Medientipps & mehr... | 24. November - 2. Dezember 99 |
Mittwoch, 24. November 992
16.00 Uhr 3SAT
Geldmaschine Pflegeheim
Reportage. In Deutschland pumpen Pflegeversicherung und Sozialhilfe
jährlich über 18 Milliarden Mark in die rund 8.400 Pflegeheime. Diese meist steuerlich
begünstigten Einrichtungen erhalten zudem noch Zuschüsse von der öffentlichen Hand.
Geld dürfte also genug da sein. Doch es fließt nicht selten in falsche Kanäle. Nicht
immer kommt es den Pflegebedürftigen zugute - so der Vorwurf der Bonner Initiative gegen
Gewalt im Alter. Sie würden nur mangelhaft versorgt und stürben nicht selten einen
frühzeitigen und qualvollen Tod.
Vor einem Jahr zeigte das ZDF die Dokumentation 'Abkassiert und totgepflegt'. Die Autorin
Sabine Kemper berichtete über menschenunwürdige Zustände in Pflegeheimen. Die
Heimträger kritisierten damals, sie hätten zu wenig Geld, um mehr Personal einzustellen.
Das Fazit der Autorin lautete allerdings: Genügend Geld ist da, nur aufgrund mangelhafter
staatlicher Kontrolle kommt es nicht immer den Pflegebedürftigen zugute.
Das Thema hat die Autorin nicht mehr losgelassen. Hat sich im vergangenen Jahr die
Situation in den Heimen gebessert? Was hat die neue Regierung getan? Gibt es die von
Politikern angekündigten verstärkten Kontrollen der Heime? Für die Dokumentation hat
sie vor allem private Pflegeheime unter die Lupe genommen. Das besonders bittere Fazit der
Autorin: 'Kommt ein alter Mensch im Pflegeheim durch mangelhafte Betreuung frühzeitig zu
Tode, müssen die Heimbetreiber meist keinerlei Konsequenzen fürchten'. Kein Wunder, dass
das gute Geschäft mit alten Menschen besser denn je floriert. [Zit. aus: www.wdr.de] 30 min
17.05 Uhr HR 2 RADIO
Die Lasten der Vergangenheit - Zum Jahr 2000 plant die
Katholische Kirche ein Schuldbekenntnis
Eine große Gewissenserforschung hat Papst Johannes Paul II. seiner
Kirche zum Jahr 2000 verordnet, als Vorbereitung für einen epochalen Bußakt der
katholischen Kirche am Aschermittwoch des Jahres 2000. Historiker und Theologen haben sich
im Vorfeld der dunklen Seiten der Kirchengeschichte angenommen und Bilanz gezogen. Haben
Forschungen zusammengetragen über die Inquisition und die christlichen Wurzeln des
Antisemitismus. Auch die Kreuzzüge, der Galilei-Prozeß und viele andere Lasten der
Vergangenheit sollen in dem Schuldbekenntnis vorkommen. Welchen Sinn hat ein solcher
Bußakt? Sollte sich die Kirche nicht besser den Fehlern der Gegenwart zuwenden? Und wenn
das Schuldbekenntnis so halbherzig ausfällt wie manche Äußerungen zum Thema Kirche und
Holocaust, geben Kritiker zu bedenken, bringe es sowieso nichts... Das Forum geht den
Fragen in Dokumenten und Gesprächen nach. Studiogast ist der emeritierte Bamberger
Kirchengeschichtler Prof. Dr. Georg Denzler. [Zit. aus: HR-Hörerinfo] 55
min
Donnerstag, 25. November 992
20.45 Uhr ARTE
Der Balkan - Bilanz eines Krieges
Themenabend. 79 Tage dauerte der Krieg, der tiefe Wunden
in Jugoslawien schlug. Lange wird es dauern, bis sie vernarben. Hunderttausende
Flüchtlinge kehrten inzwischen in ihre Heimatorte zurück, ohne eine klare Vorstellung
davon zu haben, wie ihre Zukunft auf längere Sicht aussehen kann. Der Winter naht, im
Kosovo ist alles zerstört. Die Häuser und Geschäfte sind verwüstet, die Felder sind
vermint. Tausende von Serben sind geflohen, aus Angst vor albanischen Vegeltungsakten.
