... es ist ein Staatakt, es ist kein Gottesdienst ... es ist kein Staatsakt, es ist ein Gottesdienst... es ist... Es könnte eine unendliche Geschichte werden. Heute nun sahen sich die Nordelbische Landeskirche und Hauptpastor Adolphsen von der Michaelis-Kirche veranlasst, eine Presseerklärung abzugeben. Während die Nordelbische Kirche uns noch vor vier Tagen mitteilte: "Es handelt sich bei der Trauerfeier für Rudolf Augstein nicht um eine kirchliche Trauerfeier, sondern um einen Staatsakt, für den die Kirche St. Michaelis als größte Kirche Hamburgs zur Verfügung gestellt wurde", trägt die heutige epd-Pressemeldung die Überschrift: "Kein Staatsakt, sondern Gottesdienst". Da passte es gut, dass Familie und Verlag die Trauerfeier ausdrücklich gewünscht hätten. Das wäre Voraussetzung gewesen, teilt die Kirche mit. "Gemäß den 'Richtlinien für gottesdienstliches Handeln' der Vereinigten Ev.-Luth. Kirche Deutschlands (VELKD) seien grundsätzlich 'Gottesdienste aus Anlass der Beerdigung Ausgetretener' möglich", heißt es nun von der Nordelbischen Kirche. Und sie schreibt gleichzeitig auf ihrer Website: "Das ist grundsätzlich nicht möglich. Wer aus der Kirche austritt, erklärt damit auch, dass er auf eine kirchliche Trauerfeier verzichtet." Übrigens: Noch gestern schrieb der Senatssprecher Christian Schnee in einer Mail: "Der Wunsch, den Staatsakt in St. Michaelis abzuhalten, ging von der Familie Augstein aus." Ach ... doch ein Staatsakt? Genau genommen soll das Ganze zweigeteilt werden: Der erste Teil mit gottesdienstlichem Charakter, danach erst würden offizielle Ansprachen folgen. Man rettet, was noch zu retten ist... Aber ist wirklich noch etwas an diesem Possenspiel zu retten. Die in privatem Rahmen gehaltene Beerdigung des konfessionslosen Kirchenkritikers Augstein fand bereits heute auf Sylt statt, im "engsten Familienkreis" mit über 100 Teilnehmern. Rudolf Augstein wurde in einer evangelischen Kirche vom Ortspfarrer ausgesegnet. "Auch nach jedem großen Unglück würde nach Kirche gerufen: Christen seien 'Protestleute gegen den Tod'", rechtfertigt sich der Pastor. Es stimmt, nach jedem großen Unglück ruft auch der weltanschaulich neutrale Staat nach den Priestern und lässt Trauerfeiern grundsätzlich christlich abhalten. Obwohl nach einer neuesten Umfrage vom Gallup-Institut die Institution Kirche in Deutschland auf den allerletzten von 17 Plätzen in der Vertrauensfrage kam. 74 % der Deutschen vertrauen der Kirche wenig bis gar nicht! Über ein Drittel der Deutschen gehört keiner der beiden großen Kirchen an, im Bundesland Hamburg sind dies sogar 56 % (Angaben der EKD und DBK). Falls Rudolf Augstein keine gegenteilige Verfügung hinterlassen hat, muss die Entscheidung der Familie für eine christliche Beerdigung akzeptiert werden, auch wenn sie unverständlich ist. Aber die offizielle (und nicht private) Trauerfeier am 25. November in Hamburg, ausgerichtet vom Senat, soll ausdrücklich für den Ehrenbürger der Stadt – zu seinen Ehren –, und nicht als Trost für die offensichtlich christlich eingestellte Familie stattfinden. Und spätestens hier hätte dem Lebenswerk und der Weltanschauung Augsteins mehr Respekt entgegengebracht werden müssen! Die Kirche erwartet zur Trauerfeier am nächsten Dienstag bis zu 1000 Spiegel-Mitarbeiter. Wir werden sehen, ob sie nach dem Genuss des Gottesdienstes so geläutert seien werden, dass in Zukunft kirchen- und religionskritische Artikel im Spiegel zur Seltenheit werden. Es ist ja bald Weihnachten... (H.J.) ==> Offener Brief der Verbände der Konfessionsfreien an den Hamburger Senat (Lesen Sie auch die Teile I und II des Possenspiels, 13. und 18. November 2002.)
Ein Gottesdienst - mit Predigt - also zu Ehren des Kirchenkritikers, Atheisten und Konfessionslosen, der nicht in den "Schoß der Kirche" zurück wollte. Auf der Website der Nordelbischen Kirche heißt es zwar: "In jedem Fall ist der Wille des Verstorbenen zu achten und zu respektieren. In der Regel möchte derjenige, der aus der Kirche ausgetreten ist, auch nicht kirchlich bestattet werden", aber wen schert’s, wenn die Publicity winkt. Und der letzte Sieg über den Abtrünnigen und Gegner.
