Medientipps & mehr... | 16. - 29. Dezember 99 |
Donnerstag, 16. Dezember 992
20.45 Uhr ARTE
Themenabend: Die Entwicklung des Menschen
Vor rund 100000 Jahren tauchte der Homo sapiens auf. In drei Dokus
stellt ARTE Anfänge und Entwicklung des modernen Menschen dar. Nach Und
dann kam der Homo sapiens (20.45 Uhr) geht Ein
Zufall im Paradies (21.50 Uhr) der Frage nach, ob wir unser Dasein nur
einer Laune der Natur verdanken. Die Aborigines retten ihre Geschichte (23.20 Uhr) über
die australischen Ureinwohner beschließt den Abend. [Zit. aus: TV Today] 210 min
Wieder sind die USA dem Gottesstaat einen Schritt näher
gerückt. Trotz gegenteiliger Empfehlungen eines 27-köpfigen Komitees aus Lehrern und
Wissenschaftlern wurden im US-Bundesstaat Kansas neue Schulrichtlinien verabschiedet, die
es den 302 Schulbezirken des Landes erlauben, anstelle der Evolutionstheorie den
Kreationismus zu unterrichten. Auch andere Bundesstaaten haben aufgrund des Drucks
religiös-fundamentalistischer Pressure-Gruppen bereits vergleichbare Gesetze
verabschiedet, so z.B. Alabama, wo Schulbücher mit der Evolutionslehre den Vermerk tragen
müssen, daß es sich dabei "nur um eine Theorie" handle und es "andere
ebenso zwingende Berichte" gebe (welche "Berichte" damit gemeint sind, kann
jeder im Buch Genesis der Bibel nachlesen). Mark Looy von der Gruppe "Answers in
Genesis" sieht in der Evolutionstheorie dann auch die Ursache für Mord- und
Totschlag: "Sie erzeugt ein Gefühl von Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit,
welches, denke ich, zu Dingen wie Schmerz, Mord und Selbstmord führt."
Die Fundamentalisten in den USA sind milliardenschwer und exzellent organisiert. Sie sind
sich darüber im klaren, welche Strategie wo funktioniert und welche nicht. In kleinen
Schritten bemühen sie sich, das Schulsystem zu zersetzen, die Medien und die Politik zu
infiltrieren sowie die Wissenschaft und progressive Gruppen zu diskreditieren. Ereignisse
wie die Schulmassaker werden eingesetzt, um die eigenen Interessen zu rechtfertigen. Bei
bestimmten Themenbereichen wie dem sexuellen Mißbrauch oder dem Kampf gegen Pornographie
wird gezielt auf die Unterstützung "progressiver" Kreise wie z.B. radikale
Feministinnen gesetzt. Auf diese Weise läßt sich bspw. die Dämonisierung von
Sexualität auch außerhalb des konservativen Milieus realisieren. Extremistische
Abtreibungsgegner bilden den terroristischen Arm und schrecken auch vor Bombenanschlägen
und Todeslisten nicht zurück. Solche Gruppen können ohne weiteres dazu mobilisiert
werden, Bibliotheken anzuzünden und Universitäten zu stürmen. Eine solche Entwicklung
mag man auf die USA bezogen kaum für möglich halten, aber wenn man an die letzten
Gesetzesveränderungen denkt, was Schulgebete, körperliche Bestrafung von Schulkindern,
die Aushängung der Zehn Gebote und eben auch die Evolutionstheorie angeht (und das ist
längst nicht alles), dann muß man eine solche Perspektive langfristig für möglich
halten. Sie scheint leider nicht nur möglich, sondern unausweichlich. Der Kurs ist
festgelegt. Bis jetzt gibt es niemanden, der effektiv gegensteuert, und das obwohl Amerika
derzeit den liberalsten Präsident hat, der zur Verfügung steht: Vize Al Gore verspricht
die geistig-moralische Wende, und der Gegenkandidat ist ein gottesfürchtiger
Republikaner, Georgie Bush Jr. Wissenschaftliche Gruppen wie das National Center for
Science Education finden kein Gehör. Trotz vieler progressiver Medien (man denke an The
Nation, Mother Jones, New York Times, Wired etc.) sind die etwa 40 Millionen
Fundamentalisten des Landes und ihre Führer laut genug, um Gesetze zu verändern.