Wird es den KFOR Truppen gelingen, ein Klima herzustellen, in dem Serben und Albaner
wieder gemeinsam leben können? Weltbank, Internationaler Währungsfonds und die
EU-Kommission haben zur Überwindung der Kosovo-Krise globale Hilfen für den Aufbau der
Region organisiert. Vorrang haben die Unterstützung des Rückkehrprozesses für die
Flüchtlinge in das Kosovo und humanitären Hilfen. Erst an zweiter Stelle folgt die
Beseitigung von Sachschäden, auch aus politischen Gründen.
Absicht dieses ARTE Themenabends ist es, mit Hintergrundberichten die Lage auf dem Balkan
sowohl im Kosovo, als auch in Serbien differenziert darzustellen, und sich jenen Themen zu
widmen, die die menschliche, wirtschaftliche und politische Zukunft des Balkans betreffen.
[Zit. aus: www.wdr.de] 195 min
0.15 Uhr ZDF
Angela und der Engel
Drama, USA 1994. Andrew und Mae leben mit
ihren Töchtern Angela und Ellie in einer Kleinstadt im Bundesstaat New York. Das
Familienleben ist von Maes immer größeren Stimmungsumschwüngen geprägt, die die Folgen
ihrer manischen Depression sind. Andrew versucht, einen geordneten Alltag
aufrechtzuerhalten, und geht mit den Kindern in die Kirche, obwohl er selber Atheist ist.
Er ahnt nicht, wie heftig die religiösen Symbole die elfjährige Angela beeindrucken. Sie
lebt sich in eine Phantasiewelt ein, in der gute und böse Mächte miteinander kämpfen.
Mit ihrer kleinen Schwester zelebriert sie geheimnisvolle Rituale, um ihrer Mutter zu
helfen, die sich bereits seit einiger Zeit in einem seelischen Tief befindet. Doch die
Euphorie dauert nicht lange an. Sie endet damit, dass Mae sich selbst verletzt und Andrew
sie in eine psychiatrische Klinik einweisen muss. Daraufhin laufen die Mädchen von zu
Hause weg, und bringen sich, ohne es zu wissen, in Gefahr. [Zit. aus: www.zdf.de] 95 min
Samstag, 27. November 992
17.45 Uhr ZDF
Wurzeln und Visionen
Diskussion / Ökumenische Feier. Glockengeläut
ist auch in der Stadt Dresden nichts Außergewöhnliches. Normalerweise. Am 27. November
aber wird das anders sein. Dann rufen die Glocken zu einem besonderen Ereignis: Auf dem
Platz vor der Frauenkirche soll in einer großen Feier das neue Jahrtausend begrüßt
werden. Jedenfalls im kirchlichen Sinn. Denn einen Tag später, am 1. Advent, beginnt
bereits das "Kirchenjahr 2000". Die Deutsche Bischofskonferenz, der Rat der
Evangelischen Kirche in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen und das ZDF laden zu dieser Feier ein. Innehalten an einem besonderen
Tag, Vergangenes vergegenwärtigen und für die Zukunft um den Segen Gottes bitten.
"Wurzeln und Visionen", Geschichte und Zukunftsperspektiven des Christentums
stehen auf dem Prüfstand. Welche Botschaft haben die Kirchen für die Menschen des
dritten Jahrtausends, welche Zusagen für gelingendes Leben können sie geben? Der
Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann, und der Vorsitzende
des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Manfred Kock, werden darauf
eine Antwort geben. [Zit. aus: www.zdf.de]
75 min
Dies ist der Beginn eines Mammutprojekts im ZDF zu 2000
Jahren Christentum, nachdem die ARD bereits mit ihrer "Doku"-Reihe begonnen hat.
Mit diesem im deutschen Fernsehen einzigartigen Großprojekt startet das ZDF in das
Kirchenjahr 2000: An der sage und schreibe 60-teiligen Gottesdienstreihe "Wurzeln und
Visionen", einer Gemeinschaftsproduktion von ZDF und ORF, sind zum ersten Mal in der
Geschichte der Gottesdienstübertragungen katholische, evangelische, orthodoxe und
freikirchliche Theologen beteiligt. Man will nun offensichtlich das Jubeljahr mit
vereinten Kräften nutzen, um aus der Krise herauszurudern.
Gemeinsam werfen sie alle einen Blick auf die 2000-jährige Geschichte des Christentums,
suchen nach den Wurzeln in der Vergangenheit und entwickeln Visionen für ein lebendiges
Christentum im neuen Jahrtausend.
