg; Bedingt einsatzfähig - Uralt-Technik lähmt Bundeswehr 45
min
21.00 Uhr WDR
So lebten die Urmenschen
Quarks & Co: Wie lebten unsere Vorfahren 35000 v.u.Z.,
200000 v.u.Z. oder sogar 5000000 v.u.Z.? Seit wann gibt es überhaupt Menschen und vor
allem: Wie und warum sind wir zum modernen Menschen geworden? Seit wann gehen wir
aufrecht? Wer hat zum ersten Mal einen Stein auf den anderen geschlagen und damit ein
Werkzeug hergestellt? Wann beginnt der Mensch, sich der Kunst oder Religion zu widmen?
Wissenschaftler aus mehr als 25 unterschiedlichen Forschungszweigen suchen weltweit
Antworten auf diese spannenden Fragen. Quarks & Co
besucht Informatiker, Künstler und Archäologen, die aus den neuesten
Forschungsergebnissen ein lebendiges und spannendes Bild der Vergangenheit rekonstruieren.
In ihren Experimenten leben die Forscher wie die Urmenschen: Sie fertigen sich mit
einfachsten Hilfsmitteln Faustkeile für die Jagd oder versuchen, aus einem Tierfell ein
warmes Kleidungsstück für den Winter zu schneidern. [Quelle: wdr.de] 45 min
Was Kreationisten von solchen Forschungen halten und warum sie glauben, die Welt existiert erst seit höchstens 6000 Jahren, erfahren wir auf Utes Own Page.
22.25 Uhr 3 SAT
Neu
Komm und sieh
Antikriegsfilm. Idi i smotri, UdSSR 1985. Im
Kampf gegen die deutsche Wehrmacht schließt sich der weißrussische Bauernjunge Fljora
1943 den Partisanen an. Anfangs ist der Krieg für ihn ein Kinderspiel, aber dann sieht
der 14-jährige Junge Bilder des Grauens, die ihn nie wieder loslassen. -
Glasnost-Regisseur Elem Klimow inszenierte das aufrüttelnde Drama.
Eindrucksvoll schildert der Film die Verrohung eines Knaben durch den Krieg. [Quelle: TV-Today] Original mit Untertiteln.
140 min
0.35 Uhr ARTE
Liebende Frauen
Ken Russels Drama um die Verlogenheit der englischen
Sexualmoral, GB 1969. England in den 20ern: Die Schwestern Gudrun und Ursula lernen die
beiden Freunde Rupert und Gerald kennen. Um seine homosexuellen Neigungen zu kaschieren,
heiratet der Schulinspektor Rupert die Lehrerin Ursula. Unterdessen geht Gudrun, die sich
als Bildhauerin versucht, eine stürmische Beziehung mit Gerald ein. Doch keiner der vier
ist wirklich glücklich. Während des gemeinsamen Skiurlaubs kommt es zu einer
Tragödie. 125 min
Mittwoch, 12. Mai 99
14.15 Uhr
ZDF
Klonen - Menschen nach Maß
Discovery. 45 min
17.05 Uhr HR 2
RADIO
Schatten über dem Dalai Lama
Was ist dran an der Kritik am tibetischen Buddhismus? 55
min
20.15 Uhr Premiere 1
Contact
Science-fiction-Drama, USA 1997. Gibt es Leben im Weltraum? Dr.
Arroway (Jodie Foster) glaubt fest daran. Schon als Kind analysierte sie Radiowellen, um
gegebenenfalls außerirdische Frequenzen zu entdecken. Eines Morgens ist es soweit: Die
junge Forscherin empfängt Signale, die sich als verschlüsselter Bauplan für ein
Sternenschiff entpuppen. Ihre sensationelle Entdeckung löst eine Lawine
unterschiedlichster Reaktionen aus: religiöse, ethische und wissenschaftliche
Grundsatzdebatten, Intrigen und politische Einmischungen. Trotz aller Widerstände tritt
Dr. Arroway die Sternenreise an. [Quelle: TV-Today] 144
min
Eine ausführliche Kritik von Christian Barduhn zu diesem Film findet sich hier.