Angesichts dieser düsteren Perspektive bleibt nur zu hoffen, daß Europa vom
Fundamentalismus verschont bleibt. Klar ist: Bereits mit Millionenbeträgen aus dem
Ausland könnten Gruppen wie die Christliche Mitte oder die Partei Bibeltreuer Christen
auch in Deutschland aktiver werden. Man würde eine Gruppe suchen, die bereit ist, sich
ein etwas moderateres Image zu geben und sie mit entsprechender finanzieller
Unterstützung ausstatten. Dann kämen zunächst die Broschüren an die Schulen, die
Pressemitteilungen an die Medien, dann die gezielte Finanzierung von
Pseudowissenschaftlern und "Experten", die persönliche Betreuung bestimmter
Politiker ... schon nach wenigen Monaten würden sich erste Erfolge einstellen. Und wenn
nicht Millionen, sondern Milliarden investiert würden, könnte es tatsächlich schon in
wenigen Jahren ein "Deutschland nach Gottes Geboten" geben, wie die CM es sich
wünscht.
[Der Humanist, 12.8.99; American Atheists Newsletter, 12.8.99]
23.50 Uhr 3 SAT
Ein Tutsi in Dresden
Reportage. Thomas Mazimpaka gehört dem Volk der Tutsis an,
einer Minderheit in Ruanda, die schon seit 1960 verfolgt wird. Im Frühjahr 1994 wurden
beinahe eine Million Tutsis bestialisch umgebracht. Ein Völkermord in nur drei Monaten,
bei dem die Welt untätig zugesehen hat. Thomas Mazimpaka hat überlebt, weil er
rechtzeitig aus seiner Heimat geflohen ist.
Seit sechseinhalb Jahren lebt er in Sachsen und wartet darauf, dass über seinen
Asylantrag entschieden wird. Doch die deutschen Behörden entscheiden nicht, die
Sicherheitslage in Ruanda sei zur Zeit unklar. So wird Thomas Mazimpaka von einem
Asylbewerberheim ins andere geschoben. Jetzt lebt er im Heim Dresden-Langebrück in einer
umgebauten Toilette. Statt sich aufzugeben, hat er ein Buch über sich und seine
Erfahrungen geschrieben. [Zit. aus: www.wdr.de] 45
min
In der Kategorie Information bekam dieses Jahr Hansjürgen Hilgert für die Dokumentation 'Ein Tutsi in Dresden' aus der WDR-Reihe 'Menschen hautnah' einen civis 99. Mit dem civis-Preis werden Medien-Beiträge ausgezeichnet, die Verständigung und Toleranz fördern und sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wenden.
"Ich wusste gar nicht, das man mich hassen wird, nur weil ich schwarz bin. Das wusste ich nicht, bevor ich nach Deutschland kam", sagt Thomas Mazimpaka, 40 Jahre alt, Asylbewerber aus Ruanda. Thomas Mazimpaka spricht sieben Sprachen und wird wohl irgendwo auf dieser Welt einen Platz finden. Nur in zwei Länder möchte er nicht mehr: in das Land, in dem sein Volk fast ausgelöscht wurde und in das Land, in dem man gehasst wird, nur weil man schwarz ist.
Freitag, 17. Dezember 992
20.45 Uhr ARTE
Ganz unten, ganz oben
Drama, Deutschland 1999. Elli (Marianne Sägebrecht) hat sich von
ihrem Mann getrennt, weil er sie nur ausgenutzt hat. Doch der Mitverantwortung für die
abgeschlossenen Kredite kann sie sich nicht entziehen. Sie versucht die Zahlungen
abzustottern. Die Zahlungsverpflichtungen wachsen ihr allmählich über den Kopf. Ellis
Haushalt wird gepfändet und die Wohnung zwangsgeräumt. Von heute auf morgen steht sie
auf der Straße. Schließlich findet Elli Unterschlupf bei Cora, einer jungen obdachlosen
Frau, die in einem alten Wohnwagen haust. Doch es kommt noch schlimmer. In der Bankkasse,
wo Elli arbeitet, fehlt Geld, und natürlich werden die Fehlbeträge Elli angelastet: Wer
Schulden hat, der unterschlägt auch Geld! Elli wird fristlos entlassen, und zum ersten
Mal in ihrem Leben ist sie ratlos. Verzweifelt klettert sie auf einen Baukran.
90 min
22.00 Uhr VOX
Jesus - Menschensohn
Spiegel-TV Themenabend. Milleniumsvorbereitungen auch bei christlichen
Kirchen: Ein Ansturm wie nie zuvor wir im "Heiligen Jahr" an den Stätten
erwartet, an denen Christus gewirkt haben soll. Ob Jesus indes wirklich um das Jahr null
in Bethlehem geboren wurde, so lebte und handelte, wie die Evangelien berichten, und in
Golgatha am Kreuz starb, ist umstritten. Die Doku bringt uns auf den aktuellen Stand der
wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung. 120 min
Buchtipp: Rudolf Augstein (Hrg. des Spiegel): Jesus Menschensohn; Hoffmann und Campe-Verlag.
