Mittwoch, 10. November 992

20.15 Uhr        3 SAT
Tabu Tod - Über den unterschiedlichen Umgang mit dem Tod
Drei Länder - ein Thema. Diskussion. In der modernen Industriegesellschaft ist der Tod eines der letzten Tabu-Themen. Der Tod soll im Leben keine Rolle spielen. Die rastlose Leistungswelt bietet Sterbenden oft keinen würdigen Platz mehr, auf den Intensivstationen erleben sie nicht selten ein einsames und qualvolles Ende. Die Menschen tragen schwer an der Furcht vor Sterben und Tod. Die religiösen Beschwichtigungsformeln wirken kaum noch. In den westlichen Industriestaaten ist der Tod in einer kollektiven Anstrengung verdrängt worden.
Dennoch: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es auch Signale in der Gesellschaft, die eine Wende im Umgang mit dem Tabu-Thema Tod signalisieren. In der deutschen Hospiz-Bewegung, die Sterbende begleitet und einen Tod in Würde anstrebt, deuten sich erste Anzeichen einer solchen Wende an. Todkranke oder Schwerstbehinderte, die sterben wollen, haben es in der Schweiz leichter als anderswo: als einziges Land in der Welt erlaubt die Schweiz die aktive Sterbebegleitung ohne ärztliche Betreuung.   [Zit. aus. www.wdr.de]     60 min

Die Zuschauer haben wie immer die Möglichkeit, per Fax ( 0228 - 377 9002 ) oder E-Mail ( DreiLaender@ZDF.de ) Fragen zur Sendung zu stellen.

 Donnerstag, 11. November 992

20.15 Uhr        ARD
Klemperer - Ein Leben in Deutschland (10)
Drama, Deutschland 1999. "Glaube, Liebe, Lüge". Neben der demütigenden Zwangsarbeit und dem quälenden Hunger gibt es noch etwas, was die Klemperers mit Gausen erfüllt: Victor und Eva werden mit der Aufgabe betraut, den Kraithaims ein Paket aus dem Arbeitslager in Riga zu übergeben - es enthält die Asche ihrer Tochter.     50 min

20.45 Uhr        ARTE
Wogen der Trauer
Doku. "Sie stirbt als Heilige", "Wir danken Gott für dein Leben, Di" - Lady Dianas Unfalltod im August 1997 löste eine weltweite Massentrauer aus. Die Beerdigungszeremonie verfolgten rund 2,5 Milliarden Menschen im Fernsehen. Die Doku sucht nach den Ursachen globalen Unglücklichseins, ausgelöst durch den Tod eines Prominenten.   90 min

21.05 Uhr        ARD
Die Hetze gegen die Wehrmachtausstellung
Thema u.a. in Monitor.       40 min

Die Ausstellung wurde vorübergehend eingestellt, um die Dokumente zu überprüfen. Deutsche Historiker haben sich für eine endgültige Schließung der der Schau ausgesprochen. Der Wissenschaftler Schwarz sagte, ein endgültiger Stopp wäre die "natürliche Konsequenz". Der Historiker Gall nannte die Ausstellung "unglaubwürdig."
Aber eigentlich berichtet die Ausstellung nichts Neues. Die erdrückende Beweislast führte schon vor Jahrzehnten zum fast einhelligen Urteil der Wissenschaft, dass die Wehrmacht zutiefst verstrickt in die Nazi-Verbrechen und aktiv daran beteiligt war. Deshalb sollten die Aussteller jetzt auch nicht zurückweichen und damit denen entgegen kommen, die immer noch die Geschichte ihrem Wunschbild anpassen möchten. Die Ausstellung zeigt, wozu der Mensch fähig ist. Sie sollte - von Fehlern befreit - auch künftig zu sehen sein.
[Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 08.11.99]

Mehr Infos zu der Ausstellung. - Der Volltext der Sendung ist nach der Sendung unter www.monitor.de nachzulesen.