Die Anfrage für den Michel sei vom Hamburger Senat ausgegangen, teilte der Pfarrer mit. Ein staatliches, weltanschaulich neutrales Organ fragt für einen Gottesdienst an, der laut kirchlicher Presseerklärung "ausdrücklich kein Staatsakt sei"?
Die geplante Gestaltung der Trauerfeier für Rudolf Augstein in der Hamburger Michaelis-Kirche (wir berichteten) hat mittlerweile Christen wie Konfessionsfreie zu Protesten veranlasst. Während Pastor Adolphsen gegenüber der WELT von einem Staatsakt mit "gottesdienstlichem Charakter" spricht, äußerst er sich gegenüber der Nachrichtenagentur idea – wie wir erfuhren – anders: Es sei ein Staatsakt, aber kein Gottesdienst. Die Feier würde vom Hamburger Senat ausgerichtet, nicht von der Kirche. Der Pressereferent des Senats wiederum spielte die Rolle des Senats herunter, das sei von Familie, Verlag und Kirche mitorganisiert, mochte gar nicht das Wort "Staatsakt" hören – die Medien hätten ohne Rückfrage eine falsche dpa-Meldung abgeschrieben - , erklärte aber schließlich, dass der Senat gemeinsam mit der Familie die Trauerfeier organisiert. "Diese Trauerfeier ist (auch) staatlich organisiert, aber immer noch kein 'Staatsakt' - egal wer das Wort wie oft benutzt." Eine Wortklauberei, denn ein "Staatsakt" ist offiziell etwas mit großem "Trara mit Nationalhymne etc, Trauerfeier ist etwas bescheidener". Außerdem würde man sich nicht um die Religionszugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit der Ehrenbürger kümmern, da wäre der anzunehmende Ort eben die Kirche. Auch für Hindus, Juden, Moslems, fragt man sich da erstaunt? Wohl kaum, aber für den konfessionslosen Kirchenkritiker! Die EKD, von uns befragt, konnte unsere Irritation verstehen, wollte sich aber dazu nicht äußern. Allein verantwortlich sei die Nordelbische Kirche. Die evangelische und evangelikale Presse berichtet mittlerweile in großen Artikeln über Augstein, der kein Kirchenfreund war. Besonders hervor tut sich www.jesus-online.de, durch einen Leserbrief auf die Sache gestoßen: Nach einer Tirade über den "Atheisten Augstein", der "immer und mit ganzer Vehemenz mit beispiellosem Sarkasmus versucht die Kirchen und oft auch deren Taten in den Schmutz zu ziehen", finden sie eine kirchliche Trauerfeier völlig in Ordnung, um die Angehörigen "entweder zu trösten oder was mir näher erscheint, zu warnen". - Da ist sie wieder, die christliche Nächstenliebe. Mehrere Verbände der Konfessionsfreien, vor allem auch deren Hamburger Ableger, fordern nun in einem gemeinsamen Offenen Brief an den Senat, die Gestaltung der staatlichen Trauerfeier weltanschaulich neutral zu halten, "die das Andenken des Verstorbenen wirklich ehrt und es nicht verhöhnt und auch der Unterschiedlichkeit der Weltanschauungen der Bevölkerung gerecht wird!" (H.J.)
Soweit so gut. Die für Hamburg zuständige evangelische Nordelbische Landeskirche sprach trotzdem auf Anfrage von einem "Staatsakt" – das haben sie sicher auch aus der falschen dpa-Meldung, genau wie der Pastor. Für die Trauerfeier, die keine kirchliche sei, sei lediglich das Gebäude zur Verfügung gestellt worden. Warum will allerdings dann der Pfarrer dort predigen? Auf den entsprechenden Hinweis bezüglich des WELT-Artikels erhielten wir noch keine Antwort...
==>zum Offenen Brief
Rudolf Augstein bekannte in einem seiner letzten Interviews vor einem Jahr, dass er weder an Gott glaube noch "an die Auferstehung irgendeines Toten"[2].
Für Rudolf Augstein findet am 25. November im Hamburger Michel ein Staatsakt statt. Der zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtete Staat verabschiedet den konfessionslosen Kirchen- und Christentumskritiker christlich. Mit Pfarrer. Mit christlicher Predigt. Mit Brahms "Requiem". In einer Kirche.
