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Montag, 20. September 99
23.20 Uhr WDR
Yeshyahou Leibovitz (1)
Porträt des Philosophen. Yeshayahou Leibovitz war der große
Querdenker Israels, der sich mit allen angelegt hat, mit allen israelischen Regierungen,
mit den Linken, mit den Orthodoxen. Er wurde 1903 in Riga geboren, flieht 1916 während
des Krieges nach Berlin, studiert dort Chemie, Biologie und Medizin, flieht 1934 nach
Palästina und lehrt an der Hebräischen Universität Jerusalem Biochemie,
Neurophysiologie und Philosophie. Er kämpft im israelischarabischen Krieg und ist
Redakteur der Hebräischen Enzyklopädie. Mit Ben Gurion hat er über die Trennung von
Religion und Staat gestritten ("Der Staat ist eine Notwendigkeit, kein Wert").
Während des Libanon-Krieges hat er, mit Berufung auf den Eichmann-Prozess, die
persönliche Verantwortung jedes einzelnen Soldaten eingeklagt. Eine unverhüllte
Verteidigung der Desertion.
Am Beginn des Films stellt Leibovitz fest, dass, soweit er wisse, der Mensch keine Mission
habe. Im August 1994 ist Leibovitz gestorben. [Quelle: wdr.de]
85 min
0.50 Uhr ARD
Lissy
Drama, DDR 1957. Um der Armut zu entfliehen, heiratet Lissy
einen Nazi. Ein fataler Fehler. 85 min
Dienstag, 21. September 99
9.30 Uhr HR 2
RADIO
Für das Leben - Amerikanische Initiativen gegen die Todesstrafe
Landesweit haben zehntausende Amerikaner aller sozialen Schichten und
Altersgruppen der grausamen Strafe den Kampf angesagt. So wie die Nonne Helen Prejean mit
ihrem Buch/Film "Dead man walking" eine erfolgreiche Kampagne gestartet hat, so
haben auch die Bruderhof-Kinder in Pennsylvania, Fakultät und Studenten der Universität
Chicago und die Nonnen des Klosters in Brooklyn neue, erfolgversprechende Initiativen für
die Abschaffung der Todesstrafe entwickelt. [Quelle: HR-Hörerinfo] 30
min
11.05 Uhr WDR 5
RADIO
Zur Person: Jan Philipp Reemtsma
Neugier genügt - Redezeit. Zu Unrecht ist der Name Jan Philipp
Reemtsma erst durch seine Entführung einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden.
Schon in jungen Jahren hat er dafür gesorgt, dass der Name Reemtsma nicht nur an einen
Tabak-Konzern denken lässt. Er arbeitet als Sozial- und Literaturwissenschaftler, als
Literaturmäzen. Das Verhältnis von Gesellschaft und Gewalt, von Macht und Moral gehört
zu seinen bevorzugten Themen. Seine Beträge dazu ecken an. Auch die eigene Zunft der
Wissenschaftler kommt nicht immer ungeschoren davon. Im Wintersemester hat der Hamburger
Professor für neuere deutsche Literatur die drei Vorlesungen der
"Mercator-Professur" an der Duisburger
Universität übernommen.
22.25 Uhr 3 SAT
Sie küßten und sie schlugen ihn
Drama, "Les quatre cents coups", Frankreich 1959. Der
13jährige Antoine Doinel lebt mit seinen Eltern in Paris. In der Schule hat er ständig
Ärger mit den Lehrern. Von seinem Freund René lässt er sich zum Schwänzen des
Unterrichts überreden. Die beiden verbringen den Tag im Kino und auf dem Rummelplatz. Mit
der Notlüge, seine Mutter sei gestorben, will er die fehlende Entschuldigung ersetzen.
Doch die Wahrheit kommt ans Licht, und Antoine bleibt über Nacht weg. Am nächsten Tag
holen ihn die Eltern von der Schule ab und wollen einen Neuanfang wagen. Vom Lehrer
beschuldigt, seinen Aufsatz bei Balzac abgeschrieben zu haben, schlüpft Antoine bei René
unter und hält sich mit Diebstählen über Wasser. Als er dabei erwischt wird, lehnen die
Eltern jede Verantwortung ab und drängen auf eine Einweisung in die Erziehungsanstalt.