22.15 Uhr        ARTE
Die tätowierte Witwe
Drama, Schweden 1998. Es ist Weihnachten und Ester erträgt ihren Alltag mit Ehemann Allan, einem ausgemachten Langweiler, ihren erwachsenen Kindern und Enkeln nicht mehr. Da wird die 60jährige ans Sterbebett ihrer Tante gerufen, wo sie beschließt, ihr Leben radikal umzukrempeln. Sie lässt nicht nur die Familie, sondern auch ihr muttchenhaftes Styling hinter sich, bringt ihren Körper durch Fitness in Schwung, lässt sich tätowieren - kurz, sie wird ein neuer Mensch. Und diese neue Ester möchte auch ihre seit langem brachliegende Sexualität ausleben, doch wo kann man als Frau jenseits der Lebensmitte einen Partner finden? Sie findet einen erfolgversprechenden Weg, indem sie Beerdigungen verstorbener Frauen besucht, den Witwern Trost und Zuspruch bietet. Bald hat sie auf diese Weise ein abwechslungs- und spannungsreiches Kleeblatt von Liebhabern zusammen. [Zit. aus: www.wdr.de]     100 min

Lars Molin, er starb dieses Jahr,  wurde für den Film im November '98 mit dem Emmy in der Kategorie "weltweit beste dramatische Produktion" ausgezeichnet.

 Freitag, 12. November 992

20.45 Uhr        ARTE
Gestohlene Kindheit
Drama "No Child Of Mine", Großbritannien 1997. Als Kerry elf Jahre alt ist, zerbricht die Ehe ihrer Eltern. Der Vater, Bauarbeiter, zieht aus und überlässt die Tochter der neurotischaggressiven Mutter, die das Kind misshandelt und sich an ihr sexuell vergeht. Die Mutter hat bald einen neuen Freund. Es dauert nicht lange, bis auch er 'auf Kerry zurückgreift', wann immer ihm beliebt. Als Kerry ihrem richtigen Vater alles erzählt, schlägt er den Freund der Mutter zusammen. Bald darauf braucht er Geld wegen Spielschulden, und was liegt näher als die ohnehin schon 'erfahrene' Kerry dafür auf den Strich zu schicken? Kerry begreift, dass sie niemandem mehr trauen kann. Sie verschließt sich immer mehr; unternimmt schließlich einen Selbstmordversuch. [Zit. aus: www.wdr.de]    80 min

0.10 Uhr        HR
Wie ich den Krieg gewann
Antikriegssatire, Großbritannien 1966. Eine Satire auf die Heroisierung des Zweiten Weltkrieges: Der unfähige Lieutenant Goodbody soll mit seinen Leuten (unter ihnen John Lennon als Gripweed) in Afrika ein Kricket-Feld anlegen - hinter den deutschen Linien.     105 min

 Samstag, 13. November 992

18.00 Uhr        3 SAT
Wenn Kinder Kummer haben
Doku. Ein Film über Eltern, die ihre Wut an den Kindern auslassen, über Nachbarn, die nicht eingreifen, über überforderte Lehrer. An wen können sich Heranwachsende mit ihren Problemen wenden? Beim Kindernotdienst, als Beispiel Leipzig, finden die Opfer Schutz und Geborgenheit. Rund 1000 Kinder jedes Jahr suchen hier Hilfe. Erzieher und Sozialarbeiter der Einrichtung berichten Erschreckendes.   30 min

19.20 Uhr        3 SAT
Traue keinem unter 20! - Wie kriminell sind Jugendliche?
Gesellschaft.   'Wohin mit den Horrorkids?', '13jähriger terrorisiert Kiez' - geläufige Schlagzeilen, wenn in Deutschland von Jugendlichen die Rede ist. Eine ganze Generation steht unter Tatverdacht, gilt als Unruhestifter oder als Bedrohung.
Die Jugendkriminalität ist von Politikern und Medien dramatisiert worden. Seit Anfang der 90er Jahre stieg sie an und ist immer noch auf einem hohen Stand. Noch nie gab es so viele Lehrer, Sozialarbeiter, Polizisten und Mitarbeiter von privaten Wachschutzdiensten, die junge Leute im Visier haben. Kleinste Graffities werden geahndet, Skaten ist fast auf keinem öffentlichem Platz mehr erlaubt, nächtliche Partytreffs werden von Wachschutzleuten sofort aufgelöst - die Bürger sollen sich sicher fühlen. 'Es ist schrecklich.', sagen Helena und Nina, 16 und 17 Jahre alt, 'Im Kaufhaus beobachtet dich der Wachschutz permanent, als würden wir den ganzen Laden heimlich ausräumen wollen.'
Jugendliche als Konsumenten: ja! Jugendkultur: nein danke! Die Freizeit der Jugendlichen steht überwiegend unter der Aufsicht der Industrie, ihre Wünsche orientieren sich an der Lebenswelt der Eltern. Sind Jugendliche tatsächlich so kriminell wie angenommen? [Zit. aus: www.wdr.de]  40 min