Es hatte Klärungsbedarf darüber gegeben, in welchem Rahmen des verstorbenen Publizisten gedacht werden soll. Dabei mussten die Interessen der Familie und des Verlages ebenso berücksichtigt werden wie die des Senats und des Kirchenvorstandes, berichtet der Pfarrer der Michaelis-Kirche in Die Welt. Man wundert sich, wer alles bei der Gestaltung eines Staatsaktes mitbestimmen darf und sucht vergebens den Verstorbenen in dieser Liste.
"Nun steht fest, dass die Trauerfeier einen gottesdienstlichen Charakter haben wird", sagte der Pfarrer des Hamburger Michels. In seiner Predigt will er vor allem auf die christliche Sicht über Sterben, Tod und Auferstehung eingehen. "Es soll deutlich werden, dass dieser Staatsakt in einer Kirche stattfindet." [3]
Augstein, der an ein Leben nach dem Tod nicht glaubte, predigt man von der Auferstehung. Will man den Toten ehren, oder will man ihn und seine Weltanschauung verhöhnen?
[1] aus dem Vorwort in: Rudolf Augstein, Jesus Menschensohn, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1999
"Zwischen dem alten Buch, das 1972 erschienen ist, und dem neuen liegen 27 Jahre. Weil in dieser Zeit in der Theologie weiterhin viel geschrieben wurde und sich auch in den Kirchen einiges getan hat, ist dieser 'Jesus Menschensohn' fast ein neues Buch geworden ... Spekulationen darüber, dass ich - inzwischen 75 Jahre alt - die viel beschworene Umkehr vorgenommen und mich nun eines besseren besonnen hätte, gar in den 'Schoß der Kirche' zurückkehren würde, dürften sich nach der vorlegenden Lektüre erübrigen. [...] Mit meinem Kirchenaustritt wartete ich bis 1968, bis zum Tode meiner frommen Mutter. Aber die christliche Jacke legt man nicht einfach ab. [...] Während ich nun in den Geschichten des Alten Testaments las, wurde mir klar, ich würde einen Trennungsstrich ziehen müssen: Jahwe, der alte Stammesgott, belohnt, straft, befiehlt, schlägt und rottet aus - nach patriarchalischem Gutdünken. Mein Gott war das nicht. [...] Kritiker meines alten Buches haben mir vorgeworfen, ich hätte mich nicht eindeutig entschieden, ob Jesus nun existiert hat oder nicht. Die Rechthaberei von kirchlicher Seite gipfelte darin, sie kenne eine Welt, die höher sei, als 'das armselige Ding', die 'Welt, in der nichts anderes regiert als die menschliche Vernunft'. Augstein, so einer der vielen Vorwürfe, kenne nur den 'historischen Jesus'; und da ich der wahren Gestalt des Gottessohnes fern stünde, könne ich seine Taten auch nicht richtig interpretieren. Richtig ist, die christlichen Grundwahrheiten der beiden großen Religionsgemeinschaften glaubte und glaube ich nicht in der vorgeschriebenen Form - auf mich ist da nicht zu zählen. Entscheidend ist nach wie vor, der Mensch Jesus, wenn es ihn gab, hat mit der Kunstfigur des Christus nichts zu tun. [...] Da fühlt man sich herausgefordert gegenzusteuern, weil nach wie vor umgebogen und als christliche Botschaft verfälscht wird, was sich um den sogenannten Jesus Christus rankt. [...] Den wundersamen Christus gibt es aber nur noch für eine immer schneller immer kleiner werdende Minderheit von Glaubens-Christen. Nicht nur glauben die meisten nicht mehr, was die Kirchen lehren; kaum jemand weiß, was in der Bibel steht, und kaum jemand kümmert sich darum, was von ihm zu glauben verlangt wird. Die Bibel ist den Menschen suspekt geworden, weil die sogenannten Seelenhirten sie so lange ausgequetscht und geschüttelt haben, bis für jedermann bei jederlei Bedarf ein Pflästerchen oder ein Trostbonbon, und bis für jeden, auch politischen Bedarf, die passende Auslegung gefunden wurde. [...]"
[2] idea-online, 13.11.2002
[3] Die Welt, 13.11.2002
Das Land NRW plant als erstes Bundesland eine Liberalisierung des Bestattungsgesetzes. Unter anderem sollen der Friedhofs- und der Sargzwang aufgehoben werden. Nach dem Gesetzentwurf dürften Urnen auf Wunsch des Verstorbenen zu Hause aufbewahrt werden, solange Familienangehörige da sind. Auch das Ausstreuen der Asche auf Ausstreuwiesen soll möglich werden.
Wohlgemerkt: Dies alles sind Alternativen, niemandem wird vorgeschrieben, dass er seine sterblichen Überreste nicht wie gehabt auf dem Friedhof - in Sarg oder Urne - bestatten darf.