Doch bald flieht Antoine. [Quelle: wdr.de]
97/100 min
22.50 Uhr MDR
Wege übers Land (1)
Drama, 6-teilig, DDR 1968. Mecklenburg 1939: Die schwangere Magd
Gertrud wartet auf den Bauern Jürgen Leßtorff, der an Hitlers Polen-Feldzug teilnimmt.
Er hat ihr die Ehe versprochen. Doch als der Bauer zurückkehrt, trennt er sich aus
Karrieregründen von seiner nicht standesgemäßen Braut. Gertrud heiratet notgedrungen
einen anderen. 85 min
22.55 Uhr ZDF
Chronik eines angekündigten Krieges
Doku. "Eine Bilanz des Kosovo-Konflikts". Die
Politiker im Westen feierten den Erfolg; der Regierung in Bonn kam er sehr gelegen zum
Abschluss ihrer EU-Ratspräsidentschaft. Im Kosovo schwiegen die Waffen; nach 38000
NATO-Lufteinsätzen zog Slobodan Milosevic seine Truppen zurück, ohne zu kapitulieren. Es
war ein Krieg ohne Gewinner, sein Ende brachte keinen verlässlichen Frieden. Sechs Monate
nach Kriegsbeginn zieht ZDF-Autor Hubert Seipel eine kritische Bilanz. Die NATO hatte
schon Monate vor Kriegsbeginn fertige Angriffspläne in der Schublade. Wäre US-Präsident
Clinton den Empfehlungen des Oberkommandierenden Wesley Clark gefolgt, so hätte die NATO
Milosevic gestoppt, ehe seine Todesschwadronen mordend durch Albaner-Dörfer zogen.
Zehntausende von Kosvaren wären wohl noch am Leben. Nur ein Bruchteil der NATO-Angriffe
haben ihr Ziel erreicht; das belegen geheime Dokumente. Und die Bombardements haben die
Massaker nicht gestoppt, sondern oft noch verschlimmert. Clintons voreilig erklärter
Verzicht auf den Bodenkrieg ermutigte die Serben; Milosevic nannte seine Soldaten nach
drei Kriegswochen "die beste Armee der Welt". Fatal auch, dass die
Kosovo-Befreiungsarmee UCK in Rambouillet politisch aufgewertet wurde. Sie hatte schon vor
Kriegsbeginn eine verhängnisvolle Rolle gespielt und die Serben provoziert. Viele ihrer
Kader - teils Soldaten, teils Banditen - gehorchen bis heute keinem zentralen Kommando und
behindern den Friedensprozess. Erstmals hat sich auch die Bundesrepublik aktiv an einem
Krieg beteiligt, ohne dass ein klares völkerrechtliches Mandat vorlag. "Fünfzehn
Minuten blieben uns", so Außenminister Fischer, "um über die Frage Krieg oder
Frieden zu entscheiden." Interne Akten belegen, wie wenig die Deutschen zu sagen
hatten. Seipel zeigt, wie die NATO-Strategie im Streit zwischen Politikern und Militärs
verschlissen wurde. Er interviewte dazu die Minister Scharping und Fischer, die Generäle
Clark und Naumann und den UCK-Chef Taqui. [Quelle: zdf.de]
45 min
Mittwoch, 22. September 99
20.15 Uhr ARTE
Die Klan-Frauen
Report. Juni 1998. Wut und Empörung in der texanischen
Kleinstadt Jasper. James Byrd Jr., ein 49jähriger, körperbehinderter Schwarzer ist von
drei jugendlichen Weißen in brutalster Weise ermordet worden. Ein Verbrechen mit
rassistischem Hintergrund. Die polizeilichen Untersuchungen finden eine Spur zum
Klu-Klux-Klan. Der in den 70er Jahren tot gesagte Klan erlebt eine Renaissance, unter den
Kapuzen verstecken sich immer mehr junge Leute, vor allem Frauen. Ein Phänomen, das fast
alle rassistischen Bewegungen unserer Zeit kennzeichnet. Die KKK-Führung überträgt
jungen Frauen und Müttern sogar Leitungsfunktionen. Denn Frauen sind ein stabilisierender
Faktor: Sie garantieren das duldende Schweigen ihrer Männer und die Bereitschaft ihrer
Söhne und Töchter, irgendwann für die Ziele des Klans einzutreten. [Quelle: wdr.de] 30 min
21.45 Uhr N 3
Streit an Jesu Grab
Thema u.a. bei N 3 Weltbilder, Auslandsmagazin.