20.15 Uhr        ARTE
Black Adder
Comedy-Serie "Adel vernichtet".  Black Adder ist entnervt von der auf England überschwappenden Welle französischer Sprache und Lebensart und der Heroisierung von 'Scarlet Pimperneil', dem unbekannten Held und Retter französischer Adliger. Selbst Baldrick, sein dummdreister Diener, trägt schon den Pimperneil-Pickel. Doch die Aussicht auf 1.000 Pfund genügt, um Black Adder umzustimmen und selbst zum Retter eines französischen Adligen werden zu wollen. Doch wie soll er einen französischen Adligen befreien, ohne den Kanal zu überqueren?   30 min

20.15 Uhr        SAT 1
Was vom Tage übrig blieb
Drama, USA/Großbritannien 1993. Aus Rückblenden setzt sich die Geschichte des pflichtversessenen Butlers Stevens zusammen. Im Glauben an die unumstößliche Hierarchie der Klassen hat er alle Kraft der vergangenen 30 Jahre darauf verwendet, seinem Herrn ergeben zu dienen. Dass Lord Darlington mit den Nazis paktiert, übersieht Stevens lange Zeit. Die Gefühle der Haushälterin zu erwidern, gesteht er sich nicht zu.     129/160 min

22.25 Uhr        PRO 7
Full Metal Jacket
Antikriegsfilm von Stanley Kubrick, USA/Großbritannien 1987. "Full Metal Jacket" sind Vollmantelgeschosse, die aufgrund ihrer Effizienz im Vietnamkrieg erstmals flächendeckend eingesetzt wurden. In dem Film dient die Bezeichnung als Metapher für den Panzer um die Seele junger Soldaten, die durch erbarmungslosen Drill zu perfekten Killermaschinen geformt werden. Im Film werden die Erlebnisse einiger Rekruten der Marines während Ausbildung und Einsatz in Vietnam gezeigt. - Der vielleicht erschütterndste Antikriegsfilm aller Zeiten. Die ultimative Abrechnung mit der Perversität von Militär und Krieg. [TV Today]    108/135 min

Kaum eine Truppe hat einen derartigen Nimbus wie das United States Marine Corps. Der Wappenspruch der Ledernacken lautet "semper fidelis" (allzeit treu), aber intern gilt nur ein Motto: Wir sind die Besten - und überall die Ersten! Seit seiner Gründung im Jahr 1775 hat das berühmt-berüchtigte Corps alles getan, um diesem Anspruch gerecht zu werden. So viel Ehrgeiz fordert leider auch Opfer: Im Zeiten Weltkrieg fielen 87000 Marines, in Korea mehr als 25000 und in Vietnam rund 13000. Inzwischen hat die Elite-Truppe auch das Internet erobert: Unter www.thefew.com findet sich das Marine Guest Book mit Links zu mehr als 350 (!) weiteren relevanten Websites. [Zit. aus: TV Today]

 Sonntag, 14. November 992

19.30 Uhr        ZDF
Der Bernsteinwald
Terra X. Die Doku erzählt von der Reise zweier Ritter des Deutschen Ordens. 1442 reisen sie im Auftrag des Hochmeisters von der Marienburg im heutigen Polen zu den Ordensburgen in Litauen.    45 min

