Philippe Burrin: Hitler und die Juden Die Entscheidung für den Völkermord
Inhalt:
Was wissen wir über die Vernichtung der Juden? Alles oder
fast alles über die Organisation des Verbrechens, über die
Methoden, über die Zahl der Opfer. Wenig hingegen über den
Zeitpunkt, zu dem die Verbrechen beschlossen wurden, über die
Motive der Täter und die Hintergründe der Ereignisse, die
schließlich unser Jahrhundert in Grauen und Entsetzen stürzten.
War die physische Vernichtung der europäischen Juden von Anfang
an ein fertig ausgebildeter Plan Adolf Hitlers? Oder war sie das
unerwartete Ergebnis einer Politik der Verfolgung, die sich
extrem radikalisierte, als im Ostkrieg erste Schwierigkeiten
auftraten?
Der Genfer Historiker Philippe Burrin stellt mit plausiblen
Argumenten dar, daß Hitlers Befehl zur Ermordung aller
in seinem Herrschaftsbereich lebenden Juden im September/Oktober
1941 erging. Bereits seit 1918 war er vom Vorhaben besessen
gewesen, zum Völkermord zu schreiten, falls Deutschland erneut
in eine militärisch hoffnungslose Situation wie am Ende des
Ersten Weltkriegs geraten sollte. Daran konnten so Hitler
in seinem antisemitischen Wahn nur die Juden schuld sein.
Das Steckenbleiben des Rußlandfeldzugs im Herbst 1941 war für
ihn das Signal zur Rache. Millionen unschuldiger
Menschen wurden zu Opfern seiner Obsession.
...eine ausgezeichnete, ganz auf der Höhe der Forschung
stehende..., allgemeinverständliche Darstellung der
Vorgeschichte des Holocausts.
(Hellmuth Auerbach, Institut für Zeitgeschichte, München)
Autor:
Philippe Burrin, geboren 1952 in Valais/Schweiz, studierte
Politikwissenschaft in Genf und lehrt seit 1988 Geschichte der
internationalen Beziehungen am dortigen Institut universitaire de
hautes études internationales.
Er veröffentlichte u.a. La Dérive fasciste. Doriot, Déat,
Bergery. 1933-1945 (1986) und arbeitet seit vielen Jahren an
einem Buch über die Kollaboration in Frankreich während des
Zweiten Weltkriegs.
Fischer ISBN: 3-10-046308-0
Erstellt von Christian Barduhn | Titelliste: Politik | Index | Der Humanist |