Finanzierung der Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft
Beispiel: Bistum Eichstätt (kath.)
Von 900.000 Einwohnern sind rund 455.000 Katholiken.
Für die Diözesanleitung gibt das Bistum Eichstätt 17,2 % der Kirchensteuer aus (lt. Angabe auf der Homepage des Bistums)
Antwort auf unsere Anfrage:
Von: Bistum Eichstätt <BistumEichstaett@t-online.de>
An: jackler <jackler@tabu.ping.de>
Datum: Montag, 13. März 2000 12:52
Betreff: Re: Finanzierung der kath. Krankenhäuser
Sehr geehrte Frau Jackler,
leider können wir Ihnen bei Ihren Fragen nicht weiterhelfen: im Bereich der Diözese
Eichstätt gibt es kein kirchliches Krankenhaus in dem von Ihnen angesprochenen Sinn.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Spiegl
Pressestelle
[Hervorhebungen durch die Redaktion]
Da aber auf der o.g. Website des Bistums "1 Fachkrankenhaus" unter "Einrichtungen der Kirche" aufgeführt ist, fragen wir nach und herhalten folgende Auskuft:
Von: Bistum Eichstätt <
BistumEichstaett@t-online.de>[Hervorhebungen durch die Redaktion]
Um zu erfahren, ob denn der Kath. Männerfürsorgeverein München e.V. als Träger
des Krankenhauses Gelder aus Kirchensteuermitteln erhält, fragen wir auch dort nach. Die
Antwort:
Von: INFO@ <INFO@obdachlosenhilfe.de>
An: jackler <jackler@tabu.ping.de>
Cc: Balghuber Rüdiger KMFV <Ruediger.Balghuber@obdachlosenhilfe.de>
Datum: Mittwoch, 15. März 2000 09:12
Betreff: Re: Fachkliniken des Kath. Männerfürsorgevereins
Sehr geehrte Frau Jackler,
der Kath. Männerfürsorgeverein verhandelt für die Fachklinik Weihersmühle mit dem federführenden
Kostenträger, der LVA Oberbayern, einen Pflegesatz nach dem Prinzip der
Kostendeckung. Eine Berücksichtigung von Kirchensteuermitteln zur
Absenkung und Subventionierung des Pflegesatzes erfolgt definitiv nicht. Eine
solche Verfahrensweise ist uns bei keiner unserer Einrichtungen bekannt.
Wenn überhaupt, so werden in unserem
Schwerpunktbereich Obdachlosenhilfe Kirchensteuermittel ausschließlich für Aufgaben
eingesetzt, für die keine oder keine ausreichende Finanzierung der Träger der
Sozialhilfe erfolgt. Zu Ihrer generellen Nachfrage hinsichtlich Grund und Umfang einer
eventuellen Verwendung von Kirchensteuermitteln in Bereich der Akut-Krankenhäuser können
wir keine Aussage treffen.
Wir danken für Ihr Interesse und stehen für weitere Nachfragen unter Telefon
089/51418-21 zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Gleissner
stellv. Geschäftsführer
[Hervorhebungen durch die Redaktion]
Also auch hier: Kostenträger ist die LVA (Landesversicherungsanstalt). "Eine Berücksichtung von Kirchensteuermitteln ... erfolgt definitiv nicht", und zwar in "keiner unserer Einrichtungen".
Ein Einsatz von Kirchensteuermitteln erfolgt im Bereich der Obdachlosenhilfe, aber auch diese Finanzierung seitens der Kirche scheint nicht festzustehen, denn der stellvertretende Geschäftsführer ist sich hierin nicht sicher, schreibt "wenn überhaupt".
Copyright © März 2000 Der Humanist
Heike Jackler