Trotzdem laufen die Kirchen Sturm gegen diese Änderung, die von vielen Menschen gewünscht wird. Sie warnen vor einem Verfall der Bestattungskultur, fürchten wohl, dass sie auch hier nicht mehr gebraucht werden.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, hat sich heute in einem Tagesschau-Interview zu einem besonders wahnwitzigen Vergleich hinreißen lassen.
"Wir brauchen eine Gedenkkultur. Wir müssen nicht die Leute verschwinden lassen. Das Verschwinden lassen, das spurlose Entsorgen erinnert an Krematorien in unheiligen Zeiten, in denen Menschen zu Millionen vergast worden sind, und damit man sie nicht mehr auffindet, wurden sie verstreut."
Eine Verharmlosung der NS-Verbrechen? (H.J.)
[Quelle: ARD, Tagesschau vom 01.11.02, 20.00 Uhr]
"Die Zukunft ist kein dunkler Tunnel", sagte Papst Johannes Paul II. bei einer gemeinsamen Messe (nach römisch-katholischen Ritus) mit dem rumänisch-orthodoxen Patriarchen Teoctist im Petersdom am vergangenen Sonntag (13.10.02). Spricht JP II. dabei von der Zukunft der Kirche? (Etwas anderes dürfte ihn kaum interessieren). Weiß der Ober-Promotor von OPUS DEI und angeblich irdische Vertreter des dreieinigen Lattenjupps vielleicht mehr...? Der rumänische Patriarch Teoctist wiederum betonte die "gemeinsamen Ziele von Katholiken und Orthodoxen". GLAUBEN doch alle Gläubigen... - und vielleicht sogar an den einen Gott? Zumindest an das eine und alleinige Hirngespinst.
"Insbesondere christliche US-Organisationen haben sich mit islamischen Staaten zu einer Allianz zusammengeschlossen, um bei UN-Konferenzen die Ausweitung sexueller und politischer Rechte und Schutzbestimmungen für Homosexuelle, Frauen und Kinder zu verhindern".
"Deus lo vult!" (Gott will es!) war nicht nur der Ruf der Kreuzritter.
Mit dem derzeitigen Präsidenten der USA, Georg Bush, haben diese Organisationen einen bigott-gläubigen Christen gefunden, der sie in ihren Zielen massiv unterstützt. Die Bush-Regierung sieht sich zunehmend als "religiöser Partner" ihrer sonst erbitterten politischen Gegner, besonders in fundamentalistischen Staaten. Zu den UN-Konferenzen über globale Wirtschafts- und Sozialpolitik werden von den USA vermehrt Abtreibungsgegner als Delegierte entsandt.
"Insbesondere konservative Christen haben die Bande zum Vatikan und einem neuen Block von über 50 islamischen Staaten, darunter Hardliner und Gemässigte, geknüpft, zum Beispiel zum Sudan, Libyien, dem Irak, und dem Iran. Die gemeinsamen Werte beziehen sich dabei ausschliesslich auf den Einsatz für die Rechte der Familien. Die Absurdität dieser Zusammenarbeit liegt auf der Hand: Zur Unterdrückung von Frauen und Minderheiten verbündet man sich mit Staaten, die an anderer Stelle des Terrorismus` angeklagt werden."
Ob man wohl in diesen Topf - in den Topf des Terrorismus` - nicht viele weitere Herrschaftssysteme, inklusive jene der demokratischen Diktatur, reinstecken könnte?
Es lebe die gewaltfreie - ergo religionsfreie - und herrschaftslose Gesellschaft! (H.F.)
[Quelle: Tageszeitung "Nürnbeger Nachrichten", vom 14.10.2002, Seite 5
Das aber ist offenkundig nicht primär wichtig. Wie aus einer Nachricht der Mitgliederzeitschrift von "terre des femmes" (http://www.terre-des-femmes.de) zu entnehmen ist, schmieden Gläubige und Kleriker aus vielen Nationen und Religionen an einem gemeinsamen, ganz unheiligen Pakt gegen die Aufklärung, gegen Kritik, gegen Familienplanung, gegen Frauenemanzipation, gegen Schwangerschaftsabbruch, gegen moderne Familienplanung, gegen Homosexualität und gleichgeschlechtliche Partnerschaft, gegen "künstliche" Verhütung, etc..
Zeitschrift für Frauenrechte, Magazin von "terre des femmes", Ausgabe 04/2002, Seite 27]
Seit längerer Zeit tauchen im WWW und im Usenet immer wieder diverse Theorien über internationale Verschwörungen auf. Besonders beliebt ist die Theorie, das "Humane Immunodeficiency Virus" (HIV) sei nur ein Mythos und existiere in Wirklichkeit gar nicht. Die AIDS-Krankheit werde gar nicht von einem Virus verursacht.
