Der Humanist: Der Menschheit verpflichtet

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 27. Juni 1999 · Politik: Rolle rückwärts

Die USA sind derzeit dabei, eine Rolle rückwärts nach der anderen aus der Geschichte heraus zu vollziehen. Zwei Beispiele: Aufgeschreckt durch das Massaker an der Schule in Littleton/Colorado, haben die Abgeordneten des US-Bundesstaats Oklahoma als einen Zusatz zum Gesetz gegen den Mißbrauch von Kindern (!) eine Gesetzesvorlage verabschiedet, die Eltern das Verprügeln und das Auspeitschen von Kindern ausdrücklich erlaubt. Allerdings liegt die endgültige Entscheidung, ob die Vorlage in Kraft tritt, bei Frank Keating, dem Gouverneur des Bundesstaates. [1]

Homosexualität als Krankheit zu therapieren, versuchte man in den USA bis in die siebziger Jahre hinein. Bei der Wahl der angewandten Therapiemittel ging man nicht gerade zimperlich zu Werke: Drogen, Elektroschocks, Kastration. Etwas verhaltener agierende Therapeuten gaben Umschulungen des Sozialverhaltens den Vorzug und boten für Schwule Flirtkurse mit Frauen an. 1973 strichen Psychiater und Psychologen Homosexualität von der Liste der mentalen Störungen. 1997 wurden auch die „reparativen Therapien“ von der American Psychological Association für unwirksam und „möglicherweise“ schädlich erklärt.

Von einer Minderheit werden diese „reparativen Therapien“ aber weiterhin angewandt. Einer ihrer Vertreter ist Joseph Nicolosi, Direktor von NARTH, der nationalen Vereinigung für die Erforschung und Therapie der Homosexualität (Endocino, Kalifornien) und Autor des Buches Reparative Therapy of Male Homosexuality (1991). Für Nicolosi ist Homosexualität eine Dysfunktion, die heilbar ist und deshalb geheilt werden muß. So schreckt Nicolosi auch nicht davor zurück, an dreijährigen Jungen herumzudoktorn.

Diesen pseudowissenschaftlichen Unterbau benutzen rechts-konservative Christen, um den „Verfall“ der US-Gesellschaft zu stoppen. Zentren des Kampfes sind sogenannte Change Ministeries, die es bereits in allen US-Bundesstaaten gibt und in denen mittlerweile rund 20 Organisationen ihr Unwesen in Form „reparativer Therapien“ treiben.

Das New Hope Ministry in San Raffael, nördlich von San Francisco, untersteht Frank Worthen, der sagt, daß niemand von Natur aus homosexuell sei: „Ihr wurdet vom ersten Tag eures Lebens an dazu gemacht. In Kulturen mit starken Frauen nimmt Homosexualität zu.“ Doch „es sind nicht die starken Frauen, es sind die ineffizienten Väter“. Das Versagen der Väter macht krank, also schwul.

Das ist auch die Kernaussage in Nicolocis Buch. Mit stark vereinfachten Freudschen Ansätzen zeichnet er den Weg in die Homosexualität, der mit abwesenden Väter, überbesorgten Müttern und sexuellem Mißbrauch in der Kindheit überzogen ist.

„Ich will nicht missionieren. Ich will helfen“, sagt Worthen. Hilfe, die er sich teuer bezahlen läßt. Die einjährige Therapie kostet 700 Dollar im Monat. Und natürlich hat das Konversions-Programm auch einen religiösen Kern, den Worthen so beschreibt: „Es geht um eine Verlagerung der Suche nach Glück. Homosexuelle Beziehungen bieten kein Glück, sondern lediglich Spaß. Gott hat intime Liebe nur in der Ehe zwischen Mann und Frau definiert.“ Und weiter: „Homosexualität zerstört. Und Kirchen, die Homosexuelle akzeptieren, sind ein Teil des Sündenfalls.“

Wenn Politiker, wie z.B. der republikanische Senats-Fraktionsführer Trent Lott, Homosexualität öffentlich mit Alkoholismus und Kleptomanie gleichsetzen, muß man sich über Umfrageergebnisse, die lebhaft die Erfolge der Antiaufklärung spiegeln, nicht wundern. Laut einer Newsweek-Umfrage (1998) sind 60 Prozent der US-Bürger überzeugt, das Homosexuelle wieder Heteros werden können. Dem stimmten selbst 11 Prozent der Schwulen zu.

Das ändert nichts an der Tatsache, daß bisher 13 Change Ministries ihre Arbeit wieder einstellen mußten. Ihre Direktoren zogen es vor, zum Schwulsein zurückzukehren. [2] (C.B.)

