Der Humanist: Der Menschheit verpflichtet

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 3. August 1999 · Religion: Neuer Text: "Die Umtaufe" von Günter Wallraff

Auch diesen Monat gibt es exklusiv bei uns einen Text von einem populären Autor. Diesmal ist es "Die Umtaufe" von Günter Wallraff, ein Kapitel seines Buches Ganz unten. Heike Jackler, die den Text für das Internet digitialisiert hat, faßt zusammen:


Die Umtaufe
oder „Kopfabmachen ohne Segen”

Auszug aus dem Buch "Ganz unten" von Günter Wallraff: Zwei Jahre lang war Wallraff als Türke Ali Levent unterwegs. U.a. als bekehrungs- und integrationswilliger Moslem bei Pfarrern und Bhagwanjüngern. Aber die wollten ihre Gemeinden türkenfrei halten.


Siehe Religion: Texte. Unsere Publikationsgenehmigung ist auf einen Monat beschränkt, läuft also bereits im September aus. Lest, solange Ihr noch könnt! (EMÖ/H.J.)

 2. August 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis 09. August 99, diesmal mit fast täglichen Sendungen zur Sonnenfinsternis. Mal seriös wissenschaftlich, mal nostradamus-mäßig katastrophengeil. Also für jeden etwas. Außerdem ein Hinweis in eigener Sache: Wer möchte für den Humanisten Reviews zu gelaufenen Sendungen schreiben? Welche Sendungen betreiben nach Eurer Meinung besonders gute Aufklärung, welche pflegen den Aberglauben des Mittelalters? Mehr dazu in den Tipps. (H.J.)

 1. August 1999 · Kultur: Eine schrecklich nette Familie

*brrzzt* ... regelmäßig zur Kirche geht oder andere religiös motivierte Tätigkeiten ausübt, hat größere Chancen auf ein längeres Leben als andere, die sich selten oder gar nicht am religiösen Leben beteiligen. Dies zeigt eine Studie über 4.000 ältere Einwohner des US-Bundesstaats North Carolina, die Forscher ... *brrzzt* [bdw Ticker, 23.7.99]

Habgier, Religion und Intelligenz: eine manchmal tödliche Kombination. So auch im Fall des gelernten Chemikers Mark O. Barton, der am Donnerstag in zwei Daytrading Investment-Firmen in Atlanta, Georgia, USA, das Feuer auf Angestellte eröffnet und dabei 9 Menschen getötet hatte. Bereits am Dienstag und am Mittwoch hatte er seine Frau und seine zwei Kinder ermordet. In seinem Abschiedsbrief kündigte er an, er werde alle "diejenigen umbringen, die gierig" seine "Zerstörung angestrebt" hätten. "Ich habe begonnen, das Leben in diesem System zu hassen." Natürlich wiegelten Repräsentanten der Investment-Gruppen sofort ab. Die Schüsse hätten kaum etwas mit Aktienverlusten zu tun. Worum es im Detail ging (und welche Bedeutung eine bei Barton gefundene Liste mit nach neuesten Quellen insgesamt drei Namen hatte), bleibt zunächst offen. Offen bleibt auch, welche Rolle Barton bei der Ermordung von seiner Ex-Frau und deren Mutter spielte, die nie aufgeklärt wurde, deren Durchführung Barton aber in seinem Abschiedsbrief erneut abstritt.

Wie in dieser Gegend üblich forderte der Bürgermeister von Atlanta, Bill Campbell, die Bürger der USA zum Gebet auf. Auch der Todesschütze war um ein Gebet selten verlegen. Er wird als "sehr frommer" Kirchgänger beschrieben (was, wen wundert's, in den amerikanischen Medien kaum erwähnt wird) und engagierte sich bei den Pfadfindern. Auf drei handgeschriebenen Zetteln vertraute er seine umgebrachte Familie "Jehova" an. "Ich weiß, daß Jehova sich um sie alle im nächsten Leben kümmern wird. [...] Wenn Jehova will, würde ich sie gerne alle in der Auferstehung wiedersehen, um eine zweite Chance zu bekommen." Der "perfekte Schwiegersohn", so Bartons erster Schwiegervater Spivey kurz vor dem Mord an seiner Tochter. (EMÖ)
[CNN 30., 31. Juli 1999, AP 30. Juli 1999]

*brrzzt* ... hat keine nachweislich gesundheitsfoerdernde Wirkung. Zu diesem Schluss kamen US-Forscher in einer neuen Studie. Sie widersprechen damit einer erst kuerzlich vorgelegten Untersuchung, nach der eine religioese Haltung und der Besuch von Gottesdiensten die Gesundheit von Patienten verbessern koenne. Diese Theorien wuerden oft von denen ins Feld gefuehrt, die ohnehin an die Macht der Religion glaubten ... *brrzzt* [dpa, The Lancet, 19.2.99, zit. nach Morgenwelt, 19.2.99]