20.15 Uhr        3 SAT
Der letzte Neandertaler
Feuer im Eis (2).  Der Neandertaler verschwand ohne erkennbaren Grund in einer Zeitspanne von nur 10.000 Jahren nachdem die ersten modernen Menschen Europa betreten hatten, nachdem sie sich zuvor 220.000 Jahre so erfolgreich gegen alle Widrigkeiten der Eiszeit behauptet hatten. Starb der Neandertaler aus, weil der neue Mensch aus Afrika ihm die spärlichen Ressourcen des eiszeitlichen Europas streitig machte? Welche Überlebensvorteile hatte der Newcomer aus dem Süden überhaupt gegen den alteingesessenen Neandertaler? Vermischten sich die beiden Menschentypen womöglich miteinander? Gehört der Neandertaler also zu unseren direkten Vorfahren? Anatomische Vergleiche und Genanalysen aus neuerer Zeit scheinen dies zu widerlegen. Und doch: Ist es denkbar, dass eine Menschenart, die vor 40.000 Jahren den Lebensraum unserer Vorfahren teilte und ihnen so ähnlich war, tatsächlich ausstarb, ohne Spuren zu hinterlassen? [Quelle: www.wdr.de]  45 min

22.30 Uhr        ORB
Die Kraniche ziehen
Antikriegsdrama, UdSSR 1957. Moskau 1939. Veronika und Boris wollen heiraten, doch Boris muss in den Krieg. Veronika verliert durch den Krieg Eltern und ihr Heim. Geistig verwirrt wartet sie nach dem Krieg vergeblich auf die Rückkehr von Boris.     90 min

23.30 Uhr        SAT 1
Das Comback der Henker
Thema u.a. bei News & Stories.  Die Ächtung der Todesstrafe gehört zum Verfassungsverständnis der Europäischen Gemeinschaft. In der übrigen Welt zeigt sich dagegen ein Comeback der Henker. Vor allem einzelne Bundesstaaten der USA kehren zu einer grausamen Vollzugstradition und einer energischen Wiederaufnahme der Todesstrafe zurück.    95 min

Sheriffs und Staatsanwälte werden in den USA in der Regel gewählt, das fördert einen Hang zum Populismus. Das Rechtssystem der USA hat sich in den achtziger Jahren vom Konzept der Strafe als Versuch der Wiedereingliederung in die Gesellschaft weithin verabschiedet. „Wir haben unseren Glauben an das Ideal der Rehabilitation verloren", sagt Martin Guggenheim, Rechtsprofessor an der New York University. Strafe soll wieder Vergeltung sein, sonst nichts. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Todesstrafe erfreut sich großer Beliebtheit. Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der Hinrichtungen. Fast zwei Mio Menschen sitzen in den USA heute ein, rund vier Mal so viele wie vor fünfzehn Jahren.
Viele Amerikaner leben im Gefühl, die Welt um sie herum werde ständig gewalttätiger. Daran trifft zu, dass die US-Femsehprogramme immer gewalttätiger werden. Lokale Nachrichtensendungen bestehen heute zum überwiegenden Teil aus Berichten über Schießereien, Morde, Vergewaltigungen und Katastrophen. Die Zahl der tatsächlich verübten Gewaltverbrechen geht jedoch seit Beginn der neunziger Jahre beständig zurück. Die Mordrate ist so niedrig wie zuletzt 1967.
Kriminologen streiten über die Ursachen. Anhänger harter Strafen sagen: Die meisten Verbrecher sitzen heute hinter Gittern, deshalb sind die Straßen sicherer. Statistiker halten dagegen, dass die Verbrechensrate in jenen Regionen, in denen besonders harte Strafen verhängt werden - in den ÜS-Südstaaten -, weniger drastisch gesunken ist als etwa im vergleichsweise liberalen Massachusetts. [Zit. aus: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 29.10.99]

 Montag, 15. November 992

15.15 Uhr        N 3
Der heimliche Krieg (1) - Kampf zwischen Kreml und Vatikan
Geschichte.  Es war eine Art 80-jähriger Krieg, der Kampf zwischen Kreml und Vatikan. Nach der Revolution 1917 sah die katholische Kirche im Kommunismus ihren Hauptfeind. Im Kampf gegen Moskau scheute sich Rom auch nicht, mit den Faschisten zusammenzuarbeiten. Aber auch in Moskau wurde der Kampf unerbittlich geführt: Etwa 200000 Priester und Mönche wurden während der Stalin-Zeit ermordet.    45 min

