Der Humanist: Der Menschheit verpflichtet

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 28. März 2005 · Wissenschaft: Treibhäuser der Zukunft

Nicht erst seit PISA und anderen Untersuchungen zeigen sich die Schwächen der deutschen Schulpolitik. Die bisherige Form der „staatlichen Schulpädagogik“ kann kaum noch eine langfristige sein. Man braucht aber nicht unbedingt nach Skandinavien und dessen erfolgreichen Schulsysteme zu gucken, um den Aufbruch zu erkennen, den deutsche Schulen nötig haben.
Filmemacher Reinhard Kahl lässt den Zuschauer von "Treibhäuser der Zukunft" in einer fantastischen und hervorragenden - und wohl einmaligen - Dokumentation erleben, wie es Schulen in Deutschland gelingt, zu besonderen Lebensorten zu werden. Gezeigt wird das Leben, Arbeiten und Lernen an verschiedenen Schulen in der BRD - u.a. der Jenaplanschule in Jena, der Bodensee-Schule, der Max-Brauer-Schule in Hamburg, der Schule Borchshöhe in Bremen, der Montessori-Gesamtschule in Potsdam.

Allen Schulen gemeinsam ist, dass sie so genannte Ganztagesschulen sind. Gemeinsam ist ihnen auch das große Engagement der Lehrkräfte (Lehrer die lernen) und der Eltern. In fast allen Schulen sind die Gruppen jahrgangsübergreifend – Jüngere lernen von Älteren und umgekehrt. Dennoch findet jede Schule eine eigene Antwort auf die Frage nach neuen pädagogischen Wegen. Erstaunlich ist auch die Integrationsfähigkeit dieser Schulen für behinderte Kinder, die voll am Schulleben beteiligt sind. Diese Schulen sind nicht nur reine Wissensvermittlungsanstalten, sondern fast familiäre Einrichtungen in denen Kinder respektiert werden und sich wohl fühlen. Die Verschiedenheit der Kinder wird anerkannt und Gemeinschaft wird kultiviert. Kompetenz wird vermittelt und Ideen können gedeihen. Man nimmt sich Zeit. Das fördert nicht zuletzt die Leistungsbereitschaft. Die Schüler an diesen Schulen sind begeistert, sie sind begierig nach Wissen und gelebter Gemeinschaft. Verantwortung für sich und für andere übernehmen sind hier nicht nur leere Worthülsen.

Im Mittelpunkt dieser Pädagogik stehen das Kind und dessen Einmaligkeit. „Jedes Kind ist für sich einmalig und existiert nicht noch mal auf der Welt. Da kann ich doch nicht morgens einen Einheitsbrei über die Kinder gießen“. (Alfred Hinz, Rektor der Bodensee-Schule St. Martin in Friedrichshafen). Hinz warnt davor, eine Ganztagesschule so aufzubauen, dass sie lediglich eine verlängerte Halbtagesschule ist – „bloß die Finger davon lassen“.

"Kinder dürfen nicht beschämt werden, das ist ganz wichtig. Das als Lehrer zu lernen ist schon mal ein wichtiger Schritt, denn wir haben sehr viel Macht und wir können Schüler auf leichte Art und Weise beschämen, ohne dass uns daraus ein Nachteil erwächst". "Wir müssen erst mal eine respektvolle Lernumgebung schaffen, sonst können sie gar nichts lernen". (Schulleiterin Ulrike Kegler, Montessori-Schule Potsdam).

Ergänzt wird der Film durch interessante Interviews engagierter Pädagogen, Eltern, Schüler und Wissenschaftler.
Was Reinhard Kahl in jahrelangen Recherchen und während seiner Bildungs-Reise quer durch Deutschland über Schulen hier und heute herausgefunden hat, ist in 115 spannenden Minuten verpackt.

Eigentlich möchte man da selbst wieder gerne Kind sein und an solchen Schulprojekten teilhaben. (H.F.)

