Medien-Tipps & mehr... | 25.-31. Mai 99 |
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Neuer Film mit Woody Allen
Der Stadtneurotiker mag neuerdings blutig: Woody Allen spielt in Alfonso Araus schwarzer Komödie Picking Up The Pieces einen Fleischer, der seine untreue Ehefrau (Sharon Stone) zerhackt. Auf seiner Flucht verliert der Gelegenheitskiller dann eine ihrer Hände, die ein Priester prompt als Reliquie eines neuen Kults ausruft. [Quelle: TV Today, 12/99]
Woody Allen ist auch für seine lockeren Sprüche bekannt, so z.B.: Wie kann ich an Gott glauben, wenn sich erst letzte Woche meine Zunge in der Walze der Schreibmaschine verheddert hat?
Das verlorene Image des Bertelsmann-Konzerns
Es war einmal der größte deutsche Medienkonzern. Der kaufte sich im letzten Jahr in
Amerika die ehemals jüdische Verlagsgruppe Random House. Und so legte man sich zur
Imagepflege die Legende vom Widerstandsverlag während der Nazi-Zeit zu. Doch böse
Historiker fanden heraus, dass Bertelsmann nicht - wie in der Firmenhistorik erwähnt -
wegen subversiver Schriften geschlossen wurde, sondern der Verlag dank bester Beziehungen
zum Propagandaministerium bis zum Schluss sehr gut am Krieg verdiente. So meint Jörg
Räuber von der Deutschen Bücherei Leipzig zur Literatur während des Dritten
Weltkrieges: Diese Literatur vermittelte stark anti-semitische, rassistische,
militaristische Inhalte und die nationalsozialistische Propaganda, und der
Bertelsmann-Verlag war einer der herausragenden Vertreter, der solche Literatur
produzierte.
Über diese Zusammenhänge berichtete vor einigen Monaten das 3sat-Magazin
Kulturzeit. Als die Journalisten weiter recherchieren wollten, intervenierte
der mächtige Medienkonzern bei den Intendanten des Gemeinschaftssenders.
Bertelsmann-Pressechef Manfred Harnischfeger nannte die Arbeit der Journalisten in einem
Brief, der jetzt in der Monitor-Sendung in Auszügen veröffentlicht wurde,
unheimlich und gefahrvoll. Der Brief endet mit einer Aufforderung an die
3sat-Verantwortlichen: Wir wären Ihnen dankbar, wenn ... Sie die notwendigen
vorsorglichen Veranlassungen treffen.
Und so stellte die Kulturzeit-Redaktion ihre Recherchen ein. Nur ein vor
Eigenlob stinkendes Interview mit dem Bertelsmann-Vorsitzenden Middelhoff wurde gesendet.
Der verkündete stolz, dass eine unabhängige Historikerkommission eingesetzt sei. - Deren
Ergebnisse liegen dann in zwei bis drei Jahren vor.
Volker Lilienthal, der Medienexperte des Evangelischen Pressedienstes, hält vor allem
den ZDF-Intendanten Dieter Stolte für den Recherche-Stopp verantwortlich. Er sitzt im
Aufsichtsrat bei Bertelsmann, in der Jury für den Carl-Bertelsmann-Preis, und auch sonst
sollen die freundschaftlichen Bande recht eng sein. Das ZDF weist diese Vorwürfe
natürlich strikt zurück. Wenig glaubwürdig allerdings. Denn Stolte bestritt gegenüber Monitor
jedweden Beeinflussungsversuch von Seiten Bertelsmann. Zu dumm nur, dass den Journalisten
dieser Brief an die Intendanten in die Finger geraten ist ...
[Quelle: www.monitor.de, 20.05.99]
Neuer Nachrichtenkanal von PRO 7
Die ProSieben Media AG darf ihren geplanten Nachrichtenkanal N 24 ausstrahlen. Die
Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) hat dem Vorhaben die
Erlaubnis erteilt. Die ProSieben Media AG hatte vor kurzem die Nachrichtenagentur ddp/adn
aufgekauft. Anfang des Jahres 2000 soll N 24 an den Start gehen.
[Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 20.05.99]
Dienstag, 25. Mai 99
10.55 Uhr 3 SAT
Glaube, Cash und Kitsch
Umgang mit Reliquien. Jeder kennt die 'heiligen Bilder', Rosenkränze,
Kreuze, Papstporträts auf Tellern und Gläsern, die Kitschmadonnen, die mit Weih- oder
mit Wunderwasser gefüllten Flaschen und sonstigen Behältnisse mit Erde aus dem Heiligen
Land oder Wasser aus dem Jordan. Vielen Gläubigen verhelfen derartige Gegenstände in
Notsituationen zu verstärkter Glaubenskraft. Warum aber brauchen Menschen diese
materiellen Dinge, wenn es um den Glauben geht? Der Zwiespalt zwischen den oft
berührenden Zeugnissen des Glaubens und ihrer industriellen Vermarktung ist der rote
Faden dieser teils skurrilen Reise durch die Welt des Devotionalienhandels. [Quelle: wdr.de]
19.30 Uhr BR
Zukunft der Kirche - Kirche der Zukunft
Stationen. Diskussion mit Joseph Kardinal Ratzinger in Rom über die Zukunft der
Kirche. 45 min
Joseph Ratzinger ist im Vatikan Chef der Glaubenskongregation, der Nachfolgeorganisation der Inquisition. Ratzinger achtet also darauf, was der reinen Lehre entspricht und was Ketzerei ist.