Die Jagd auf die Drahtzieher des Papst-Attentats beginnt von neuem. Ergebnislos hatte Sonder-Ermittlungsrichter Rosario Priore seit dem Attentat des türkischen Rechtsextremisten Ali Agca am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz recherchiert. Im vergangenen Jahr war die Untersuchung gegen Unbekannt eingestellt worden. Jetzt hofft die parlamentarische Sonderkommission, die Hintermänner doch noch entlarven zu können. Möglich könnten das bisher unbekannte Akten des russischen Geheimdienstes KGB machen. In ihnen tauchen Papiere des tschechischen Geheimdienstes auf, in dem nicht nur von Destabilisierung des Vatikan, sondern von der «physischen Eliminierung» des Papstes die Rede ist. Die Aktion lief unter
dem Decknamen «Operation Pagode». Die neuen Unterlagen scheinen zu beweisen, dass das KGB die Ermordung des
Papstes plante: Die Tschechen schleusten eine Agentin im Vatikan ein, die einen mit tödlichen Viren infizierten Holzrahmen in die Gemächer des Papstes bringen sollte. Der Plan schlug fehl. Die Viren erwiesen sich als ungefährlich. Die gleiche Agentin platzierte im Arbeitszimmer des damaligen Kardinalstaatssekretärs Agostino Casaroli mit Erfolg eine Madonnenstatue,
die mit einer Wanze versehen war. Jahrelang hörte Moskau so die Gespräche des Kardinals ab. Unklar ist aber immer noch, wie und ob das KGB den türkischen Attentäter Ali Agca anheuerte. Agca änderte im Laufe seiner langen Haft so häufig die Version, wer ihn an diesem Tag auf den Petersplatz schickte, dass die Ermittlungsrichter glauben, dass er entweder nichts von
den wahren Hintergründen weiß oder aus Angst schweigt. Sicher ist nur, dass der bulgarische Geheimdienst einen Kontakt zu Agca unterhielt. In Italien richten sich die Ermittlungen jetzt auch gegen ehemalige Terroristen der «Roten Brigaden.» Aus den in Moskau gefundenen KGB-Unterlagen geht hervor, dass die «Roten Brigaden» in Prag einen Kontakt zum tschechischen Geheimdienst unterhielten. (Zit aus: Berliner Morgenpost, 4.11.99)

23.20 Uhr        MDR
Einer trage des anderen Last
Komödie, DDR 1988. Anfang der 50er Jahre werden Josef, ein streng marxistischer Vopo, und der evangelische Pfarrer Hubertus in einem Sanatorium auf ein Zimmer gelegt. Obwohl beide durch Tuberkulose geschwächt sind, steigern sie sich in einen ideologischen Dauerstreit hinein.    115 min

23.20 Uhr        WDR
Die Furcht der Timoresen
Reportage. Wer stoppt die indonesische Gewalt?    50 min

 Dienstag, 16. November 992

20.15 Uhr        ARD
Klemperer - Ein Leben in Deutschland (11)
Drama, Deutschland 1999. "Vor dem Weltuntergang". Das Judenhaus wird geräumt, die Bewohner sollen abtransportiert werden.    50 min

22.55 Uhr        ZDF
Überleben im "Autokrieg"
Die ZDF-dokumentation. Das gab's noch nie: einen Weltbetriebsrat bei einem Automobilkonzern. Auf Druck der Gewerkschaften kam es schließlich zu dem "Epoche machenden Zugeständnis". Auslöser war die VW-Regel "Wer die beste Qualität zum günstigsten Preis liefert, der bekommt den Zuschlag". Dieser Grundsatz entfachte einen internen Konkurrenzkampf, der auf Kosten der Mitarbeiter geht.      45 min