Auf der Website http://listen.to/hiv werden Artikel recherchiert und zusammengestellt, die einerseits den neusten Kenntnisstand der AIDS-Forschung darstellen sollen, andererseits aber auch direkt auf die Vorwürfe der AIDS-Kritiker eingehen. Für weitere Recherchen und nähere Informationen ist eine Linkliste vorhanden. (H.J.)
Der Virologe und Genforscher, Dr. Stefan Lanka, sowie der Gesellschaftswissenschaftler Karl Krafeld, sind für ihre detaillierte Impfkritik bundesweit bekannt. Dr. Lanka hat u.a. viele Untersuchungen zur HIV-(AIDS-) und Hepatitis-Thematik gemacht. Basierend auf seinen Kenntnissen in Meeresbiologie, Biochemie, Evolutionsbiologie und Virologie hat er eine komplett neue Sicht über HIV, AIDS und Impfungen ausgearbeitet. Beide Wissenschaftler erörtern am Freitag, 11.Oktober 2002 in 91154 Roth (Bayern) ihre umfangreichen Belege in einem Vortrag mit dem Titel:
"Sind Impfungen Betrug an unseren Kindern?"
Der Vortrag findet statt am kleinen Rothsee, Strandhaus Birkach (gegenüber Parkplatz), Beginn 19:00 Uhr.
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Info u. Anmeldung: Frau Cornelia Bürkle, Praxis Tel.: 09171-898972
"Impfen - Völkermord im dritten Jahrtausend?"
findet man eine Vorstellung des Buches von Dr. Stefan Lanka und Karl Krafeld (erschienen im Sept. 2001).
Homepage: Pirolverlag
findet man weitere Literatur zum Thema. (H.F.)
"Man braucht in der Tat nur die Augen zu öffnen, um zu bemerken, daß die Priester sehr gefährliche Menschen sind. Das Ziel, das sie sich setzen, besteht offenbar darin, die Geister zu beherrschen, um über die Körper derer, die sie mit den Waffen der Meinungsbildung unterjocht haben, zu verfügen." Schwere Zeiten für die rund 50.000 katholischen Geistlichen in den USA. Allein dieses Jahr wurden mehr als 200 von ihnen nach Mißbrauchs-Anschuldigungen suspendiert. Eine Hochburg der perversen Priester liegt in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts. Allein 18 Pfaffen wurden in der Erzdiözese aus dem Dienst entfernt. Von den mehr als 1000 landesweit anhängigen Zivilklagen beschäftigen rund 450 Klagen die Anwälte und Gerichte in Boston.
Der Mißbrauch wird die Kirche teuer zu stehen kommen. Der Fall John Geoghan mag die Dimension der Klagewelle stellvertretend verdeutlichen. Auf umgerechnet 9,6 Millionen Euro Entschädigung haben sich die 86 Kläger, die als Kinder und Jugendliche von Geoghan mißbraucht wurden, mit der Erzdiözese geeinigt. Geoghan verbüßt derzeit eine zehnjährige Haftstrafe. Die Summe mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, muß aber als Kuhhandel bezeichnet werden. Denn durch diese Einigung wird eine Klage um einen angeblichen früheren Deal beigelegt, der sich auf 30 Millionen Euro belief. Die Rechtsgültigkeit dieser früheren Absprache wurde von der Erzdiözese immer bestritten. Über dieses niederträchtige Verhalten muß sich nur wundern, wer noch immer nicht begriffen hat, daß die katholische Kirche lediglich die Habsucht und die Lüge perfektioniert hat. (1)
Je größer die Verzweiflung, desto dümmer die Ideen, die aus der Not heraus (tot)geboren werden. Praktisch ozeanübergreifend wird jetzt der gläserne Beichtstuhl eingeführt. In den Jahren 1995 bis 1999 wurden von den 5600 katholischen Priestern in England und Wales 21 Pfaffen aufgrund sexuellen Mißbrauchs von Kindern verurteilt. Daraufhin wurde eine Kommission, unter dem Vorsitz von Lord Nolan, eingesetzt, um Vorschläge zu erarbeiten, wie man den Mißbrauch von Kindern wirksam verhindern könne. Weil der Beichtstuhl ein beliebter Ort der sexuellen Übergriffe ist, verzichten Priester in vielen Gemeinden bereits auf Kinderbeichten in den muffigen Holzverschlägen. Da man auf die Kinderbeichte als Instrument der Gehirnwäsche nur schwerlich verzichten möchte, empfahl die Kommission, die Beichtstühle durchsichtbar und schalldicht zu machen. In Plymouth, Nottingham, Liverpool, Cardiff und London sind diese auf modern getrimmten Bespitzelungsinstrumente bereits in Betrieb. Die Reaktion ist gespalten, denn sichtbar sind jetzt auch die Erwachsenen. Kit Cunningham, ein Priester aus London: "Die neuen Beichtstühle machen Leute sichtbar, obwohl sie vielleicht nicht wollen, dass es bekannt wird, dass sie zur Beichte gehen." Diese Bedenken teilt Monsignore Robert Draper, Generalvikar in Plymouth, nicht: "Die meisten Leute haben nichts dagegen, gesehen zu werden." Ja, es würde den Menschen in den "hellen und geräumigen" Beichtstühlen viel leichter fallen, ihre Sünden zu beichten.