20.15 Uhr ARTE
Black Adder
Comedy-Serie. "Amy - Gefreit und
gereut". Eine Heirat soll den Prinzregenten vor dem Ruin retten.
30 min
21.45 Uhr WDR
Gute Nachricht aus Sing Sing - Wie Mörder zu Priestern werden
"Nah dran"-Reportage. Lonnie McLeod ist Pfarrer in
East Harlem, einem der rauhesten Viertel von New York. Davor hat er fast 15 Jahre in Sing
Sing gesessen, dem berüchtigten Gefängnis nördlich von New York. Und dort hat er auch
studiert. Denn hinter den meterhohen Mauern von Sing Sing können Mörder, Räuber,
Drogendealer und Vergewaltiger ein vollwertiges Theologiestudium absolvieren. Ein
Programm, das allein durch Spenden finanziert und von der Knastverwaltung nur halbherzig
unterstützt wird. Als Abschluß bekommen die Studenten ihr Diplom - müssen aber oft noch
Jahre bis zur Entlassung warten. Und weil der Staat die Resozialisierungs-Bemühungen im
Knast immer weiter einschränkt, nehmen die Studenten und Diplomtheologen das Heft selbst
in die Hand. 30 min
Sonntag, 28. November 992
8.30 Uhr WDR 3
RADIO
Ausgerechnet zur Weihnachtszeit - Luxus
Bieten die Kirchen wahren Luxus an? In diesen vorweihnachtlichen
Wochen hebt es wieder an: das allgemeine Wehklagen über den Konsumterror, den Überfluss
und die Prunksucht - auch der Kirchen. 30 min
12.05 Uhr SWR 2
RADIO
Politisch, fromm und selbstbestimmt. Christliche Basisgemeinden
in Deutschland
Der Anspruch war groß. Christen wollten Ende der 70er
Jahre Kampf und Kontemplation, geistliches Leben und politische Verantwortung in neuer
Weise verbinden und leben. Kleine, überschaubare Basisgemeinden sollten die Orte für
dieses Leben sein. Die meist katholischen Christen verstanden ihren Weg verbindlicher
Gemeinschaften als einen Beitrag zur Reform ihrer Kirche. Vorbild waren die vielen kleinen
Basisgemeinden, die - inspiriert von der Theologie der Befreiung - in der katholischen
Kirche Lateinamerikas entstanden waren. Was ist aus diesen Versuchen geworden? Wie leben
christliche Basisgemeinden heute? Was hat sich mittlerweile verändert? [Zit. aus: www.swr.de] 25 min
15.05 Uhr WDR 3
RADIO
Dunkle Augen still verborgen
Im Land unter den Bergen des Hindukusch dürfen Frauen nur in
Begleitung eines männlichen Blutsverwandten das Haus verlassen. Ihre Augen und Haare, ihr
Gesicht, ihre Körperformen müssen sie hinter Schleiern verbergen. So wollen es die neuen
Herrscher Afghanistans - die Taliban - mit ihren radikalen Gesetzen und ihrer
willkürlichen Interpretation des Islam. Frauen ist es verboten zu arbeiten, in die Schule
oder die Universität zu gehen. Mit der Machtübernahme der Taliban ist Afghanistan zum
frauenfeindlichsten Land der Welt geworden. Um so überraschender ist es von den
betroffenen Frauen selbst zu hören, dass ihr Leben ruhiger geworden ist. [Zit. aus: BWZ]
17.05 Uhr NDR 4
RADIO
Patient Gottesdienst. Vom Ritus zum Event?
25 min
17.15 Uhr ARD
2000 Jahre Christentum (3) - Getrennte Wege
Doku-Reihe. Germanische Völker überrennen die Grenzen des Römischen
Reiches. Dabei übernehmen sie das Christentum. Im Osten wird die Kirche mehr und mehr
'Reichskirche' unter der Kontrolle des Kaisers. Im Westen gewinnt der Bischof von Rom eine
Vorrangstellung. Mit wachsendem Selbstbewusstsein fordert er die oberste Gewalt der Lehre
und Rechtsprechung in der Kirche. Damit vertieft sich der Gegensatz zwischen Ost und West.