Das „Archiv der Zukunft“ ist eine Initiative von Reinhard Kahl und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung

Mehr Info unter:
http://www.archiv-der-zukunft.de
http://www.zeit.de/2003/20/C-Potsdam
http://www.potsdam-montessori.de
http://www.jenaplan.org
http://www.jenaplan-schule-jena.de
http://www.bodensee-schule.de
http://www.hh.shuttle.de/hh/mbs
http://www.ganztagsschulen.org/208.php
http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/reformpaedagogik/index.xml

 9. Januar 2005 · Politik: Klerikale Gedächtnislücken

Nürnberg - die Stadt der Reichsparteitage.
Nürnberg – die Stadt der Rassengesetze.
Nürnberg – die Stadt der Menschenrechte.
Nürnberg – die Stadt mit einem Doku-Zentrum auf dem Reichsparteitagsgelände.

Für 2005 hat man sich in Nürnberg gute Vorsätze gesteckt – aber irgendetwas fehlt…

Es „müsse an die Ursachen erinnert werden“, meint der Nürnberger Oberbürgermeister Maly. „Nun kommen die Erinnerungen wieder hoch…“, meint der evangelische Stadtdekan Michael Bammessel (Nürnberg).

Anbei und zur Auffrischung so mancher klerikaler Gedächtnislücken ein geraffter historischer Diskurs in exemplarischer Zitat-Form einiger ehemaliger Zeitgenossen der Nazi-Diktatur zur Haltung der Kirche, des Klerus und des Papstes. Gedenk- und Informationsstätten - zur Thematik des menschenverachtenden Faschismus - die nicht auf die Problematik aller geistigen Brandstifter während der Judenverfolgungen unter Adolf Hitler eingehen, respektive diese aufzeigen, haben ihre Ziele verfehlt. Leider findet man davon ebenso nichts im "Dokumentationszentrum am Reichsparteitagsgelände“:

„Es gibt nur wenige Männer...und zu diesen großen Männern gehört unstreitig der Mann, der heute seinen 52. Geburtstag feiert - Adolf Hitler -. Am heutigen Tag versprechen wir ihm, daß wir alle Kräfte zur Verfügung stellen, damit unser Volk den Platz in der Welt gewinnt, der ihm gebührt. (katholische Kirchenzeitung der Erzdiözese Köln 20.4.1941)

Zu Polen: "In dieser entscheidenden Stunde ermutigen und ermahnen wir unsere katholischen Soldaten aus Gehorsam zum Führer (!), ihre Pflicht zu tun und bereit zu sein, ihre ganze Person zu opfern." Gemeinsames Wort der deutschen Bischöfe, Martinusblatt, 17. September 1939 (am 01.09.1939 war Hitlers Überfall auf Polen). "Nach der Niederlage Polens feierten die Bischofszeitungen begeistert den Sieg, sprachen von gerechter Verteilung des notwendigen Lebensraumes (siehe auch Abessinienkrieg), vom Recht des deutschen Volkes auf Freiheit, von einem heiligen Kampf, ermahnten jedermann, aus religiöser Überzeugung Hitlers Heeren beizustehen etc., der Episkopat ließ sieben Tage hintereinander zwischen 12 und 13 Uhr von allen Kirchen ein Festgeläut erschallen, ja Kardinal Faulhaber zelebrierte, nach dem missglückten Hitler-Attentat am 8. November, in der Münchner Frauenkirche einen feierlichen Dankgottesdienst und beglückwünschte mit sämtlichen bayerischen Bischöfen Hitler zu seiner Errettung." - "Auch der Päpstliche Nuntius überbrachte außer der Anteilnahme des diplomatischen Korps die persönlichen Glückwünsche von Pius XII. [1939-1958] zur wunderbaren Errettung des Führers in München". (1)

Zu Italien: "... mit ihrem Blute die treue Pflichterfüllung zu besiegeln". Aufruf der vatikanischen Jesuitenzeitschrift >Civiltà Cattolica< an alle Italiener beim Kriegseintritt Italiens. (2)