20.50 Uhr
ARTE
Wiedergeburt des Liberalismus
Dokumentation, Frankreich 1999. Der
Wirtschaftsliberalismus, die im Westen seit den 80ern triumphiert, hat unser soziales
Umfeld und seine Entwicklungsperspektiven nachhaltig verändert. Es kam jedoch nie zu
einer öffentlichen Debatte über das Pro und Kontra des Liberalismus. Aufgrund eines
Überlebensreflexes regt sich nun aber erster Widerstand gegen diese Ideologie. 60
min
23.00 Uhr VOX
Leben nach dem Tod
BBC Exklusiv: Faktor X. Das Team befragte
Wissenschaftler zum Thema Wiedergeburt. Angeblich sollen kleine Kinder oft präzise über
das Leben längst verstorbener Personen berichten. Ist Kontakt mit Toten möglich, oder
gehört dies ins Reich der Phantasie? 60 min
Unter anderen zur Wiedergeburt findet zur Zeit eine Umfrage des Forum Parawissenschaften statt.
Donnerstag, 13. Mai 99
11.30 Uhr HR 2
RADIO
Stürzt der Himmel ein?
Vorstellungen vom Jenseits. 27 min
Lest lieber diesseits!
19.15 Uhr 3 SAT
Achtung Einsturzgefahr
Dorfkirchen in Ostdeutschland.
Auch nach Jahrzehnten der Diktatur bilden vor allem die Kirchengebäude in den
neuen Bundesländern einen Ort der Identfikation. So heißt es zumindest im 'Dresdner
Apell', einem gemeinsamen Aufruf der evangelischen und katholischen Kirche zur Erhaltung
von Sakralbauten. Die Situation ist in der Tat dramatisch: Erst blieben die Gläubigen
weg, dann begann der Verfall der Gotteshäuser. In Brandenburg beispielsweise sind nur
noch 20 Prozent der Menschen Kirchenmitglieder, und gut 200 Sakralbauten sind in ihrer
Substanz höchst gefährdet. Dabei sind die Kirchen oft die einzigen Gebäude, die einem
Ort - zumal einem Dorf - etwas Eigenes verleihen und den Menschen die Möglichkeit geben,
sich mit ihrem Ort zu identifizieren - meint die Kirche und der Sender. [Quelle: wdr.de] 45 min
Auch im Westen wird weiter über die Finanznot gejammert und
über die anderweitige Verwendung der Kichengebäude nachgedacht. In vielen Gemeinden
bricht nach und nach etwa ein Drittel des Haushalts weg. Ein naheliegender Gedanke soll da
die Vermietung von Kirchen sein, wie sie eine evangelische Gemeinde in Winterhude jetzt
ins Auge fasst. Theologisch spräche nichts gegen eine kommerzielle Nutzung von Kirchen,
da es nach protestantischem Verständnis keine geweihten Räume gibt. Und kaufmännisch
gesehen sei es ohnehin heller Wahnsinn, so teure Bauten nur einmal in der Woche zu nutzen.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass nur ein Bruchteil der Kirchenmitglieder noch in die
Kirche rennt. Entscheidend soll allerdings sein: Es muß eine glasklare Trennung zwischen
Kommerz und Glauben, zwischen Profanem und Geistlichem geben. Eine Kirche mit dem Banner
einer Bank am Turm, als Rahmen für einen Werbespot, als Motiv einer Bierreklame - das
dürfe nicht sein.
Womit natürlich nicht die Betreibung eigener Banken oder Beteiligungen am Aktienkapital
von Brauereien gemeint sein kann. Merke: Wenn der Kommerz für die Gläubigen nicht direkt
sichtbar ist, stört er auch nicht den Glauben. [Quelle: Hamburger Abendblatt, 4.5.99]
19.16 Uhr ZDF
Die Zerreissprobe
Bericht. Heute findet in Bielefeld die Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen statt. Der NATO-Kriegseinsatz in
Jugoslawien wird das beherrschende Thema sein. Die Linke fordert einen sofortigen Stop der
Angriffe, die Realos um Außenminister Joschka Fischer verteidigen den Einsatz.
14 min
Die Konferenz musste kurzfristig von Hagen nach Bielefeld in eine größere Halle verlegt werden, da sich zu diesem brisanten Thema überraschend viele Gäste angemeldet haben. Viele vom Kriegseinsatz Empörte haben die Partei allerdings schon verlassen.
