Kirche und Geld
Vortrag von Gerhard Rampp
Ort: Schweinfurt, Volkshochschule, im Leopoldinersaal im
Rückertbau.
Infos beim Veranstalter: (in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule)
Bund für Geistesfreiheit
Schweinfurt
Elsa-Brandström-Str. 58, 97442 Schweinfurt,
Tel. (09171) 32170, E-Mail: Schweinfurt@bfg-bayern.de
Infos zum Thema: Kirche und Geld
Wie wird die Kirchensteuer verwendet?
Viele glauben, der Großteil der Kirchensteuer komme sozialen Zwecken zugute. das ist
jedoch falsch: In Wirklichkeit werden zwei Drittel der Kirchensteuer für die
Bezahlung von Pfarrern und Kirchenpersonal verbraucht. In keinem anderen Land der Welt
verdienen Pfarrer so viel wie bei uns: etwa 8000 DM im Monat. Ihre Besoldung und
Versorgung entspricht der eines Regierungsdirektors.
Bischöfe werden aus öffentlichen Steuermitteln bezahlt und beziehen rund 15000
DM, Erzbischöfe sowie der evangelische Landesbischof sogar fast 20 000 DM.Für
öffentliche soziale Zwecke bleiben - selbst nach kirchlichen Angaben - nur
höchstens 8 Prozent der Kircheneinnahmen übrig, der Rest wird großenteils fiir
Kirchenbauten und Verwaltungszwecke verwendet.Die Kosten von kirchlichen Schulen,
Kindergärten, Krankenhäusern, Altenheimen etc. werden fast ganz - zwischen 85 und 100
Prozent - aus öffentlichen Steuermitteln finanziert oder von Elternbeiträgen,
Krankenkassen etc. gedeckt.
Sparen die Kirchen dem Staat Geld?
Im Gegenteil: Die Kirchen verwenden von ihren bundesweit jährlich 16 Milliarden DM
Kirchensteuereinnahmen nur rund 1,2 Milliarden DM für öffentliche soziale Zwecke.
Andererseits kostet den Staat die Finanzierung rein innerkirchlicher Anliegen (z.B.
MilitärseeIsorge, Bischofsgehälter, Staatszuschüsse, Priester- und Theologenausbildung
an den theologischen Fakultäten etc.) über 12 Milliarden DM, die Subventionen der
Gemeinden werden zusätzlich mit etwa 5 Milliarden DM veranschlagt.
Insgesamt kosten die deutschen Kirchen, die reichsten der Welt, den Steuerzahler jedes
Jahr über 15 Milliarden DM!
Und Ihre Konsequenz?
Sind Sie gläubiger Kirchen-Christ; wünschen Sie die politische Macht der Kirchen
(z.B. bei Schwangerschaftsabbruch oder Sterbehilfe) und die weltweit einmaligen
materiellen Vorrechte der Kirchen? Dann unterstützen Sie die Kirchen zu Recht mit Ihren
Kirchensteuern.
Aber man kann auch ohne Kirche ein guter Christ sein. Würden Sie heute von sich aus in
die Kirche eintreten, wenn Sie nicht schon als Säugling ohne eigenes Zutun hineingetauft
worden wären? Ist Ihnen bewußt, daß Kirchensteuerzahler rund eine Stunde pro Woche
(und insgesamt etwa ein Jahr ihres Lebens) nur für die Kirche arbeiten? Und
soziale Anliegen fördern Sie viel wirksamer, wenn Sie einen Teil Ihrer Kirchensteuer
einem sozialen Zweck eigener Wahl zukommen lassen.
Dazu müssen Sie allerdings mit Ausweis das Standesamt Ihres Wohnorts (oder
Zweitwohnsitzes) aufsuchen und Ihren Kirchenaustritt erklären.
Weitere Infos beim Bund für Geistesfreiheit bfg:
(Zit. aus: Bund für Geistesfreiheit München, Valleystraße 27, 81371 München, Tel+Fax (089) 77 59 88)
Buch zu dem Thema mit einem Aufsatz des Vortragenden Gerhard Rampp:
Gerhard Rampp: "Kirche und Geld: die untrennbaren siamesischen Zwillinge", in: "Drahtzieher Gottes", herausgegeben von Clara und Paul Reinsdorf, 1995 erschienen im Alibri-Verlag)
Copyright © Oktober 1999 Der Humanist
erstellt von Heike
Jackler