Und weil man es in den USA mit der gleichen Problematik zu tun hat, hat ein katholischer Bischof in seiner Diözese San Jose, Kalifornien, angeordnet, daß alle Beicht- und Beratungsräume mit Glasfenstern oder -türen ausgestattet werden sollen. "Die Privatsphäre und das Beichtgeheimnis bleiben gewahrt", so ein Sprecher der Diözese. (2)
Nun ist diese Lösung so dumm wie kurzsichtig und entspricht der Paniklogik von Menschen, die unter Druck geraten. Was machen Politiker, die eine saubere Innenstadt wollen? Sie vertreiben die Obdachlosen in die Außenbezirke. Die Oberfläche bleibt unbeschmutzt, nur gelöst wird die Notlage der betroffenen Menschen dadurch nicht. Der Kindesmißbrauch in der katholischen Kirche wird durch die angebliche Transparenz beim Beichten nicht aufhören, wird sich lediglich verlagern. Die Pfaffen werden andere Plätze finden, um ihren unterdrückten Trieben freien Lauf zu lassen. (C.B.)
[Quellen: Frankfurter Rundschau, 20.09.2002 (1); Kölner Stadt-Anzeiger, 13.08.2002, www.news.ch, 13.08.2002 (2)]
(Paul Thiry D'Holbach: Briefe an Eugénie)
Gegenüber pädophilen Priestern senden "die katholischen Bischöfe in Deutschland [...] ein klares Signal aus Fulda" zur zukünftig strengen Vorgehensweise. Nach 2000 Jahren Christentum immerhin ein verbaler Anfang. Doch warum müssen katholische Bischöfe "klare Signale senden"? Ist es vielmehr nicht so, dass jeder katholische Priester, Kraft seines Amtes und seiner angeblichen Würde, durch seinen Verzicht auf Ehe, durch sein Weihegelübte, durch seine langjährige Ausbildung und Theologiestudium sowie den Besuch des Priesterseminars, durch Teilnahme an Exerzitien - ja insbesondere durch seine angeblich göttliche Berufung und durch sein daraus hervorgehobenen ethischen Handeln geradezu moralisch unfähig sein müsste, sich an kindlichen Schutzbefohlenen zu vergehen?
Solange die katholische Kirche nicht bereit ist, diese Kriminellen ohne wenn und aber aus ihren Reihen zu entfernen und der weltlichen Gerichtsbarkeit bedingungslos zu überstellen, solange bleibt sie nicht glaubhaft. Unverbindliche Maßnahmen der Kleriker, wie Dienstenthebung, eventuell nur Beurlaubung vom Dienst oder die Fernhaltung der kriminellen Priester von Kindern und Jugendlichen sind alle nicht im Sinne der (potentiellen) Opfer. Einerseits die weltliche gleichgeschlechtliche Ehe und Homosexualität scharf zu verurteilen sowie kirchlichen Angestellten, die nur in "wilder Ehe" zusammenleben den Arbeitsvertrag fristlos zu kündigen und andererseits die pädophile und homosexuelle Personengruppe in Schosse der so genannten Heiligen Kirche zu bewahren, schlägt eigentlich dem Fass den Boden aus. Die Behauptung Bischof Lehmanns, die hochgebildeten und in der modernen Welt agierenden Bischöfe hätten bisher kaum gewusst, was Pädophilie bedeutet, empfinde ich als höchste Schamlosigkeit den geschändeten und für ihr Leben gezeichneten Opfern gegenüber. (H.F.)
[Quelle: Tageszeitung "Nürnbeger Nachrichten", vom 28./.09.2002, Seite 5]
Der Stadt Schwabach (Bayern) darf man zu ihrer interessanten - fast säkularen - Informationsveranstaltung zum "Tag des Friedhofs" gratulieren (Homepage: Schwabacher Tagblatt).
Für unsere Region ist das Anatomisches Institut I der Universität Erlangen-Nürnberg, Krankenhausstrasse 9, 91054 Erlangen zuständig. Zur Erfüllung seines anatomischen Lehr- und Forschungsauftrages ist das Anatomische Institut in Erlangen auf Körperspenden angewiesen (Homepage: Anatomie Uni-Erlangen).