Auf dem Monte Cassino gründet Benedikt von Nursia ein Kloster. Mit Gebet und Arbeit
sollen die Mönche den Tag verbringen. Die Idee macht Schule. Benediktinerklöster werden
die wichtigsten Kulturträger des Abendlandes. Zu Anfang des 7. Jahrhunderts taucht aus
dem arabischen Raum eine neue Religion auf. Auch sie versteht sich als Offenbarung des
einen Gottes und entwickelt einen enormen Expansionsdruck. In kürzester Zeit erobert der
Islam den vorderen Orient, den Balkan und dringt über Afrika bis Spanien vor. Erst die
Franken können ihn aufhalten. Sie haben in West- und Mitteleuropa ein stabiles Reich
etabliert und nehmen das römische Christentum an. In enger Verbindung mit dem Papst
organisiert der angelsächsische Mönch Bonifatius die fränkische Kirche. Als der
Karolinger Pippin nach der Königsmacht greift, leistet ihm der Papst wichtige
Schützenhilfe. Dafür übernimmt der König den Schutz und das Wächteramt über die
Kirche. Sein Nachfolger Karl führt zahlreiche Eroberungskriege gegen die germanischen
Stämme und unterwirft sie dem Christentum. Am Weihnachtsabend des Jahres 800 lässt er
sich in Rom von Papst Leo III. zum Kaiser krönen, ein Schritt von welthistorischer
Bedeutung. [Zit. aus www.wdr.de] 45
min
Eine unwissenschaftliche Doku mit altbekannten Legenden, Verherrlichungen und Weglassen von Grausamkeiten an den für die Kirche wichtigen Stellen. Wer darüber mit Gläubigen, Ungläubigen und den Verantwortlichen für die Doku diskutieren will, kann dies unter "Lernsystem" der Web-Site: www.2000-jahre-christentum.de tun.
18.00 Uhr ZDF
Für immer entstellt - Säureattentate in Bangladesh
ML Mona Lisa. Junge
Gesichter in Fetzen, bis zur Unkenntlichkeit verätzt, mit heraushängenden Augen ohne
Lider. Löcher, wo einmal Ohren waren, unvorstellbare Schmerzen und meist keine Aussicht
auf eine medizinische Versorgung im bitterarmen Bangladesh. Diese jungen Frauen sind für
immer entstellt. Sie wurden Opfer von Säureattentaten, einer neuen grausamen Art von
männlicher Gewalt gegen Frauen. Die meisten Opfer sind zwischen zwölf und 25 Jahre alt,
fast immer junge Mädchen, die nur einen Fehler haben: Sie haben sich dem Willen eines
Mannes widersetzt. Sie haben ihn verschmäht, verlassen oder gekränkt. Oder die Eltern
konnten die Mitgift nicht bezahlen. Die Zahl dieser brutalen Überfälle steigt ständig.
Viele sehen in dieser Brutalität gegen Frauen eine Reaktion auf eine neue, immer
selbstbewusster auftretende Frauengeneration in Bangladesh, die dabei ist, sich durch
Kreditprogramme und Arbeit Unabhängigkeit zu erkämpfen. [Zit. aus: www.zdf.de] 30 min
21.00 Uhr WDR
Soldaten für Hitler (1) - Der Einsatz
Doku-Reihe. 6. Juli 1940: Siegesparade der deutschen Wehrmacht
in Berlin. Die Mehrheit der Soldaten, junge Männer, im Dritten Reich aufgewachsen, waren
stolz darauf, die Erwartungen des "Führers" erfüllt zu haben. Dabei waren die
Sorgen und Zweifel in der Heeresführung vor Beginn des Krieges enorm gewesen - bis hin
zum Gedanken an Widerstand. Erst vor fünf Jahren war die allgemeine Wehrpflicht wieder
eingeführt worden. Die Armee hatte ihren Umfang auf das Sechzigfache vergrößert: von
ursprünglich 100 000 Mann auf fast sechs Millionen im Juni 1940.
Nach dem Triumph über Frankreich ließ sich Hitler fortan als 'größten Feldherrn aller
Zeiten' feiern. Es war die Geburtsstunde der Hitlerschen Wehrmacht, die von nun an
bedingungslos ihrem Oberbefehlshaber folgte - von Schlacht zu Schlacht, über Verbrechen
und Niederlagen hinweg bis in die Katastrophe von 1945.