Wer war Jesus? Was bedeutet er uns heute? Rudolf Augstein zieht eine kritische Bilanz der neueren Jesus-Forschung. Sein Fazit: Der Mensch Jesus, wenn es ihn denn gab, hat mit der Kunstfigur des Christus nicht zu tun. Nicht was ein Mensch namens Jesus gedacht, gewollt, getan hat, sondern was nach seinem Tode mit ihm gedacht, gewollt, getan worden ist, hat die christliche Religion und die Geschichte des christlichen Abendlandes bestimmt. Was immer Jesus war, ein Mann des Abendlandes war er nicht. Die Kirchen stehen vor der radikalen Alternative, sich endlich den wissenschaftlichen Ergebnissen und unbequemen Wahrheiten ihrer eigenen Theologen zu stellen oder, trotz besseren Wissens, die offiziellen Lehren der Kirchen weiterhin zu predigen. [Zit. aus dem Klappentext des Buches]
Michael Schmidt-Salomon hat das Buch rezensiert.
23.00 Uhr WDR
Jahrtausendwende(n) - Die Angst vor dem Ende der Zeit
Doku. Die Doku blickt auf die vergangenen Zeitenwenden zurück: Im
Jahr 1000 fürchteten die Menschen die die Apokalypse, für das Jahr 1500 wurde der
Antichrist angekündigt, 2000 droht der Millenium-Bug. 45
min
Samstag, 18. Dezember 992
20.15 Uhr ARTE
Black Adder
Comedy-Serie "Der geläuterte Leutnant".
Große Aufregung im Schützengraben: Seit die Telefonleitungen nicht mehr
funktionieren, setzt der Generalstab Tauben zur Befehlserteilung ein. Hauptmann Black
Adder, von den Kochkünsten seines Gefreiten Baldrick nicht gerade verwöhnt, erschießt
ausgerechnet die Lieblingstaube von General Melchett. So kommt er zwar einstweilen aus dem
Schützengraben heraus, jedoch nur, um sich vor einem nicht ganz unparteiischen
Schiedsgericht zu verantworten. Die nicht vorhandenen geistigen Gaben Baldricks und
Leutnant Georges sind gefragt... [Zit. aus: www.wdr.de]
30 min
20.15 Uhr BR
Machu Picchu und das Erbe der Inka
Schauplätze der Weltkulturen. Machu Picchu ist einer der magischsten
Orte der Erde. Die Ruinenstadt scheint das Werk von Giganten zu sein, voller Rätsel,
unwillig Antworten preiszugeben. Dennoch wurde sie mehr als jeder andere Ort zum Symbol
der versunkenen Kultur seiner Erbauer, der Inka. Diese waren auf dem Gipfel ihrer Macht,
als eine bis dahin unbekannte "Krankheit" über sie hereinbrach: die gnadenlose
Gier nach Gold, die die Europäer nach Amerika einschleppten. Sie vernichtet bis in die
Gegenwart Schätze, die die kunstfertigen Handwerker des knapp neunhunderttausend
Quadratkilometer großen Reiches hervorbrachten. Trotz dieses Raubbaus zeugen zahllose
Bauten, Statuen und andere Fundstücke vom emsigen Schaffen der Inka und ihrer Vorfahren.
[Zit. aus: www.br-online.de]
60 min
Sonntag, 19. Dezember 992
17.15 Uhr ARD
2000 Jahre Christentum - Heilige und Dämonen
Doku-Reihe. 1347 bricht ein furchtbares Verhängnis über Europa
herein. Die Pest, der 'Schwarze Tod', rafft innerhalb von drei Jahren ein Drittel der
Bevölkerung dahin. Die Menschen reagieren unter Schock. Geißlerzüge und Judenpogrome
werden zur weiteren Seuche. Der fest gefügte Kosmos des Mittelalters bekommt tiefe Risse.
Der planende Schöpfergott erscheint nun als unberechenbarer Herrscher. Die Menschen
suchen Zuflucht in Prozessionen, Wallfahrten und im Reliquienkult. Die Päpste geraten in
Abhängigkeit vom französischen König und verlegen ihre Residenz nach Avignon. Man
spricht von der 'Babylonischen Gefangenschaft der Kirche'.