Quellen:
[1] Frankfurter Rundschau, 31.05.1999
[2] Süddeutsche Zeitung, 26.06.1999

 27. Juni 1999 · Religion: Depp meets Depp

Die Jahrtausendwende nähert sich. Der Wahnsinn breitet sich allerorten aus. Wie sieht es eigentlich aus, wenn sich Druiden und Esoteriker flicken? Beschmeißen die sich mit Bergkristallen und beharken sich mit selbstgebogenen Drahtpyramiden? Nein, viel banaler. Als bei der traditionellen Feier zur Sonnenwende rund 200 Esoteriker Stonehenge in Südwestengland stürmten und besetzten, um die Druiden an ihrer Zeremonie zu hindern, brach eine ordinäre Schlägerei los. Die Polizei sah sich gezwungen, mit Hunden und auf Pferden gegen die Kultstättenbesetzer vorzugehen. 22 Randalierer wurden verhaftet. Nach Angaben der Polizei wurde die Steine von Stonehenge bei der Auseinandersetzung beschädigt. Macht nichts! Wenn das so weitergeht, steht da hoffentlich bald kein Stein mehr auf dem anderen. (C.B.)

[Quellen: Frankfurter Rundschau, 22.06.1999, die tageszeitung, 22.06.1999]

 27. Juni 1999 · Politik: Gutes Zeichen (?)

Am Donnerstag (24. Juni 1999) hat der Bundestag mit den Stimmen der Regierungskoalition und der PDS die Freigabe der Abtreibungspille Mifegyne beschlossen. Desweiteren wurde festgelegt, daß die Pille nicht in Apotheken vertrieben werden darf. Um Mißbrauch zu verhindern, soll das Medikament nur an Einrichtungen abgegeben werden, die Abtreibungen vornehmen dürfen. (C.B.)

[Quelle: die tageszeitung, 26.06.1999]

 25. Juni 1999 · Wissenschaft: Neues Konzept in der Nanotechnologie

Physiker der Michigan State University und der University of Toronto wollen mit Kohlenstoff-Nanoröhrchen Elemente schnell und präzise Atom für Atom auf Oberflächen schreiben. Das Röhrchen wird dazu mit den Atomen des Elements gefüllt, zwei Laser "pumpen" diese auf die Oberfläche.

Nanotechnologie ist die Schlüsseltechnologie des nächsten Jahrtausends. Mittels selbstreproduzierender Roboter von atomarer Größe (sog. Assemblern) lassen sich Atome in hoher Geschwindigkeit exakt positionieren und zusammensetzen, womit die Erzeugung nahezu beliebiger Strukturen zu vernachlässigbaren Kosten möglich ist. Das vorgestellte Konzept ist zwar noch weit vom ersten nichtreproduzierenden Assembler entfernt, könnte aber mit entsprechenden Ergänzungen bereits eine Revolution in der Computertechnologie auslösen, sind doch beispielsweise Speicherkapazitäten von mehreren Terabytes auf einer Fläche von der Größe eines Daumennagels im Nanometer-Bereich (milliardstel Meter) ohne weiteres denkbar.

Wer sich mit Nanotechnologie beschäftigen will, sollte als Einstiegslektüre mit Engines of Creation: The Coming Era of Nanotechnology oder Unbounding the Future: the Nanotechnology Revolution von Eric Drexler bzw. Drexler und Chris Peterson beginnen, beide Bücher sind im Volltext im Internet abrufbar. (EMÖ)

[Quelle: bild der wissenschaft Ticker, 24.6.99]

 25. Juni 1999 · Politik: Folter als Methode der Zensur

In Birma, Sudan, Syrien und der Türkei ist Folter als Repression gegen Journalisten weit verbreitet.
Zum 26. Juni, dem internationalen "Anti-Folter-Tag" veröffentlicht das internationale Sekretariat von Reporter ohne Grenzen einen kurzen Bericht über Folter gegen Journalisten.
Die internationale Menschenrechtsorganisation zur Verteidigung der Pressefreiheit dokumentiert darin Fälle in Syrien, der Türkei, dem Sudan und Birma. Dies sind beileibe nicht die einzigen Länder, in denen die Folter gängige Praxis ist, doch schon wegen der Zahl der bekanntgewordenen Fälle nehmen sie eine besonders unrühmliche "Spitzenposition" ein. Der Bericht geht außerdem auf die Situation in Simbabwe und Nigeria ein.
Reporter ohne Grenzen fordert von Birma, Syrien und Simbabwe den Beitritt zur "Anti-Folter-Konvention" der UN; von Nigeria und Sudan, die den Pakt zwar unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert haben, diesen Schritt nun endlich zu vollziehen. Von der Türkei, die dem Abkommen offiziell beigetreten ist, fordert Reporter ohne Grenzen die Respektierung der darin enthaltenen Verpflichtungen. (H.F.)
[Quelle: Pressemitteilung von "Reporter ohne Grenzen", vom 24.06.99]