 31. Juli 1999 · Geld: arm & reich

Aus dem am 12.07.1999 vorgelegten Jahresbericht der Entwicklungsorganisation der Vereinten Nationen (UNDP) geht hervor, dass es in mehr als 80 Länder der Erde den Menschen heute schlechter geht (geringeres Pro-Kopf-Einkommen) als vor zehn Jahren. Zudem wird die Kluft zwischen arm und reich durch die technische Entwicklung noch vergrößert.
In Genf sagte der Autor der Studie, Richard Jolly, die Technik verbessere zwar die Lebenssituation für viele, sei aber „ein zweischneidiges Schwert“. „Es schlägt den Weg für viele frei, aber es schneidet auch vielen den Zugang ab.“ Als Beispiel nennt er einen Computer, der in Bangladesch das achtfache eines Jahreseinkommens koste.
Zum sechsten Mal in Folge führt Kanada die Rangliste der 174 genannten Staaten und Gebiete als das am meisten entwickelte Land an. Es folgen: Norwegen, USA, Japan und Belgien. Deutschland liegt auf Platz 14 hinter Grossbritannien, Frankreich, der Schweiz und Finnland. Die letzten 22 Plätze nehmen afrikanische Länder ein. Ganz unten stehen Burkina Faso, Äthiopien, Niger und Sierra Leone.

Im o.g. Jahresbericht über die menschliche Entwicklung wurde noch eine Reihe von Aspekten der Globalisierung hervorgehoben. Eine kleine Auswahl:
- Die drei reichsten Menschen der Erde verfügen über ein Vermögen, das grösser ist als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aller am wenigsten entwickelten Länder (LDC) mit ihren 600 Millionen Einwohnern zusammen.

- Die Kluft in den Einkommen zwischen dem reichsten und dem ärmsten Fünftel der Weltbevölkerung erweiterte sich von 30:1 im Jahr 1960 auf 74:1 im Jahr 1997

- Die reichsten 20 Prozent der Weltbevölkerung erwirtschaften 86 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts (BSP), die ärmsten 20 Prozent der Weltbevölkerung dagegen nur ein Prozent.

- Die reichsten 20 Prozent der Weltbevölkerung verfügen über 74 Prozent aller Telefonanschlüsse, die ärmsten 20 Prozent dagegen nur über 1,5 Prozent der Anschlüsse.

- 1996 kam auf 100 Kambodschaner nur ein Telefonanschluss, auf 100 Einwohner Monacos kommen hingegen 99 Anschlüsse.

- Die Industriestaaten verfügen über 97 Prozent aller Patente.

- Die Zahl der Computer mit Internet-Zugang stieg in 10 Jahren von 1988 bis 1998 von 100.000 auf 36 Millionen.

Eventuell hilft da ein klitzekleines bischen Kommunismus, ...äääh christliche Nächstenliebe. Etwa nur soviel, wie ein vermeintlicher Religionsgründer vor etwa 2.000 Jahren scheinbar predigte:
"Verkauft euren Besitz und gebt ihn den Armen". (Lk. 12,33)
"Keiner von euch kann mein Jünger sein, der nicht auf alles verzichtet, was er besitzt". (Lk. 14,33)
...und es gäbe vielleicht eine rückläufige Tendenz dieser desaströsen Entwicklung. Sich jedoch als Christ zu bezeichnen oder tatsächlich einer zu sein, sind leider zwei paar Schuhe. Real geholfen hat diese oder jene Variante des Christentums den Bewohnern der Dritten, teils der Vierten Welt bisher kaum. (H.F.)

[Tageszeitung: Nürnberger Nachrichten, 13.07.1999]

 30. Juli 1999 · Religion: Update der Zitatensammlung

Unser umfangreicher Zitatenschatz nimmt weiter zu. Seid ihr um einen flotten Spruch verlegen, oder möchtet ihr wissen, was Christen von ihrer eigenen Religion halten? In unserer Sammlung werdet ihr fündig! Danke an alle, die uns neue Zitate zugesandt haben. (H.J.)

 29. Juli 1999 · Religion: Willst Du nicht mein (Glaubens-) Bruder sein...

In die Diskussion über den EU-Beitritt der Türkei haben sich nunmehr katholische und evangelische Bischöfe eingeschaltet. Sie sprachen sich in einem gemeinsamen Appell dafür aus, die Türkei nur dann enger an Europa anzubinden, wenn das Land bereit sei, fundamentale Werte wie Menschenrechte und Minderheitenschutz anzuerkennen. (recht gesprochen, doch dabei hat der Vatikan bis heute noch nicht die UN-Charta der Menschenrechte von 1948 unterzeichnet).
Der katholische Fuldaer Bischof Johannes Dyba sagte: „Die europäische Wertegemeinschaft hat ihre Wurzeln im Christentum. Zu dieser Wertegemeinschaft gehört die Türkei nicht.“ (Dyba scheint nicht zu wissen, dass Paulus nach der heutigen Geographie ein geborener Türke wäre).
Der Bischof erläuterte weiterhin, dass dies aber nicht bedeute, dass zukünftig nicht auch gemeinsame Wertemaßstäbe gefunden werden könnten. (Klar, solange diese der katholischen Kirche entsprechen). (H.F.)