Verschwenderische Hofhaltung, Ämterschacher und Geldschneiderei zeigen den moralischen
Niedergang. Die Zeit ist aus den Fugen. Die gotischen Kathedralen werden zur 'fiebrigen'
Flamme und erreichen die Grenzen ihrer physikalischen Möglichkeiten. Eine große
Sehnsucht nach der Nähe des Heiligen beseelt die Menschen. Die christliche Mystik bringt
Frauen und Männer mit visionärer Begabung hervor. Sie empfinden die Offenbarung als
Einbruch Gottes in ihr ganz persönliches Dasein. Aber auch die Mächte der Finsternis
durchdringen den Alltag. Teufel und Dämonen scheinen allgegenwärtig. Die Kirche, die den
heidnischen Aberglauben einst so erfolgreich bekämpfte, verliert viel von ihrer
befreienden Kraft. Die Päpste kehren nach Rom zurück, bleiben aber im Widerstreit der
Parteien. Gegenpäpste stehen auf. Das 'Große Abendländische Schisma' stürzt die
Christenheit in tiefe Zweifel und Unruhe. Immer lauter wird der allgemeine Ruf nach einer
'Reform an Haupt und Gliedern'. 1414 soll ein Konzil in Konstanz die Wende bringen. Es
scheitert am Widerstand der Kurie und an nationalen Einzelinteressen, düster beleuchtet
durch den Scheiterhaufen, auf dem der tschechische Reformer Johannes Hus qualvoll stirbt.
[Zit. aus: www.wdr.de] 45 min
Eine Doku mit historischen Fehlern, altbekannten Legenden, Verherrlichungen und Weglassen von Grausamkeiten an den für die Kirche wichtigen Stellen. Dazu noch schlecht gemacht durch platte Nachspielszenen. Wer darüber mit Gläubigen, Ungläubigen und den Verantwortlichen für die Doku diskutieren will, kann dies unter "Lernsystem" der Web-Site: www.2000-jahre-christentum.de tun.
Übrigens: www.kath.de, die Website der Katholischen Kirche in Deutschland, hat jetzt auch ein Diskussionsforum. Dort gibt es sogar Witze für Atheisten.
Montag, 20. Dezember 992
14.15 Uhr ZDF
Brennpunkt Bibel - Spurensuche in Mesopotamien
Discovery - Die Welt entdecken. Tontafeln, Ruinen oder Trümmer: Relikte, die auf eine biblische
Vergangenheit in Mesopotamien weisen, dem heutigen Irak. Das Zweistromland zwischen
Euphrat und Tigris, gilt nicht umsonst als Wiege der Zivilisation. Erst im 19. Jahrhundert
begaben sich neugierige Ausgräber mit Methoden der damals noch jungen Archäologie auf
biblische Spurensuche. Mit Erfolg: Im Gebiet der ehemaligen Weltreiche der Sumerer,
Assyrer und Babylonier fanden sie eine Fülle von Beweismaterial für historisch wahre
Begebenheiten der biblischen Geschichte. Der sicher spektakulärste Fund kam 1947 ans
Licht: die Schriftrollen von Qumran am Toten Meer. Noch sind Teile der Übersetzungen
umstritten. Aber eindeutig ist, dass die Fragmente etwa 2000 Jahre alt sind und damit die
ältesten schriftlichen Zeugnisse des Alten Testaments enthalten. Bis heute hat die
Wissenschaft zahlreiche geschichtliche Einzelheiten des Bibelberichts bestätigen können.
Mit den Ausgrabungen der antiken Metropolen Ur, Ninive und Babylon entdeckten die Forscher
schriftliche Übereinstimmungen von Orten, Namen oder Ereignissen. So liefert das
sumerische Gilgamesch-Epos eine Sintflut-Beschreibung, die in manchen Teilen fast
wörtlich mit der tausend Jahre jüngeren Noah-Geschichte übereinstimmt. Dennoch hat die
biblische Archäologie noch immer mit vielen Kritikern zu kämpfen. Im Brennpunkt dabei
steht immer die Fragestellung: Wie glaubwürdig und zuverlässig ist die Bibel wirklich?
[Zit. aus: www.zdf.de]
45 min
Während die Wissenschaft noch nach den Spuren der biblischen
Geschehnisse sucht, weiß die Katholische Kirche offenbar Genaueres. Der Papst möchte
jedenfalls im Heiligen Jahr 2000 die "Quellen des Christentums" im Nahen Osten
aufsuchen. Sogar den Geburtsort Abrahams, des legendären Ahnvaters aller Juden, Christen
und Moslems, kennt der Papst. Die geplante Reise an den Geburtsort im Irak ist allerdings
bereits geplatzt. Washington habe protestiert, durch den Händedruck des Papstes würde
Iraks Diktator Saddam Hussein aufgewertet, heißt es.