 25. Juni 1999 · Politik: Konservatives Paradebeispiel

Nicht nur den Ehemann, auch das gemeinsame traute Heim hat Claudia Nolte, einst erzkonservative Verteidigerin von Ehe und Familie – in der ehemaligen CDU/FDP-Regierung - verlassen. Ihre eigene, angeblich harmonische Beziehung hat sie in den vergangenen Jahren stets als Paradebeispiel benutzt, um zu beweisen, dass ein moderner Lebensstil sich durchaus mit einer konservativ orientierten Haltung zur Ehe vereinbaren lasse.
Es ist noch gar nicht lange her, da definierte Frau Nolte Ehe und Familie als „erklärtes Ziel für die Mehrheit der jungen Leute in Deutschland.“ Ehemann Rainer behütete zu Hause Kind und Haushalt, während die Ministerin im fernen Bonn die Schwangerschaftsunterbrechung auf das schärfste verurteilte.
Bleibt zu hoffen, dass der verlassene Ehemann sich zukünftig ebenso opferbereit um den vereinsamten Haushalt, respektive sich um das Kind kümmert. (H.F.)
[„diesseits“, 47/1999]

 24. Juni 1999 · Politik: Blutjustziz in China

In China sind nach einem Bericht der Tageszeitung Prokurator am Donnerstag 21 Menschen hingerichtet worden. Es handle sich dabei ausnahmslos um Schwerverbrecher. In der "freien Welt" sind die Todesschreie der Hingerichteten weitestgehend verhallt. Im Gefängnisstaat USA werden bekanntlich auch die brutalsten Varianten der Todesstrafe ohne Skrupel angewandt, und in Europa scheut man sich wohl, mit einer Kritik der Todesstrafe auch die amerikanischen Bündnispartner zu brüskieren – von der Wahrung der wirtschaftlichen Interessen einmal abgesehen. Siehe auch: Die Religion der Todesstrafe von Guido Deimel. (EMÖ)
[Quelle: Deutsche Welle Nachrichten, 24.6.99, 8:00]

 24. Juni 1999 · Religion: Nürnberg wird Bischofsstadt

Nürnberg wird Hauptsitz der rumänisch-orthodoxen Kirche in Deutschland. Dem derzeit noch in Regensburg amtierenden Metropoliten Serafim Joanta wird mit dem Verkauf einer ausgedienten Kirche (nebst Nebengebäude) durch die evangelische Epiphanias-Gemeinde im Stadtteil Muggenhof (Nürnberg) der Umzug ermöglicht. Der Metropolit ist das geistliche Oberhaupt der rumänisch-orthodoxen Kirche in Deutschland und Zentraleuropa. Seine Zuständigkeit umfasst Deutschland, Österreich, Luxemburg, Dänemark, Schweden und Norwegen. (H.F.)

[Quelle: Nürnberger Nachrichten, 23.06.99]

 23. Juni 1999 · Religion: "Gott mit dir, du Land der Bayern..."

Im völlig neugestalteten Andachtsraum des Reichstagsgebäudes in Berlin vermisst die bayerische CSU das christliche Kreuz. Eine Gruppe von aufgebrachten CSU-Abgeordneten beschwerte sich, dass die Utensilien für einen christlichen Gottesdienst aus einem Vorzimmerschrank herbeigeholt werden müssen, während sich im Andachtsraum eine Anzeige in Richtung Mekka und eine Wand als stilisierte Klagemauer für Juden befänden.

„ ...deutsche Erde, Vaterland!“ (H.F.)

[Quelle: „diesseits“, 47/1999]

 22. Juni 1999 · Religion: Impressionen vom Kirchentag

Einige leicht ironisch gemeinte Anmerkungen von unserem Korrespondenten aus Stuttgart.

Kirchentage sollen den Menschen Orientierung vermitteln. Der Stuttgarter Kirchentag wurde diesem Anspruch durchaus gerecht. Als ich am Hauptbahnhof den Leuten mit den roten Halstüchern (die sie als Helfer ausweisen sollten) nachging, stieß ich bald auf einen Stand, der - wie passend - ein Mittelding aus Krippe und Weihnachtsmarktbude darstellte, an dem ich einen Stadtplan in Falkplanqualität erhielt - wenngleich die Anhänger der Dreifaltigkeit auf die berühmt-berüchtigte Falkfaltung verzichtet hatten. Sogleich erkannte ich auch, weshalb der Kirchentag unter dem Motto „Ihr seid das Salz der Erde“ stand: „Ihr seid das Licht der Welt“ wäre nämlich völlig unpasend gewesen, da es in der Hütte trotz mehrerer darin befindlicher Christen ziemlich finster war. Angesichts des Verhältnisses von Helfern zu Besuchern von nahezu 1 zu 3 (30.000 Helfern bei rund 100.000 Teilnehmern - falls die Helfer nicht bereits dazu gezählt wurden) hätte man die Veranstaltung allerdings ebensogut unter das Motto stellen können „Hier werden sie geholfen“.