30 min
22.25 Uhr 3 SAT
Der junge Freud - Ein Wiener Nervenarzt sucht den Weg ins
Unbewusste
Porträt. Österreich/BRD 1976. "Unsere Biografen sollen
sich plagen. Ich freue mich schon, wie sie sich irren werden", so Siegmund Freud als
30-Jähriger. 100 min
23.00 Uhr VOX
gay-watch
Show. In Boris Henns Talkrunde sitzen keine Klischeegäste. Es geht um ganz
normale Träume von Homosexuellen, Träume vom Heiraten und Kinderkriegen. Die Berliner
Organisation "Queer And Kids" hilft bei der Vermittlung. 60
min
Die Organisation "Queer And Kids" ist in Berlin unter
der Telefonnummer 030/8090343 zu erreichen.
Weitere Links zu Lesben und Kinder (-wunsch) finden sich hier.
Donnerstag, 23. September 99
19.15 Uhr Phoenix
Frauenrollen
Gesprengte Fesseln. Die Pille in Bewegung. 45
min
22.25 Uhr 3 SAT
Berliner Begegnungen: Benjamin Stuckrad-Barre
Talk. Als "Amoklauf eines Geschmacksterroristen" verriss der
"Spiegel" 1998 Stuckrad-Barres Erstlings-Roman "Soloalbum".
Mittlerweile gibt es zwei weitere Bücher von dem 24-jährigen Autor und
"FAZ"-Redakteur: "Livealbum" und "Remix", eine Sammlung
journalistischer Texte (Verlag Kiepenheuer & Witsch). Stuckrad-Barre, u.a. auch
Gag-Schreiber für Harald Schmidt, erläutert seine ironisch-zynische Sicht der Dinge.
45 min
23.00 Uhr ARD
Gesucht wird ... Biedermanns Reich
Doku. Seit Jahren kämpfen NS-Opfer um Entschädigungen. Dafür
müssen sie ihre Haftzeit im Konzentrationslager nachweisen, doch an die Papiere ist
schwer zu kommen. Die Haftunterlagen liegen beim Internationalen Suchdienst in Hessen.
Dort lagern 46 Millionen Schriftstücke. Der Direktor des Suchdienstes, Charles
Biedermann, nennt Überlastung als Grund für den Missstand. Wer sind die
Verantwortlichen? 45 min
Freitag, 24. September 99
9.30 Uhr HR 2
RADIO
Verfolgt, ergriffen, geheilt: Wie psychisch Kranke Gott erleben
Ein junges Mädchen sieht eine riesige Kirche auf sich einstürzen,
bevor sie in wochenlange Starre verfällt. Ein junger Mann fühlt sich als Teufel, ein
anderer bekommt vermeintliche Botschaften von Jesus, er solle die Welt retten. Und eine
Frau findet durch Eingebungen, die sie als göttlich erlebt, zu sich selbst. Wie kommt es,
dass religiöse Symbole in der Vorstellungswelt psychisch Kranker oft eine so große Kraft
entfalten? Stehen sie für persönliche Konflikte, sind sie Ausdruck repressiver
religiöser Erziehung oder stellen sie vielleicht Transzendenz-Erfahrungen besonders
dünnhäutiger Menschen dar? Die Sendung lädt ein zu einer Reise ins Unbewusste und
beleuchtet unheilvolle wie heilsame Auswirkungen religiöser Empfindungen, Bilder und
Gedanken in den Köpfen nicht nur psychisch Kranker. 30 min
20.15 Uhr RTL 2
Jim Carroll - In den Straßen von New York
Drama. "The Baketball Diaries",
USA 1994. Sie sind jung und vom Leben verwöhnt: Die Freunde Jim, Mickey,
Pedro und Neutron wohnen in der Lower East Side von Manhattan und besuchen die Catholic
High School in New York. Ihre gemeinsame Leidenschaft ist Basketball, und sie gehören zu
den unschlagbaren Stars des High School-Teams. Erfolgsverwöhnt und gelangweilt, treiben
sich die Jungs auf der Straße herum, probieren Drogen aus und finanzieren sich den Stoff
durch kleine Diebereien. Die intensiven Erlebnisse hält Jim in einem Tagebuch fest, das
er immer bei sich trägt. Als einer seiner Freunde an Leukämie stirbt, bestärkt dieser
Schlag Jim nur noch in seinem Wahn, das Leben exzessiv auskosten zu müssen. Kurze Zeit
später beginnen die Freunde mit Heroin zu experimentieren. Nur Neutron schafft den
Absprung und distanziert sich von der Clique. Die anderen vermasseln unter Drogeneinfluß
ein wichtiges Basketballspiel, werden aus dem Team suspendiert und kurze Zeit später
sogar von der Schule geworfen. Als Jim dann auch noch zu Hause hinausfliegt, landet er als
obdachloser Junkie auf der Straße. Für die Freunde zählt jetzt nur noch der
erbarmungslose Kampf um den nächsten Schuß. Halb verhungert und verfroren ist Jim
dennoch nicht bereit, zu seiner Mutter zurückzukehren. Erst eine tragische Katastrophe
öffnet ihm die Augen... [Quelle: rtl2.de] 98/125
min
Dieser Film geriet durch das Massaker in der Schule von Littleton/Colorado in Verruf, weil Leonardo DiCaprio in diesem Film, bekleidet mit einem schwarzen Trench-Coat, eine Klasse ausradiert - nur im Traum, versteht sich. (C.B.)