[Quelle: dpa, 13.12.99]
20.15 Uhr Phoenix
Die Sintflut kam 12:10
Terra X. 45 min
Dienstag, 21. Dezember 992
20.15 Uhr 3 SAT
Single Bells
Weihnachtskomödie, Österreich/Deutschland 1997. Was das Oktoberfest
für die Leber, ist das Weihnachtsfest für die Familie: eine Belastungsprobe der
härtesten Art. Soviel Nähe mit der Verwandtschaft ist nicht gut fürs Gemüt.
Ausgerechnet am Heiligen Abend konfrontiert Kati ihrem langjährigen Freund mit Heirat-
und Familienwunsch. Der ist gar nicht begeistert. Frustriert verbring Kati die Feiertage
bei ihrer Schwester und erlebt dort die Institution Familie in ihrer ganzen Grausamkeit. -
Ein liebevoll-bösartiger Blick auf das alljährliche Familienfest. [Quelle: TV Today] 105 min
20.45 Uhr ARTE
Themenabend: Erich Kästner
Zweimal musste Kästner erleben, dass seine
Bücher verbrannt wurden: 1933 durch die Nazis und 1965 durch einen Jugendbund für
entschiedenes Christentum. Berühmt wurde er in den 20ern als Satiriker und zeitkritischer
Autor.
22.15 Uhr ARTE
Erich Kästner: Die Geschichte eines lächelnden
Moralisten
Porträt. Erich Kästner wäre am 23.
Februar 1999 100 Jahre alt geworden. Der wachsame Beobachter war von Berufs wegen und aus
Neigung immer auf der Höhe seiner Zeit; und so wird die Beschreibung seines Lebensweges
auch zum Spiegelbild dieses Jahrhunderts. 45 min
1.15 Uhr N 3
Talkshowfieber
Report. Daily Talk - Systematische
Volksverdummung oder wahrgewordene TV-Demokratie? 50
min
Mittwoch, 22. Dezember 992
21.35 Uhr BR
Antonias Welt
Familiensaga, Niederlande 1995. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt
Antonia in ihr Heimatdorf zurück. Sie schafft dort ein Zuhause für ihre Tochter, Enkelin
und Urenkelin. Männer dürfen nur auf den Hof, wenn sie friedlich sind.
100 min
Donnerstag, 23. Dezember 992
19.00 Uhr ARTE
Jerusalem
Voyages, Voyages. Es ist der religiöse Ort. Christen, Juden
und Mohamedaner pilgern nach Jerusalem, und alle erheben zumindest einen geistigen
Anspruch auf die israelische Stadt. Von einem friedlichen Zusammenleben ist man noch weit
entfernt. Versöhnliches ist nur selten zu entdecken. Man sieht Religiosität in
"ihrem intoleranten, verkrampften wie in ihren bewegenden Erscheinungsformen".
50 min
19.15 Uhr Phoenix
Modell Familie. Sechs Geschwister - sechs Religionen
45 min
20.15 Uhr RTL 2
Ein genialer Freak
Komödie "With Honors", USA
1994. Durch einen Zufall ist der Penner Simon in den Besitz von Montys Dissertation auf
der Harvard-Uni gelangt. "Was du da schreibst, ist pessimistischer Schrott",
meint Simon und will jede einzelne Seite nur gegen eine Gegenleistung zurückgeben. Monty
findet immer mehr Gefallen an Simon und dessen Lebensweisheiten. Und auch seine Kollegen
sehen bald mehr als nur einen stinkenden Obdachlosen in ihm. 97
min
Freitag, 24. Dezember 992
0.05 Uhr RTL 2
Uhrwerk Orange
Sience-fiction-Satire, Großbritannien 1971. Die Zukunft ist heute
schon Gegenwart: Stanley Kubricks Vision spielt im London des Jahres 1983 - ein Jahr vor
George Orwells legendärem "1984". Beiden Szenarien gemein ist der
vollkontrollierte (Polizei-)Staat. Der 15-jährige Alexander "Alex" de Large und
seine halbstarken Freunde können sich damit allerdings nicht abfinden. Sie ziehen nachts
durch die Straßen und terrorisieren "nur so zum Spaß" ihre Mitmenschen. Mit
einem Raubmord haben sie den Bogen aber dann endgültig überspannt und werden geschnappt.