Vor dem Bahnhof war mindestens ein Dutzend Flaggen mit lila Kreuz auf weißem Grund gehißt. Eine solche Kulisse kannte ich bisher nur aus finsteren Mittelalter-Filmen, und mich beschlich ein Gefühl, als ob jeden Moment ein Großinquisitor in seiner Sänfte um die Ecke getragen werden oder eine Schar von Hexen und Zauberern auf dem Weg zum Scheiterhaufen vorbeikommen könnte.

Dieses Gefühl bestärkte sich deutlich, als ich am Eingang zur Innenstadt einen rund drei Meter hohen Holzstapel bemerkte. Offenbar Scheiterhaufen?ließen die Christen hier einen über Jahrhunderte gepflegte Brauch wieder aufleben, im Holzaufschichten verfügen sie ja über hinreichende Erfahrung. Bei näherem Hinsehen entpuppte sich das Gebilde jedoch als Saline zur Salzgewinnung.

Der Kirchentag selber glänzte eher durch nichtkirchliche Themen. Nur Dritte-Welt-Schuldenerlaß und Gutmenschentum allüberall. Kaum religiöser oder staatskirchlicher Bezug, soweit ich sehen konnte. Die Kirchentagsbesucher erfüllten ihr Klischee allerdings über die Maßen: Sandalentragende Menschen in (möglichst gebatikten) weiten Hosen, auf dem Boden herumsitzend und -liegend, dabei anderthalb Akkorde auf einer verstimmten Gitarre schrammelnd... Auf den Bühnen Trommelgruppen o.ä.; kleine Gruppen von Teenager-Christen, die mit dünnen Stimmchen die üblichen, sich durch ihre Monotonie auszeichnenden „modernen“ Christenlieder „sangen“.

Prinzipiell gut war, daß der Kirchentag stark von Freßbuden geprägt war. Auch Christen wollen schließlich nicht nur vom Heiligen Geist und Teigplätzchen leben. Davon hatte ich allerdings nichts, da ich nicht aus Versehen irgendwelche Christen unterstützen wollte. So blieben mir schließlich nur die kulinarischen Genüsse weltlicher Restaurants vergönnt.

Leider habe ich keine Stände von Bibeltreuen gefunden. Angeblich durften die ja diesmal teilnehmen. Die PBC muß aber irgendwo ihr Unwesen getrieben haben, denn einige Schülerinnen, die in der Straßenbahn neben mir saßen, äußerten sich recht entsetzt über die „vielen christlichen Extremisten“. (A. Theist)

 22. Juni 1999 · Religion: Klerikale Konkurrenz in Köln?

Durch die Berufungskammer des Landgerichts Köln wurde einem 24jährigen Kölner erlaubt, den Titel „Erzbischof“ zu tragen. Der junge Mann ist das geistliche Oberhaupt einer neunköpfigen Religionsgemeinschaft.
Zunächst verlor der „Erzbischof“ in erster Instanz, mit der Begründung „Verwechslungsgefahr“. Ihm wurde deshalb das Tragen dieses Titels gerichtlich untersagt. Im Berufungsverfahren erlaubten jetzt die vorsitzenden Richter diesen Titel mit dem Hinweis auf Artikel 4 des bundesrepublikanischen Grundgesetzes, der allen Staatsbürgern das Recht auf Religionsfreiheit garantiert.

Wer da wohl geklagt hatte? (H.F.)

[Quelle: „diesseits“, 47/1999]

 21. Juni 1999 · Politik: Wiedergutmachung für Rudi Dutschke

Der Berliner Kulturausschuss hat sich am Montag mit Mehrheit für ein Ehrengrab für den Studentenführer Rudi Dutschke entschieden. Der Antrag, der von den Grünen eingebracht worden war, wird nun dem Abgeordnetenhaus vorgelegt. Im Antrag heisst es, dass eine offizielle Ehrung auch eine Wiedergutmachungsfunktion hätte. Rudi Dutschke war 1968 von einem 23 jährigen Hilfsarbeiter angeschossen worden und starb 1979 im Alter von nur 39 Jahren an Spätfolgen des Attentats. Dem Attentat vorausgegangen war eine Hetzkampagne des Axel-Springer-Verlages (BILD dir deine Meinung).(F.W.)
[Quelle: dpa, 21.06.1999]

 21. Juni 1999 · Politik: Untreue Ehepartner hinter Gitter

Na das ist ja ganz toll. Ein bisschen Spass außerhalb der Ehe und dann in den Knast. Das zumindest möchte die Immobilienmaklerin Laura Onate Palacios aus Kalifornien erreichen. Die 51 jährige hat dazu eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Sollte sie 400 000 Unterschriften zusammenbringen, dann müsste ein Volksentscheid über den Antrag entscheiden. Wieso fällt mir jetzt eigentlich der Name Clinton ein? (F.W.)
[Quelle: dpa, 21.06.1999]