Das zweite Thema betrifft die Trauerkultur von Nichtgläubigen. Für die Bestattungsfeierlichkeiten bieten nicht nur die genannten Kirchen und Religionsgemeinschaften Hilfe an, sondern auch weltliche Verbände. Genannt seien hier der Humanistische Verband in Nürnberg (Homepage: HVD-Nürnberg) und der Bund für Geistesfreiheit (Homepage: bfg-Bayern), die mit weltlichen Bestattungssprechern oder Trauerrednern den Hinterbliebenen zur Seite stehen. Im Rahmen der Trauerfeier würdigen diese Redner das Leben des Verstorbenen. Die weltliche Trauerfeier ist für Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind oder die aus anderen Gründen keine konfessionelle Trauerfeier wünschen (Homepage: Feierredner). (H.F.)
[Quelle: Tageszeitung "Schwabacher Tagblatt", vom 27.09.2002, Nummer 225]
Einige Bemerkungen zu zwei Themen seien aber gestattet. Nicht nur früher waren Erdbestattungen eine hohe finanzielle Belastung für die Hinterbliebenen. Bei einer feierlichen All-Inklusive-Erdbestattung muss man heute mit EURO 5.000,- bis 7.000,- (oder mehr, je nach Wünsche) rechnen und eine Feuerbestattung strapaziert die Hinterbliebenen mit etwa EURO 3.000,- (bei evtl. anschliessender Seebestattung der Urne wird man zusätzlich zur Kasse gebeten).
Wer auf die Bestattungszeremonie verzichten kann und will und zu Lebzeiten mit seinen Hinterbliebenen entsprechend vorgesorgt hat, respektive mit den Hinterbliebenen seine Wünsche besprochen hat, kann nach dem Ableben eine Körperspende machen, die meist nur geringe Kosten beinhaltet.
Die Körperspende ergeht zu Gunsten der wissenschaftlichen medizinischen Ausbildung insbesondere im Bereich der Anatomie und dient zur Förderung der Aufklärung von Laien über die menschliche Anatomie (Homepage: Plastination und Homepage: Körperspender).
Der katholische Hardliner Kardinal Meisner "vermisst katholischen Geist" in kirchlichen Einrichtungen. Meisner spricht von Kindergärten und Schulen und davon, was aus den Kindern wird, wenn sie nicht katholisch indoktriniert würden. Dabei werden etwa 90 Prozent der in Kindergärten anfallenden Kosten und 100 Prozent der Kosten der religiösen Unterweisungen in staatlichen Schulen - also diesen angeblich kirchlichen Einrichtungen - vom deutschen Steuerzahler (ob gläubig oder nicht) bezahlt. Somit lassen sich die Kirchen die christliche Mission innerhalb säkularer, teils staatlichen Einrichtungen massiv vom Staat finanzieren.
Die Kirchen und ihre Vertreter, wie Kardinal Meisner, haben schon lange erkannt, dass frühkindliche Glaubens-Konditionierung der beste Garant ist, für spätere treue Kirchenmitgliedschaft und zahme, zahlende Schäfchen. Deshalb soll nach Vorstellungen der Kleriker bereits mit Krabbel- und Kindergottesdiensten der menschliche Geist in ein religiöses Schema gepresst werden. Denn laut christlichem Dogma ist die Welt per se schlecht und muss gerettet werden. Was den Kardinal Meisner nicht davon abhält, sein bedeutendes monatliches Salär aus dem deutschen Steuersäckel und nicht aus den Kirchensteuergeldern zu beziehen.
[Quellen:
Trennung von Staat und Kirche auf Basis eines säkularen Grundgesetzes? Man erinnere sich hierbei nur an die, sich demnächst 200fach jährenden regelmässigen Zahlungen, die die Kirchen in dreistelliger Millionenhöhe seit der Zeit der Säkularisation vom Staat per anno kassieren.
Dennoch, die Gesellschaft lässt sich immer weniger von "blinden" klerikalen "Blindenführern" bezirzen und in der Tat sehen die Kirchen ihre Felle davonschwimmen. Jahr für Jahr zig-tausende Austritte und eine, sich zunehmend säkular gestaltende Welt: Weltliche Bestattungssprecher, feierliche Hochzeiten ohne Priester, interessante Jugendfeier statt Konfirmation, Kommunion und Firmung. Weltliche Namensfeier statt kirchlicher Taufe, etc. (siehe: www.feierredner.de) - und alles ohne staatliche Subventionen.
Auf die Frage "Ohne Gott leben. Wie geht das?" finden immer mehr Menschen eine ethisch-verantwortliche Alternative als gelebte Antwort - und siehe da: Die Welt ist nicht schlechter geworden dabei. (H.F.)