Wolfsburg/Barcelona. - Volkswagen gründete als erster deutscher Konzern einen Weltbetriebsrat. Darin sollen Arbeitnehmervertreter aus allen Ländern vertreten sein, in denen der Automobilkonzern Beschäftigte hat. Das Gremium konstituierte sich an in Barcelona in Anwesenheit des Konzernvorstandes. Das teilte der VW-Betriebsrat mit. Der Weltkonzernbetriebsrat repräsentiert die Arbeitnehmervertretungen für 294000 VW-Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Ländern. Er soll die Arbeit der einzelnen Betriebsräte koordinieren und die Mitbestimmung in allen Werken fördern. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel bezeichnete den VW-Weltbetriebsrat als «mutigen und richtungsweisenden Schritt zur Entwicklung weltweiter Arbeitsbeziehungen». Zwickel forderte alle deutschen multinationalen Konzerne auf, dem Beispiel zu folgen. An der Spitze des Weltkonzernbetriebsrates steht VW-Gesamtbetriebsratschef Klaus Volkert. Bislang war der seit 1990 bestehende europäische Konzernbetriebsrat bei Volkswagen nur für die europäischen Werke der Marken VW, Audi, Seat und Skoda zuständig. Darüberhinaus hat VW Produktionsstätten in Asien, Südamerika, Mexiko.
[Zit. aus: Hamburger Morgenpost, 20.05.99]

23.00 Uhr        N 3
Ausgerechnet Zoé
Drama, Deutschland/Schweiz 1994. Die 22-jährige Zoé ist HIV-positiv. Sie will die ihr verbleibende Zeit nutzen, zum Beispiel mit einem jungen Liebhaber. - Für Regie, Kamera und Darsteller gab es den Grimme-Preis.    90 min

23.05 Uhr        SWR
Drei deutsche Mörder - Aufzeichnungen über die Banalität des Bösen
Doku. Die Verurteilten der Ausschwitz-Prozesse.   45 min

 Mittwoch, 17. November 992

12.15 Uhr        Phoenix
Forum: Kirche und Politik
Diskussion mit Manfred Kock, Ratsvorsitzender der Ev. Kirche in Deutschland, Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof Köln, Wolfgang Clement , Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen. Moderation Fritz Pleitgen   75 min

 Donnerstag, 18. November 992

20.15 Uhr        ARD
Klemperer - Ein Leben in Deutschland (12)
Drama, Deutschland 1999. In der Bombennacht 1945 in Dresden kann Klemperer untertauchen. Aber er weiß nicht, ob seine Frau noch lebt... 50 min

22.30 Uhr        ARTE
Eine Stadt der Traurigkeit
Drama, Taiwan 1989. 1945 wird Taiwan an die Chinesen zurückgegeben. 1947 kommt es zu einem Aufstand der Insulaner. Gezeigt wird die Geschichte einer Familie. Ein Sohn ist verrückt geworden, der andere im Krieg gefallen. Die beiden übriggebliebenen Söhne gehen unterschiedlich mit der Situation um. - Trotz Zensur griff der Regisseur Hou Hsia-Hsien das Tabuthema des Massakers von 1947 auf.   160 min

23.45 Uhr        ARD
Die Ware Mensch - Hirntod, Organspende und die Zweifel
Doku. Viele Menschen scheuen sich, das Einverständnis zur Organspende zu geben. Unter Mediziner und Philosophen ist es umstritten, ob ein hirntoter Mensch wirklich tot ist. Unumstritten ist, dass mit Organverpflanzungen jede Menge Geld verdient wird.

Surftipp: www.bzga.de/organ/index.htm

 Freitag, 19. November 992

23.00 Uhr        WDR
Europa 1648 - Der Westfälische Frieden
Geschichte.  Am 24. Oktober 1648 werden in Münster und Osnabrück die Verträge geschlossen, die nach jahrelangen Verhandlungen den Dreißigjährigen Krieg beenden. Der Westfälische Frieden ist das erste umfassende Friedenswerk der Neuzeit. Er schafft eine politische und territoriale Neuordnung in Europa und zieht einen Schlussstrich hinter die Religionskriege. Das römische Zeitalter, und damit das Mittelalter, ist endgültig zu Ende. Nicht Rom ist mehr der Mittelpunkt der Welt, es gibt jetzt viele Hauptstädte: Wien und Stockholm, aber auch Versailles und Berlin. Kaiser und Papst werden als letzte weltliche und geistliche Instanzen abgelöst - ihre universale Macht wird durch die Verträge von Münster und Osnabrück gebrochen. In Ansätzen bereits national geprägte Staaten, die zentral gelenkt werden, treten auf den Plan.
Der Film zeichnet diesen Umbruch, der Europa nicht weniger erschütterte als der Dreißigjährige Krieg, nach - gibt Einblicke in die Verhandlungen der Delegationen in Münster, besonders in die politischen Überlegungen des päpstlichen Gesandten, Fabio Chigi. Er ist der wohl bedeutendste Kopf unter hunderten von Diplomaten, wirkt als Mediator, als Friedensvermittler zwischen den Mächten. Am Ende unterschreibt die römische Kurie die Verträge nicht - der Papst gehört zu den Verlierern im Machtpoker von Münster und Osnabrück. [Quelle: www.wdr.de]   45 min