 21. Juni 1999 · Kultur: Neu: Literatur-Datenbank

Das Warten hat sich (hoffentlich) gelohnt: Ab sofort kann unter Kultur: Literatur gelesen werden, was das Zeug hält. Bücher aus den Bereichen Politik, Religion, Film, Fernsehen, Literatur sind hier katalogisiert. Zusammengestellt und betreut von Christian Barduhn. (EMÖ)

 21. Juni 1999 · Wissenschaft: Verursachen Pestizide die Parkinson-Krankheit?

Zu einem brisanten Ergebnis kamen die Wissenschaftler des Parkinson`s Institute in Sunnyvale (Kalifornien). Die Parkinson-Krankheit wird vermutlich durch Umweltgifte und nicht - wie bisher angenommen - durch ein defektes Gen ausgelöst.
Etwa 20.000 männliche (eineiige) Zwillinge wurden auf Parkinson untersucht. Nur ganz selten waren beide Zwillinge an Parkinson erkrankt. Auf die Möglichkeit, dass Pestizide diese unheilbare Erkrankung auslösen, kam William Langston, Mitautor einer Studie, die einige Jahre zuvor Jugendliche untersuchte, die durch verunreinigtes Heroin plötzlich an der Parkinson erkrankten. Die Nervenzellen im Gehirn werden durch einen ganz bestimmter Stoff, der chemischen Pestiziden stark ähnelt, zerstört. (H.F.)
[Quelle: GREENPEACE MAGAZIN, 03/99]

 20. Juni 1999 · Politik: Kairo plus fünf

Fünf Jahre nach der Weltbevölkerungskonferenz von Kairo wird die Durchführung der damaligen Beschlüsse an verschiedenen UNO-Anlässen überprüft und diskutiert. Im Februar 1999 wurde im Schlussbericht eines Forums der Regierungsdelegationen in Den Haag u.a. festgehalten, dass zwar beachtliche Fortschritte erzielt worden sind, dass aber immer noch jährlich:

- rund 600.000 Frauen an Ursachen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt sterben

- etwa 80.000 dieser Todesfälle auf unsachgemässe Abtreibungen zurückzuführen sind

- 20 Millionen Frauen in der Illegalität ihren Schwangerschaftsabbruch vornehmen müssen

- weit über 150 Millionen Paare keinen Zugang zu Verhütungsmitteln haben, obwohl sie kein (weiteres) Kind möchten

Der Bericht hält weiterhin fest, dass die Zahl der Abtreibungen nur in den Ländern dramatisch gesunken sei, wo sich der Zugang zu Verhütungsmitteln und deren Verbreitung deutlich verbessert haben. (H.F.)
[Quelle: SVSS, Rundbrief 06/1999]

 20. Juni 1999 · Politik: Frauenhasser unter sich

„Noch immer nimmt die Frau in zahlreichen Ländern auch in der Gesellschaft einen geringeren Rang ein, zeigt sich ihre sozial niedere Stellung fast überall, in Wirtschaft, Politik und Religion. [...] Noch weniger aber als in Wirtschaft und Politik gilt die Frau nur in der Kirche.“
(Karlheinz Deschner: Das Kreuz mit der Kirche)


Wenn sich die Frauenhasser der Politmafia mit den Frauenhassern der Kirchenmafia verbünden, droht dem weiblichen Teil der Bevölkerung Ungemach. Die Entscheidung, ob die Abtreibungspille Mifegyne (RU 486) in der BRD zugelassen wird, liegt derzeit beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und steht für Anfang Juli an. Die verbleibende Zeit nutzen die Gegner ausgiebig, um die Zulassung auf den letzten Drücker zu verhindern. Der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, diffamierte die Arznei in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung als „Tötungspräparat“. Diese Formulierung nahm der rund 40köpfige Klüngel der CDU/CSU-Fraktion um ihren Wortführer Norbert Geis, CSU, dankbar auf und stellte am Donnerstag (17.06.1999) in Bonn einen Gesetzentwurf zur Ergänzung des Arzneimittelgesetzes vor. Der Entwurf sieht vor, daß Arzneimittel verboten werden sollen, die zur Tötung menschlichen Lebens bestimmt sind. Laut Geis sei das „Tötungspräparat“ keine Arznei, mit der Zulassung würde der Staat seine Schutzpflicht gegenüber Ungeborenen verletzen.