[Tageszeitung: Nürnberger Nachrichten, 26.07.1999]

 28. Juli 1999 · Geld: Diakonie findet Marktlücke

In letzter Zeit wird oft gefragt,wie die Kirche ins nächste Jahrtausend kommt? Na, indem sie neue Geldquellen auftut und Geschäftslücken findet. So zum Beispiel die evangelische Diakonie in Hamburg. Unter der wohlwollenden Schirmherrschaft des Hamburger Landespastors Stephan Reimers, künftig Lobbyist der Kirche bei der Bundesregierung, und mit einem Pfarrer als Buchprüfer betreibt die kirchliche Sozialeinrichtung neuerdings eine Heiratsvermittlung. Billiger natürlich als andere, damit man sich nicht ganz so sehr fürs Geld schämen muss. (Nebenbei die Frage: Sind diese Geschäfte der Diakonie, weil kirchlich, möglicherweise steuerfrei? Da kann man leicht billiger als die Konkurrenz sein.)
Die EKD ist nicht ganz so begeistert von dem Kuppelprojekt. Sie befürchtet Proteste, weil z.B. auch Homosexuelle vermittelt werden. Klar, da gibt's wohl Probleme mit der geheuchelten Moral. Mit Liebe Geld zu verdienen scheint beim Kirchenvolk dagegen moralisch in Ordnung zu sein. Aber - wenn's Geschäft gut läuft und der Rubel rollt, wird die Diakonie wohl weitere Filialen eröffnen, so Oberkirchenrat Winkler.

Und bald vielleicht auch die katholische Caritas? Der Papst schreibt dann nur noch den Satz unten auf den Vertrag: "Diese Vermittlung dient bei Homosexuellen nicht der straffreien Liebe!" - und dann ist auch für ihn moralisch alles in Ordnung. (H.J.)
[Quelle: Spiegel 30/99]

 28. Juli 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis 04. August 99. Besonderer Hinweis: Am Freitag, den 30. Juli um 20.10 Uhr, kommt im Deutschlandfunk-Radio die Sendung "Der Staat ist nicht der Handlanger der Kirche", ein Gespräch mit Verfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach. (H.J.)

 27. Juli 1999 · Politik: Humanitäre Hilfe?

Unabhängige wissenschaftliche Beobachter können sich nach dem Ende der NATO-Luftangriffe gegen Serbien nun daranmachen, die Umweltbelastungen durch bombardierte und ausgebrannte Erdölraffinerien, Düngemittelfabriken und andere Anlagen der chemischen Industrie zu bewerten. Erhebliche Schadstoffmengen wurden durch den Rauch von mehreren Hunderttausend Tonnen Öl, Benzin und Gas - die in Flammen aufgingen – freigesetzt. Mehrere grosse, von Bomben getroffenen Industriekomplexe liegen an der Donau. Dieser Strom hat besonders unter den negativen Umweltauswirkungen der Bombardements zu leiden. Eine zunehmende Verseuchung der Donau und des Schwarzen Meeres wird befürchtet. Messungen ergaben, dass sich in der Donau der Gehalt an Schwermetallen wie Blei und Cadmium verdoppelt hat. Die Zinkwerte stiegen zeitweise bis auf das 55fache.
Der Chef der Umweltabteilung der russischen Armee, Boris Aleksejew, wirft der NATO vor, durch die Zerstörung „chemisch gefährlicher Anlagen“ seien massiv Dioxine, Furane und das Krebsgift Benzpyren freigesetzt worden.

Da gerade Serbien ein wichtiges Gebiet für die Grundwasserneubildung ist, ist möglicherweise die gesamte Balkanregion von den Folgen betroffen. Luftmessungen, durchgeführt im Nordosten von Griechenland, ergaben eine steigende Belastung mit Dioxin und polychlorierten Biphenylen (PCB). Nun befürchten auch Ungarn, Bulgarien und Rumänien, in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