Alex wird zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Als man ihm aber anbietet, die restliche
Strafe auszusetzen, wenn er sich einer Anti-Gewalt-Therapie unterzieht, sagt er zu. Aber
die Therapie wird zur größeren Qual als das Gefängnis. Man gibt Alex' ehemaligen Opfern
die Chance, sich zu rächen. [Zit. aus: www.moviemaster.de]
131 min
Samstag, 25. Dezember 992
20.15 Uhr ARTE
Black Adder
Comedy-Serie "Major im Mai".
Immer noch fristet Black Adder ein unbequemes Dasein in einem Schützengraben an der
nordfranzösischen Front. Nun soll er eine Show zur Verbesserung der Truppenmoral auf die
Beine stellen. 30 min
20.15 Uhr VOX
Carrington
Drama, Großbritannien 1994. Die junge Malerin Dora Carrington und der
homosexuelle Strachey sind ein ungewöhnliches Paar im England des frühen 20.
Jahrhunderts. Der Schriftsteller sah Dora zuerst beim Fußballspielen und hielt sie für
einen Knaben. Zwischen den beiden entsteht eine platonische Liebe. Sie ziehen zusammen,
gehen aber trotzdem weiterhin ihren eigenen sexuellen Bedürfnissen nach.
115/135 min
23.15 Uhr ORB
Schlafes Bruder
Drama, Deutschland/Österreich 1995. Wie das Jammern einer sterbenden
Katze klingt Elias' erster Schrei. Die Einwohner des Alpendorfes Anfang des 19.
Jahrhunderts meiden den Jungen. Nur Peter ist sein Freund. Mit ihm schleicht er manchmal
in die Kirche und spielt heimlich Orgel. Bei der Geburt von Peters Schwester Elisabeth
erlebt Elias ein Hörwunder: Alle Klänge der Welt stürzen auf ihn ein. Jahre später
verliebt sich Elias in Elisabeth. Ihre Herzen schlagen synchron. Peter wird eifersüchtig.
125 min
Eine ausführliches Review von Christian Barduhn findet sich unter unseren Filmkritiken: Der Fuß Gottes
Sonntag, 26. Dezember 992
14.00 Uhr
WDR
Frauen erinnern an Frauen
Doku. In der Doku erinnern Frauen an wichtige
Frauen des Jahrhunderts. Zu Wort kommen u.a. Uta Ranke-Heinemann und Sonia Mikich.
45 min
15.45 Uhr
3 SAT
Morgen geht die Welt unter (1) - Die Seher und das Jahr
2000
Doku. Millennium', das Jahrtausend und
'Apokalypse', die Offenbarung, waren durch Jahrhunderte zentrale Begriffe der
abendländischen Vorstellungswelt. Heute dienen sie als Untergangsphantasien einer
weltweiten Massenbewegung.
Weltuntergangsmythen spiegeln uralte Menschheitsträume. Von Zarathustra bis Uriella - die
'Seher' und ihre beeindruckenden und furchterregenden Aussagen faszinieren bis heute einen
großen Teil der Menschheit. Ihre Prophezeiungen sind oft von großer dichterischer Kraft,
aber auch voller Banalität und sensa- tionsgierigem Kalkül. Erfüllt haben sich die
Prophezeiungen nie. Und doch scheinen Untergangsapostel angesichts der ebenso magischen
wie abstrakten Jahreszahl '2000' mehr denn je ihr Publikum zu finden. Das psychologische
Klima am Ende dieses Jahrtausends darzustellen, ist das Anliegen der mehrteiligen Sendung,
die sich mit den Prophezeiungen befasst, die die Gemüter bewegen, und die Menschen
vorstellt, die sich allen Ernstes auf den Weltuntergang vorbereiten. [Zit. aus: www.wdr.de] 30 min
20.15 Uhr
Phoenix
Feuer im Eis (2) - Der letzte Neandertaler
Doku. 45 min
20.15 Uhr RTL 2
Die Ritter der Kokosnuss
Komödie. Das schottische Hochland im Jahre 932:
Auf der Suche nach geeigneten Rittern für seine Tafelrunde reiten König Arthur und sein
Knappe Patsy durch die Landschaft. Die Reise ist hart, denn weil der König ein sparsamer
Mann ist, verzichtet er beim Reiten auf ein Pferd; während er in königlicher Haltung
durch die Lande hoppelt, erzeugt sein schwerbepackter Knappe das Hufgetrappel mit zwei
halben Kokosnussschalen. Erschwerend kommt hinzu, dass der König seinen Untertanen
weitestgehend unbekannt ist. Weder die Mitglieder einer anarcho-syndikalistischen
Landkommune, noch die Burgbewohner, bei denen Arthur edle Ritter sucht, haben je etwas von
ihrem König gehört. Doch nachdem der Möchtegern-Monarch eine kleine Auseinandersetzung
mit dem berüchtigten Schwarzen Ritter siegreich überstanden hat, trifft er im nächsten