20.15 Uhr VOX
Spiegel TV-Themenabend: Vietnam
Doku. 60000 amerikanische Soldaten und eine Million Vietnamesen
starben im Vietnamkrieg. Einen Gewinner gab es nicht. Von 1964 bis 1975 machten
Kamerateams im Auftrag der Army Filmaufnahmen an der Front. Erst kürzlich wurde das
geheim gehaltene Material zugänglich gemacht. 105
min
22.00 Uhr VOX
Apocalypse Now
Kriegsdrama, USA 1979. Vietnam 1969. Captain Willard soll in
Geheimmission den wahnsinnig gewordenen US-Colonel Kurtz aus dem Verkehr ziehen. Willard
begibt sich auf die Suche Richtung kambodschanischer Grenze. - Regisseur Coppola hat
Joseph Conrads Erzählung in die Zeit des Vietnamkrieges verlegt. Drastisch führt der
Film die Perversion des Krieges vor Augen. Musik von den Doors und Wagner begleitet die
Gewaltexzesse paranoider Soldaten. [Quelle: TV Today]
145/180 min
22.20 Uhr ARTE
Bismuna - Ein Abenteuerfilm
Doku. Mitten im Regenwald Nicaraguas betreut Dieter Dubbert seit
neun Jahren mit Erfolg straffällige und drogenabhängige Jugendliche aus
Deutschland. 59 min
22.55 Uhr ZDF
King George - Ein Königreich für mehr Verstand
Satire. Diese
geistreiche Reflexion auf die Fallstricke der Macht gilt als köstliche Satire auf die
Monarchie. Das Leben von George II. ist ein ständiger Wechsel von Wahnsinn und
Normalität, von Tragik und Komik. England im Jahre 1788: Der Königshof ist in heller
Aufruhr. Seine Majestät George III. (Nigel Hawthorne), seit fast 30 Jahren ein zwar
exzentrischer, ansonsten aber untadeliger und beim Volk beliebter Regent, scheint
plötzlich von Sinnen. Mitten in einem Konzert stürzt er auf die Bühne, um selbst seine
höchst fragwürdigen Künste am Spinett darzubieten. Seine Gefolgschaft lässt er das
"Vater unser" beten, nur um sich im nächsten Moment im Beisein seiner Gemahlin
auf deren Hofdame zu stürzen. Die öffentliche Zurschaustellung der offensichtlichen
Unzurechnungsfähigkeit des Königs droht die Monarchie in eine Krise zu stürzen, die
Georges politischen Gegnern in die Hände spielt. Sein Sohn und Thronfolger, der Prince of
Wales, bringt einen Gesetzesentwurf ins Parlament ein, der den König für geisteskrank
und ihn selbst zum Staatsoberhaupt erklären soll. Unterdessen bemühen sich diverse
Ärzte vergeblich um eine Heilung ihres Regenten. Erst die unorthodoxen
Behandlungsmethoden des ehemaligen Priesters Dr. Willis bringen Erfolg. Er unterzieht
George einer Art Psychotherapie, macht ihm klar, dass seine Krone auf dem Spiel steht und
bringt ihn damit zur Besinnung. Gerade noch rechtzeitig trifft der König im Parlament
ein, um seine Genesung zu demonstrieren und so das Gesetz abzuschmettern. Anschließend