20.15 Uhr ARTE
Zahlen oder sterben
Reportage. Für Pasin, seine Frau und die erkrankten Kinder
geht es um Leben oder Tod. Aber die Medikamente, die diese thailändische Familie retten
könnten, sind viel zu teuer, mehr als einen Monatslohn müsste die Familie für die
rettenden Pillen ausgeben. Aber es gäbe eine Lösung, wenn pharmazeutischen Betrieben in
Thailand eine Lizenz für die Produktion bestimmter Arzneien erteilt würde. Die
Herstellungskosten lägen dabei weit unter den Weltmarktpreisen, der Familie Pasin könnte
geholfen werden.
Die Welthandelsorganisation sperrt sich diesen Einsichten. Auf Druck der Amerikaner werden
US-Produzenten geschützt. Thailand, dem wichtigsten Handelspartner der Vereinigten
Staaten wurde angedroht, Importzölle für Holz, Edelsteine und elektronische Geräte um
20 oder gar 100 Prozent anzuheben. Weil Maßnahmen dieser Art den weiteren Zusammenbruch
der thailändischen Wirtschaft nur beschleunigen würden, hat das Parlament in Bangkok
verschiedenen Pharma-Unternehmen Lizenzen entzogen. Die teuren amerikanischen Produkte
bleiben Marktführer. Ein internationaler Protest der Familie Pasin hat zu keinem Ergebnis
geführt. [Quelle: wdr.de] 30 min
Amerika, der Erpresser auf dem Weltmarkt. Derzeit soll die Europäische Union unter Androhung von Strafzöllen auf europäische Waren gezwungen werden, das Verbot von hormonverseuchtem Fleisch aus Amerika aufzuheben.
21.00 Uhr ZDF
Rufmord
Wie würden Sie entscheiden? Ein unbescholtener Familienvater ist
völlig überrascht, als eines Tages die Polizei seine fünfjährige Tochter abholt. Die
Psychologin im Kindergarten hat den Verdacht, dass der Vater seine Tochter missbraucht.
Ein Irrtum, wie sich später herausstellt. Doch der Ruf des Vaters ist ruiniert, sein
Laden wird boykottiert. Deshalb verklagt er die Psychologin auf Schmerzensgeld und
Schadensersatz. 45 min
Vor allem bei der Debatte um Massenmissbrauch von Kindern
wird sie in den angelsächsischen Ländern massiv eingesetzt: die Therapie durch
wiedererlangte Erinnerung. Dabei wird ein Patient durch psychologischen Druck dazu
gebracht, sich wieder an verdrängte Bewusstseinsinhalte zu erinnern.
Als 1995 die 28jährige Katrina Fairlie in ein Krankenhaus im schottischen Perth
eingeliefert wurde, stellten sich nach einer solchen Therapie Erinnerungsfetzen ein. Die
Ärzte ermunterten Katrina Fairlie, ein Tagebuch zu führen, in dem sie diese Flashbacks
protokollieren sollte. Mit der Hilfe von Ärzten und Sozialarbeitern konnte Fairlie ihre
Gedankensplitter soweit sortieren, dass sie sich nun konkret daran erinnerte, dass sie
seit ihrem zweiten Lebensjahr bis 1995 regelmäßig von 17 Männern, darunter zwei
Parlamentsabgeordneten und ihrem Vater Jim Fairlie, missbraucht worden war. Ihr Vater habe
auch ein Kind mit einer Eisenstange zu Tode geprügelt.
Der Beschuldigte konnte seine Familie davon überzeugen, dass die Anschuldigen frei
erfunden waren; eine Beteuerung, die später durch die ausführlichen Ermittlungen der
Polizei voll und ganz bestätigt wurden. Im März 1998 hat Fairlie - zusammen mit seiner
Tochter, die sich tatsächlich missbraucht sieht, allerdings von Ärzten und
Sozialarbeitern - die Beteiligten verklagt.
False Memory Syndrome: Es sind inzwischen mehrere hundert Fälle bekannt, bei denen Patienten sich im Verlauf einer Psychotherapie an Ereignisse zu erinnern glauben, von denen sie vor der Therapie nichts wussten und die wahrscheinlich so nie stattgefunden haben. Auf dem 2. World Skeptics Congress konnte Elizabeth Loftus mit ihren Experimenten zeigen, dass es bis zu einem gewissen Grade möglich ist, Versuchspersonen willkürlich falsche Erinnerungen einzupflanzen. Ihre Versuche lassen manche Zeugenaussage eines Patienten im Anschluss an eine Therapie in einem neuen Licht erscheinen. [Quelle: Skeptiker, 1/99]
Mittwoch, 26. Mai 99
19.00 Uhr ARTE
Dakar - Wenn Genies sich aufregen
Doku. N'Doep', so heißt ein in der kleinen
senegalesischen Ethnie Lebu praktizierter Heilritus. Mehrere Tage lang feiern die Lebu
ausgelassen und am Rande der offiziellen Spielregeln der senegalesischen Gesellschaft. Der
N'Doep-Ritus, in dem sich magische Akte und islamische Liturgie vermischen, dient dazu,
Menschen zu heilen, die geistig gestört sind, an Depressionen oder psychisch bedingten
organischen Krankheiten leiden. Mehrere hundert Personen versammeln sich zu den
Feierlichkeiten. In deren Verlauf kommt es zu spektakulären Trancezuständen der
Beteiligten, während die Opferhandlungen dazu dienen, den 'bösen' Geist aus dem Körper
der Kranken in den der Opfertiere übergehen zu lassen.