Dieses reaktionäre Geschwalle kurz vor der politischen Sommerpause wird die Zulassung letztendlich nicht verhindern können. Ein viel größeres Gefahrenpotential liegt etwas versteckter. Die Abtreibung mit Mifegyne vollzieht sich in zwei Schritten. Um den Fötus zum Absterben zu bringen, nimmt die Patientin im ersten Schritt das Antiprogesteron RU 486 ein. Nach 48 Stunden wird mit Hilfe eines Prostaglandins die Abtreibung eingeleitet. Diese künstlich herbeigeführte Fehlgeburt ist nicht ganz schmerzfrei. Über die Stärke des Schmerzes entscheidet das verwendete Prostaglandin. Das verträglichste Mittel nennt sich Cytotec und wird in der BRD von Heumann Pharma vertrieben. Und die will das Medikament nicht für die Abtreibung zulassen. Cytotec wird in Frankreich bereits angewandt und die Schmerzen sollen den Menstruationsbeschwerden vergleichbar sein. Lediglich 20 Prozent der Frauen verlangen ein Schmerzmittel. Höchstens drei Stunden dauert der Vorgang. Andere Präparate, wie das in England verwendete Cergem, verursachen starke Krämpfe. Der Frauenarzt Friedrich Stapf: „Es ist heftig! Die Krämpfe sind ungleich stärker, die Frauen quälen sich die ganze Nacht.“ Erschwerend kommt hinzu, daß die Patientinnen mindestens sechs Stunden lang unter ärztlicher Aufsicht im Bett bleiben müssen. Auch Lagerung (Cergem, ein Zäpfchen, muß bei minus 10 Grad aufbewahrt werden) und Kosten (Cergem kostet rund 130 Mark pro Stück, eine Dosis Cytotec schlägt hingegen nur mit ca. 2 Mark zu Buche) sind erheblich aufwendiger.


Heumann Pharma gehört zum US-amerikanischen Pharmakonzern Searle. Der Geschäftsführer der BRD-Tochter, Wolfgang Niedermaier: „Wir werden die Verantwortung für diese Abtreibungen nicht übernehmen“, denn der Mutterkonzern habe „nicht das geringste Interesse an einer Zulassung von Cytotec als Mittel für den Schwangerschaftsabbruch“. Die Angst vor christlichen Bombenwerfern, die sich „Lebensschützer“ nennen, ist zu groß.


Die Verantwortung wird nach der Zulassung von Mifegyne im Juli bei den Ärzten liegen. Cytotec ist in der BRD als Magenmittel zugelassen. Die ärztliche Therapiefreiheit erlaubt es, daß eine Verschreibung des Präparats durch den Gynäkologen, trotz fehlender Zulassung für den entsprechenden Bereich, möglich ist. „Den Ärzten wird damit angst gemacht“, schlußfolgert die Frauenärztin Gabriele Halder, Vorsitzende des Berliner Familienplanungszentrums Balance, richtig: „Die Ärzte, die Abtreibungen vornehmen, werden mit Akribie beobachtet, wenn sie nicht indizierte Medikamente anwenden, könnten sie schnell in Verruf geraten.“ Gabriele Halder, von dem Alternativpräparat Cergem wenig angetan („Das ist das weniger gute Medikament“), fürchtet, daß das die ganze Methode der schonenden Abtreibung „ins Wanken“ bringt. (C.B.)


[Quellen: die tageszeitung, 04.06.1999, 16.06.1999; Frankfurter Rundschau, 18.06.1999]

 20. Juni 1999 · Politik: Schwangerschaftsabbruch

CHILE:
Auch bei Lebensgefahr für Schwangere bleibt Abtreibung absolut verboten. Nichtsdestotrotz wird jede zweite Schwangerschaft abgebrochen. Ein neuer Vorstoss, der die Strafe bei Abtreibung noch erhöhen wollte, wurde vom Parlament jedoch abgelehnt.
ELFENBEINKÜSTE:
Zwischen 1989 und 1992 sind 70 Prozent der Todesfälle von Frauen im gebärfähigen Alter in der Hauptstadt Abidjan auf eine heimliche Abtreibung zurückzuführen.
BRASILIEN:
Schwangerschaftsabbruch ist nur bei Lebensgefahr für die Frau und nach Vergewaltigung zulässig. Viele Spitäler weigern sich jedoch, Vergewaltigungsopfern zu helfen. Seit 1997 wird im Parlament über ein Gesetz debattiert, das Krankenhäuser zum Eingriff in solchen Fällen verpflichten will. Papst JP II. hat 1997 anlässlich seines Besuchs in Brasilien gegen diesen Gesetzesentwurf protestiert. Die katholische kirche mobilisiert ebenfalls dagegen.
NIGERIA:
Nur wenn das Leben der schwangeren Frau gefährdet ist, erlaubt das Gesetz einen Schwangerschaftabbruch. Gemäss einer Studie des Alan Guttmacher Institutes in Nigeria werden trotzdem jährlich etwa 600.000 Abtreibungen durchgeführt, mehr als die Hälfte davon durch medizinische Laien. 142.000 Frauen müssen wegen Komplikationen in Krankenhäuser eingeliefert werden. (H.F.)
[Quelle: SVSS, Rundschau 06/99]

 19. Juni 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis zum 11. Juli 99. Besonderer Hinweis: Am Sonntag, 20. Juni 99, läuft im Radio eine Sendung über die „Feier der Lebenswende” (11.03 Uhr, HR 2). Weil die Jugendlichen lieber zur Jugendfeier statt zur Konfirmation gehen, bietet jetzt die Kirche in Erfurt als Konkurrenz eine Lebenswende-Feier für Nichtchristen an. Wieso der Pfarrer dies nicht für eine Sünde hält und was er noch dazu zu sagen hat, kann in den Medientipps nachgelesen werden. (H.J.)

