Aus dem nationalsozialistischen Hetzblatt
"Der Stürmer"

Alle Hervorhebungen im Original.


September 1934 Nr.37

Die Afterchristen

   In Zirndorf erscheint eine Zeitung, die Allgemeine Rundschau". Sie wird hauptsächlich in protestantischen Kreisen gelesen. Ehedem war die "Allgemeine Rundschau" das Organ eines des widerlichsten Parteigebildes [sic], des "Christlichen Volksdienstes". Das war eine im Namen des Christentums politisierende Schiebergruppe, ähnlich wie die verschwundene "Bayerische Volkspartei". Nur in etwas kümmerlicherer Auflage.
   Der Herausgeber der "Allgemeinen Rundschau" ist der Drucker Vollmann, Zirndorf. Daß er ein frommer und selbstloser Christ wäre, kann man von ihm nicht sagen. Dagegen ist er ein gerissener Geschäftsmann. Er macht es mit dem Christentum nicht anders, wie es einstmals der christliche Volksdienst damit machte. Er benutzt diese religiöse Anschauung zu geschäftlichen Zwecken.
   Daß die "Allgemeine Rundschau" sich auch im nationalsozialistischen Deutschland innerlich nicht geändert hat, beweist ihre Einstellung. Dieselben scheinheiligen und heuchlerischen Schmierfinken die sich einst dieses Blattes bedienten, sind heute noch darin tätig. Einst hetzten sie gegen die nationalsozialistische Partei, heute treiben sie eine hinterhältige, feige und boshafte Opposition gegen das nationalsozialistische Deutschland. Eine Opposition, die in ihrer Art des Auftretens ganz der duckmäuserischen und pharisäerhaften Einstellung dieser Afterchristen entspricht. Vor zwei Jahren, da sind diese Helden vor dem kämpfenden, bolschewistischen Antichristen in alle Mauslöcher verkrochen. Da haben sie keine "Notbünde" gegründet, obwohl die Gefahr des Unterganges des gesamten Christentums [sic] riesengroß vor aller Augen stand. Da verspürten sie keine Lust "Märtyrer" ihres angeblichen Glaubens zu werden. Da ließen sie die Nationalsozialisten in vorderster Front kämpfen. Sie aber begnügten sich damit, abseits von diesem gigantischen Ringen die nationalsozialistischen Kämpfer feige und jämmerlich zu bespucken und zu beschimpfen. Heute aber schwillt ihr trauriger Mut. Heute glauben sie, im Vertrtauen auf die Anständigkeit und den Langmut der nationalsozialistischen Regierung, das Volk durcheinander bringen zu können.
   Die Zirndorfer "Rundschau" bringt in Nr. 31 vom 26. Jui 1934 einen Artikel mit der bezeichnenden Überschrift: "Wie vor 2000 Jahren". Der Verfasser ist zu feige, seinen Namen darunter zu schreiben. Er unterzeichnet mit E. In diesem Artikel werden Vergleiche gezogen zwischen der jetzigen Zeit und der Zeit der Christenverfolgung (!!). Der Verfasser schreibt unter anderem:

   Es wächst eine Welle der Christenfeindschaft, des Spottes und des Hohnes über den christlichen Glauben heran, daß man nicht bloß als Christ, sondern als Kulturmensch im Tiefsten erschrecken muß. Wir haben es heute nicht mehr nur mit Kirchenfeindschaft zu tun, sondern mit ausgesprochener Christusfeindschaft. Wohin die Stimmungsmache gegen das Christentum führt - wer vermag es absehen? Soviel aber kann gesagt werden: Gute Früchte wird die Hetze gegen das Christentum weder für unser Volk noch auch für unsere Kultur haben.
   "Christen sind Staatsfeinde" - dieses Bewußtsein soll durch solche leere Behauptungen in das Herz unseres von neuem Nationalgefühl geschwellten Volkes eingepflanzt werden. Feindschaft gegen das Christentum soll besonders in die Herzen unserer jungen von neuem Staatswillen glühenden Menschen gesät werden. Haß und Hohn wie vor zweitausend Jahren. Es helfe jeder Deutsche, der sein Volk zu lieb hat, als das er es in das Chaos eines religiösen Bürgerkrieges [sic!] untergehen sehen möchte, mit, daß der Wahnsinnsgedanke, das Christentum ausrotten zu wollen, verschwinde. Die Kirche ruft nicht nach dem Staat. Aber uns scheint, daß der Staat um seiner selbst willen der antichristlichen Propaganda, die unabsehbare und überaus traurige Folgen haben kann, entgegentreten muß.

E.

   Der Staat weiß, was er zu tun hat. Er ist auf christlicher Grundlage aufgebaut [!] und sorgt dafür, daß die christlichen Lehren nicht nur in Worten gepredigt, sondern in der Tat verwirklicht werden. Die nimmermüde Volksfürsorge, die in allen Handlungen der Regierung zum Ausdruck kommt, das ist wahres Christentum. Das ist Christentum der Tat.
   Der Staat wird aber auch dafür sorgen, daß solchen Lümmeln wie dem Verfasser des Artikels "Wie vor zweitausend Jahren" die Feder aus der Hand genommen wird. Dieser Bursche bringt es fertig, die heutige Zeit mit der zu vergleichen, in der man die ersten Christen kreuzigte, auf Scheiterhaufen verbrannte, vor wilde Tiere warf und unter furchtbarsten Martern zu Tode brachte. Und das tut er nicht etwa aus Irrtum, sondern aus Haß gegen den nationalsozialistischen Staat. Er will die gläubige Bevölkerung kopfscheu machen. Er will ihr das Vertrauen zur Führung nehmen. Er will Unruhe stiften und schreibt ganz offen, was sein Ziel ist: der religiöse Bürgerkrieg!
   Dieser Sorte feiger Stänkerer muß das Handwerk gelegt werden. Sie sind Schädlinge des Staates und Schädlinge des Christentums. Sie sind schuld, wenn das gesunde Volk sich vom Christentum abwendet. Denn das Volk versteht unter Religion etwas anderes, als was diese Duckmäuser und bigottischen Mameluken meinen und sagen.
   Diese "Opposition" treibenden Afterchristen sind das schlechteste Unkraut, das im deutschen Volke sich befindet. Wie es zu behandeln ist, steht im Evangelium geschrieben: Man soll es ausreißen und vernichten.
Karl Holz

   


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Die christlichen Wurzeln des Nationalsozialismus © kelsos 1998-1999