Diese Riten sind nur selten und bruchstückhaft gefilmt worden. Den Autoren wurde in einem
Vorort von Dakar das Privileg gewährt, die verschiedenen öffentlichen und geheimen
Etappen des N'Doep-Ritus eine Woche lang zu begleiten.
Funktionsweise und Aufbau des Ritus werden in Gesprächen mit dem senegalesischen
Psychiater und Spezialisten des traditionellen Heilverfahrens Erik Gbodossou und der
Offiziantin und Hebamme am Krankenhaus von Dakar, N'Datté, erläutert. [Quelle: wdr.de] 50 min
20.15 Uhr ARTE
Für Lohn und Würde
Reportage über Zwangsarbeit bei Mercedes-Benz während der NS-Zeit.
Der Autor begleitet seit 1990 ehemalige Insassen des KZ Ravensbrück auf ihrem Weg zur
Entschädigung. 30 min
Im Gegensatz zu den Menschen sind die großen Unternehmen relativ unbeschadet aus dem Krieg herausgekommen. Hier gibt mehr Informationen.
22.30 Uhr WDR
Germany - Made in USA
Doku. US-Agenten steuerten Nachkriegsdeutschland.
- Schon zur Geburtsstunde der Bundesrepublik wurde die Bevölkerung Westdeutschlands
gezielt auf proamerikanische Stimmung in einer topsecret klassifizierten psychologischen
Großkampagne der CIA und anderer US-Behörden getrimmt. Die Amerikaner warben zwischen
Kriegsende und Mitte der 60er Jahre deutsche Verbündete an, um in offenen und verdeckten
Operationen gezielt Deutschlands Kultur, Politik und Gesellschaft nachhaltig zu
beeinflussen und zu prägen. Allein in den 50er Jahren finanzierten die USA mit rund einer
Milliarde US-Dollar pro Jahr ihre Gegenoffensive zur Sowjetpropaganda.
Diese Dokumentation ist quasi der Vaterschaftsprozess zur Zeugung der Bundesrepublik
Deutschland vor 50 Jahren. Sie gewährt Einblick in Geheimakten und enthüllt mit Aussagen
ehemaliger amerikanischer Geheimagenten und Topbeamten die Einzelheiten. Wer waren die
Amerikaner, die die junge Bundesrepublik prägten? Wer waren ihre deutschen Verbündeten,
wie arbeiteten sie zusammen? Diese Dokumentation nennt Roß und Reiter in einem der
spannendsten Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte. Zum Beispiel die Kontakte des DGB mit
der CIA; die Finanzierung namhafter deutscher Verlagshäuser durch die USA; die Rolle
bekannter Meinungsforschungsinstitute sowie den Einfluss der Agenten auf
Bundestagsbeschlüsse. [Quelle: wdr.de]
45 min
Donnerstag, 27. Mai 99
18.30 Uhr Phoenix
Adenauer (1)
Doku. Karriere im Kaiserreich. Lebensgeschichte
des ersten Kanzlers der Bundesrepublik Deutschland. 45 min
20.15 Uhr Phoenix
Neu
Der gerechte Krieg: Wo bleibt das Völkerrecht?
Diskussion. Seit dem 24. März interveniert die NATO ohne UN-Mandat in
Serbien. Das Resultat sind zivile Opfer, eine zerbombte Infrastruktur, völkerrechtliche
Bedenken und eine moralische Patt-Situation. Der humanitäre Krieg sorgt für
Kontroversen und wirft viele Fragen auf. Klemens Mosmann diskutiert mit der
Völkerrechtlerin Juliane Kokott, Reinhard Marx von amnesty
international und Rüdiger Moniac von der Tageszeitung Die Welt. [Quelle:
ARD/ZDF-Videotext] 45 min
20.15 Uhr 3 SAT
Das Hochzeitsbankett
Komödie. Der homosexuelle Taiwanese Wai-Tung will im fernen New
York eine ordentliche Existenz aufbauen. Da hilft nur eins: heiraten. Unerwartet reisen
die Eltern zur Hochzeit an... -
Der homosexuelle junge Taiwaner Wai-Tung lebt mit seinem angloamerikanischen Freund Simon
in New York zusammen. Seine Eltern im fernen Taiwan wissen nichts davon und drängen ihn,
endlich zu heiraten. Sie wollen Enkelkinder. Wai-Tung bringt es nicht übers Herz, ihnen
die Wahrheit zu sagen, und entschließt sich zu einer Schein-Ehe mit der schönen
chinesischen Malerin Wei-Wei. Diese braucht dringend eine Aufenthaltsgenehmigung für die
USA. Wai-Tungs Plan geht gründlich daneben, als seine Eltern freudestrahlend zur Hochzeit
angereist kommen. Von der profanen Trauungszeremonie im Standesamt enttäuscht, lassen sie
von einem chinesischen Restaurantbesitzer ein rauschendes Hochzeitsbankett arrangieren.