Freitag, 14. Mai 99
9.00 Uhr WDR
Herr der Finsternis (1)
Geburt des Leibhaftigen. Eine
unautorisierte Biografie.
Er ist der gefallene Engel und Antichrist, der neidische Versucher, dem wir die
Vertreibung aus dem Paradies verdanken. Er ist das personifizierte Böse. Man braucht ihn,
um Missgeschick und Katastrophen zu erklären. Sein Erscheinungsbild ist strittig. Die
einen vermuten ihn mit Hörnern und Pferdefuß, mit Schwanz und Schwefelgeruch, andere als
Kraft die stets verneint. In Märchen und Legenden ist er der abgefeimte
Trickbetrüger, den ein braver Bauer jedoch übertölpeln kann. Andere unterstellen ihm
die pfiffige Intelligenz eines Mephisto. Ob er wirklich eine Großmutter hat, ist noch
nicht restlos geklärt, auf jeden Fall befehligt er ein Heer von Dämonen, Polter- und
Plagegeistern. Seine Jünger sind von Satanismus und Hexenwahn befallen. Sie praktizieren
Schwarze Messen und Schwarze Magie. Vor der kommenden Jahrtausendwende hat er wieder
Hochkonjunktur.
Ist er nur Schreckmittel für Kinder und solche, die es geblieben sind? Braucht man ihn,
um sündige Genießer an die moralische Kette zu legen? Ist er eine real existierende
Person des Jenseits, der die gute Schöpfung Gottes als ständiges Sicherheitsrisiko
begleitet oder ist er nichts weiter als die Projektion geheimer Ängste und Gelüste, die
im Licht der Vernunft und wissenschaftlicher Aufklärung verdunstet? Eine Expedition in
die Nachtseiten der menschlichen Psyche und Phantasie. [Quelle: wdr.de] 45 min
10.00 Uhr und 14.45 Uhr
Phoenix
Kinder, Kirche und Karriere
Berlin: Expertinnengespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung.
'Aus der Mitte des Lebens in die Politik', u.a. mit Dagmar Schipanski, Kandidatin
für das Bundespräsidentenamt. 210 min
23.05 Uhr WDR
Hellas - ein Traumbild
Geschichte. Ist das gängige Bild von der griechischen Antike nur ein
Mythos? Seit jeher ist unser Blick auf Griechenland romantisch gefärbt. Und er ist
geprägt vom bildungsbürgerlichen Erbe: Griechenland, die Wiege der westlichen Kultur
schlechthin, die Wiege der abendländischen Philosophie, der Demokratie.
Doch das eigentliche Griechenland hinter diesen Klischees war ganz anders und ist es bis
heute, meinen die Autoren Susanne Müller-Hanft und Martin Bosboom. Seit der Antike hat
das Land am südöstlichen Rande Europas eine sehr wechselvolle Geschichte erlebt, ist
geprägt durch ganz andere Werte. Vor allem aber hat es gelitten unter Fremdherrschaft und
ständiger Fremdbestimmung. Griechenland zu begreifen, wie es ist, heißt sich
freizumachen von dem so beliebten Bild, das die Romantiker und Philhellenen des 19.
Jahrhunderts uns überliefert haben.
So prägt bis heute ein Bild von Griechenland auch den Kulturtourismus, das nur
Bruchstücke aus dem Ganzen wahrnimmt: Man besucht die antiken Stätten, die Museen,
begegnet den großen Namen der Antike. Hellas - ein Traumbild, ein historisches
Missverständnis. Der Film erzählt an den Schauplätzen im heutigen Griechenland die
Geschichte dieses hochaktuellen Phänomens. [Quelle: wdr.de]
45 min
Samstag, 15. Mai 99
19.05 Uhr WDR 5
RADIO
Der heilige Ganges ist verdreckt
Lebenszeichen. Ökologie und Naturverständnis in indischen
Religionen.