23.30 Uhr        3 SAT
Mutter Dao, wie eine Schildkröte
Doku. Bis 1949 war Indonesien niederländische Kolonie. Heute gilt diese Zeit als beschämendes Beispiel für europäischen Imperialismus. Die Doku beruht auf den vielen Propagandafilmen, die die Niederländer zwischen 1912 und 1932 gedreht haben.     85 min

0.25 Uhr        ARTE
Posen 56
Drama, Polen 1996. Der Posener Arbeiteraufstand am 28. Juni 1956 veränderte das Leben der Menschen.   115 min

 Samstag, 20. November 992

10.00 Uhr        WDR
Kirche und Politik
Diskussion mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Manfred Kock, Kardinal Joachim Meisner und stellv. NRW-Ministerpräsident Michael Vesper (Grüne).   60 min

20.15 Uhr        BR
Das Rätsel von Stonehenge
Schauplätze der Weltkulturen (6). Rund tausend steinzeitliche Monumente gibt es auf den Britischen Inseln. Viele sind mehr als 4000 Jahre alt. Das bekannteste ist Stonehenge, und immer noch ist rätselhaft, wozu die Felsblöcke errichtet wurden. Esoterik-Anhänger vermuten einen Kultplatz für magische Rituale, die sie wiederbeleben wollen. Vieles spricht dafür, dass Stonehenge eine Art Sternenobservatorium war.    60 min

Surftipp: www.stonehenge.org.uk/

20.15 Uhr        ARTE
Black Adder
Comedy-Serie. "Senile Spiele". Als Butler des Prinzregenten George kann sich Black Adder dem verhassten Theaterbesuch nicht entziehen. Prinz George, der nicht immer so ganz zwischen Spiel und Realität unterscheiden kann, entgeht nach einer Vorstellung nur knapp einem Attentat: Die Untertanen aller Länder wehren sich gegen ihre Unterdrückung.    30 min

22.15 Uhr        Kabel
The Big Red One
Antikriegsfilm, USA 1978.  Ein kriegserfahrener Sergeant führt im November 1942 die Erste Division der US-Infanterie, deren Kennzeichen eine rote Eins ist, bei ihrer Landung in Nordafrika an. Einzige Überlebende der siegreichen Aktion sind der Sergeant und vier junge Soldaten. Im Juli 1943 nehmen die fünf an der Invasion auf Sizilien, 1944 an der Landung der Alliierten in der Normandie teil. Schließlich erleben sie bei der Befreiung eines Konzentrationslagers in Tschechien das Kriegsende.      104/119 min

 Sonntag, 21. November 992

17.15 Uhr        ARD
2000 Jahre Christentum (2) - Christenverfolgung im alten Rom
Doku-Reihe. Ende des 1. Jh. ist Rom zum Zentrum des Christentums geworden. Allerdings stellen die rund 20000 Anhänger der jungen Glaubensbewegung nur eine Minderheit in der Millionen-Metropole. Und sie erweckt das Misstrauen der Mächtigen. Die Christen werden verfolgt. Tausende sterben den Märtyrertod. Dennoch findet das Christentum auch unter den Römern immer mehr Anhänger. [Zit. aus: TV Today]     45 min