Das bleibt nicht ohne Folgen... [Quelle: wdr.de]
105 min
Ang Lees ('Der Eissturm', 'Sinn und Sinnlichkeit') multikulturelle Komödie wurde in Berlin mit dem 'Goldenen Bären' ausgezeichnet.
21.15 Uhr ZDF
Neu
Auslandsjournal
Themen: Staatsgewalt gegen Verteidiger: Türkei vor
dem Öcalan-Prozess.
Aufruhr gegen Unterdrückung: Indonesien vor der Wahl.
Orthodoxe gegen Gesang: Israel vor dem Grand Prix. 30
min
22.00 Uhr WDR
50 Jahre Grundgesetz - 50 Jahre Gleichberechtigung
Thema u.a. bei Frau-TV. Schon die Weimarer Verfassung
von 1919 legte fest: Männer und Frauen haben grundsätzlich dieselben
staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten. Wählen durften Frauen seitdem, blieben
aber als Tochter und Ehefrau vollkommen abhängig vom Mann. Die Gleichheit bezog sich nur
auf das Verhältnis zum Staat, nicht aber auf die sogenannten privaten
Angelegenheiten in Ehe und Familie.
Der erste Entwurf für ein neues Grundgesetz der Bundesrepublik wiederholte diesen
Paragraphen unverändert. Die Anwältin Elisabeth Selbert, eine von vier Frauen im
Parlamentarischen Rat, setzte dem Männer und Frauen sind gleichberechtigt
entgegen. Die Revolution lag in der Kürze, denn diesem Grundrecht mussten alle Gesetze
angeglichen werden. Nur auf den Druck von außen wurde schließlich der Artikel 3,2
verabschiedet. Was Theodor Heuss ein Quasi-Stürmlein nannte, waren hunderte
Eingaben von Verbänden und Gruppen. Sie alle forderten Männer und Frauen sind
gleichberechtigt. [Quelle: wdr.de] 30
min
23.15 Uhr PRO 7
Dreamland - Das Geheimnis von Area 51
Mystery-Doku, die tatsächlich neue Beweise für die Existenz von Ufos
liefern wollen. 70 min
Wieder ein gefundenes Fressen für alle Ufo-Gläubigen. Oft werden nur alle Kamellen wieder aufgewärmt, die z.B. CENAP (Centrales Erforschungs-Netz außergewöhnlicher Himmelsphänomene) schon längst widerlegt hat.
Freitag, 28. Mai 99
19.15 Uhr Phoenix
Adenauer (2)
Der König von Köln 45 min
Die Kirche flüstert Dr. Adenauer in das Ohr, und Dr. Adenauer lauscht. (aus: Londoner "TIMES", 7. Nov.1960)
20.15 Uhr Phoenix
Neu
Zur Sache: Bischof Karl Lehmann
Gespräch. Geistvoll und bodenständig, ein Bischof zum
Anfassen: Nur einige der Attribute, die dem Bischof von Mainz und Vorsitzender der
Deutschen Bischofskonferenz zugeschrieben werden. Wo bleibt die Demokratie in der
Amtskirche? Ist sie noch wandlungsfähig? Wird sich die traditionelle Geschlechterrolle in
der Kirche verändern? Was sagt die Kirche zum Kosovo-Krieg? Diesen und anderen Fragen
stellt sich Bischof Lehmann. 45 min
21.15 Uhr Phoenix
Neu
Die Sünden der Kirche
Der Papst bittet um Vergebung. Wir fürchten die Wahrheit
nicht, hat Papst Johannes Paul II. selbst verkündet und eine internationale
Kommission eingesetzt, von der die Sünden der Kirche im Verlauf ihrer Geschichte
untersucht werden sollen: Inquisition und Kreuzzüge, Sklavenhandel und der Fall
Galilei, die Ausgrenzung der Frau und die Schuld gegenüber den Juden - keines
der finsteren Kapitel wird ausgelassen. Die Doku wartet mit einer Fülle von Fakten auf
und lässt zahlreiche kritische Stimmen zu Wort kommen. [Quelle:
Phoenix-Videotext] 30 min
Zu den Sünden der Kirche gehört auch der Antisemitismus:
Der Theologe Johann Baptist Metz hat zum Auftakt der Woche der Brüderlichkeit" davor gewarnt, den Antisemitismus extrem zu
individualisieren und auf einzelne abzuwälzen". Das Christentum habe durch die Jahrhunderte einen Geist des Widerspruchs gegen das Judentum aufgebaut, kritisierte der emeritierte Münsteraner Fundamentaltheologe in einem Rundfunkinterview. Die christliche Theologie sei an der Katastrophe von Auschwitz mitbeteiligt gewesen. Er forderte daher eine Kritik der Geschichte des Christentums und der Theologie". [Quelle: Radio Vatikan, 14.-17.3.99]
Buchtip: Karl-Heinz Deschner: Die Kriminalgeschichte
des Christentums. Bisher sechs erschienene Bände.
22.10 Uhr VOX
Ferne Welten: Sind wir wirklich allein?