verkündet George feierlich, die königliche Familie werde sich dem Volk künftig als
vorbildliche Modellfamilie präsentieren. [Quelle: zdf.de]
105 min
23.15 Uhr 3 SAT
Drive-by Shooting
Doku. Andy Andersons Film von 1994 über Leben und
Schrecken in Fort Worth/Texas. Zwei Stunden lang patrouilliert ein Streifenwagen in den
Außenbezirken. Durch die Kamera hat der Zuschauer dabei die gleiche Perspektive wie die
Cops. 120 min
Samstag, 25. September 99
19.00 Uhr BR
Schimpansen
Tier-Doku. Sieben Jahre hat ein japanisches Forscherteam die
Machtverhältnisse einer Gruppe von Schimpansen in den Mahle-Bergen in Tansania
beobachtet. Zur Durchsetzung ihrer Ziele gehen die Affen Bündnisse ein, drohen,
schmeicheln, und manchmal schlagen sie zu. 45 min
20.15 Uhr ARTE
Black Adder
Comedy-Serie. "Fallende Köpfe". Von nun an und in den
nächsten fünf Folgen treibt Black Adder, der verbitterte Königssohn mit dem maßlosen
Ehrgeiz, im England des 16. Jahrhunderts sein Unwesen. Am Hof von Königin Elisabeth I.
ist der kleine Bastard und Herumtreiber äußerst beliebt für seine komischen Einlagen.
In dieser Folge tanzt Lord Edmund Black Adder nicht nur mit Königin Elisabeth I. von
England Menuett, sondern vermasselt dem gesamten Hofstaat ein Wochenende, weil er in einem
Anflug von Heldentum einen vermeintlichen Feind enthauptet. Leider entpuppt sich der
Geköpfte aber als Sir Francis Drake... Natürlich sind auch Lord Percy, stadtbekannter
Tunichtgut, und der schwachsinnige Diener Baldrick wieder mit von der Partie. [Quelle: wdr.de] 30 min
20.15 Uhr 3 SAT
Frankenstein
Horrordrama. USA 1931 nach Mary W. Shelley. Aus frischen Leichenteilen
flickt der größenwahnsinnige deutsche Wissenschaftler Henry Frankenstein ein Geschöpf
zusammen, dass er schließlich zu Leben erweckt. Frankenstein hat seiner Kreatur das
Gehirn eines Kriminellen eingepflanzt. Das Monster versteht menschliche Verhaltensweisen
nicht und läuft Amok. 75 min
22.00 Uhr ZDF
1918 - Es lebe die Republik!
100 Jahre - Der Countdown. Der Mann, der sich am 9. November 1918 aus einem Fenster im
Reichstag lehnt, hat Neuigkeiten: SPD-Parlamentarier Philipp Scheidemann verkündet
zunächst die Abdankung des Kaisers und proklamiert sodann die deutsche Republik. Doch die
erste deutsche Demokratie hat viele Gegner, links und rechts. 10
min
Auch die Kirchen waren damals Gegner der Republik. Die, die sich heute als Partner des Staates, als Stütze der Demokratie verstehen, wollten die Monarchie. Denn der Kaiser war von Gott eingesetzt. Wie schon Luther im 16. Jahrhundert meinte, so dachten auch die Bischöfe des beginnenden 20. Jahrhunderts: "Die Fürsten sind Götter, das Volk ist der Satan."