Der Russland-Feldzug mit dem Beginn im Juni 1941 veränderte schlagartig den Charakter des
Krieges. Was sich zunächst noch wie eine Fortsetzung der Blitzkriege und -siege anließ,
endete mit dem Desaster des Kriegswinters 1941, als der deutsche Angriff vor Moskau
stecken blieb. Auskunft geben Zeitzeugen, die die Feldzüge des Zweiten Weltkrieges
mitgemacht haben - vom Oberkanonier und Feldwebel bis zum Hauptmann und Major im
Generalstab. Zu Wort kommen Richard von Weizäcker, Helmut Schmidt, Gustav Just, Dieter
Wellershoff und viele andere. [Zit. aus: www.wdr.de ]
45 min
Buch zur Reihe: Jürgen Engert (Hg.), Soldaten für Hitler, rororo Sachbuch, 223 S., 19,90 DM
22.45 Uhr HR
Der Deserteur
Drama, UdSSR 1933. Hamburg 1932: Die Werftarbeiter streiken, die Not
ist groß. Dem jungen Karl Renn gelingt es, sich einer Arbeiterdelegation nach Moskau
anzuschließen und dem Elend zu entfliehen. Bald meldet sich sein Gewissen. - Pathetisch,
aber filmhistorisch hoch interessant. [Quelle: TV Today]
100 min
23.35 Uhr ARD
East Palace, West Palace
Psychodrama, VR China 1996. Im Park um den Verbotenen Palast begegnen
sich der schwule Schriftsteller A-Lan und der Polizist Shi. Eines Nachts wird A-Lan mit
auf die Wache genommen. Das Verhör wird zu einem Werben des Autors um den Polizisten.
90 min
Dies ist der erste Chinesische Film, der Homosexualität offen zum Thema macht.
Montag, 29. November 992
20.15 Uhr ARTE
Im Reich der Taliban
Reportage. Für den Rest der Welt ist es klar : Das Regime der
Taliban, seit 1996 in Kabul an der Macht, das sind die bärtigen Teufel, die in Allahs
Namen die Menschenrechte mit Füßen treten, deren Frauenverachtung keine Grenzen kennt:
absolutes Dreh- und Fotografier-Verbot, die Hälfte Afghanistans ein Gefängnis
religiöser Eiferer, die Frauen verhüllt in die Burkha, der afghanischen Version des
Tschador, blutige Kämpfe noch immer an den Fronten, die das Land in zwei Teile reißen...
Stéphane Allix hat alles dies gefilmt - mit einer Kamera im Verborgenen. Aber er hat auch
gesehen, dass unser Bild Afghanistans nicht immer der Wahrheit entspricht. Die religiösen
Vorstellungen der Taliban etwa haben es nicht vermocht, alle Bereiche des Lebens zu
durchdringen. Noch immer arbeiten Krankenschwestern in den Hospitälern; die Humanitären
Organisationen, höchst medienwirksam im vergangenen Jahr aus dem Land gejagt, sind
zurückgekehrt; und die kleinen Leute haben ihren Weg gefunden, den neuen Zwängen zu
trotzen: Erstaunlich etwa zu sehen, wie die 'Tugendpolizei' die Zuschauer vor einem
Fußballspiel auffordert zu beten, wie dann aber die Hälfte der Leute sitzen bleibt und
die Tugendwächter so der Lächerlichkeit preisgibt. Dies ist eine Reportage mit
außerordentlich seltenen Bildern, eine Reportage, die nichts weniger vorhat, als dem
Regime der Taliban ein Gütesiegel zu verleihen: Es ist eine Reportage, die uns zeigt, wie
da ein Volk hier und da, offen und verborgen, dem religiösen Wahn seiner neuen
schrecklichen Herren zu widerstehen beginnt. [Zit. aus: www.wdr.de]
30 min
Dienstag, 30. November 992
9.30 Uhr HR 2 RADIO
Vom Suchen und Finden - Wenn Menschen ihre Religon wechseln
Die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft gilt
häufig als eine lebenslängliche Sache. Im christlichen Abendland" wurde man
früher in die christliche Religion hineingeboren, mehr oder weniger selbstverständlich
wuchs man darin auf und man starb auch als Christenmensch. Aber die Zeiten sind nicht mehr
so. Längst präsentieren sich Weltreligionen und Weltanschauungen in einem bunten und
florierenden Markt der Sinnangebote. Die Menschen können wählen und sie tun das auch
zunehmend. Männer und Frauen machen sich auf die Suche nach der Religion, die zu ihnen
paßt. Oder bei der sie zumindest zu finden glauben, was ihnen in ihrer bisherigen
Glaubensgemeinschaft fehlt. [Zit. aus: HR Hörerinfo]
30 min
20.15 Uhr ARTE
USA: Catcher for President
Reportage. Sie sind groß und stark und sie siegen immer gegen die
Bösen. In den USA hat das Catchen Hochkonjunktur. Einige haben beschlossen, in die
Politik zu gehen. Ende 1998 wurde z.B. Jesse "The Body" Ventura zum Governeur
von Minnesota gewählt. 30 min
Der letztes Jahr überraschend gewählte Gouverneur von
Minnesota und Ex-Wrestler, Jesse "The Body" Ventura, gerät zur Zeit unter
Beschuß religiöser Fundamentalisten. In einem Interview mit dem Playboy hatte er
organisierte Religionen als "Heuchelei" und als "Krücke für die geistig
Armen" bezeichnet. Ferner sprach er sich für die Legalisierung von Drogen und von
Prostitution aus. Für die gesellschaftliche Verdammung von Prostititution machte er
Religionen verantwortlich. In seinem Buch "I Ain't Got Time to Bleed" ("Ich
hab' keine Zeit zu bluten") gibt er freimütig den Konsum von Marihuana und Alkohol
und den Besuch einer Prostituierten zu.