Wie ein Spielzeugauto zuckelte er langsam über den unebenen Boden,
und Millionen TV-Zuschauer beobachten gespannt. Am 4.7.97 landete der Forschungsroboter
Pathfinder auf dem Mars, ein Höhepunkt in der Weltraumforschung. Werden bald
Menschen auf dem roten Planeten leben? Das ist eine der Fragen, die der Themenabend
über die Raumfahrt behandelt. 120 min
23.45 Uhr ARTE
Ein kurzer Film über das Töten
Drama. Polen 1988. Jacek begeht einen brutalen und
sadistischen Mord an einem Taxifahrer, scheinbar völlig ohne Motiv. Dafür wird er am
Ende des Films hingerichtet, eine Tat, die uns nicht weniger brutal und sadistisch
erscheint. Erster und berühmtester Film des Dekalogs von Krzysztof
Kieslowski, einer Reihe über die Zehn Gebote. 85 min
Samstag, 29. Mai 99
17.00 Uhr ARD
Israel: Schmelztiegel der Weltreligionen
Thema u.a. im Ratgeber: Reise. 30
min
Mein besonderer Service für unsere gläubigen Besucher der Web-Site. Vor dem Reiseantritt nach Israel sollte aber unbedingt zur eigenen Sicherheit folgender Reisehinweis (vor allem das Fettgedruckte) zum Jerusalem-Syndrom sorgfältig gelesen werden:
Brother David, wie er sich nennt, ist über jeden Zweifel
erhaben Auch Ungeduld kennt er nicht. Für ihn steht fest, dass das Ende aller Tage nahe
ist. Auf ein paar Jahre mehr oder weniger bis zur Wiederkehr des Messias kommt es ihm da
nicht so an. Hauptsache, er befindet sich am rechten Ort. Nach seinem - zugegebenermaßen
irdischen - Ermessen dürfte ihm sein bescheidenes Domizil in Asaria, einem Ostjerusalemer
Vorort gleich hinter dem Ölberg, einen Platz in der ersten Reihe bei dem überweltlichen
Großereignis sichern. Bis dahin empfiehlt Bruder David Gelassenheit und den Genuss des
hiesigen Platzvorteils. Gott kann man zwar aus aller Welt anrufen zitiert er
funkelnden Auges ein Bonmot aus unbekannter Quelle. In Jerusalem aber handelt es
sich um ein Ortsgespräch.
Die nachhaltigste Wende in seinem Leben muß demnach ein Ferngespräch gebracht
haben. Es war in New York, vor bald zwanzig Jahren, wo er den göttlichen Auftrag
vernommen haben will, alles hinter sich zu lassen und nach Israel zu gehen. Mit dreißig
Glaubensbrüdern und Schwestern, die sich rund um den Ölberg angesiedelt haben, harrt er
nun des Erlösers und nutzt die Zeit bis zu dessen Erscheinung, Gutes zu tun, wie etwa zu
Gebetsrunden einzuladen und gespendete Altkleider und Essen unter den Bedürftigen zu
verteilen.
Auf ein genaues Datum für das Jüngste Gericht mag sich Bruder David nicht
festlegen, auch wenn er fest mit dramatischen Geschehnissen rund ums Jahr 2000
rechnet. Im Unterschied zum ersten Millennium, wo es Vorahnungen gab, aber keine
Vorankündigung, deuteten unübersehbare Zeichen darauf hin. Sich wechselnd auf
Bibelstellen wie die moderne Historie berufend, listet er sie auf: die Rückkehr der Juden
in ihr Land, versinnbildlicht im prophezeiten Aufblühen des Feigenbaums, ihre
Wiedereinnahme der heiligen Stadt und nicht zuletzt der Osloer
Friedensvertrag, der aus göttlicher Fügung die Frage nach der Zukunft Jerusalems
ausgespart habe. Ja, trumpft der Mann mit dem abgenutzten Anzug und dem struppigen
Spitzbart auf, der seinen Nachnamen abgelegt hat, weil auch die biblischen Gestalten
keinen besaßen - in Jerusalem sieht man klarer als irgendwo sonst.
Bruder David mag somit als illustres Beispiel für die Erkenntnis dienen, wonach diese
Stadt Verrückte anzieht wie ein Magnet, wie es Gad Granach einmal formuliert
hat. Wenn man ein Dach darüber ziehen würde", so Jerusalems bissig-ironischer
Alleinunterhalter in seinem Buch Heimat-Los", wäre es eine geschlossene
Anstalt." Nach den Kriterien des Jerusalemer Psychiaters Yair Bar-EI ist der
Sonderling vom Ölberg freilich nur eine harmlose Randerscheinung des Jerusalem
Syndroms". Ein Begriff, mit dem Bar-EI die ortsgebundene Anhäufung religiöser
Wahnvorstellungen umschreibt. Denn Bruder David entspricht weder dem ersten Typ:
Geisteskranke mit langer Vorgeschichte, die sich in ihrer Psychose von Jerusalem angezogen
fühlen und die sich hier als biblischer Prophet fühlen so wie anderswo als Napoleon.
Noch trifft so recht die zweite Kategorie auf ihn zu: Durchgeknallte, getrieben von fixen
Ideen, wie etwa die Al-Aksa-Moschee zu zerstören, um die Errichtung des dritten
jüdischen Tempels und damit die Rückkehr des Messias" zu ermöglichen. Nein,
Leute wie Brother David mögen spinnert sein, aber kein Fall für die Nervenheilanstalt.
Wenn auch all diesen Gruppen nach dem Befund von Bar-EI, dem Präsidenten des israelischen
psychiatrischen Dachverbandes, eines gemeinsam ist: Für sie ist Jerusalem eine Art
Theater, in dem sie sich ausleben."