Hierzu Herr Aleksandar Mosic, der ehemaligen Direktor des Chemiekombinats Pancevo nach dem Angriff auf diese Chemieanlage in einem Interview:
„In der Donau schwimmt flußabwärts eine Ölfläche von 15 Kilometern Länge und ungefähr 200 Metern Breite. Sie bringt die Fische zum Ersticken - und zwar von Pancevo bis zum Donau-Delta am Schwarzen Meer, das eines der kostbarsten Naturreservate in der Welt ist. Außerdem ist das Donauwasser mit 3000 Tonnen Sodalauge, 100 Tonnen Quecksilber, 800 Tonnen Salzsäure und 1400 Tonnen Ethylenichlorid vergiftet. Große Mengen von Vinylchlorid verpesten die Luft, so daß eine Wolke dieses krebserregenden Gases von zehntausendfacher Konzentration über dem gesundheitlich zugelassenen Wert noch acht Stunden nach dem Luftangriff zu messen war. Pancevo, Novi Sad, Prahovo, Smederev, Sombor, Nis und andere Städte waren nach den Luftangriffen von schweren, schwarzen rußbeladenen Wolken bedeckt. In manchen Orten gab es echten schwarzen Regen, der Obst und Gemüse in den Gärten vernichtete. Das Kohlenmonoxyd und der Ruß in der Luft verursachten schwere gesundheitliche Schäden bei Menschen und Tieren.“
„Die Frage nach der künftigen Bewohnbarkeit stellt sich nicht nur für Pancevo und Novi Sad, sondern für den größten Teil des Landes. Es ist deswegen nicht übertrieben, von einem echten Völkermord zusprechen. Die Umweltschäden, sogar mehr als die Wirtschaftsschäden, werden im Laufe der kommenden Jahrzehnte die Lebensweise und die Reproduktionsfähigkeit der Bevölkerung beeinträchtigen.“

...no comment! (H.F.)

[Magazin: terra, Heft 3/1999, Tageszeitung: junge Welt, 19.06.1999, GREENPEACE MAGAZIN 4/1999]

 26. Juli 1999 · Religion: Frommer Flieger

Die israelische Fluggesellschaft EL AL könnte in Zukunft Flugzeuge des Typs Airbus mit eingebauter Synagoge erwerben. Dieser Vorschlag war vom europäischen Luftfahrtkonsortium Airbus im Wettbewerb mit dem US-Mitanbieter Boeing um den Bau von Flugzeugen für die EL AL unterbreitet worden. Dies bestätigte auch ein israelischer Airbus-Vertreter auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters.

Nach Angaben des europäischen Flugzeugbauers zufolge könnte der Gebetsort über den Wolken zehn bis zwölf Menschen Platz bieten. Auch bestehe die Möglichkeit, dass sich die „Synagoge“ automatisch während des Fluges in Richtung Jerusalem drehe.
Die Flugzeugflotte der EL AL besteht bislang nur aus Boeing-Maschinen. Die israelische Fluggesellschaft muss nun bis Ende August entscheiden, welcher Hersteller am Ende den Zuschlag erhält.

Eine im Airbus integrierte Klagemauer wäre wohl zu schwer gewesen! (H.F.)

[Tageszeitung: Nürnberger Nachrichten, 24./25.07.1999]

 25. Juli 1999 · Religion: Pfaffe 2000 oder: Lachen ist gesund

„Kein Kabarettist könnte doch dies Christentum besser parodieren.“
(Karlheinz Deschner: Opus Diaboli)

Um Himmels willen, sollten die schönen Zeiten, in denen Christen die christlichen Lehren als „Krankheit“, „Seuche“, „fressenden Krebs“, „von Gottlosigkeit strotzende Possen“, „wildes Heulen und Gekläff“, „Wahngebilde und Hirngespinst“, „Erbrechen und Auswurf“, „Schmutz“, „Gift“, „stinkenden Unrat“, „Unflat“, „Jauchengrube“, „Kot“ bezeichneten, tatsächlich vorbei sein? Vorbei die Zeiten, in denen Christen Christen als „Verseuchte“, „Verstümmelte“, „Vorläufer des Antichrist“, „Söhne des Teufels“, „Teufel“, „nur äußerlich Menschen, im Innern aber voll von der Tollwut der Tiere“, „Tiere in Menschengestalt“, „kranke Hunde“, „wilde Tiere“, „Bestien“, „schlimme Bestien“, „schmutzige Schweine“, „Schlachtvieh für die Hölle“, „ganz irrsinnig, und sie müßten niedergeschlagen werden“ schmähten? [1]