Zum Angriff auf England: "Die englischen Plutokraten...denken nicht an den göttlichen Erlöser Jesus Christus, wenn sie vom Christentum sprechen...[ ]. Hört mir also auf mit dem englischen Christentum, es hat nichts mit dem göttlichen Heiland zu tun! Und so geschieht ihm recht, was ihm jetzt geschieht". "Katholisches Kirchenblatt für das nördliche Münsterland" mit Billigung des "Löwen von Münster", des Bischofs Graf Galen. (3)

Zu Rußland: "Wir haben immer wieder und noch im Hirtenbrief des Sommers unsere Gläubigen zu treuer Pflichterfüllung, zu tapferem Ausharren, opferbereitem Arbeiten und Kämpfen im Dienste unseres Volkes in schwerster Kriegszeit eindringlichst aufgerufen. Mit Genugtuung verfolgen wir den Kampf gegen die Macht des Bolschewismus...". Alle deutschen Bischöfe am 10. Dez. 1941. (4)

Zu Kroatien: "Es ist keine Sünde mehr, ein siebenjähriges Kind zu töten, wenn es gegen die Gesetzgebung der [kroatischen und katholischen] Ustaschen verstößt. Obwohl ich das Kleid des Priesters trage, muss ich oft nach dem Maschinengewehr greifen". Der katholische Geistliche Dionis Juricev. - "Alle Serben in möglichst kurzer Zeit zu töten. Das ist unser Programm". Der Franziskanerpater und Zivilgouverneur Simic. (5)

Zu Deutschland: "Wir lehnen jede staatsfeindliche Handlung oder Haltung...strengstens ab". Denkschrift der Fulda-er Bischofskonferenz an Hitler, 1935. "Wir Katholiken wissen uns als Glieder dieses Reiches und erblicken unsere höchste irdische Aufgabe in unserem Dienst am Reich... Um des Gewissen willen dienen wir dem neuen Reich mit allen unseren Kräften, mag kommen, was will...". Karl Adam, 1940(!!!); Startheologe der Nazizeit, Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels. (6)

Zu den Juden: "Der Papst [Pius XII.] hat sich, obwohl dem Vernehmen nach von verschiedenen Seiten bestürmt, zu keiner demonstrativen Äußerung gegen den Abtransport der Juden aus Rom hinreißen lassen..., hat...auch in dieser heiklen Frage alles getan, um das Verhältnis zu der deutschen Regierung und den in Rom befindlichen deutschen Stellen nicht zu belasten". Brief des deutschen Vatikanbotschafters vom 28.10.1943. (7)

Zu Pius XII.: "Die Kirche Christi geht den Weg, den ihr der göttliche Erlöser vorgezeichnet hat...Sie mischt sich nicht in rein...wirtschaftliche Fragen ein". Pius XII. "Denn an sich, an eignes Vermögen, denkt kein Papst, nein..." - "es kam ihm überhaupt nicht in den Sinn, im Gegenteil, er wußte gar nicht, was er besaß". Pascalina Lehnert; Nonne und Hausdame Pius`XII. Hinterließ dieser Papst doch, ganz privat, als er [1958] starb, 80 (achtzig) Millionen DM in Gold und Valuten. (8)

Zur Wehrmacht: "... daß wir nicht um des guten Lebens, sondern um eines guten Sterbens willen auf der Welt sind". Der stellvertretende Armeebischof Hitlers und spätere Generalvikar der Bundeswehr, Werthmann. (9)

Zur Kirchengeschichte: "Keine Religion hat so viele Menschenopfer gefordert und auf eine so schmähliche Weise hingeschlachtet als diejenige, die sich rühmt, sie für immer abgeschafft zu haben". Der Theologe Bruno Bauer. (10)
Hitler war ein katholischer Christ. Er wurde nie von der Kirche ausgeschlossen/exkommuniziert (was auch posthum noch möglich wäre). Er hat mit der Kirche ein bis heute gültiges Konkordat abgeschlossen, dass der Kirche große Privilegien bis heute zuschanzt. Hitler wurde von den Christen gewählt, Stichworte „Zentrum“/ Papen.