Dorf einen Menschen, der schon einmal von ihm gehört hat: Es ist der weise Jurist
Bedevere, der umgehend zum Ritter geschlagen wird. Weil König Arthur seinen Männern
großzügige Pensionsansprüche in Aussicht stellt, stoßen schnell weitere Männer zu
ihm, die ebenfalls umgehend geadelt und in die Tafelrunde aufgenommen werden. Doch als die
edle Ritterrunde endlich komplett ist, hat Arthur plötzlich keine Lust mehr, mit seinen
Mannen nach Schloss Camelot zu ziehen - der Fernsehempfang ist dort nämlich einfach
miserabel! Da trifft es sich gut, dass den Rittern aus heiterem Himmel Gott der Herr
erscheint und sie auffordert, nach dem Heiligen Gral zu suchen. Leichter gesagt als getan:
Abgesehen von den Franzosen, die die Ritter als "englische Penner" verspotten,
gibt es auch noch jede Menge Ärger mit einem dreiköpfigen Riesenritter, dem Vater eines
edlen Burgfräuleins und einem ebenso blutrünstigen wie mordgierigen weißen
Zwergkaninchen... [Zit. aus: www.rtl2.de] 88/110
min
Schamlos und köstlich. [TV Today]
Montag, 27. Dezember 992
15.45 Uhr 3 SAT
Morgen geht die Welt unter (2) - Die Wiederkunft Christi
Doku. Der Beitrag handelt von den Predigern und Gläubigen,
die sich ernsthaft auf das Ende der Zeit vorbereiten. Viele religiöse Gruppen sind
kampfbereit. Extreme Gruppierungen scheuen sich nicht davor, Gewalt gegen all das
anzuwenden, was sie als Erscheinungsformen des 'Antichristen' ansehen, vor allem den
politischen und sozialen Liberalismus. Allen gemeinsam ist die paranoide Vorstellung, die
Welt sei Opfer einer Verschwörung böser Mächte und könne nur durch eine reinigende
Katastrophe wieder ins Gleichgewicht kommen. [Zit. aus: www.wdr.de]
25 min
20.45 Uhr ARTE
Mein Leben in Rosarot
Tragikomödie, Frankreich/Belgien/Großbritannien 1997. Der
siebenjährige Ludovic hat sich in den Kopf gesetzt, eigentlich ein Mädchen zu sein. Er
fliegt von der Schule, sein Vater verliert seinetwegen die Arbeit und die Mutter fast den
Verstand. 85 min
22.15 Uhr Phoenix
Spuren der Macht
Doku. Die Verwandlung des Menschen durch das Amt: Joschka Fischer,
Renate Schmidt, Gerhard Schröder. 90 min
1.05 Uhr ARD
Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft
Satire. Die englische Komikertruppe Monty Python entfachen ein
funkelndes Feuerwerk schwarzen Humors und stellen in diesem bunten Kaleidoskop von
Sketchen und Zeichentricks die Welt noch verrückter dar, als sie ohnehin schon ist.
Monty Python - das sind Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones
und Michael Palin, die sich alle irgendwann und irgendwo an der Universität trafen, in
Hochschulklubs mit Sketchen begannen und dabei einen anarchischen Humor entwickelten, mit
dem sie schließlich auf britischen Bildschirmen Furore machten. Die besten Gags und
Sketche des Films stammen aus ihrer erfolgreichen Fernseh-Serie 'Monty Pythons Flying
Circus' und sind hinreißende Attacken auf Zwerchfell und Lachmuskeln, von den
beängstigenden Auftritten der Höllen-Omas bis zur erregenden Reportage über die
Wettkämpfe um den begehrten Titel 'Trottel des Jahres' in der englischen Oberklasse. Als
einzige 'richtige Frau' ist Carol Cleveland mit von der Partie, die anderen 'Frauen' im
Film spielt das Männer-Sextett, das nach seinen legendären Fernseherfolgen mit
Kino-Komödien wie 'Die Ritter der Kokosnuss' und 'Das Leben des Brian' beträchtlichen
Wirbel machte. [Zit. aus: www.wdr.de] 85
min
Dienstag, 28. Dezember 992
15.45 Uhr 3 SAT
Morgen geht die Welt unter (3) - Ein Jahrtausend der
Hoffnung
Doku. Das goldene Zeitalter gehört zu den dauerhaftesten
Phantasien der Menschheit. Das verlorene Paradies in der realen Welt zu verwirklichen,
dafür hat sie Kriege geführt, Kontinente erobert und in ihrem Zusammenleben jedes
erdenkliche Experiment ersonnen. Am Ende des 2. Jahrtausends nach Christus stellt sich die
Frage, ob es überhaupt noch eine Zukunft geben wird. Für mindestens ein Fünftel der
Weltbevölkerung sind schon jetzt die bloßen Überlebenschancen in der Welt des 21.