23.50 Uhr SWR
Jeffrey
Komödie, USA 1995. Jeffrey hat laufend Sex mit anderen Männern
- bis er Angst vor Aids bekommt. Er will fortan enthaltsam leben, verliebt sich aber in
den HIV-infizierten Steve. Jeffrey probiert alles aus, um seine Triebe in den Griff zu
bekommen: Sexaholic-Workshop, Fitness-Studio, Sektenmeeting bei einer Verkünderin
sexfernen Lebens. 90 min
Sonntag, 26. September 99
8.30 Uhr WDR 3
RADIO
Der Talar
Erzählung. Abschiedspredigt eines theologischen Aussteigers. Als der
Vikar an diesem Sonntag die Kanzel besteigt, ist er fest entschlossen, seine letzte
Predigt zu halten. Die Desillusionierungen der wissenschaftlichen Bibelkritik und die
Widersprüche, die den praktischen Alltag des Seelsorgers begleiten, reizen ihn, seine
Zweifel vor der Gemeinde zu bekennen und sich dann öffentlich seines Talars zu
entledigen. Aber als er zum Schluss seiner Erklärung kommt, fällt ihm der Abschied vom
Amt schwerer, als er gedacht hat. 30 min
Ein anderer Fall: Potzblitz, welcher Teufel hat den evangelischen Pfaffen Gerhard S. denn da geritten? An einem Sonntag im Juni dieses Jahres, anläßlich eines feierlichen Gottesdienstes zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand, haben die angestauten Lebenslügen den Pfaffen zum Platzen gebracht. So zog er mächtig vom Leder und schleuderte seinen Schäfchen die Wahrheit entgegen. Pfaffe S. bezeichnete die Bibel als gefährlich, schimpfte, daß die Kirche zu einer Firma verkommen und die Kirchengeschichte gefälscht sei. Unglaublich? Es geht noch weiter: Pfaffe S. machte auch vor der Jungfrauen-Geburt nicht halt und verhöhnte diese als gänzlich unglaubwürdig. Tusch, Applaus, das ist kaum noch zu toppen. Aber es kommt noch besser, ein Pfaffe in Rage ist nicht zu stoppen, man kennt das: Er warf doch tatsächlich den Kirchen vor, für mehr Opfer verantwortlich zu sein, als Kommunismus und Nationalsozialismus zusammen. (Man könnte fast vermuten, daß ihm ein mitfühlender Atheist seiner Gemeinde, der den Druck im Pfaffen spürte, den kompletten Deschner geschenkt haben muß.) Zugegeben, all das läuft in atheistischen Kreisen unter dem Oberbegriff Allgemeinbildung. Aber weil für Christen die Wahrheit noch immer schwer zu ertragen ist, wußten sie auf diese nie erfahrene Offenheit nur eine Antwort: Sie verließen das gar nicht mehr göttliche Haus. Nicht alle, nur die Lernunwilligen. (C.B.) [Der Humansit, 05.09.99]
Surftipp: Die Bibelkritik war auch für Gerd Lüdemann Grund für seinen Abschied von Jesus.
11.03 Uhr HR 2
RADIO
Vorsicht Christentum - Gegen die Verniedlichung des
religiösen Anspruchs
Die Zukunft der Religion. Es gibt eine Kritik an den Kirchen, und
die lautet: Sie trauen sich selbst nicht mehr, das Wort "Gott" in den Mund zu
nehmen. Was in Predigten, Rundfunkanstalten, im Konfirmanden- und Religionsunterricht
verkündet und gesagt wird, sind nurmehr Richtigkeiten, Allerwelts-Weisheiten.
Nettigkeiten, die Menschen sich sagen können, sofern sie ein Stück Klugheit und
Lebensbeobachtung haben. Das Ringen um Wahrheit geht darunter verloren. Hat eine solche
Religion, die ihren Kern in Freundlichkeiten auflöst, eine Zukunft? [Quelle: HR-Hörerinfo]
27 min
Ein Faltblatt mit allen Autoren und Themen der 20-teiligen Sendereihe kann man hier als *RTF-Datei bekommen. Die Beiträge der gesamten Sendereihe erscheinen als Taschenbuch im echter-Verlag Würzburg.
Vielleicht sollte sich die Kirche wirklich wieder mehr an die Bibel halten. Und damit die auch wirklich von jedem verstanden wird, gibt es jetzt eine Ausgabe im Boulevard-Stil:
In fetten Lettern wird Unerhörtes verkündet: Jesus
lässt die Sau raus. Vom Schweinewahnsinn erfasste Säue halten sich für Lemminge.
Und aus dem Vorspann erfährt der Leser: Jesus von Nazareth trieb gestern zwei
Männern die Dämonen aus und ließ sie in eine Schweineherde fahren. Die Schweine
stürzten sich daraufhin in den See und ertranken. Genau so hätte wohl eine
Boulevard-Zeitung über das Bibel-Ereignis (Lukas 8, 26-39) berichtet, wenn ja,
wenn es damals schon eine Sensationspresse gegeben hätte.
Die Jahrtausende alten Geschichten aus dem Weltbestseller Bibel werden von den
Machern mit einem fast schon an Dreistigkeit grenzendem Wortwitz derart unverfroren
nacherzählt, dass Leser bei aller christlichen Zurückhaltung häufig versucht sein
werden, in Gelächter auszubrechen. Gott erschafft die Welt. Sechs Tage
genügten! lautet beispielsweise die Schlagzeile über die Schöpfung des
Universums. Und über den Untergang der ägyptischen Armee bei der Verfolgung der Juden
wird getitelt: Kalt erwischt! Streitwagen des Pharao versinken im Wasser.