Auf dieser bizarren Bühne könnte es ziemlich voll werden, rund ums zweite
Millennium. Nicht nur in Relation zu dem Massenansturm christlicher Pilger -
zwischen vier und sieben Millionen werden für das Jahr 2000 erwartet, entsprechend
vermehren dürften sich die Fälle der Verwirrten und Wahnhaften unter ihnen.
Sondern auch der bedeutungsschweren Symbolik wegen, die vor allem christliche
Fundamentalisten mit dem. Datum verbinden. Apokalyptische Predigten", sonst ein
marginales kulturelles Phänomen, dürften dann eine ungekannte Audienz er-reichen,
prognostizierte Richard Landes von der Bostoner Universität anläßlich einer Konferenz
über Jerusalem in der Sicht der drei Weltreligionen.
Schon das Aufsehen, das jüngst die Untergangsvision der aus Denver stammenden
Sekte Concerned Christians" (Besorgte Christen) erzielte, spricht für diese
These. Die präventiv erfolgte Festnahme und Ausweisung von 14 ihrer Mitglieder aus
Israel, hieß es im Magazin Jerusalem Report", könnten den todessehnsüchtigen
Kult in seinen Zielen noch bestärken. Und, so ist hinzuzufügen, vielleicht
Nachahmungstäter, die das göttliche Finale eigenmächtig herbeiführen wollen.
Was tut man also offiziellerseits in Israel, um für Sicherheit angesichts der
Apokalypse Now"-Verheißer zu sorgen? Man bildet, wie es Regierungen so eigen
ist, ein Komitee und beteiligt vorsorglich alle Institutionen, die im Falle eines
Versagens verantwortlicht gemacht werden könnten, also Polizei, Ärzteschaft,
Innenbehörden und Geheimdienste. Chefführend allerdings ist der Tourismusminister, schon
um der nicht minder zu unterschätzenden Gefahr einer Überreaktion vorzubeugen.
Schließlich sollen die devisenbringenden Besucher, die zum absolut größten Teil in
aller Unschuld auf biblischen Pfaden wandeln wollen, nicht durch zu barsche
Sicherheitskontrollen verschreckt werden. Ohnehin läßt sich der klassische Fall
desJerusalem Syndroms", von Pychiater Bar-EI als der dritte und
eigentliche Typ" bezeichnet, weder prophylaktisch bei der Einreise erkennen
noch stellt er eine reale Gefahr dar. Jene Pilger, die ihm anheimfallen, wissen
selbst nichts von ihrer einschlägigen Neigung - bis sie sich als Patienten in
Kafr Scha'ul, der staatlichen Nervenklinik in Westjerusalem, wiederfinden. Meist dorthin
gebracht wegen verstörten Zustands, einer Überdosis an mystisch-spirituellem Empfinden.
Dieser Orientierungsverlust, begleitet von Halluzinationen, hat Bar-EI während langer
Jahre beobachtet, verläuft stets nach gleichem Muster, hält aber nie länger als sieben
Tage an. Die Symptome: auffällige Nervosität und der Wunsch, sich von der Reisegruppe zu
separieren. Es folgt in aller Regel der Zwang, sich zu waschen und in weiße Tücher zu
hüllen sowie Ein-Mann-Prozessionen und Kanzelreden an heiligen Plätzen abzuhalten. Nach
ihrer Einlieferung in die Psychiatrie ist diesen Patienten ihr auffälliges Verhalten im
nachhinein höchst peinlich. Was die Ursachenforschung für Bar-EI erheblich erschwert.
Auffällig ist allerdings eines. Neunzig Prozent dieser Patienten, hat er ermittelt,
wuchsen in erzreligiösen protestantischen Familien auf, wo die Bibel oft das einzig
vorhandene Buch war und heilige Stätten entsprechend idealisiert wurden". [Quelle: Kölner Stadtanzeiger, 6.02.99]
20.15 Uhr ARD
Countdown in Jerusalem
Axel Bulthaupt präsentiert live aus Jerusalem Berichte über
das Umfeld des Grand Prix Eurovision und über die Geschehnisse hinter
den Kulissen. Die in diesem Jahr live aus Jerusalem übertragene größte
Unterhaltungssendung der Welt wird überschattet vom Konflikt Israels mit den
Palästinensern sowie von der Spannung zwischen dem westlich orientierten Tel Aviv und dem
zunehmend von religiösen Fundamentalisten beherrschten Jerusalem. 35
min
Letztes Jahr gewann Dana International, eine Transexuelle, den internationalen Wettbewerb. Schon damals protestierten religiöse Juden gegen den Auftritt. Jetzt haben sie gedroht, die Veranstaltung zu verhindern. Der Sieg einer Transsexuellen wäre eine Schande.
Die transsexuelle israelische Sängerin Dana International
hat in der Jerusalemer Altstadt einen Videoclip unter Polizeischutz aufgenommen.