Einem Rundschreiben der vatikanischen Kongregation zufolge, soll sich der katholische „Priester 2000“ der Politik fernhalten. Ein freundlicher Gottesmann soll er sein, sein Priestergewand tragen, würdevoll, dennoch bescheiden leben und einen korrekten und eleganten Umgangston pflegen. Seine Predigten sollen sich „positiv und stimulierend“ auswirken und er sollte dabei berücksichtigen, daß sie von allen Gesellschaftsschichten verstanden werden. Ja, selbst „Banalitäten“ sollen vermieden werden. (Hat ein Pfaffe jemals etwas anderes als Banalitäten von sich gegeben?) Wenn es um die Schäfchen geht, müsse der Hirte, mit Blick auf die Neu-Evangelisation, aufmerksam und behutsam sein. Außerdem sollte der runderneuerte Pfaffe auch im Pfarrhaus den Besuchern, z.B. beim Essen, ein Beispiel für Mäßigkeit – an dieser Stelle ist man fast versucht, Mäßigkeit mit Mittelmaß zu übersetzen, aber nicht einmal das erreichen die Schäfchenjäger – geben. Da sich die nicht ganz freiwillige Selbstzügelung nur aufs Pfarrhaus beschränkt, darf sich die schwarzbekittelte Tonne bei öffentlichen Anlässen auch weiterhin mit vollem Gewicht ungeniert in die Büffetschlacht schmeißen. [2]

Man sollte jetzt nicht den Fehler machen und dieses vatikanische Rundschreiben als Spaßbremse verstehen. Denn ob sich die Clowns daran halten oder auch nicht, ist letztendlich bedeutungslos. Aus einem bestimmten Blickwinkel heraus werden sie, die Pfaffen, solange es sie gibt, eine nie versiegende Quelle der Witzigkeit bleiben. Die Theorie des Komischen des französischen Philosophen Henri Bergson besagt in ihrem Kern, daß das Lachen der Preis ist, den die Öffentlichkeit von Menschen einfordert, deren Verhalten starr und rigide ist. So gesehen wird es über diese Musterexemplare der geistigen Starre noch viel zu lachen geben – und wir werden genau hinschauen. (C.B.)

Quellen:
[1] Karlheinz Deschner: Oben ohne
[2] Frankfurter Rundschau, 16.07.1999

 25. Juli 1999 · Religion: Alter Schwede!

„Es gab viele Methoden der Priester, sich zu bereichern, privat und offiziell. Ihre Habsucht wird oft bezeugt.“
(Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums, Band 3)

Wenn es darum geht, den Menschen ihr Geld aus der Tasche zu leiern, dann ist kaum eine Gesellschaftsschicht so erfolgreich wie die der Pfaffenschaft. Aber geradezu tolldreist nimmt sich das gerade entstehende schwedische Modell aus. Initiatorin ist Louise Linder. Weil die Pfäffin nicht arm wie die vielzitierte Kirchenmaus – eine Lüge, aufgeklärte Menschen wissen das – leben möchte, ist jetzt Schluß mit der kostenlosen Barmherzigkeit. „Alles, was ein Geistlicher tut, wird immer noch gerne als unentgeltliche Dienstleistung angesehen“, hadert sie mit ihrem Schicksal. Und der fromme Christ stellt sich bei diesen Worten ein in Lumpen geführtes Leben vor, gnadenlos aufgeopfert für die Armen und Bedürftigen. Aber nicht mit der feschen Louise. Mit 36 hat man schließlich noch gewisse Ansprüche ans Leben. Und so bietet sie seit drei Jahren ihre Dienste der freien Wirtschaft an.

Der schwedische Telekommunikationskonzern Ericsson findet das richtig prima. Die Pressesprecherin: „Wir haben Betriebsärzte und Betriebspsychologen. Eine Pastorin rundet den Service für unsere Angestellten ab.“ Da fügt es sich glücklich, daß Ericsson gerade dabei ist, ein Zehntel der Belegschaft auf die Straße zu schmeißen. Louise: „Die großen betrieblichen Veränderungen mit Entlassungen sind für viele Betroffene ein harter Schlag. Diese Menschen brauchen Hilfe.“ Praktisch heißt das: Ex und hopp, ein Gebet hinterhergekübelt und Ruhe ist. Das lohnt sich zumindest für zwei der drei beteiligten Parteien. Der Ausbeuter freut sich über die Senkung der Lohnnebenkosten und Louise über ein hübsches Extrasalär. Schließlich stellt eine Massenentlassung eine viel größere Herausforderung dar, als die üblichen Talkshow-Themen: „Den Asi mobb’ ich raus“, „Mein Chef ist ein Arsch“ oder, auch immer gern genommen, „Meine Familie klopp’ ich kaputt“. Louise wird’s schon richten.