“Der Nationalsozialismus ist weder antikirchlich noch antireligiös, sondern im Gegenteil, er steht auf dem Boden eines wirklichen Christentums“. Adolf Hitler

„Die katholische Kirche hat 1500 Jahre lang die Juden als Schädlinge angesehen...Ich gehe zurück auf die Zeit, was man 1500 Jahre lang getan hat...und vielleicht erweise ich dem Christentum den größten Dienst“. Adolf Hitler

„Ich aber brauche...die Katholiken Bayerns ebenso wie die Protestanten Preußens“. Adolf Hitler

„Es ist eine Tatsache, dass niemals eine Verurteilung, niemals eine Exkommunizierung gegen das Regime Hitlers ausgesprochen worden ist, nicht einmal, als dieser und seine Partei in den Konzentrationslagern Millionen von Menschen umbrachten“. Alighiero Tondi (Jesuit, Professor und stellvertretender Leiter der päpstlichen Gregorianischen Universität).

„Ich wünsche dem Führer nichts sehnlicher als einen Sieg“. Papst Pius XII.

(H.F.)

[Quelle: http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=282231&kat=10
Zitate 1-10: K. Deschner, Politik der Päpste im 20. Jahrhundert, 1991, 1) Bd.II, S. 83, f, 2) Bd.II, S. 104), 3) Ebd., 4) Bd.II, S. 130, 5) Bd.II, S. 211, 6) Bd.I, S. 459, f., 7) Bd.II, S. 189, 8) Bd.II, S. 291 f., 9) Bd.II, S. 392, 10)]

 1. Januar 2005 · Religion: Plakat des Münchner Volkstheaters empört Christen

„Unsern täglichen Witz gib uns heute“ von Achim Frenz ist ein recht satirisches Büchlein. Späße und Witze kommen in der Bibel tatsächlich keine vor, eher Mord und Totschlag. Darauf auf die Mentalität von Gläubigen schließen zu wollen, wäre allerdings vermessen.

Geht es jedoch um provokative künstlerische Darstellungen und Theaterstücke im 21. Jahrhundert in denen ein angeblicher Gott oder Gottessohn nicht nach den Vorstellungen der Christen dargestellt wird, hört der Spaß bei den meisten Gläubigen tatsächlich auf (siehe beispielsweise Internetschweinderl am Kreuz oder das Theaterstück „Corpus Christi“ im Stadttheater Heilbronn [Aufführung unter massiven Polizeischutz] oder "Urbi et Orbi" im Staatstheater Braunschweig). Empörung sowie Androhung des so genannten Gotteslästerungsparagraphen StGB § 166, aber auch die Verteufelung der Theatermacher sind noch die harmloseren Reaktionen; Bomben- und Morddrohungen gehören zu den leider noch weniger erfreulichen Dingen, die sich christliche Fundamentalisten ausdenken. Zitat eines rigorosen christlichen Bekenners: „Wir werden dein Haus abbrennen“.

Mit diesem Hintergrund erscheint den Machern des Münchner Volkstheaters ein Rückzieher tatsächlich ratsam. Dabei wird mit dem aktuell beanstandeten Plakat nur auf das Theaterstück "Fegefeuer in Ingolstadt" von Marieluise Fleißer (1901-1974) hingewiesen, das am 25. Januar 2005 im Münchner Volkstheater Premiere hat. Das Plakat ist zudem lediglich eine fotografische Reproduktion einer Holzskulptur von Martin Kippenberger von 1990. Diese Skulptur wurde im Rahmen der Ausstellung "Grotesk" auch schon im Münchner Haus der Kunst gezeigt. Niemand regte sich auf oder fühlte sich beleidigt. Ein Gott schon gleich gar nicht. Und wer weiß schon heutzutage, dass das Kreuz nicht originär christlichen Ursprungs ist, sondern ein wichtiges mithräisches Symbol war? Wären nunmehr gar die Anhänger des Gottes Mithras die „Beleidigten“?