Zu den Christenverfolgungen gibt es auch andere Stimmen:
Seriöse Forscher schätzten die Zahl der christlichen Opfer gelegentlich, nicht unwidersprochen, auf 3000, auf 1500 - in allen drei Jahrhunderten [der Christenverfolgung]! Wie problematisch diese Zahl sein mag: die Christen erschlugen in Mittelalter und Neuzeit mehr Juden häufig in einem einzigen Jahr, manchmal an einem einigen Tag!
Ein so achtungsgebietender Christ wie der 254 gestorbene Origenes [...] nannte die Zahl der christlichen Blutzeugen "klein und leicht zu zählen". Tatsächlich sind die meisten "Märtyrerakten" gefälscht, sind viele heidnische Kaiser gar keine Christenverfolger gewesen, hat der Staat die Christen gar nicht wegen ihrer Religion behelligt.
[Zit. aus: Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums I.]

20.05 Uhr        HR 2 RADIO
Die Kontroverse um ein würdevolles Sterben
55 min

Surftipp: www.patientenverfuegung.de

21.15 Uhr        3 SAT
Die Akte B.
Doku. Alois Brunner hat Wien "judenfrei" gemacht und brüstet sich noch heute damit. Auch in anderen Länder trat der Freund Eichmanns als "Judenjäger" in Aktion. Er wurde nie zur Rechenschaft gezogen. Ihm gelang die Flucht über die Rattenlinie des Vatikans. - Eine ausführliche, sehenswerte Dokumentation.    115 min

22.15 Uhr        VOX
1984
Drama, GB 1984. "Big brother ist watching you". Der Parteifunktionär Winston Smith lebt im Überwachungsstaat Ozeanien. Alles wird von einem riesigen Bildschirm kontrolliert, auch die Wohnung. Und doch gelingt es dem Freidenker, geistigen Widerstand zu leisten und seine Ansichten über das Regime schriftlich festzuhalten. - Eine werkgetreue Version des Klassikers.    103/125 min

 Montag, 22. November 992

23.20 Uhr        MDR
Coming out
Drama, DDR 1989.  Philipps Leben verläuft harmonisch. Er arbeitet als Lehrer und hat eine Beziehung zu einer Kollegin. Aber Phillip hat ein Geheimnis, dass er sich selbst nicht eingestehen will. Erst als er Matthias kennenlernt und sich erotisch von ihm angezogen fühlt, will er die Konsequenzen ziehen. Doch durch seine Homosexualität gerät er mit seiner Umwelt in großen Konflikt.  110 min

 Dienstag, 23. November 992

22.25 Uhr        ZDF
Flimmerndes Herz - Nahtoderfahrungen und das Leben danach
37°.   Pro Jahr sind etwa 100000 Menschen vom plötzlichen Herztod betroffen. Fast 10 Prozent von ihnen können wieder zurückgeholt werden. Manche haben Erinnerungen an das, was die Fachleute Nahtoderfahrungen nennen. Seinem Analytiker hat Helmut T., Mitte 50, davon erzählt. Sonst sollte es niemand erfahren. Denn er fürchtete, man würde ihn für verrückt halten. Er sah im "gleißenden Licht" einen Engel, durch den er Botschaften von einem nach Amerika ausgewanderten Ur-Urgroßvater erhielt. Er forderte ihn auf, ins Leben zurückzukehren. Helmut T. gehört nach Auskunft der Mediziner zu den wenigen Reanimierten, die ihren Tod bewusst erlebt haben und glaubhaft darüber berichten können. Er hat daraus die Kraft gewonnen, für sich und andere den Kampf gegen die Angst vor einem erneuten Herztod aufzunehmen. "37 " wird drei Menschen bei ihrer Auseinandersetzung mit Tod und Leben begleiten. Es wird nachgefragt, wie sie mit ihrer Angst fertig werden, ihr Herz könnte ein weiteres Mal versagen und welche Prioritäten ihr Leben heute hat. [Zit. aus: www.zdf.de] 30 min

Wissenschaftlich lassen sich diese "Nahtoderfahrungen" durch die Ausschüttung körpereigener Drogen erklären - der Organismus ist eben noch nicht tot. "Quarks & Co" (WDR) hat 1998 zu dem Thema eine interessante Sendung ausgestrahlt. Hier kann man die Ergebnisse nachlesen: "Wie wir sterben".