Um sich von der Unersetzlichkeit des eigenen Arbeitsplatzes zu überzeugen, muß man solche Sätze von sich geben: „Es ist betriebswirtschaftlich einfach besser, wenn ein Unternehmen Mittel für die Krisenbewältigung seiner Mitarbeiter bereitstellt. Sonst würden die Konflikte weiterschwelen und die Arbeitsleistung hemmen.“ Und weil, streng ökonomisch gedacht, nicht sein kann, was nicht sein darf, arbeiten Kapital und Klerus Hand in Hand, die Geschichte lehrt nichts anderes, an der Ausbeutung des Menschen. (Sage noch einer, die Kirche habe sich – jawohl, zum Besseren! – geändert!) Weil z.B. die schwedische Telekom Telia und der Versicherungskonzern Folksam keine Vorbehalte gegen diese scheinheilige Allianz haben, heuern auch sie gerne Louise als Betriebsgeistliche an. Und so kann sich die umtriebige Pfäffin über mangelnde Aufträge nicht beklagen. Aber weil Louise nicht alle Getretenen der schwedischen Gesellschaft in persona beglücken kann, gründete sie die Aktiengesellschaft „Prästbyrån“. Im September wird das Vermittlungsbüro, das bereits fünf Geistliche unter Vertrag hat, seinen Dienst aufnehmen.

Louise, das Allroundtalent, ist nie um einen Rat verlegen. Das steigert den Marktwert (und die Aktienkurse). Selbstverständlich besitzt sie, die luzide Louise, auch einen theologischen Wettbewerbsvorteil: „Wir haben, anders als Psychologen, den Blick für den ganzen Menschen.“ Merke: Pfaffen begründen ihre Existenz stets mit einer eingebildeten Notwendigkeit. Da macht auch die Louise keine Ausnahme: „Die Menschen brauchen heutzutage immer mehr Rat in Lebensfragen, und wenn wir einen guten Job machen, warum sollen wir nicht auch ein ordentliches Honorar einfordern?“ Und wer, bitte schön, übernimmt die Qualitätskontrolle? Der Heilige Geist? Denn: „Die Beratung ist vertraulich – der Arbeitgeber erfährt nichts davon.“ Bei wem beschwert man sich also, wenn man mit der Beratung nicht zufrieden war? Muß Louise ihr Honorar im Extremfall zurückzahlen? Der Vertragstext für das „Pastoren-Consulting“ dürfte ein interessanter Fall sein.

Es wird geschätzt, daß Louise für ihre Dienste umgerechnet 200 Mark pro Stunde kassiert. Louise und ihre Auftraggeber halten sich in dieser Hinsicht bedeckt. Beim Thema Geld gerät die Redseligkeit immer schnell ins Stocken – eine typisch christliche Charaktereigenschaft. Weil das Scheffeln der Kohle eine zeitintensive Aufgabe ist, knechtet Louise nur noch als Teilzeitbeschäftigte im Weinberg des Herrn. Einerseits: „Es ist wichtig, den Fuß in der schwedischen Kirche zu behalten.“ (Man weiß ja nie, ob nicht um die Ecke schon der Konkurs lauert.) Andererseits: „Aber genauso wichtig ist es, hinauszugehen zu den Menschen. Ein Pfarrer kann sich nicht nur in seinen Kirchenräumen aufhalten.“ Besser wär’s, Louise, besser wär’s. (C.B.)

[Quelle: Süddeutsche Zeitung, 23.07.1999]

 24. Juli 1999 · Religion: Wunder: Grasfressende Frau wird verrückt

"Things are getting strange, I'm starting to worry
This could be a case for Mulder and Scully" – Catatonia: Mulder and Scully

Von den Wundergaben des Christengottes berichten regelmäßig die sogenannten "Freitagsfaxe" der christlich-fundamentalistischen Propagandaorganisation DAWN. In der jüngsten Ausgabe erfahren wir unter anderem von der folgenden unglaublichen Begebenheit:

Laufend geschehen Zeichen und Wunder, so der Bericht von Kingdom Ministries. In einem Dorf war eine Frau, die wie der biblische Nebukadnezar seit längerer Zeit wie eine Kuh auf allen Vieren ging und Gras fraß. Alle medizinische Hilfe war umsonst, sie galt allgemein als besessen. Als A., ein Gemeindegründer, in dieses Dorf kam, erklärte er, daß er dieser Frau nicht helfen könnte, aber Jesus könnte sie frei machen. Nachdem er für die Frau gebetet hatte, wurde sie wieder normal. Das bewirkte eine große Offenheit für das Evangelium in dem Dorf und viele Menschen entschlossen sich, Christen zu werden. Quelle: Kingdom Ministries, Fax +41-33-4370016

Womit bewiesen wäre, daß jeder Wahnsinn noch steigerungsfähig ist. (EMÖ)
[DAWN-Freitagsfax, zugesandt von Tim Lüttgens]

 23. Juli 1999 · Geld: Keine Mahnungen mehr, höhere Verzugszinsen

Noch im Herbst will die Bundesregierung ein Gesetz zur "Verbesserung der Zahlungsmoral" in Deutschland verabschieden, so Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin am Freitag im Deutschlandradio Berlin. Mahnungen sollen völlig wegfallen und die Verzugszinsen von derzeit 4 auf 6 % erhöht werden. Diese sollen dann sofort nach Überschreiten der Zahlungsfrist ohne weitere Vorwarnung anfallen. Däubler-Gmelin wies darauf hin, für das Vorhaben die Unterstützung der Opposition zu haben.