Jahrhunderts unsicher. Steuern wir auf eine Welt der Überbevölkerung, massenhafter
Migrationsströmungen, ökologischer Verwüstungen und politischer Krisen von globalem
Ausmaß zu?
Nur wenige sehen diese Stimmungen in historischer Perspektive. Immer vor großen
Zeitenwenden scheint es eine Zeit der Stagnation des Denkens zu geben, eine
Perspektivenlosigkeit, die sich mit der Durchsetzung eines neuen Denkmodells schlagartig
ändert. [Zit. aus: www.wdr.de] 25
min
19.00 Uhr ARTE
Die Suche nach der Weltformel
Thema u.a. in Archimedes. Unser derzeitiges
Verständnis der fundamentalen Naturkräfte beruht auf den beiden Grundpfeilern der
Quantenfeldtheorie und Relativitätstheorie. Mit der noch in der Entstehung befindlichen
Stringtheorie versuchen Physiker auf der ganzen Welt eine einheitliche Formel zu finden,
mit der sich alle im Universum herrschenden Kräfte in einer Gleichung erklären lassen
und sich somit die Quanten- und Relativitätstheorie verbinden lässt. 50
min
1.10 Uhr ARTE
Der tausendjährige Krieg - Die Kriege des Jahrtausends
Doku. Um das Jahr 1000 lebten ca. 600 Millionen Menschen auf dieser
Erde, nur 30 Millionen waren katholische Christen. Aber sie dominierten Europa. Europa war
das Zentrum der bekannten Welt, jenseits der Abgrund und darüber nur der Himmel. So
begannen die Anfänge des eurozentristischen Weltbildes, das bis heute wirkt. Zu ihm
gehörte als ein aggressives Mittel der Krieg - untereinander oder nach außen. Der Film
beschreibt die großen Auseinandersetzungen des Jahrtausends: die Kreuzzüge, den
30jährigen Krieg, die Feldzüge Napoleons, die Nationalitäten- und Kolonialkriege,
Weltkriege und regionalen Verteilungskämpfe. Es geht um die Motivationen der Kriege, um
Macht, Gier und Bereicherung. Europa beherrscht die Welt. [Zit. aus: www.wdr.de] 50 min
Mittwoch, 29. Dezember 992
15.45 Uhr 3 SAT
Morgen geht die Welt unter (4) - Überleben um jeden
Preis
Doku. Mit dem Weltuntergang machen viele hervorragende Geschäfte.
Sekten, Verlage, Buchhandlungen, Psychologen, Astrologen, Waffenhändler und Bunkerbauer,
um nur einige zu nennen. Das geht nur, weil der Weltuntergang nicht wirklich das Ende
aller Zeiten ist. Einige sollen und wollen überleben, und dafür zahlen sie jeden Preis.
Davon ernährt sich wiederum ein ganzer Wirtschaftszweig. 25 min
20.15 Uhr VOX
Erklärt Pereira
Drama, Italien/Frankreich/Portugal 1995. "Kunst ist nicht
politisch!" erklärt Pereira. Hinter dieser Schutzbehauptung verschanzt sich der
Journalist. Im Portugal der 30er Jahre foltert und mordet die Geheimpolizei. Auf der Suche
nach jemanden, der Nachrufe schreibt, lernt er den jungen Monteiro Rossi kennen. Er
versucht, dem Journalisten immer wieder kommunistische Pamphlete unterzujubeln, die
Pereira aber nicht drucken kann. Aber der alternde Redakteur erkennt, dass er die Wahrheit
über den Terror in Portugal veröffentlichen muss. [Quelle: TV Today] 95/115 min
Copyright © 1999, Der Humanist erstellt von Heike Jackler |