20.45 Uhr ARTE
Die Sintflut kam Punkt 12 Uhr zehn - Protokoll einer
Weltkatastrophe
Terra X. Die Bibel berichtet von der Sintflut, jener großen
Flutkatastrophe, die in vierzig Tagen jegliches Leben auf der Erde vernichtet hat. Doch
das Alte Testament ist keineswegs die einzige und älteste Quelle, die von einer großen
Überschwemmung erzählt. Ähnliche Berichte finden sich fast in jeder Kultur und auf
jedem Kontinent. 1873 entdeckte der britische Archäologe George Smith in der assyrischen
Stadt Ninive in Mesopotamien geheimnisvolle Keilschrifttafeln. Die Texte schildern die
Sintflut-Geschichte der Sumerer, die dem Report der Bibel in verblüffender Weise ähnelt.
Immer wieder haben sich Forscher unterschiedlichster Disziplinen gefragt, ob das
vernichtende Flutchaos die Erde und die Menschen tatsächlich heimgesucht hat. Terra X
ist den Spuren der uralten Mythen, den Expeditionen von Wissenschaftlern und ihren
Theorien gefolgt, um Antwort auf diese Frage zu finden.
Alexander Tollmann, Geologie-Professor aus Wien, nennt sogar ein genaues Datum für die
Sintflut und meint, einen realen Beweis für das todbringende Naturereignis gefunden zu
haben: sogenannte Tektite, fünfmarkstückgroße Schmelzplättchen. Sie entstehen, wenn
ein Meteorit auf die Erde prallt. Doch die Tektite in Australien, auf die sich Tollmann
bezieht, sind nicht 10.000 Jahre alt, wie der Forscher behauptet. Die Altersbestimmung im
Auftrag von Terra X ergab: Die Schmelzplättchen sind 800.000 Jahre alt - viel
älter als der Mensch! Auch die Theorie der sogenannten 'Creationisten', einer Vereinigung
streng bibelgläubiger Christen, hat sich als Spekulation erwiesen. Ihre Kultstätte ist
der Berg Ararat in der heutigen Türkei, wo die Arche Noah nach dem Abklingen der Flut
gestrandet sein soll. Professor Plimer, Geologe der Universität Melbourne, untersuchte
mit Creationisten das 'Urschiff' am Ararat - eine Formation, die einem gigantischen Schiff
ähnelt. Das Ergebnis der Bohrungen und Gesteinsproben verweist die Thesen der
Creationisten ins Reich der Phantasie: Hier handelt es sich um natürliche
Schlammablagerungen. Mit der Arche der Bibel hat diese natürliche Erscheinung nichts zu
tun. Professor Plimer ließ sogar per Gerichtsbeschluss die Verbreitung der
Arche-Geschichte verbieten.
Wissenschaftliche Indizien für eine weltweite Katastrophe gibt es nicht. Und für die
Entstehung der Sintflut-Mythen ist ein real erlebtes Unglück nach Ansicht vieler
Religionsforscher auch gar nicht erforderlich. Denn das Leben auf der Erde ist aus dem
Wasser geboren - Ursprung vieler Schöpfungs-Mythen. Die ewige Wiederkehr von Leben und
Sterben in der Natur hat den Menschen in seinem Glauben geprägt. Der archaische Mythos
von Untergang und Wiedergeburt scheint fest in uns verankert zu sein. [Quelle: wdr.de] 55 min
Sonntag, 16. Mai 99
8.40 Uhr NDR 3
RADIO
Betrachte dein Gesicht vor deiner Geburt
Zen-Buddhismus und christliche
Mystik. 20 min
Na ja, heutzutage hat dafür jeder sein Ultraschallfoto aus dem Mutterleib...
17.30 Uhr ARD
Hass auf Christen
Reportage. In Indien brennen die Kirchen. Der Bericht beschreibt die
Stimmung im Land: Die regierende nationalistische Hindu-Partei BJP wirft den Christen vor,
sie würden Hindus zwangsmissionieren. 30 min
Die evangelische Zeitschrift idea spektrum fordert die Christen auch zur Selbstprüfung auf. So waren einer unter mehreren Auslösern der Unruhen im Bundesstaat Gujarat die großangelegten Veranstaltungen des Heilungsevangelisten Morris Ccrullo. Als sich dann aber seine Heilungen als unecht erwiesen, erregte dies den Zorn militanter Hindus. Darauf nahmen die Verfolgungen von Christen an Intensität zu. [Quelle: idea spektrum, 9/1999)
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