Die Verbraucherverbände kritisierten das geplante Gesetz scharf. Die Gleichbehandlung von Großunternehmen und einzelnen Verbrauchern sei völlig verfehlt, so eine Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände. Schuld an der finanziellen Lage vieler Handwerksbetriebe seien nicht private Verbraucher, sondern die dünne Kapitaldecke der Baufirmen und Zahlungsverzug durch Kommunen und große private Investoren.

Da die derzeitige Opposition sich als noch konservativer und reaktionärer auszeichnen muß als die jetzige Regierung, wird man beim nächsten Regierungswechsel wohl mit der Wiedereinführung von Schuldtürmen rechnen müssen. (EMÖ)
[dpa, 23.7.99]

 23. Juli 1999 · Kultur: Breite Mehrheit für uneingeschränktes Nacktbaden

Ohne Feigenblatt: Adam und Eva?Nach einer Umfrage der Gesellschaft für Erfahrungswissenschaftliche Sozialforschung (GEWIS) stimmen 77 % "der Deutschen" (Sample Size und Repräsentativität unbekannt) dem Nacktbaden auch außerhalb abgesteckter FKK-Badestrände zu. Lediglich 8 Prozent sind der Meinung, Nacktbaden gehöre generell verboten.

Die Mainstream-Medien (ursprünglich die Neue Revue) kolportierten die Meldung genau andersherum: "Nackt am Textil-Strand: Jeder vierte dagegen". Wenn man die Statistik schon nicht fälschen kann, kann man sie wenigstens emotional so präsentieren, daß sie akzeptabel klingt.

Es bleibt abzuwarten, ob die abstrusen Exhibitionismus-Verbote tatsächlich aufgehoben werden. (EMÖ)
[ots, 21.7.99]

 21. Juli 1999 · Wissenschaft: Walverwandtschaften

Molekulargenetiker in Japan (Tokyo), Schweden und den USA (Texas) haben herausgefunden, dass die nächsten Verwandten der Wale die Flusspferde sind.
Seit Jahrzehnten ist bereits bekannt, dass die Wale (Ordnung Cetacea) von ehedem am Land lebenden Säugetieren abstammen. Die Paläontologen hatten sie allerdings als Abkömmlinge hyänenartiger Fleischfresser eingeordnet. Die enge Verwandtschaft der Wale mit den Paarhufern (Ordnung Artiodactyla) wurde jedoch erst vor etwa einem Jahrzehnt erkannt. Zu den Paarhufern zählen neben Schweinen, Rindern, Kamelen, Hirschen und Giraffen auch die Flusspferde.
Die Analyse des Erbmoleküles DNA ergab nun die Überraschung, dass Wale und Flusspferde zu sogenannten Geschwistergruppen gehören (Science, Bd. 284, S. 2081). Damit ist offenkundig, dass Flusspferde näher mit den Walen verwandt sind als mit Rindern, Hirschen oder Schweinen. Weiterhin wurde festgestellt, dass der letzte gemeinsame Vorfahr vermutlich vor etwa 54 Millionen Jahren gelebt hat. (H.F.)

[DIE ZEIT, Nr.: 29/1999]

 20. Juli 1999 · Wissenschaft: Krebskranke Krebse

Amerikanische Forscher des Great-Lakes-Umweltforschungslabors in Ann Arbor fanden überraschend im Michigan-See an Zellwucherungen erkranktes zoologisches Planton, darunter auch winzige Wasserkrebse. Bei räuberischen Planktonarten, die sich von anderen Winzlingen ernähren war die Krebsrate besonders hoch. „Vegetarische“ Varianten wiesen in der Regel keine Veränderungen auf. Krankhafte Zellwucherungen treten bei den nur millimetergrossen Wasserkrebsen nur sehr selten auf. Bei Weichtieren, Insekten und Flachwürmern dagegen eher.
Das Teammitglied Henry Vanderploeg ist ueberzeugt, dass Tumore gewöhnlich durch Umwelteinflüsse ausgelöst werden. Er ist jedoch darüber verwundert, dass die Geschwüre gerade jetzt auftreten, obwohl die Konzentration der meisten Schadstoffe im Wasser des Michigan-See stark zurückgegangen ist. Die exakte Ursache ist bislang noch nicht erforscht. (H.F.)