Ultra-Orthodoxe Juden hatten zuvor mit Massenprotesten gedroht. Wenn Dana diese
Provokation in der Heiligen Stadt tatsächlich wagt, dann treiben wir die Massen auf die
Straße", hatte der ultra-orthodoxe stellvertretende Bürgermeister Jerusalems
gedroht, Chaim Miller. Die Polizei mußte allerdings keine Protestierenden abwehren. Der
Clip, in dem Dana eine religiöse Melodie mit Worten aus der Bibel singt, soll bei der
Eröffnung des Grand-Prix-Finales in Jerusalem ausgestrahlt werden. [Quelle: Kieler
Nachrichten, 13.05.99]
20.45 Uhr ARTE
Die Jagd nach der Bundeslade
Doku. Nicht nur das Verschwinden der Bundeslade wirft Fragen auf.
Wie sah sie überhaupt aus? Was hat es mit der todbringenden Kraft des Schreins auf sich,
von der die Bibel berichtet? Der Film geht diesen Rätseln nach. Unter Anleitung des
englischen Archäologen Richard Andrews entstand nach der biblischen Beschreibung ein
exakter Nachbau der Bundeslade. In einem Oxforder Labor wurde das Objekt
wissenschaftlichen Experimenten unterzogen. Sie liefern eine überraschende Erklärung
für die 'übernatürliche' Kraft des Schreins. Um etwa 1.000 vor Christus gelangte die
Bundeslade nach Jerusalem. Jahrhundertelang stand sie im Allerheiligsten des prächtigen
Tempels, den König Salomon errichten ließ. Auch dieser Bau, den König Nebukadnezar II.
im Jahr 587 vor Christus nach der Eroberung Jerusalems zerstörte, bleibt von Geheimnissen
umgeben. Immer noch streiten die Wissenschaftler über seinen genauen Standort und seine
Ausgestaltung. Inzwischen geben Dokumente britischer Archäologen des letzten Jahrhunderts
Antworten auf diese Fragen. Bislang schlummerten die Papiere unbeachtet in Archiven. Das
größte Rätsel aber bleibt das plötzliche Verschwinden der Bundeslade. Seit der
Plünderung des Salomonischen Tempels durch die Babylonier wird sie mit keinem Wort mehr
in der Bibel erwähnt. Andererseits aber beklagt das Alte Testament auch nirgendwo den
Verlust. Das merkwürdige Schweigen der Bibel nährt seither Vermutungen über ein
geheimes Versteck und inspiriert bis in unsere Tage die verschiedensten Suchaktionen.
[Quelle: wdr.de] 55 min
Sonntag, 30. Mai 99
9.00 Uhr Phoenix
Die Fundamentalisten
Reportage. Der Exorzist. Pater Don
Gabriele Amorth (Rom) und der Teufel. 30 min
11.03 Uhr HR 2
RADIO
Die Zukunft der Religion Spurensicherung an der Schwelle
zum 21. Jahrhundert (1)
Erlebnisgesellschaft Erlebnisreligion? Die Sehnsucht nach dem
frommen Kick. 27 min
12.05 Uhr SWR 2
RADIO
Vom Glauben eines Kanzlers
Helmut Schmidt. Unter den bisherigen Kanzlern
der Bundesrepublik war Helmut Schmidt einer der facettenreichsten. In der öffentlichen
Meinung galt er als Macher und Krisenmanager - eine Rolle, die er auch
ausfüllte. In seinem Handeln berief er sich auf moralische und philosophische
Überzeugungen. Eine Basis dieser Überzeugungen war sein christlicher Glaube. Aus ihm
leitete Helmut Schmidt zwar nicht unmittelbar politische Entscheidungen ab. Doch das
politische Handeln dieses Kanzlers wurde von seinem Glauben beeinflußt. [Quelle: swr-online.de] 25 min
13.15 Uhr ZDF
Vor 40 Jahren: Zwischen Rohrstock und Reform - Schule
'59
Damals. 15 min
17.05 Uhr NDR 4
RADIO
Ein Herz und keine Seele
Die EU hofft auf die Kirchen. 25 min
Und wieder kommt da die irrige Meinung auf, dass nur die Religion und die Kirchen dem Leben einen Sinn geben können.
17.30 Uhr ARD
Kein Krieg um Gottes Willen
Glaubensfronten auf dem Balkan. Massaker und Vertreibung im Kosovo,
Luftangriffe auf Serbien - de facto ein Krieg. Aber Krieg soll nach Gottes Willen nicht
sein, sagen Christen und Moslems gleichermaßen. Und doch sind evangelische und
katholische Christen für die NATO-Angriffe, stellen sich orthodoxe Christen in Serbien,
Rußland, Griechenland auf die Seite von Milosevic und schlägt der Islamrat in der
Bundesrepublik vor, daß kampferprobte türkische Soldaten in den Kampf eingreifen. Die
Glaubensfronten auf dem Balkan sind kein Thema in den aktuellen Kriegsberichten und den
vielen Gesprächs-Sendungen. Nur zu kirchlichen Feiertagen oder zum Besuch des
Russisch-Orthodoxen Partriarchen bei seinem Serbisch-Orthodoxen Amtsbruder in Belgrad
macht die Religion Schlagzeilen. Der Kosovo-Krieg ist kein Glaubenskrieg, sondern national
und ethnisch motiviert. Und doch werden religiöse Gefühle mobilisiert, Emotionen in den
Dienst der jeweiligen Seite gestellt. [Quelle: wdr.de]
30 min
Der Krieg im Kosovo und die Flüchtlingsströme gefährden
die Stabilität im Nachbarland Bosnien-Herzegowina. Diese Ansicht vertrat der Erzbischof
von Sartajvo, Kardinal Vinko Puljic. Er erklärte, dass die Flüchtlinge auch nach Bosnien
strömten und dort die ethnische Zusammensetzung zwischen Muslimen, Orthodoxen und
Katholiken veränderten. Diese könne zu neuen Konflikten in
dem Land führen. [Quelle: Radio Vatikan, 11.-14.4.99]
19.30 Uhr ZDF
Mumien - Stimmen aus dem Totenreich
Wunderbare Welt. Unter den Forschern wächst das Interesse an Mumien.