Das Bibelblatt des britischen Autors Nick Page war im vergangenen Jahr in
London erschienen und hat dort für Furore gesorgt. Jetzt erscheint The Tabloid
Bible auch auf Deutsch. Der 38-jährige Autor war er Redakteur bei der englischen
Boulevardzeitung The Sun. Zum anderen ist er für christliche
Wohlfahrtsorganisationen in London tätig. Ich möchte die Bibel wieder interessant
machen, sagte Page in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt.
Der Autor hat sich strikt an das Original gehalten. Von Adam und Eva über Moses und
Salomon bis hin zu Jesus und der Offenbarung des Johannes ist seinem Reporter
keine einzige Episode des biblischen Stoffes durch die Lappen gegangen. Der nicht so
bibelfeste Leser dürfte angesichts unglaublicher Enthüllungen in Sachen Sex
und Gewalt schockiert sein etwa
wenn sich Goliath-Bezwinger König David in eine Bade-Schönheit verknallt,
sie schwängert und anschließend ihren Ehemann aus dem Weg räumen lässt. Ein Blick ins
Register verweist in solchen Zweifelsfällen auf die entsprechende Bibelstelle (2 Samuel
11). Und siehe da, die Redakteure des Bibelblattes haben sich an
journalistische Prinzipien gehalten und keine Unwahrheiten hinzugedichtet.
Das "Bibelblatt" erscheint übrigens im echter-Verlag, der auch das Faltblatt
für die obige Kirchenfunkreihe auflegt. Der Verlag gibt sonst durchaus seriös religiöse
Erzeuge heraus. [Quelle: Fränkischer Tag, 26.08.99]
14.30 Uhr WDR
Kabarett darf alles?
Gott und die Welt. Gäste u. a. Jürgen Becker, Kölner
Kabarettist, und Rudolf Hammerschmidt, Pressesprecher
der Deutschen Bischofskonferenz. Die
Kirchen, vor allem die katholische, sind immer wieder Zielscheibe von Kabarettisten.
Wie viel Spott und Hohn vertragen Gläubige und wie viel ist erlaubt? 30
min
Surftipp: Kampagne gegen Zensur
19.30 Uhr ZDF
Richard Löwenherz, König von England
Sphinx - Geheimnisse der Geschichte. Schon zu Lebzeiten war Richard
Löwenherz (1157-1199) Legende. 30 Jahre führte der Engländer Krieg gegen Phillip II.
von Frankreich. Als Kreuzfahrer wurde er weltberühmt. Richard war nicht nur mutig,
sondern auch ein Täuscher und Trickser. Aber er erlebte auch Niederlagen: Bei der
Rückkehr aus dem Heiligen Land nahm ihn Kaiser Heinrich VI. gefangen. 45
min
21.15 Uhr 3 SAT
Der Skin und der Türke
Doku. Zwei Jugendliche nehmen in Hessen auf richterlichen Beschluss an
einem Anti-Gewalt-Training teil. 95 min
Infos über Anti-Gewalt-Training des Deutschen Rotes Kreuzes.
22.50 Uhr ARD
Pius XII.: Der Papst und der Holocaust
Thema u.a. im Kulturreport. 30
min
23.05 Uhr BR 2
RADIO
Frieden und Menschenrechte
Religion als Menschenrecht 55 min
Moslems, Juden, Christen und Buddhisten haben eine gemeinsame
Erklärung zur Religionsfreiheit unterzeichnet. Darin heißt
es unter anderem "Jeder Mensch darf seine Religion wechseln, sie verlassen oder keine
Religion haben." Dass auch Vertreter des Islams diesen Satz unterschrieben,
bezeichnete Jürgen Micksch vom Vorstand des Interkulturellen Rates in Deutschland als
wichtigen Schritt zu einer fruchtbaren religiösen Vielfalt.