[GREENPEACE MAGAZIN, 04/99]

 15. Juli 1999 · Wissenschaft: Vorbild Bonobo: Friedlich dank Sex

Bonobo-Baby

Bonobos, eine den Schimpansen eng verwandte Affenart, zeichnen sich vor allem durch ihr vielfältiges Sexualverhalten aus – sie treiben es in so ziemlich jeder denkbaren Konstellation. Sex dient ihnen primär der Konfliktlösung und nicht der Fortpflanzung. Bonobo-Weibchen zum Beispiel paaren sich zu diesem Zweck sogar mit Männchen aus feindlichen Gruppen. So kann das Sozialgefüge stabilisiert werden, und Konflikte enden seltener in gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Neuesten Forschungsergebnissen eines Projekts zur Menschenaffenforschung am MPI für evolutionäre Anthropologie zufolge sind Bonobos außerdem im Matriarchat organisiert, die Weibchen beherrschen die Jagd, teilen untereinander die Nahrung auf, schirmen sie von den Männchen ab und verjagen diese von den Futterplätzen. Die Affengesellschaften müsse man sich, so Projektleiter Gottfried Hohmann, wie "Großkommunen in den 68ern" vorstellen.

Wer glaubt, man könne die Forschungsergebnisse nicht auf den Menschen übertragen, irrt gewaltig. Siehe exklusiv bei uns: The Origins of Violence. Die interkulturellen Vergleiche "primitiver" Kulturen in den hier präsentierten Studien zeigen unter anderem, daß matriarchalische Kulturen deutlich sexualliberaler sind als patriarchalische (und daß sexualliberale friedlicher sind als antiliberale). Es überrascht also nicht, daß bei den Bonobos eine entsprechende Konstellation vorzufinden ist.

Es bleibt zu hoffen, daß der Mensch eines Tages vom Affen lernt. (EMÖ)
[bild der wissenschaft-Ticker/dpa, 14.7.99]

Link: Bonobo Sex and Society. The behavior of a close relative challenges assumptions about male supremacy in human evolution.

Buchtip: Frans de Waal, Frans Lanting: Bonobos. Die zärtlichen Menschenaffen. Basel, Birkhäuser, 1998.

 15. Juli 1999 · Kultur: Update der Medientipps

Neue TV- und Radiotipps bis 30. Juli 99. Wer Neues über Komplott und Intrigen im Vatikan wissen möchte, schaut heute Abend um 21.15 Uhr ins auslandsjournal beim ZDF. Ein Geistlicher hat mal wieder aus dem Nähkästchen geplaudert und darüber auch noch ein Buch geschrieben. Dafür wird er auch vors Kriegs- - äh ... Verzeihung - Kirchengericht zitiert. Der Papst soll allerdings mit der aufgedeckten Korruption nichts zu tun haben. Was auch passiert, der Papst muss rein bleiben. Es ist, wie immer, nur die Kurie. - Auch Kardinal Ratzinger hat vor einigen Tagen den Bischöfen Karrierestreben vorgeworfen. Will er dadurch die unliebsame Konkurrenz ausschalten, nachdem er selbst Karriere gemacht hat? (H.J.)

 15. Juli 1999 · Geld: Neu: Rauchen macht jetzt NOCH süchtiger

"[...] the role of nicotine in tobacco use is not like the role of cocaine in coca leaf use as argued by the 1988 Surgeon General's Report, but is, in fact, more like the role of caffeine in coffee drinking as concluded in the 1964 US Surgeon General's Report." – Zusammenfassung eines von der R.J. Reynolds Tobacco Company finanzierten Manuskripts (Quelle: MEDLINE).

"I'll tell you why I like the cigarette business. It costs a penny to make. Sell it for a dollar. It's addictive. And there's fantastic brand loyalty." – Warren Buffett, einst R.J. Reynolds größter Aktienbesitzer

Shareholder Value rules: Nach einem Bericht, der von der britischen Anti-Tabak-Lobby Action on Smoking and Health (ASH) in Zusammenarbeit mit dem Imperial Cancer Research Fund und dem US-Bundesstaat Massachusetts vorgelegt wurde, versucht die Tabakindustrie mittels bestimmter Zusatzstoffe die Abhängigkeit von Nikotin zu steigern. Dem Bericht ging die Auswertung von über 60 internen Dokumenten der Zigarettenindustrie voraus. Die Industrie habe zahlreiche Chemikalien gezielt daraufhin untersucht, ob sie die Sucht nach der Droge verstärken könnten. Praktische Anwendung zur Suchtsteigerung finde bereits Ammoniak. Dies sei bekannt geworden, als Konkurrenzfirmen von Marlboro nach dem Geheimnis der Marke suchten. Die 600 in Großbritannien zugelassenen Zusatzstoffe müßten deshalb nicht nur nach dem Kriterium der Krebserregbarkeit, sondern auch nach ihrer Wirkung auf die Abhängigkeit von der Droge neu geprüft werden, forderte ein Sprecher der ASH. (EMÖ)
[Quelle: dpa, 14.7.99]

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