Die Statements von konservativen Pressure-Groups wie der Catholic League for Religious and
Civil Rights müssen hier nicht im Detail wiedergegeben werden, sie entsprechen dem
Erwartbaren ("Freiheit ohne religiöse Basis ist die wahre Heuchelei",
"anti-religiöser, intoleranter Mensch", "empört und entsetzt",
"Unkenntnis religiöser Traditionen", "mehr als 70 % gehören einer
Kirche an" usw.). Rücktrittsforderungen ließen natürlich ebenfalls nicht auf sich
warten. Aber Ventura läßt sich nicht so leicht einschüchtern. Zwar schränkte er sein
Statement auf diejenigen Religionen ein, die ihren Glauben eifrig vermarkten und den Armen
ihren letzten Dollar aus der Tasche ziehen (was wohl auf alle größeren religiösen
Gruppierungen in den USA zutreffen
dürfte). Er sei sich aber sicher, daß die Religionsführer ihm vergeben würden, denn um
Vergebung ginge es doch bei jeder Religion. Und er setzte hinzu: "In der
Vergangenheit habe ich keine Kriege begonnen. Hat die Religion das getan?"
Zweifellos, und es bleibt abzuwarten, ob das Interview den geistig Armen einen
mittleren Feldzug wert ist.
[Der Humanist, 3.10.99, American Atheists Newsletter, 1.10.99]
23.15 Uhr ZDF
Der Schatten des Propheten
Reportage. Die Doku beschreibt die Beziehung zwischen Christen und
Muslimen. Rund drei Millionen Muslime leben zur Zeit in Deutschland. 30
min
Gegen gemeinsame Gottesdienste und Gebete mit anderen
Religionen hat sich der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Volker
Kreß (Dresden), ausgesprochen. Bei solchen interreligiösen Veranstaltungen,
beispielsweise mit Muslimen, gehe es um die Wahrheitsfrage. "Wir glauben an den einen
Gott, den Vater Jesu Christi, und der ist nun
einmal nicht auch der Vater Mohammeds." Aufsehen hat Kreß unter anderem mit der
Absage seiner Landeskirche an ein multireligiöses "Weltfestival sakraler Musik"
erregt, das der Dalai Lama - Oberhaupt des tibetischen Buddhismus - zum
Jahrtausendwechsel in Dresden durchführen wollte. Kreß erläuterte sein Nein unter
anderem damit, daß es sich beim Dialog der Religionen um ein besonders sensiblen Prozeß
handele, den man nicht mit einem Musikfest vorantreiben könne. Außerdem gehe es bei dem
Treffen nach seiner Überzeugung nicht um ein besseres Kennenlernen der Weltreligionen,
sondern "um einen
großen Schlußauftritt des Dalai Lama und eine Werbung für neue Religionen in
Europa".