Ist also der Christengott tatsächlich so hilflos, dass er immer noch inquisitorisch anmutender Gesetzesparagraphen bedarf – und somit staatlicher Hilfe - um sich Ketzern, Häretikern und Andersdenkenden/-gläubigen erwehren zu können? Andererseits sind die Christen bei herabwürdigenden religiösen Darstellungen Anderer, wie z.B. der so genannten Judensau an christlichen (Dom)Kirchen nicht so zimperlich. Das gehört dann halt zur künstlerischen Freiheit (christlicher Werte).

Da können wir dann eigentlich nur froh sein, dass einst ein vermeintlicher Gottessohn an ein Kreuz gehängt und nicht ertränkt wurde. Jede künstlerisch provokative Darstellung eines Aquariums wäre sonst heute Blasphemie. (H.F.)

[Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=9199]

 16. Dezember 2004 · Religion: Rigorose Aufnahmebedingungen der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg

Im Zusammenhang mit der betreffenden Berichterstattung in der Tageszeitung „Nürnberger Nachrichten“ vom 11.12.2004 (Seite 11) über die internen Aufnahmebedingungen der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKG) wird das euphemistische Wort „restriktiv“ für die brutale Rigorosität der Genitalverstümmelung (bei Knaben) verwendet. Einerseits setzen sich gerade religiöse Kreise entschieden für das Lebensrecht und die Unverletzlichkeit des gerade erst befruchteten Lebens ein, andererseits überlässt man neun Monate später das Neugeborene den Beschneidungspraktiken religiös motivierter Täter und gewährt den zu Beschneidenden nicht mal die fundamentalsten Rechte des Grundgesetzes.
Man fragt sich: Haben diese Kleinkinder keine Menschenrechte? Nürnberg, mit dem Titel „Stadt der Menschenrechte“ und im Stadtrat ein Bürger, der diese Rechte mit „seinem“ Verein mit Füßen tritt (Mitglied der IKG)? Warum schaut unser Staat tatenlos zu, wie hier das „elterliche Erziehungsrecht“ über die Menschenrechte und über die Grundrechte gestellt wird? Einwanderer will man auf die deutsche Verfassung schwören lassen, dabei sollte doch erst mal sichergestellt sein, dass die hiesigen Bürger die Grundrechte unseres Staates kennen. Artikel 2 des Deutschen Grundgesetzes (Abs.2) hält unumstößlich fest:

Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

Auch für Kinder gelten die Menschenrechte – und diese Menschenrechte stehen allemal über dem elterlichen Erziehungsrecht oder religiösen Empfindungen der Eltern. Der Gesetzgeber geht doch ebenso gegen prügelnde Eltern vor, obwohl diese sich auch auf religiöse Motive berufen können. Denn die Eltern sind nach den göttlichen Weisungen angehalten, ihren Nachwuchs zu züchtigen (Sprüche 13,24). Ja sogar eine simple Impfung wird vom Staatsanwalt als Körperverletzung geahndet, liegt die Einwilligung des Patienten nicht vor.

Warum sollte man sich dann noch engagieren gegen weibliche Genitalbeschneidung in anderen Ländern, wenn auf bundesdeutschem Boden und unter den Fittichen des Grundgesetzes dergleichen bei neugeborenen Knaben geschieht; ja gar religiösen Gruppierungen, die dieser Praxis frönen auch noch finanzielle Unterstützung des Steuerzahlers zukommt?

Wer solche Kindesmisshandlung betreibt, respektive zulässt und nicht generell auf den Boden des Grundgesetzes und der UN-Charta der Menschenrechte steht, hat jede Legitimation verwirkt, hier als Bürger angesehen zu sein. Das gilt für Mitglieder aller Religionen und Weltanschauungen gleichermaßen. Judentum hin oder NS-Herrschaft her. Aus Verfolgung folgt nicht Narrenfreiheit.
Solange Gläubige im Namen ihres angeblichen Gottes anderen Menschen solche Misshandlungen, Verstümmelungen und Leid antun, solange hat deren Gott als Wertegrundlage in keiner Verfassung was zu suchen.

Ach ja, und die Stadt Nürnberg sollte sich mal Gedanken um ihren selbsternannten Titel machen. (H.F.)

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