Daniel Jonah Goldhagen:  Hitlers willige Vollstrecker  Ganz gewöhnliche Deutsche und der HolocaustInhalt:
Wie konnte es zum Holocaust kommen? Diese Frage hat die
		Geschichtswissenschaft über Jahrzehnte bewegt. Doch wer waren
		die Täter, und wie war es möglich, so viele Deutsche für den
		Holocaust zu mobilisieren? Was hat sie dazu veranlaßt, sich an
		der Massenvernichtung zu beteiligen? Wie sah die Gesellschaft
		aus, die diese Menschen hervorbrachte? Diesen Fragen geht Daniel
		Jonah Goldhagen systematisch nach.
		Aus Quellen schöpfend, die die Wissenschaft bislang entweder
		nicht beachtet oder vernachlässigt hat, konfrontiert uns der
		Autor mit neuen, beunruhigenden Dokumenten aus erster Hand. Sie
		schildern, wie und mit welchen Gefühlen die Vollstrecker ihre
		Taten verübten, veranschaulichen die Organisation ihres Alltags,
		ja sogar ihre Zerstreuungen am Rande der Vernichtungsstätten.
		Die Selbstzeugnisse und Bilder illustrieren die entsetzliche Spur
		der Selbstbezichtigung, der der Autor hier nachgeht, und sie
		belegen, daß viele der bisherigen Annahmen über die Mörder
		falsch sind: Es waren nicht vorrangig SS-Leute oder Mitglieder
		der NSDAP, sondern ganz normale Deutsche aus allen
		Lebensbereichen, Männer (und Frauen), die Juden willentlich und
		mit Eifer mißhandelten und ermordeten.
		Goldhagens dokumentarische Darstellung ist eingebettet in eine
		neue Analyse der Geschichte des deutschen Antisemitismus und des
		Holocaust, die viele herkömmliche Sichtweisen in neuem Licht
		erscheinen läßt. Sie zeigt nicht nur, daß der Antisemitismus
		in der deutschen Gesellschaft bereits lange vor Hitlers
		Machtergreifung tief verwurzelt war, sondern auch, daß der
		Wunsch, die Juden aus der deutschen Gesellschaft auszustoßen,
		sehr viel weiter verbreitet war als bisher angenommen.
Daniel Jonah Goldhagen schrieb ein brillantes Buch über
		den heikelsten und bis heute unverständlichsten Teil neuerer
		deutscher, aber auch europäischer Vergangenheit ... Goldhagens
		Buch ist neu: in seiner Interpretation und Materialfülle, in der
		Direktheit seiner Sprache.
		Andrei S. Markovits, Blätter für deutsche und internationale
		Politik
Die Radikalität, mit der Goldhagen seine Thesen
		entfaltet, zwingt uns zum Überdenken bisheriger Sichtweisen ...
		Goldhagens Fallstudien über die Täter und ihre Motive sind
		breiter fundiert und gründlicher reflektiert als alle bisherigen
		Untersuchungen.
		Volker Ullrich, DIE ZEIT
Über die Motive der direkt an den Mordtaten Beteiligten
		wissen wir bislang nur wenig; hier liegt ein Schwerpunkt des
		Untersuchungsansatzes von Goldhagen. Und wenn er darauf verweist,
		daß die Tötung der Juden nicht gegen den Widerstand der
		Deutschen durchgesetzt, sondern von denen, die damit in Kontakt
		kamen, bejaht und gefördert wurde, so muß man ihm gerade im
		Lichte neuer empirischer Studien zustimmen.
		Ulrich Herbert, DIE ZEIT
Eine meisterhafte und überzeugende Argumentation ...
		Eines der wenigen neuen Werke, die die Bezeichnung Meilenstein
		verdienen.
Richard Bernstein, The New York Times
Autor:
Daniel Jonah Goldhagen ist Associate Professor of Government and Social Studies an der Harvard University und Associate am Minda de Gunzburg Center for European Studies. Seine Dissertation, die diesem Buch zugrundeliegt, erhielt 1994 den angesehenen Gabriel A. Almond Award der American Political Science Association.
Siedler  ISBN: 3-88680-593-X
| Erstellt von Christian Barduhn | Titelliste: Politik | Index | Der Humanist |