Kreß zieht auch innerkirchlich Grenzen für multireligiöses Miteinander. So verteidigte
er die Entscheidung, eine Pfarrerin nach ihrer Heirat mit einem islamischen Marokkaner vom
Dienst zu suspendieren. Ein Pfarrer könne sein Leben letztlich nicht zwischen seiner
dienstlichen Existenz und einer davon unberührten Privatsphäre trennen: "Ein
Pfarrer kann auch nicht im
Gottesdienst verkünden, daß Jesus Christus allein das Heil bedeutet, aber diese Aussage
in seinem privaten Bereich beliebig machen." Das würde man in einer Gemeinde kaum
verstehen. Deshalb sehe das Pfarrerdienstrecht in Sachsen vor, daß der Ehepartner im
Normalfall Mitglied der lutherischen Landeskirche sein müsse; in Ausnahmen könne er
einer anderen Kirche
angehören. Kreß verteidigte ebenfalls die Entscheidung, eine Kinderdiakonin zu
entlassen, die in die katholische Kirche übergetreten war. Diese Mitarbeiterin habe sich
urplötzlich von der sächsischen Landeskirche gelöst, so Kreß. Er hätte es als fair
empfunden, wenn sie erklärt hätte: "Wenn ich mich schon von meiner evangelischen
Kirche löse, dann will ich sie auch
nicht mehr als Arbeitgeber beanspruchen." Grundsätzlich gebe es aber in
evangelischen Kindergärten auch katholische Mitarbeiter. [Zit. aus: idea-online, 17.5.99]
Mittwoch, 1. Dezember 992
20.05 Uhr BR 2 RADIO
Allahs Schatten über Deutschland - Wie gefährlich ist
der Islam?
55 min
20.15 Uhr SAT 1
Haus der stummen Schreie
Drama "If These Walls Could Talk",
USA 1996.Drei Frauen, ein Haus: 1952 lebt hier die Krankenschwester Claire Donnelly, die
vor sechs Monaten Witwe geworden ist. Nach einer kurzen Affäre mit dem Bruder ihres
verstorbenen Mannes stellt sie fest, daß sie schwanger ist. Als sie in ihrer Klinik einen
Arzt und eine Kollegin um Hilfe bittet, wird sie harsch abgewiesen, denn Abtreibung ist
illegal. Um ihrer Familie keine Schande zu bereiten, versucht sie erfolglos, mit Unmengen
an Whisky und einer Überdosis Schlaftabletten eine Fehlgeburt zu provozieren. Als das
misslingt, sieht Claire nur noch einen Ausweg: Sie ruft einen "Engelmacher"
an... 1974 beherbergt das Haus die Familie Barrows. Barbara schafft es, die Erziehung
ihrer vier Kinder und das wegen der Familie aufgeschobene eigene Studium unter einen Hut
zu bringen. Doch dann stürzt sie die Nachricht, dass ihr Schwangerschaftstest positiv
ausgefallen ist, in eine Krise. Inzwischen ist Abtreibung legalisiert worden, doch dadurch
fällt Barbara die Entscheidung, ob sie das Baby bekommen will, nicht leichter... 1996 ist
das Haus zu einem Wohnheim für Studenten umgebaut worden. Die junge Christine ist
schwanger von ihrem Liebhaber, einem verheirateten Architektur-Professor. Als sie sich in
der von Dr. Beth Thompson geleiteten Klinik für Familienplanung informieren lassen will,
wird sie vor der Tür von vier fanatischen Abtreibungsgegnern abgefangen. Das
Klinikpersonal muß den Patientinnen Geleitschutz geben. Christine wird immer
unsicherer... 93/120 min
Hintergrundinfo:
Der Episodenfilm zum Thema Abtreibung spielt in drei Epochen: in den 50ern, als ein
Abbruch in den USA illegal war, in den 70ern, als Abtreibung als etwas beinahe Normales
galt, und in den 90ern mit ihrer fanatisierten Abtreibungsdebatte, in der sogenannte
Abtreibungsärzte sogar ermordet werden. 19,4 Millionen Zuschauern verfolgten den Film bei
seiner US-Erstausstrahlung. Damit übertraf der Pay-TV-Sender HBO sogar die Programme der
vier großen amerikanischen Sendeanstalten ABC, NBC, CBS und Fox. "An einer
Abtreibung ist rein gar nichts, was positiv wäre. Aber als Mutter von drei Kindern
wünsche ich mir, daß Frauen einmal die absolute Kontrolle und die freie Wahl
haben", begründete Hauptdarstellerin und Produzentin Demi Moore ihr Engagement.
[Zit. aus: www.sat1.de]
20.45 Uhr ARTE
Johannes Paul II.