 18. Juni 1999 · Politik: Bibel und Waffen


Amerikas neues Konzept zur Bekämpfung der Jugendkriminalität

Amerika hat ein neues Gesetz erlassen, das den Aushang der Zehn Gebote in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen erlaubt. Die Vorlage des republikanischen Abgeordneten Robert Aderholt erhielt am Donnerstag im Repräsentantenhaus eine überragende Mehrheit von 287 zu 139 Stimmen. Der Verfasser des Gesetzes Aderholt erklärte das Gesetz „ befördere die Moral und führen ein Ende der Entwicklung herbei, dass Kinder Kinder umbringen. “ Als ob es der Bibel jemals gelungen wäre das Töten unter den Menschen zu verhindern. Im Gegenteil die Geschichte lehrt uns, dass gerade die Bibel die Grundlage für unzählige Gewalttaten lieferte und immer noch liefert. Unterstrichen wird diese These durch ein weiteres neues Gesetz, das den Erwerb von Schusswaffen auf Waffenmessen erleichtert. Das neue Waffengesetz ist ein erneuter Sieg für die einflussreiche Waffenlobby der National Rifle Association (NRA).

Viel scheinen die Amerikaner aus dem Schulmassaker von Littleton in Colorado nicht gelernt zu haben. Mit der Bibel erreicht man es sicher nicht Jugendliche von Gewalttaten abzuhalten. Mit einem generellen Verbot des Waffenbesitzes wäre man einer Lösung dieser Problematik ein Stück näher gekommen, aber dafür wird sich in Amerika nie eine Mehrheit finden. Letztendlich ist das neue Waffengesetz nur ein erneuter Beweis der Kriegslüsternheit der Vereinigten Staaten von Amerika.(F.W.)
[Quelle: dpa, 18.06.1999]

 17. Juni 1999 · Religion: Die Logik der Bischöfe

Geri Halliwell, ehemals Mitglied der Pop-Gruppe Spice-Girls versteht die Welt bzw. die Logik der Kirche nicht mehr. Im Auftrag der Vereinten Nationen ist sie unterwegs, um über Familienplanung und Verhütung aufzuklären. Als ersten Einsatzort hat sie sich für die Philippinen entschieden, wo die Bevölkerung jedes Jahr um 2,32 Prozent wächst, stärker als in vergleichbaren Ländern.
Aber trotz Armut und Bevölkerungsexplosion verurteilt die einflussreiche katholische Kirche jegliche Art der Geburtenkontrolle. Da kam den frommen Männern die Kampagne für Kondome durch „Ginger-Spice” gerade recht. Auf die junge Frau ist die Kirche sowieso nicht gut zu sprechen, trat sie doch in einem Video gotteslästerlich als Nonne auf. Der Sprecher der Bischofskonferenz, Pedro Quitorio, meinte denn auch: „Wir wollen, dass sie mit ihrem Einsatz für Verhütungsmittel aufhört, denn das führt am Ende zur Befürwortung der Abtreibung."

Ist doch logisch, oder? Beim Sexualverkehr mit Verhütungsmitteln bekommt man keine Kinder. Und die treibt man dann anschließend ab. (H.J.)
[Quelle: dpa, 15.05.99]

 17. Juni 1999 · Religion: Der Papst schwächelt

Der Führer der katholischen Christen, Johannes Paul II, beendet heute seinen Besuch in Polen. In den letzten Tagen konnte wieder viel über den Gesundheitszustand des greisen Mannes spekuliert werden. Dienstag war er gezwungen, seine Termine ausfallen zu lassen, um sich angeblich von einer leichten Grippe zu erholen. Doch schon am nächsten Tag hatte er entgegen den Rat seines Arztes sein Programm fortgesetzt und zelebrierte im südostpolnischen Ort Stary Sacz vor hunderttausenden verblendeten Gläubigen seine seltsamen Kulthandlungen. Unter anderem worden dort symbolisch Menschen in Form von Teigplätzchen verspeist.