Ein Team der National Geographic Society
suchte Wissenschaftler auf, die sich mit den Geheimnissen der konservierten Toten
beschäftigen. Warum sind sie nicht verwest? Woran sind sie gestorben? 45
min
Themenabend bei ARTE: Alexander von Humboldt - Humanist und
Entdecker
Infos zu einem Symposium: Alexander von Humboldt - Aufbruch in die Moderne 1799-1999.
20.45 Uhr ARTE
Die amerikanische Reise des Alexander von Humboldt
Dokumentation, Deutschland 1999. 100 min
22.25 Uhr ARTE
Humboldt in den Augen Venezuelas
Die Dokumentation läßt Menschen verschiedener
Milieus zu Wort kommen und zeigt den großen Entdecker in einem anderen Licht, fernab von
Klischees. In Europa gilt Humboldt als der letzte große Universalgelehrte, als
außergewöhnlicher Humanist, der für die Menschen- und Bürgerrechte eintrat. In
Lateinamerika ist er geradezu zum Mythos geworden. 30 min
22.55 Uhr ARTE
Die Besteigung des Chimborazo
Drama, BRD/DDR/Ecuador 1989. Lebensziele
und Ideen des jungen Alexander von Humboldt, eingebettet in die abenteuerlichen
Reiseerlebnisse anlässlich seiner Expedition nach Ecuador (1802), die der Besteigung des
Gebirgsmassivs des Chimborazo dient. Um historische Genauigkeit bemühtes, jedoch
emotional wenig anrührendes Lebensbild. Durch wortgewaltige Texte von aktueller Brisanz.
[Quelle: Lexikon des Internationalen Films]. 90 min
Montag, 31. Mai 99
19.15 Uhr Phoenix
Albert Einstein
Deutsche Namen 45 min
22.00 Uhr VOX
Mythos Atlantis
BBC Exklusiv: Faktor X. Seit Jahrhunderten beschäftigen sich die Menschen
mit der Frage, ob das sagenumwobene Atlantis tatsächlich existiert hat. 60
min
23.30 Uhr WDR
Der Tod des Pharao - Anwar al Sadat und die Heiligen Krieger
Reportage. Als der ägyptische Präsident Anwar al Sadat
1977 nach Jerusalem fliegt, um Frieden mit dem Erzfeind zu schließen, begibt er sich nach
seinen Worten auf eine 'göttliche Mission'. Mit dem Friedensvertrag unterzeichnet er
gleichzeitig sein eigenes Todesurteil. Islamische Fundamentalisten vollstrecken es am 6.
Oktober 1981, aufgehetzt von führenden arabischen Staatsmännern, die Sadat als
'Verräter' aus der arabischen Liga ausgestoßen haben. 45 min
0.00 Uhr N 3
Blauäugig - Blue Eyed
Doku. Die Amerikanerin Jane Elliot setzt sich auf besondere Art gegen
Rassismus und Ignoranz ein. Die ehemalige Lehrerin veranstaltet Workshops, in denen sie
die Mitglieder in zwei Gruppen aufteilt: die intelligenten Braunäugigen und die
unterprivilegierten Blauäugigen. 95 min
Blaue oder braune Augen? Es ist ein Merkmal, das für jeden
einzelnen entscheidend ist: Denn in dem von Jane Elliot, einer ehemaligen Lehrerin aus den
USA, entwickelten Workshop werden alle Teilnehmer erst einmal nach ihrer Augenfarbe
eingeteilt.
Was dann folgt, sind klassische rassistische Verhaltensmuster nach dem Schema, blauäugig
steht für schlecht, minderwertig und dumm, braunäugig für gut, privilegiert und
intelligent. Die braunäugige Gruppe wird zuvorkommend behandelt, die Blauäugigen werden
abqualifiziert. Schon nach kurzer Zeit »funktioniert« diese Diskriminierung in der
Gruppe, selbst eingeweihte Teilnehmer können sich den Rollen nicht entziehen.
So auch Ende Februar im CHF[Chemie-Pharmazie-Umwelt], als eine Gruppe von rund 30
Schülern an diesem Workshop teilnahm. Die Leitung hatte Jürgen Schlicher von der
Universität Marburg, einer der wenigen dafür lizenzierten Lehrer in Europa. Der Zweck
dieses ungewöhnlichen Experiments ist es, die Auswirkungen von Diskriminierung
aufzuzeigen und bewußtzumachen, daß Willkür und Rassismus durch jeden unterstützt
wird, der nichts dagegen tut.
Wie einfach Rassismus um sich greift, wurde auch den Flad-Schülern erschreckend klar.
Ihre hautnahen Erfahrungen als »Opfer« und »Täter«, so die einhellige Meinung danach,
prägen jeden, seine Mitmenschen mit anderen Augen zu sehen. [Quelle: Schule
gegen Rassismus]
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