Porträt, Frankreich/USA 1999. Obwohl Papst Johannes Paul II. während
seiner 20-jährigen Amtszeit den Kommunismus, den Kapitalismus und die Konsumgesellschaft
angeprangert hat, konnte er den Einfluss der katholischen Kirche weltweit stärken.
120 min
Die jüngsten bahnbrechenden Erkenntnisse in Sachen
Krebsforschung verkündete uns kürzlich der Papst in seiner großen Weisheit. Seine
Worte, nach denen Sex Krebs erzeugen könne, haben in Italien allerdings Unverständnis
und teilweise Empörung ausgelöst. "Das ist mir neu", kommentierte ein Sprecher
der nationalen katholischen Ärzte-Vereinigung. Krebsspezialist Prof. Ferdinando Aiuti
sagte: "Es ist schon sehr hart, Krebs mit Geschlechtsverkehr in Verbindung zu
bringen. Aus wissenschaftlicher Sicht muss man hinzufügen, dass sich Krebs nicht durch
Geschlechtsverkehr überträgt."
Die italienische Homosexuellen-Organisation sprach von "der üblichen Sexualangst des
Vatikans". Papst Johannes Paul II. (79) hatte ausgerechnet seine Kenntnisse vor
Krebsspezialisten dargelegt: "Krebs kann die Folge menschlichen Verhaltens
sein, einschließlich mancher Sexualpraktiken". Welche Praktiken er meinte, das
verschwieg der Papst.
[Quelle: Frankfurter Neue Presse, 02.10.99]
Donnerstag, 2. Dezember 992
20.45 Uhr ARTE
Themenabend: Kein Mensch ist illegal
Die UN schätzt, dass weltweit etwa 50 Millionen Menschen ohne
Aufenthaltsgenehmigung leben. Ihre Situation beschreiben Dokus und Kurzfilme.
285 min
21.00 Uhr ARD
Christen gegen Rom: Frauen machen mobil gegen den Papst
Thema u.a. in Monitor. 45
min
Surftipp: www.monitor.de mit
allen Sendebeiträgen im Volltext.
Um 22.00 Uhr folgt im WDR "Monitor" im Kreuzverhör".
21.20 Uhr BR
Die Bibel als irrwitzige Theaterrevue
Thema u.a. in Capriccio. 25
min
23.15 Uhr RTL
Ufos 2000 - Jetzt kommen sie
Ufos gehören zu den letzten großen Rätseln der Menschheit an der
Schwelle zum nächsten Jahrtausend. Überall auf der Welt tauchen sie auf. Unbekannte
Flugobjekte, für die die Grenzen der Physik nicht gelten: Zigarren, fliegende Untertassen
oder Lichterbälle, die Hunderttausende von Menschen schon gesehen haben. Tausende haben
sie gefilmt oder fotografiert. Jeder 5. Deutsche glaubt an die Existenz von Ufos. Bei den
16 bis 29-jährigen sogar jeder 3. Aber was ist wirklich wahr? Über Jahrtausende haben
Ufos ihr Geheimnis bewahrt. Was steckt dahinter? Erhält die Erde Besuch von fremden
Sternen? Werden wir von Außer-Irdischen beobachtet oder verstecken Russen und Amerikaner
nur ihre geheimsten Flugzeuge hinter einem Ufo. Lassen wir uns von Meteoriten täuschen,
die glühend in die Erd-Atmosphäre eintauchen, verwechseln wir Wetterballone mit
unbekannten Flugobjekten oder halten wir gar leuchtende Sterne für fremde Raumschiffe?
Kurz vor der Jahrtausendwende lüftet RTL das Geheimnis der Ufos. [So der Sender...] Sie
zeigen angeblich bisher nie veröffentlichte Videofilme, darunter sogar erstmals
offizielle Ufo-Dokumente aus den Geheim-Archiven der Russischen Armee. Sie stellen
Augenzeugen vor, die nicht aus der Ufo-Szene kommen und lassen ihre Angaben von Scotland
Yard überprüfen. Angesehene Wissenschaftler analysieren Material, dass angeblich nicht
von dieser Welt ist. Sie dokumentieren den größten deutschen Ufo-Vorfall über der Insel
Rügen, zeigen wie die belgische Luftwaffe auf Ufojagd geht und berichten, was Astronauten
und Kosmonauten im All gesehen haben. [Zit. aus: www.rtl.de]
45 min
Surftipp: CENAP
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