Tageszeitung "Nürnberger Nachrichten", vom 26.09.2002, Seite 6
http://www.erzbistum-koeln.de]
In Bayern hatten die ABC-Schützen am 16. September ihren allerersten Schultag. Bayerisches Brauchtum schreibt vor, dass dieser neue Lebensabschnitt mit einem Gottesdienst begonnen wird - natürlich auf "freiwilliger Basis". Man ist ja säkular!
Die Rektorin weiter: Natürlich nehme man Rücksicht auf Anders- oder Nichtgläubige und bespreche dies im jeweiligen Elternabend für die Schulanfänger. Doch seien gerade mal etwa fünf Prozent davon betroffen. Diese wüssten zudem durch den vorangegangenen Elternabend Bescheid. Minderheitenschutz? In Bayern ein Fremdwort. Trennung von Kirche und Staat? Was soll das nun wieder sein?
Im vorgenannten Zeitungsartikel in der Regionalpresse wurde erklärtermaßen zwar auf den ersten Schultag - dem 16. September 2002 - hingewiesen, jedoch nicht auf die Uhrzeit des Unterrichtsbeginns an der Grundschule. Genannt wurden lediglich die Anfangszeiten des Schulanfangsgottesdienstes für die evangelischen und katholischen Schüler. Menschen ohne religiösen GLAUBEN oder Menschen mit nichtchristlichen GLAUBEN (jüdischen, moslemischen, etc. - feiern eigentlich diese Mitbürger zum Schulanfang keinen Gottesdienst?) werden nicht erwähnt. Ein Phänomen, das jedes Jahr zum Start des staatlichen Schulunterrichts (in Bayern) in den Medien und den Infoblättern der Schulen zu beobachten ist. Alles eine Frage der Konditionierung? Warum wird selbst in den Redaktionen der Medien diesbezüglich nicht bei den Schulen nachgehakt?
Bei dieser Praxis führt fehlerhafte Wahrnehmung letztlich zu Ausgrenzung.
Weiterhin stellt sich die Frage, zu welcher Uhrzeit die erste Unterrichtsstunde in der Schule beginnt? Sollte man einfach schätzen, dass der Gottesdienst für die gläubigen Schüler etwa eine halbe, eine 3/4 oder eine ganze Stunde dauert und man sich somit als Nichtchrist vor der Schule einfindet und auf den Unterrichtsbeginn wartet? Verschätzt man sich, kommt man eventuell zu spät.
Wäre tatsächlich die erste Unterrichtsstunde des Schuljahres der Schulanfangsgottesdienst, so müsste diese als Religionsstunde gekennzeichnet sein. Nicht- oder Andersgläubigen wäre ergo ein Äquivalent im Sinne des verbindlichen Ethikunterrichts anzubieten.
(H.F.)
PS: Hat man schon mal darüber nachgedacht, warum sich viele "Gotteshäuser" in nächster Umgebung zu Schulen befinden?
[Quelle: Tageszeitung: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe vom 14./15.09.2002, Nr.: 214, Seite 9, Artikel "Kirche vor der Schule]
Niemand wird gezwungen den Gottesdienst zu besuchen - auch keine Lehrkraft, so eine Schulrektorin wörtlich in einem persönlichen Telefonat mit mir (am Montag, 15.09.).
Auf meine Nachfrage, warum sie denn im Regionalteil der Tageszeitung - und insbesondere auf den Infoblättern für die Eltern - als Schulbeginn den Gottesdienst setzte, respektive keine Uhrzeit für den tatsächlichen Unterrichtsbeginn (nach dem Gottesdienst) in der Öffentlichkeit verbreitete, meinte sie, dass das schon immer so gewesen sei. Welch schlagkräftiges Argument!
Man bietet - welch ein Fortschritt - für jene, die schon um 7:45 Uhr zum Treffpunkt erscheinen (von wo die GLÄUBIGEN gemeinsam zu den jeweiligen Gotteshäusern maschieren; um 8:00 Uhr ist Gottesdienstbeginn) und nicht am Gottesdienst teilnehmen wollen, ja man bietet diesen Kindern sogar Betreuung in der Schule an, bis die GLÄUBIGEN wieder von den Kirchen zurück sind. Besondere Betonung der Rektorin lag dabei auf der Bemerkung, dass es sich bei der hier Aufsicht führenden Lehrkraft keineswegs um eine Nichtgläubige handelt - diese opfert sich sozusagen... - welch ein Martyrium!
Warum gibt man nicht gleichermassen für alle Schüler die Uhrzeit der ersten Unterrichtsstunde (z.B. 9:00 Uhr) öffentlich bekannt und lässt jeden Schüler die freie Entscheidung, vorher noch einen entsprechend angekündigten Gottesdienst (z.B. 8:00 Uhr) zu besuchen?