Sebastian Haffner: Germany: Jekyll & Hyde 1939 Deutschland von innen betrachtet
Inhalt:
London 1939: Ein Emigrant aus Deutschland
schildert das Land, aus dem er geflohen ist. Um sich und seine
Familie nicht zu gefährden, wählt er für sein erstes Buch ein
Pseudonym: Sebastian Haffner.
Er berichtet über die Methoden Hitlers und der Naziführer, die
Macht zu ergreifen und für sich zu sichern. Er beschreibt die
vielen kleinen Nazis und ihre loyalen Mitläufer, erklärt die
Gründe für das Stillhalten der nicht-loyalen Bevölkerung,
analysiert den Zustand der Opposition und skizziert mögliche
künftige Aufgaben der Emigranten. So entsteht ein authentischer
Querschnitt der Bewußtseinslage der deutschen Bevölkerung
während der ersten Jahre der Naziherrschaft in Deutschland.
Haffner nennt seinen Bericht Germany: Jekyll & Hyde.
Dieses Buch, erstmals 1940 in London veröffentlicht, liegt
hiermit endlich auch in deutscher Sprache vor. Es ist nicht nur
ein erhellendes Zeugnis eines kompetenten Zeitzeugen und ein
wichtiger Beitrag zur Diskussion über die Rolle des
gewöhnlichen Deutschen im Nationalsozialismus es ist auch
der furiose Auftakt einer ungewöhnlichen publizistischen
Karriere.
Das Unglück bestand darin, daß die Weimarer Republik nicht deutlich machte, welches der beiden Deutschland sie tatsächlich repräsentierte. Wahrscheinlich wußte sie es selbst nicht. Sie war eine demokratische Republik, die sich noch immer Deutsches Reich nannte; sie war zur Versöhnung bereit, aber erst nach der Niederlage; sie war über ihre militaristischen und imperialistischen Verführer erbost, weigerte sich aber, sie auszuliefern; sie war voller Reue, protestierte aber gegen die ,Kriegsschuldlüge; sie war pazifistisch, während sie heimlich wiederaufrüstete.
Autor:
Sebastian Haffner, geboren 1907 in Berlin,
studierte Jura und emigrierte nach kurzer Tätigkeit als
Rechtsanwalt und Gerichtsassessor 1938 nach England. Dort setzte
er seine bereits in Berlin begonnene Tätigkeit als Journalist
fort, zunächst für die deutschsprachige Die
Zeitung. Nach Veröffentlichung des vorliegenden Buches
erhielt er die Möglichkeit, Kommentare und Berichte für den
englischen Observer zu verfassen. 1954 kehrte Haffner
als Korrespondent des Observer nach Deutschland
zurück und schrieb bald darauf auch für deutsche Zeitungen.
1962 wechselte er von der Welt zum Stern,
wo er neben einer wöchentlichen Kolumne auch mehrere Serien zu
zeitgeschichtlichen Themen verfaßte, so unter anderem über den
Ersten Weltkrieg, die deutsche Revolution von 1918/19 (Der
Verrat, Verlag 1900 Berlin) oder die Pariser Commune
(enthalten in Zwecklegenden, Verlag 1900 Berlin). Für
die konkret schrieb er außerdem regelmäßig
Rezensionen, die als Buch unter dem Titel Zur Zeitgeschichte
erhältlich sind.
Verlag 1900 Berlin ISBN: 3-930278-04-9
Erstellt von Christian Barduhn | Titelliste: Politik | Index | Der Humanist |