Der angegriffene Gesundheitszustand des alten Mannes wirft natürlich die Frage auf, wie lange JP II noch auf Erden weilen darf und wann er zu seinem Schöpfer gerufen wird. Aber auch Päpste sind genauso, wie alle anderen Menschen auch, ersetzbar und die Anhänger des Kultes werden beim Ableben seiner Scheinheiligkeit nicht mit einem Kurswechsel der Kurie zu rechnen brauchen. Dafür hat der Papst schon in den letzten 20 Jahren vorgesorgt und alle Schlüsselpositionen mit ihm willfährig ergebenen reaktionären Kräften besetzt.

Gewisse reformfreudige Jubelchristen, die an einen humanen und demokratischen Katholizismus glauben, werden wohl enttäuscht sein, aber vielleicht wird der Eine oder Andere erkennen, daß der Moloch Kirche nicht reformierbar ist. Und vielleicht ziehen dann wieder einmal ein paar Menschen mehr die richtigen Schlüsse und sagen der Kirche Adieu. (T.S.)

[Quellen: Yahoo! 15., 16. und 17.06.1999]

 16. Juni 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis zum 23. Juni 99. Besonderer Hinweis: Am -Freitag, den 18. Juni, findet im Nachtcafé eine Diskussion um den „Ladenhüter Christentum?” statt (22.00 Uhr, SWR). Passend zum Evangelischen Kirchentag in Stuttgart geht es um die Krise des Christentums und der Kirchen. Im Gegensatz zu der üblichen Gepflogenheit, in kirchen- und religionskritischen Sendungen nur kircheninterne Befürworter gegen kircheninterne Kritiker diskutieren zu lassen, ist diesmal auch der Atheist und Philosoph Dr. Dr. Joachim Kahl eingeladen. Die Sendung wird am Samstag, den 26. Juni 99 um 14.30 Uhr in B1 (Sender Freies Berlin) wiederholt. Mehr dazu in den Tipps. (H.J.)

 16. Juni 1999 · Politik: Meisner zieht wieder Vergleiche

Wie bereits am 25. April in der Rubrik Politik berichtet, soll das Abtreibungsmittel Mifegyne (RU 486) nun bald trotz aller kirchlichen Widerstände zugelassen werden. In Deutschland zugelassen, wohlgemerkt - andere Länder und deren Frauen dürfen schon seit zehn Jahren gute Erfahrungen mit dem Mittel machen.
Aber Kardinal Meisner, der Erzbischof von Köln, der Abtreibungen schon mal mit dem nie stattgefundenen Kindermord des Herodes vergleicht, gibt keine Ruhe. Er hat die Verantwortlichen - in Deutschland die Gesundheitsbehörde - aufgefordert, das Mittel als Medizin nicht zuzulassen. Erneut hat er sich gegen die Verwendung des Begriffes Arzneimittel gewandt. „Dann müsse man auch die Guillotine als Medizinprodukt bezeichnen”, meinte der Mann, der selber ein Hinrichtungsinstrument in Miniaturformat als Zeichen der Liebe um den Hals trägt. (H.J.)
[Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16.06.99]

 15. Juni 1999 · Religion: Apocalypse Now!

Ohne Vorwarnung kommt es, das Jerusalem-Syndrom: Pilgerer stellen sich plötzlich vor, biblische Figuren zu sein, beginnen, Psalmen zu singen, so laut sie nur können, versuchen, Passanten zu missionieren oder verkleiden sich im Hotelbettzeug. Ausgerechnet Geistliche trafen am Montag mit den Offiziellen zusammen, um Vorbereitungen zur Bekämpfung der Geisteskrankheit zu treffen. Ein Psychiater vermutet, einer von hundert Pilgerern sei gefährdet. Der Kommissar für geistige Gesundheit, Dr. Yair Barel, der die Krankheit das erste Mal diagnostiziert hatte, sagte etwa 40.000 Erkrankungen voraus. Von diesen 40.000 würden 600 bis 800 ärztliche Versorgung benötigen, einige könnten gefährlich werden. "Es besteht die Gefahr, daß jemand versuchen wird, etwas sehr Gewalttätiges zu tun", sagte Barel. (EMÖ)

[Quelle: AP, 14.6.99]

 15. Juni 1999 · Wissenschaft: Tödliche Umwelt

Eine Studie über Umweltverschmutzung der Cornell University (Ithaca/New York) ergab, dass weltweit etwa 40 Prozent aller menschlichen Todesfälle auf Umweltbelastungen zurückzuführen sind. Als Faktoren werden genannt: Umweltverschmutzung, Bevölkerungsentwicklung, Ausbreitung von Krankheiten und Klimaveränderungen.
Hunger, Unterernährung und die rapide zunehmende Wasser-, Boden- und Luftverseuchung schwächen das menschliche Immunsystem. Darüber hinaus fördert gerade die konzentrierte Urbanisierung, zum Teil in hoffnungslos überbevölkerten Städten, immens die Ausbreitung von Krankheiten. (H.F.)
[Quelle: bild der wissenschaft, 06/1999]

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