Auch Christopher Sprung vom Nationalen Geistigen Rat der Bahai in Deutschland wertete die
gemeinsame Erklärung als bedeutsames Zeichen. Die Anhänger der Bahai-Religion würden im
Iran und in den sunnitischen Teilen der arabischen
Welt immer noch als Abtrünnige verfolgt. Wenn sich Muslime in Deutschland nun gegen
eine Verfolgung dieser Glaubensrichtung wenden und den Bahai Religionsfreiheit zugestehen,
sei dies eine Ermutigung für alle religiös Verfolgten in arabischen Ländern. [Quelle:
dpa, 07.09.99]
Montag, 27. September 99
20.06 Uhr WDR 3
RADIO
Der legalisierte Raub an den Juden
Radiofeature. Nazi-Geschäfte in Mönchengladbach.
22.15 Uhr ZDF
1920 - Die große Prohibition
100 Jahre - Der Countdown. Seit dem 16. Januar 1920 sind die Vereinigten Staaten
"trocken", zumindest offiziell. Der 18. Verfassungszusatz stellt den Ausschank
von Alkohol unter Strafe - ein Erfolg vor allem für christliche Frauenverbände, die für
ein Verbot von "Teufel Alkohol" gekämpft hatten. Doch die "Wilden
Zwanziger" kommen trotzdem in Schwung. Der Schwarzmarkt und der Schmuggel boomen.
Für Kriminelle wie Al Capone erweist sich die Prohibition als karrierefördernd. In
Amerikas Städten toben Gangsterkriege, Polizisten sichern sich über Schmiergelder ihren
Anteil am Geschäft mit der verbotenen Ware. Toni Berardi, damals Polizeifotograf,
schildert in diesem Film aus erster Hand die Atmosphäre jener Jahre: "Es war die
größte Party aller Zeiten, überall im Land!" Die gesetzlose Party endet 1933, als
Washington vor dem Durst der Massen kapituliert - das Gesetz zur Rettung der
amerikanischen Seele wird aufgehoben. [Quelle: zdf.de]
10 min
Surftipp: "Keine Macht der Prohibition" von Henning Maruhn.
23.35 Uhr WDR
Yeshayahou Leibovitz (2)
Philosophie. Der israelische Philosoph (1903-94) im Portät.
90 min
0.30 Uhr ZDF
Jahre der Kälte
Doku-Drama. Deutschland 1993/94. Der Filmemacher auf den Spuren seines
verstorbenen Vaters, eines Gründungsmitglieds der FDP in der SBZ. 90
min
Dienstag, 28. September 99
19.00 Uhr ARTE
Wie funktioniert ein Seismograph?
Thema u.a. in Archimedes. 50
min
Zur Zeit werden die irrationalsten Begründungen für die jüngsten Erdbeben aufgetischt. Manche Seismologen verunsichern die Bevölkerung, indem sie Erdbeben vorhersagen, die sich anhand des Gerätes gar nicht genau vorhersagen lassen. Es ist Zeit, dass eine Wissenschaftssendung dieses Gerät erklärt.
19.15 Uhr DLF
RADIO
Das steht so im Koran
Das Feature. Die islamische Ideologie der Taliban und die
gesellschaftliche Realität in Afghanistan.
Die islamisch-fundamentalistischen Taliban-Milizen in
Afghanistan verfolgen derzeit eine Doppelstrategie der Vertreibung und Ermordung von
potentiellen Taliban-Gegnern. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden im letzten
Monat rund 20.000 Frauen aus ihrer Heimat nördlich der Hauptstadt Kabul deportiert, viele
von ihnen nach Pakistan. Zwar gab es bisher während der ständigen Kämpfe viele
Machtwechsel in der Region, aber dies ist das erste Mal, daß gezielt Frauen und Kinder
aus der Region vertrieben wurden. "Es zeichnet sich ein systematisches Muster ab,
nach dem Männer festgenommen, einige von ihnen getötet und Frauen von ihren Kindern
getrennt und deportiert werden", so Radhika Coomaraswamy, ein UN-Spezialbeauftragter,
der Gewalt gegen Frauen untersucht. (EMÖ)
[AP, 20.9.99]
22.50 Uhr MDR
Wege übers Land (2)
Drama, DDR 1968. Die Kalluweits sind in das besetzte Polen
übergesiedelt. Sie wollen sich eine neue Existenz aufbauen. Emil wird gezwungen, sich bei
einem Mordkommando zu beteiligen. Gertrud nimmt ein jüdisches Mädchen auf, doch die
Behörden forschen nach dessen Herkunft. 115 min
Copyright © 1999, Der Humanist erstellt von Heike Jackler |